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ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung

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ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« am: 28. Februar 2013, 09:45:16 »
In der Abstimmung hat knapp die konditionierte Entspannung (vor dem Pause-Signal) gewonnen. Ein schönes Thema, bei dem ich sehr gespannt bin, welche Herangehensweisen dazu zusammen kommen!  :cheer:
Viele Grüße,
Esther
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verena
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #2 am: 28. Februar 2013, 14:34:00 »
Tolles Thema, das ich vor allem im Hundebereich schon sehr oft aktiv angehen wollte, es irgendwie aber nie wirklich geschafft habe....
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Mannimen
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #3 am: 28. Februar 2013, 16:46:02 »
Spannend!

Ich denke, so als Ausgleich zur Aufregung ist das sicher ganz gut.

Antares kann sich ja bei der Arbeit total rein steigern, da müssen wir dann kleine Entspannungspausen einlegen, um die Sache nicht zu aufregend werden zu lassen. Er hebt sonst gerne ab und arbeitet mehr über dem Boden weiter. :confused:
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #4 am: 12. März 2013, 09:45:29 »
Ich find das Thema auch sehr spannend und werd das so langsam mit Herrn Kufper und Frau Nase angehen.

Filipp ist ja im Moment trainingstechnisch eh ein bisschen verhindert, also kommt uns das ganz gelegen. Er ist - solange wir in der Nähe der Herde bleiben - eh ziemlich entspannt. Außer ich will am Paddock was von ihm, dann überschlägt er sich förmlich vor lauter Arbeitseifer :confused:

Also werde ich da am Putzplatz anfangen, da kriegen wir beim Kraulen/Streicheln/Massieren recht schnell eine gute Entspannung hin.

Wo ich mir noch nicht so ganz sicher bin: gebe ich das auserwählte Signal vorher? Oder während er sich entspannt? Und "reinclicken" ist wohl auch eher kontraproduktiv?
LG, Sarah und die Carlozei
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tara
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #5 am: 12. März 2013, 12:33:37 »
dumme Frage eines Unwissenden:
ist das der Beginn der konditionierten Entspannung?
ich hatte jetzt nicht mit Gruselecken o.ä. zu tun, aber mit einem etwas überdrehten, leicht 'hysterischen' Arab. Ich habe ihm einen 'Parkplatz' eingerichtet: eine Stange parallell zur Bande, quasi eine Gasse. Darin ließ ich ihn immer halten, Kopf senken, Leckerchen, entspannen. Zuerst an der Hand, später auch an der langen leine. Da hielt er schon fast von selbst in der Gasse an und nahm den Kopf tief.
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #6 am: 12. März 2013, 14:34:35 »
ich würde es eher andersrum sehen: konditionierte entspannung, sprich klassische verknüpfung, bringt das pferd wieder auf ein erregungsniveau und in einen operanten zustand zurück, in dem es fähig ist, auf signale (zb. kopfsenken) zu reagieren.

sisu: da markern das erregungsniveau tendenziell eher anhebt, würde ich bei reiner passiver (signal geben, wenn das pferd entspannt ist) oder aktiver konditionierung (entspannten zustand aktiv herbeirufen durch massage, bürsten, abstreichen, kraulen und an signal koppeln) bleiben.
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GoldenCremello
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #7 am: 15. März 2013, 14:11:11 »
Mich würde interessieren, wie genau ihr die Entspannung definiert.
Bei meinem jungen Tier ist für mich beispielsweise schon ein williges Kopfsenken und den Kopf vertrauensvoll tief zu lassen wenn z.B. Ein zweites Pferd den Reitplatz betritt eine wichtige Übung, um ihn wieder aus seiner Anspannung über das Ereignis in den entspannten Zustand zu holen.
Beim Longieren clicke ich Abschnauben auch meistens, da er es sehr selten tut und es dann tut, wenn er sich entspannt und locker wird.
Am Anfang war auch ruhig stehen beim Putzen und Sätteln ein Thema, dass ich clickerte, da es dem dreijährigen schwer fiel, sich da ruhig zu behalten und entspannt zu sein. Die positive Bestärkung des ruhigen Stehens brachten ihm automatisch Entspannung.

Wie definiert ihr Entspannung konditionieren? Was verlangt ihr da konkret vom Pferd? Welche Übung macht ihr?
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #8 am: 16. März 2013, 00:09:45 »
bei der konditionierten entspannung handelt es sich um eine klassische verknüpfung, d.h. es wird ein zustand (in dem fall entspannung) an ein signal gekoppelt, wobei der zustand entweder aktiv herbeigeführt werden kann durch massage, kraulen (oxytocin wird ausgeschüttet) oder man beim passiven aufbau simpel eine entspannte situation abwartet und so sein signal auflädt.

im operanten modus kann man entspannungssübungen wie kopfsenken, gähnen, kauen, ablegen, ruhiges stehen trainieren und bei bedarf einsetzen, wobei man jede übung, die man in einer stresssituation einsetzt, ganzganz viel häufiger in neutraler umgebung abrufen und belohnen  sollte, um sie nicht irgendwann zu vergiften.
alternativ kann man auch für jede form von entspannungssignalmarkern, die  das pferd in einer konfliktsituation zeigt: kauen, schlecken, gähnen, kopf senken, abschnauben, wälzen, usw.
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #9 am: 16. März 2013, 08:58:58 »
Ich versuche mich daran gerade bei unserem Welpen (okay: Thema verfehlt, aber mit Pferd kann ich in der Hinsicht gerade nicht dienen ;)). Er schläft ja noch viel, und abends kommt er zum Kuscheln (und dabei Einschlafen) immer auf's Sofa. Da "flüstere" ich ihm immer wieder ein "reeelaaaax" ins Ohr. Gestern hat es mal geklappt, dass ich ihn über Streicheln aus einer relativ aktiven Phase in ruhiges, entspanntes Liegen bekommen habe, was ich natürlich auch gleich "benannt" habe.

Ich bin gespannt, wie lange das braucht, bis man es ansatzweise einsetzen kann. Ich würde jetzt erstmal noch einige Wochen nur den entspannten Zustand benennen und dann wohl mal versuchen, ob er sich weiter entspannt, wenn ich das Wort sage, wenn er schon in genereller Kuschelstimmung und einigermaßen ruhig ist, aber noch nicht komplett entspannt. Ist das sinnvoll?

Ach, da fällt mir noch ein: scheinbar haben wir "schlaf weiter" schon ein wenig konditioniert, ohne es zu wollen  :lol:. Vorgestern fiel mir auf, dass er sich sofort wieder auf die Seite legte und weiterschlief, wenn ich es sagte, nachdem er wegen irgendwas hoch guckte. Könnte aber natürlich auch Zufall gewesen sein (wobei das 2 oder 3 mal passierte).
Viele Grüße,
Esther
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #10 am: 21. Oktober 2013, 20:24:03 »
Fehlerquellen im Entspannungstraining
von Dr. Ute Blaschke-Berthold

http://www.easy-dogs.net/home/blog/training/gastautor/dr_ute_blaschke_berthold/konditionierte_entspannung/fehlerquellen_entspannungstraining.html

Manchmal gelingt es nicht, Entspannung und einen entspannten Zustand mit Signalen zu verknüpfen. Oft genug liegt es an einer zu starren, rezeptartigen Anwendung des Trainingsaufbaus. Es gibt Hunde, die sich nicht durch Berührung entspannen lassen! Sie leiden entweder unter einer durch chronischen Stress empfindlich gewordenen Haut, haben Schmerzen oder ein allgemeines Distanzproblem mit Menschen. Auf diese Besonderheiten muss Rücksicht genommen werden, denn Entspannung kann sich nur entwickeln, wenn das Tier sich wohl und sicher fühlt.
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #11 am: 22. Oktober 2013, 09:24:30 »
Sehr gut cinni, den letzten Artikel wollte ich auch verlinken. Ich kann auch nur mit Hundeerfahrung dienen, bin aber sehr begeiustert von der konditionierten Entspannung. Allerdings habe ich es bisher kaum eingesetzt, weil ich nicht Gefahr laufen will, es zu einem Spannungssignal kommen zu lassen, weil ich nicht dran denke, es positiv konsequent auch wieder aufzuladen. Einma habe ich es beim TA eingesetzt und dadurch war Loki dann nicht plötzlich super entspannt und gechillt, aber sie war ansprechbar und hat aufgehört zu zittern und konnte auf ihren Beinen stehen. Ich habe es bisher bei ihr nur mit einem Wortsignal aufgeladen, will es jedoch jetzt mit einem Duft verknüpfen und bin sicher, dass uns das noch einmal ziemlich weiter bringen wird.

Ich habe es so aufgebaut: Loki ist genrell viel in Kuschelstimmung und legt sich dann zu mir. Ich streichle sie mit streichenden, nicht kraulenden Bewegungen am Rücken und an der Seite und sage "eeeeaaaassssyyyy" bis sie eingeschlafen ist. Das ist ziemlich medidativ und konditioniert mich nebenbei übrigens mit! Nicht selten führt das zu einer 15 Minuten Nickerchen von uns beiden....  :cheese:
LG von Frieda, Nuka, Dorado, Somnum, Baccara, Paula und Mimmi

"Ich hab' gelernt mit Träumen lebenslang fangen zu spielen." Kobito
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #12 am: 22. Oktober 2013, 11:54:23 »
Einma habe ich es beim TA eingesetzt und dadurch war Loki dann nicht plötzlich super entspannt und gechillt, aber sie war ansprechbar und hat aufgehört zu zittern und konnte auf ihren Beinen stehen. Ich habe es bisher bei ihr nur mit einem Wortsignal aufgeladen, will es jedoch jetzt mit einem Duft verknüpfen und bin sicher, dass uns das noch einmal ziemlich weiter bringen wird.

super  :thup:
ich denke, das ist auch in situationen, wo das tier zwar stresstechnisch noch fressen kann, aber nicht darf (sedierung, zahnbehandlung mit maulgatter) recht praktisch.
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #13 am: 22. Oktober 2013, 23:09:52 »
Danke für den Artikel, Cinni! Erinnert mich, dass da ja noch was war...  :rotw: Allerdings befürchte ich, dass Demon erst noch wieder was älter werden muss, bevor ich am Entspannungssignal weiter arbeiten kann. Streicheln wirkt (noch?) nicht beruhigend, und auch sonst gibt es keine Situation, in der ich mit absoluter Sicherheit sagen kann, dass er sich gleich entspannen wird. Klar entspannt er sich oft, gerade liegt er wie ein "nasser Sack" zu unseren Füßen. Aber hätte ich in der Entspannungsphase, die eh recht häufig noch mal von einer "Aufregungsphase" unterbrochen wird, was gesagt ("reeeellaaaax"), wäre er vermutlich sofort wieder voll da gewesen :jump: :cheese:.

Also: bei uns wird die Übung auf irgendwann später vertagt.
Viele Grüße,
Esther
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Re:ÜdM März 2013: Konditionierte Entspannung
« Antwort #14 am: 22. Oktober 2013, 23:19:57 »
 
und wenn du da subtile signale wie einen duft addierst? oder meinst du, irritiert ihn das genauso?
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