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Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!

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prigal
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Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« am: 15. Februar 2010, 11:46:13 »
Gestern hab ich bemerkt daß sich Klein-Mo vom Scharren den Huf ungleich abnutzt - genau vorne links. Ich übe alles - angefangen von ruhig stehen bleiben beim Putzen ohne Scharren, wenn er scharrt weggehen und ignorieren und was weiß ich noch. Fakt ist daß er vor lauter Begeisterung am Scharren auch morgens und abends beim Kraftfutter fressen scharrt - und da kann ich schlecht was dagegen machen.

Er hat von Natur aus vorne eine zehenenge Stellung (ist relativ häufig bei Noriker - wurde früher gezüchtet daß sie besser in die Ackerfurche reinpassen) und durch dieses Scharren nützt er sich den Huf außen ab und fördert somit diese ungleiche Stellung! Drum hätte ich das gerne schnell geändert - es ist zwar schon besser geworden aber noch nicht ganz weg. Gibts da eine Ersatzhandlung die ich ihm lernen kann? Kopf senken bringt nix weil er hin und wieder auch beidseitig angebunden ist und dann den Kopf ersatzweise nicht senken kann.
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kleinpony
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #1 am: 16. Februar 2010, 00:18:58 »
Vielleicht wenn Du ihm beibringst hinten zu schildern  ???
Ich glaube schildern und scharren verträgt sich nicht....

LG, Inge
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prigal
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #2 am: 16. Februar 2010, 08:30:18 »
Ähm, was heißt schildern? Hab ich noch nie gehört ???
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cännsi
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #3 am: 16. Februar 2010, 08:50:10 »
Mit Schildern ist das Entlasten der Hintergließmaße gemeint - also, wenn das Pferd den Huf auf die Zehenspitze stellt und dann die Sohle zu sehen ist - sieht aus wie ein Schild --> Schildern.

LG
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prigal
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #4 am: 16. Februar 2010, 09:41:11 »
Ah Ruheposition :roll: Also schildern sagt man dazu. Das hab ich nicht gewußt :rotw:

DAS ist mal eine supergute Idee!!!!!! :danke:
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #5 am: 16. Februar 2010, 10:41:54 »
Hallo Birgit,

warum wird er beidseitig angebunden? Ist das Scharren eine Frustreaktion? Kopfsenken wäre halt eine Möglichkeit oder Du legst ihm etwas Heu hin beim Putzen, so daß er erstmal abgelenkt ist. Wenn Putzen und betüddeln durchweg positiv besetzt sind, hört vielleicht auch das Scharren auf. bzw. wird weniger. Das Scharren beim Kraftfutterfressen hat sich halt "eingebürgert", vielleicht bleibt es auch aus, wenn er generell weniger scharrt. Gibts genug Rauhfutter? Manchmal sind es ja auch Unausgeglichenheiten aufgrund von Futtermangel etc.

Grüße
Steffi
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prigal
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #6 am: 16. Februar 2010, 11:38:35 »

Ich muß ihn ab und zu beidseitig anbinden wenn die beiden Hengstabsetzer in der Box sind weil er die nicht kennt und der Anbindeplatz genau zwischen diesen beiden Boxen ist - ich kann das schwierig erklären. Es kommt eher selten vor aber hin und wieder schon. Ansonsten wird er (wenn) einseitig angehängt.

Einen Großteil der Zeit bekommt er beim Putzen eh Heu auf den Boden - da frißt er eh brav dahin und scharrt nicht. In der Box verteilt er brav sein ganzes Heu mit Scharren und frißt es danach auf >:( Und wie gesagt beim Kraftfutter fressen scharrt er auch hin und wieder - das Scharren ist dabei eine selbstbelohnende Übung für ihn kommt mir vor.

Beim CT war es auch eine Frustreaktion wobei ich ihm das mittlerweile so gut es geht abgewöhnt habe weil er dann erst recht nix bekommt. Das klappt ganz gut.

Nur was mach ich beim Kraftfutter fressen? Ich kann ihm ja das Kraftfutter nicht jedes Mal wegnehmen wenn er scharrt. Da müßte ich morgens und abends in den Stall und ihn dabei beobachten!

Ich werde es mal mit dem Schildern beim Putzen etc. probieren und vielleicht übernimmt er es dann beim Kraftfutter fressen.
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #7 am: 16. Februar 2010, 11:42:35 »
Ich hab das Problem bei Skessa auch, sie scharrt seit ich sie habe. Es ist besser als am Anfang, aber geht nicht weg. Ich ignoriere sie konsequent, futter und aufmerksamkeit gibts immer erst wenn die ruhig steht und nicht mehr scharrt.
Mir kommt das auch vor wie ne Übersprungshandlung. Sie bettelt um Essen, Aufmerksamkeit, wenn sie was ärgert, wenn was nicth schnell genug geht... etc.
Weiß da auch nicht wirklich wie ich dem beikommen soll.
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #8 am: 16. Februar 2010, 11:56:48 »
Das Thema Scharren ist auch bei meinem Schino und mir immer mal wieder ein Thema. Ich habe über die Jahre festgestellt, dass er damit meinen inneren Stress spiegelt. Wann immer es mir nicht gut geht, ich mich beobachtet fühle oder nervös bin, dann beginnt das Herumzappeln am Anbinder. Egal wie lange ich versucht habe, es zu trainieren, es wurde erst besser als ich mir bewusst wurde, dass wir beide eine starke innere Verbindung haben, die ich nicht lösen "darf". Bin ich nicht innerhalb dieser inneren Verbindung, so fühlt er sich unwohl. Sobald ich meine Anspannung löse, steht er still.

Vielleicht ist das ja auch ein Gedankenansatz bei Dir? Gibt es Momente, wo er nicht scharrt? Wie ist Dein Gefühl beim Scharren? Bei mir wurde es schlimmer, umso peinlicher mir die Sache war und umso weniger ich im reinen mit mir selbst und der Situation war.

LG,
Marlitt
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prigal
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #9 am: 16. Februar 2010, 13:02:45 »
Nanolino, ich würde das eher nicht sagen. Eher ein Zeichen für Frustration wenn net gleich ein Leckerli abfällt oder eben als "Wohlfühlgeste" beim Kraftfutter fressen. Naja vielleicht hat er da auch innerlich Stress obwohl er nicht schlingt. Schwierig zu sagen.

Wenn ich innerlich gestresst bin (z.B. HS-Termin:-() dann schaltet er auf stur wenn ich ihm (da bin ich jetzt im nachhinein draufgekommen) nicht die Zeit gebe zum Hufe geben wie beim normalen Üben. Was das anbelangt liegt es z u 100% an mir. Wobei er da nur vorne links scharren will und dann erst den Huf gibt. Ich dreh ihm dann den Rücken zu und komm sofort wieder wenn er aufhört damit. Das klappt schon ganz gut.

Ich denk mal es gibt einfach Pferde die gern scharren und es gibt welche die das nicht gern tun. Ich habe Kategorie 1 erwischt :heul: Mir wäre es auch wurscht wenn es nicht auf die Hufe und Gelenke gehen würde.

« Letzte Änderung: 16. Februar 2010, 13:05:42 von prigal »
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #10 am: 16. Februar 2010, 13:12:42 »
kann dir mal ein Bild von Skessas Vorderhuf nach zwei Wochen Einzelhaft schicken...  :'( zum heulen...
bin genau so ratlos wie du. Sie schabt immer, egal wie ich gelaunt bin oder was ansteht. Auch bei anderen, kurz bevors Heu gibt und es wird nicht schnell genug verteilt. Auf dem Reitplatz wenn ich es wage mich fünf Minuten zu unterhalten. Immer wenn sie was will.

bin schon am überlegen ob ich das - wenn ich es nicht abgewöhnt bekomme - es in irgendeine Ersatzhandlung lenken kann. spanischer Gruß oder so. Nur wie machen?
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #11 am: 16. Februar 2010, 13:34:26 »
Hallo Stefanie, Hallo Birgit,

ohne es verharmlosen zu wollen, aber Clicker-Pferde sind eben sehr deutlich im Ausdrücken dessen, was ihnen gut tut und gefällt und was nicht. Rumstehen auf dem Reitplatz z.b. und sich unterhalten, obwohl man auf dem Pferd sitzt, ist ein typischer Fall. da hat das Pferd doch recht, wenn es sich beschwert, also scharrt. Mensch kann ja auch zum Plaudern z.b. absteigen und Pferd wenn möglich fressen lassen. Mána hat sich letztes jahr während der Rehe zwar nicht das Scharren angewöhnt, aber vor Stress, Langeweile und Schmerzen sich das ganze Fell am Hals und Kopf abgeschubbert. Da half nur zeitweilig Sedierung und Schmerzmittel. Erst als die Einzelhaft vorbei war, hörte sie mit dem Schubbern auf. Wenn Skessa krankheitsbedingt noch weiter einzeln stehen muss, wird sich das Problem wohl auch zwischenzeitlich nur mildern, aber nicht beheben lassen.

Bei Mo hilft vielleicht am ehesten, ihn nicht weiter in einer Box zu halten, sondern in Offenstallhaltung zu stellen. Bei Boxenhaltung sind Verhaltensauffälligkeiten einfach wahrscheinlicher als in Gruppenhaltung. Meines Erachtens liegt es eben nicht immer an der Erziehung, sondern oft an grundsätzlichen Schwierigkeiten, die eher beim Menschen als beim Pferd liegen.

Grüße
Steffi
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #12 am: 16. Februar 2010, 13:41:05 »
Ja das sagst du was. Skessa war schon vor ihrer Clickerpferdezeit sehr sehr deutlich wenn sie was wollte bzw. nicht wollte.... Was ja wirklich gut ist, so im Großen und Ganzen.
Ich seh das auch so, ich kann das schaben nicht wirklich unterbinden, weil sie es in vielen Situationen macht auch wenn ich nicht da bin. Jetzt in der Haftsituation natürlich verstärkt weil ihr einfach langweilig ist und sie Aufmerksamkeit möchte. Der Huf leidet drunter. Es wird wieder besser, wenn ich sie in die Herde zurück bringen kann. dann sind es ja immer nur kurze Sequenzen, was auch dem Huf nicht mehr wirklich schadet.

Meint ihr es macht sinn das im spanischenn Gruß umzuprogrammieren? (vorausgesetzt es würde funktionieren)
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lindalotze
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #13 am: 16. Februar 2010, 13:47:02 »
Wie wärs mit einer größeren Gummimatte für den Kraftfuttertrog? Das Verhalten dort kann man eher schlecht beeinflussen, und wenn die Matte auch nicht das Verhalten vom Pferd auflöst, dann doch den Stress vom Besitzer.
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prigal
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Re:Wir sind wieder mal beim Thema Erziehung!
« Antwort #14 am: 16. Februar 2010, 14:37:42 »
Hallo Stefanie, Hallo Birgit,

ohne es verharmlosen zu wollen, aber Clicker-Pferde sind eben sehr deutlich im Ausdrücken dessen, was ihnen gut tut und gefällt und was nicht. Rumstehen auf dem Reitplatz z.b. und sich unterhalten, obwohl man auf dem Pferd sitzt, ist ein typischer Fall. da hat das Pferd doch recht, wenn es sich beschwert, also scharrt. Mensch kann ja auch zum Plaudern z.b. absteigen und Pferd wenn möglich fressen lassen. Mána hat sich letztes jahr während der Rehe zwar nicht das Scharren angewöhnt, aber vor Stress, Langeweile und Schmerzen sich das ganze Fell am Hals und Kopf abgeschubbert. Da half nur zeitweilig Sedierung und Schmerzmittel. Erst als die Einzelhaft vorbei war, hörte sie mit dem Schubbern auf. Wenn Skessa krankheitsbedingt noch weiter einzeln stehen muss, wird sich das Problem wohl auch zwischenzeitlich nur mildern, aber nicht beheben lassen.

Bei Mo hilft vielleicht am ehesten, ihn nicht weiter in einer Box zu halten, sondern in Offenstallhaltung zu stellen. Bei Boxenhaltung sind Verhaltensauffälligkeiten einfach wahrscheinlicher als in Gruppenhaltung. Meines Erachtens liegt es eben nicht immer an der Erziehung, sondern oft an grundsätzlichen Schwierigkeiten, die eher beim Menschen als beim Pferd liegen.

Grüße
Steffi

Irgendwie trifft mich das voll ins Herz....

Moses ist bis vor ca. 1,5 Jahren im Offenstall gewesen und hat auch schon im Offenstall gescharrt. Mir kommt es so vor daß er durch die ersten Versuche mit spanischem Schritt (die ich aber dann sofort abgebrochen hab) erst richtig zu scharren angefangen hat. Wie gesagt mittlerweile ist es besser geworden aber ganz weg werde ich es wahrscheinlich nicht bekommen.

Während CT konzentriere ich mich voll und ganz aufs Pferd - da gibts nicht viel tratschen mit anderen Leuten nebenbei weil ich mich ja selbst konzentrieren muß. Da kommt es so gut wie gar nicht vor außer ganz selten aus Frust.

Mann, ich hatte immer das Gefühl daß es ihm in dem Stall gut geht (okay es gibt keinen perfekten Stall) und er doch ausgeglichen ist. Alleine wenn ich höre wie andere Pferde grad aufgrund Kälte, Frühlingsbeginn etc. lustig sind bemerke ich bei ihm nicht viel. Vielleicht kommt das auch erst. Im Winter sind die Pferde von ca. 9-10 Uhr vormittags (oder noch früher) bis mind. 18 Uhr auf der Koppel in der Gruppe und im Sommer kommens nur morgens und abends für ca. 2 Stunden in die Box um Kraftfutter zu tanken - ansonsten sind sie auch immer draußen. Mir kommt es so vor daß er die Ruhe, die er in der Box hat, genießt da er sich jede Nacht hinlegt.

Auch beim Ausreiten - ich bin am Samstag das 8. Mal oben gesessen und das 6. Mal ausreiten. Er ist aufmerksam und beobachtet die Umgebung aber trotzdem ruhig und gelassen. Läßt sich vom Vorpferd nicht dazu verleiten anzutraben - also klebt auch in keinster Weise. 

Aber vielleicht rede ich es mir nur ein und ich sollte einen Wechsel in einen Offenstall in Betracht ziehen. Da hab ich jetzt wieder nächtelang was zu grübeln.....

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