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Lebensqualität für Pferde

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Mannimen
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #30 am: 19. Februar 2013, 16:31:35 »
Ach, wenn ich so all die Jahre zurückdenke, dann muss ich doch feststellen, dass sich schon sehr viel zum Positiven verändert hat für diese Tiere. :nick:
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #31 am: 19. Februar 2013, 16:55:09 »
@solera:
glaub mir, ich würde gerne ausziehen. aber ich hab noch keinen stall gefunden, der besser wäre.
es ist jetzt halt so, dass wir selber ausmisten und selber füttern. und das geht nur, weil man mit dem auto nur 5min fährt. dadurch stehen die pferde sauber, heu und wasser funktioniert inzwischen gut, nachdem ich mehrmals angemerkt hab, dass meine pferde das zwar vielleicht aushalten würden, ich aber trotzdem möchte dass sie immer wass haben und schönes nicht schimmliges heu... also ists nicht perfekt, aber für die pferde okay. und an einer lösung wird bereits gearbeitet  :cheese:
aber das ist jetzt OT  :tuete:
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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Ehemaliges Mitglied 208
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #32 am: 19. Februar 2013, 22:24:47 »
Ich find das ein interessantes Thema und ich kann wohl leider auch ausführlich mitreden. :rotw:

Ich hab die letzten Tage auch unter dem Aspekt "Lebensqualität" mein Pferd beobachtet. Und ich bin mir ganz sicher, wir sollten unser Bestes geben, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, ohne Frage. Aber ich glaube nicht, dass ein Pferd sich Gedanken drüber macht, obs ihm jetzt schlecht oder gut geht, da wo es ist und ob es dem Pferd in der Diätgruppe vielleicht noch schlechter geht. Ich bin überzeugt, die leben da, wo sie sind, relativ neutral, solange es nicht am Lebensnotwendigen fehlt.
Aber vielleicht hab ich auch nur ein generell zufriedenes Pferd und kann mich damit glücklich schätzen. ;)

Aus Stall eins bin ich aus persönlichen Gründen weg, ich habs da einfach aufgrund der Leute nimmer ausgehalten. Rückblickend gings Paula da stalltechnisch mittelmäßig gut. (Dass ich da noch weit weg von gutem Reiten war, steht auf einem anderen Blatt, und dass zu der Zeit ihr Rücken aufgrund meiner Unwissenheit kaputtging, weil ich nicht gecheckt hab, dass der Sattel ne Katastrophe ist und dass sie gesundheitlich zwischendurch nicht so gut beieinander war, kommt dazu, lag aber nicht am Stall.)
Gefehlt haben Unterstände auf den Koppeln, die standen komplett ohne Bäume/Hütten draußen, auch im Sommer mittags bei 35°C. Das tut mir im Nachhinein leid, aber irgendwie war es halt normal, kannte es nicht anders.
In Stall 2 gabs auch keine Hütten, was mir nicht weiter auffiel, sonst wars da ganz okay. Bis die SBs sich trennten, sie aber nichts mehr auf die Reihe bekam, Paula wirklich halbröhrbeinhoch im Schlamm stand, der auch noch Misthaufensuppe enthielt, von morgens 5 bis abends 5 (Winter), ohne Wasser und Futter. Ich hab der SB anfangs noch Zeit gegeben, sich zu berappeln. Als das aber einfach nicht passierte, bin ich weg.
Stall Nr. 3 war haltungstechnisch ne Katastrophe, damals aber trotzdem eine sehr gute Option, alles wäre in dem Fall besser gewesen. Paula fühlte sich pudelwohl, ich merkte ihr richtig an, wie sie die gut eingestreute Box genoss. Noch nie hat sie sich in einer Box gewälzt, da 3x hintereinander.
Aber es gab nur stundenweise Koppelgang (im Winter 2 Stunden, im Sommer 3-4), aber dafür ohne Schlamm, da guter Boden und Hanglage. Die Boxen waren hochvergittert, aber Paula hatte immerhin ein Upgrade mit Außenfenster.
Dass sie dort wirklich unglücklich war, kann ich auch heute nicht sagen. Es war halt, wie es war. Sicherlich wäre sie lieber länger auf der Koppel geblieben, freiwillig kam sie selten, sie musste immer geholt werden. Aber rebelliert hat sie nie. Und miesepetrig im Eck stand sie auch nie. Trotzdem ist der Stall eine Katastrophe, aus Pferdesicht. Die Menschen haben alles. Tolles Dressurviereck, Halle, beheizte Sattelkammer, 2 Toiletten... ;) Das Hofgelände ist komplett gepflastert, man kann sauber zum Pferd und kommt sauber wieder heim...
Aber am Heu wurde gespart, ich hab immer nachgefüttert, heimlich...
Mir war bewusst, dass der Stall bewegungstechnisch ein Graus ist und habe in 3 Jahren weniger als 10 Stehtage gehabt. Wirklich täglich hab ich Paula bespaßt und bewegt.
Als ich dann schwanger war, war mir klar, dass ich dieses tägliche Pensum nicht mehr schaffen werde und mir wurde klar, dass der Stall nicht länger tragbar ist. Durch Zufall fand ich Stall Nr. 4, der schon lange besteht, ich aber einfach nichts davon wusste. Sonst wär ich wohl nie in Stall 2 und 3 gelandet. ;)

Paula hat jetzt täglich ganztags Koppel, im Winter mit Matsch, aber höchstens huftief und wenn sie mag, kann sie trocken stehen. Das Gras im Sommer reicht nicht, weil der Stall überbelegt ist. Ein Minuspunkt, der durch 365 Tage Heu ad lib auf der Koppel ausgeglichen wird. Damit ist das für mich okay.
Nachts steht sie in einer Strohbox, die immer gut gemistet und großzügig eingestreut ist, Heu gibts abends auch ausreichend viel (im Vergleich zu früher reichlich; obwohl ich gern dazu neige, mir einzubilden, dass ausgerechnet mein Pferd zu kurz kommt :rotw: , füttere ich nur ganz selten mal eine Hand nach).
Ich finde Offen-/Aktivställe toll, bezweifle aber, ob Paula sich da wohlfühlen würde.
Ich würde es probieren, gäbe es ein gutes Konzept in erreichbarer Nähe, aber ich finde es nicht schlimm, dass es kein solches Angebot gibt. Sie ist eher Einzelgänger, ist futterneidig (wobei das viiiel besser ist, im neuen Stall, weil sie vielleicht keinen Hunger mehr hat?) und hat gern ihre Ruhe. Kann sein, dass ich sie falsch einschätze, aber ich empfinde es für sie optimal, dass sie tagsüber ihre gemischte Herde und nachts ihre Ruhe in ihren eigenen 4 Wänden hat.

Ich denke, für Paulas Lebensqualität am entscheidensten war mein Umdenken. Von negativer Verstärkung zu positiver und weg von der Reiterei, wie ich sie früher gelernt hab (Pferde eng, wer nicht spurte, bekam nen Schlaufzügel... :tuete: )... Ich glaube wirklich, die Ställe waren zu jederzeit Nebensache.
Auch wenn sie zumindest in Stall Nr 3 nicht mehr zurückgehen wollen würde, unterstelle ich ihr. ;)

Ich möchte die Haltungsbedingungen in keinster Weise runterspielen, für mich ist es (inzwischen) oberstes Gebot, dass es dem Pferd an nichts fehlt.
Aber ich reagiere wirklich auch genervt, wenn ich Stimmen im Stall höre, die sich über Kleinigkeiten beschweren, als wären es Katastrophen.
Aber da wurde ich sicher geprägt, durch die vielen Dinge, die in allen anderen Ställen normal sind und hier ein No-Go sind.
Ich empfinde unseren Stall (abgesehen von fehlenden Toiletten und Halle, aber das ist MENSCHEN-Luxus und den Pferden egal) als perfekt (genug).
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solera
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #33 am: 20. Februar 2013, 08:26:37 »
sorry, abbey, ich wollt dir da nicht nahetreten. alles io. wenn ihr diese geschichten selbst abfangt, aber das stresst massiv (eigene leidvolle erfahrung) und befriedigt nur halb.

anyway, monalisapaula hat da einen sehr interessanten aspekt eingeworfen - das mit dem umdenken/ philosophieren/ eigenen kadaver sortieren ist, glaub ich, auch ein wichtiger aspekt, aber vermutlich ist das so ähnlich wie sie eben auch mit den ställen geschildert hat: so lang das pferd ebenda ist, ist es eben so - ist es anders, dann ist es eben anders. leider/ gott-sei-dank (je nach sichtweise) ist das durchschnittspferd extrem leidensfähig und läuft trotzdem. das deutsche warmblut ist über generationen darauf gezüchtet worden... und ich weiß das, ich hab mir so was absichtlich gekauft, weil ich es mir leichter machen will in runde 2 (ist zwar österreichisch gebrannt, aber abgesehen vom stutenstamm der seit 2 generationen verwaschen ist, erinnert nichts mehr an die altöstereichischen wurzeln, aber wir driften ab - das plädoyer für eine konsolidierung der zucht und einem leistungsfokus schreib ich an einer anderen stelle ;) ) - nur, stehen wir wohl kaum hier, weil wir die rittigsten und leidensfähigsten exemplare ergattert haben, oder?  :grinwech:

im übrigen stimme ich dem uneingeschränkt zu, dass die art der reiterei bzw der umgang mit dem pferd natürlich ein wesentlicher bestandteil der lebensqualität des pferdes ist... aber wiederum glaube ich, dass das auch etwas ist, was meine eigene lebensqualität beeinflusst. zum aggressionsabbau geh ich ja nicht zum pferd, sondern weil ich einen freund/ ein familienmitglied besuche und sobald der umgang harmonischer abläuft steigt doch meine lebensqualität und selbstzufriedenheit im selben maße.

und abschließend: so sehr ich auch auf meine freilandhaltung stehe, weil sie mir selbst im management sehr viel spielraum lässt, so muss man doch einräumen, dass das nicht für jedes pferd geeignet ist. ein paar davon sind nämlich mittlerweile "domestiziert" genug um mit 24h herde nicht mehr zurecht zu kommen. ich hab mit hunor einen kulanten chef da drin stehen, der die mimöschen von den grantigen zumindest phasenweise fern hält - somit klappt das, aber eigentlich sind mindestens 2 der pferde so degeneriert, dass sie so etwas wie sozialverhalten weder gelernt noch über die jahre angenommen haben. die vorangegangen chefin war da mehr mit brachialgewalt dabei, was die sache sicher nicht vereinfacht hat.
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Mannimen
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #34 am: 20. Februar 2013, 08:37:38 »
Ja, was wirklich gefehlt hat werden wir erst wissen, wenn es vorhanden ist und sich insgesamt etwas verbessert hat.

Mir war auch lange Zeit nicht bewusst, woran den Pferden etwas mangelt. Ich habe sie selten krank erlebt und sie waren in der Regel immer bereitwillig bei der Arbeit. Erst als ich anfing meine Aufmerksamkeit den Pferden zu widmen, die sich eben nicht mehr alles gefallen ließen und sich dagegen auflehnten, fragte ich mich immer häufiger was der Grund dafür sein konnte.

Durch die positive Verstärkung und auch die Freiarbeit mit den Pferden kamen weitere Dinge zum Vorschein. Die Tiere begannen mir etwas über sich zu erzählen, mit der Art und Weise, wie sich sich mir gegenüber verhielten. Das fand ich wiederum total spannend, denn endlich erfuhr ich etwas darüber, was sie so bewegte und beschäftigt.

Ihr Verhalten resultiert aus den gemachten Erfahrungen und die wiederum haben etwas mit ihrer Lebensqualität zu tun. Ich möchte behaupten, dass ihr ganzes Leben schon alleine dadurch geprägt wird. Sie können sich sehr gut merken, was ihnen gut tut aber noch viel mehr behalten sie all jene Dinge im Hinterkopf, die ihnen einmal geschadet haben. Mag sein, dass dies mit ihrer Natur als Beutetier zu tun hat. Wären sie Jäger, würden sie vermutlich ganz anders damit umgehen, den "bösen" Menschen sehr viel öfter attackieren z. B.

Mit der Zeit kommt dann auch die Erfahrung, dass es sinnlos ist, sich gegen dies und das aufzulehnen. Damit wird nur unnütz Energie vergeudet, die für andere Dinge noch benötigt wird. Es ist also klug Dinge hinzunehmen, die sich nicht ändern lassen. Eine weise Erkenntnis, die jedoch nicht bei jedem Pferd reift. Besonders bei den Pferden nicht, die sich schon öfter mal ganz erfolgreich aufgelehnt haben. Sie werden alles daran setzen es wieder zu tun. Und da ist der Mensch dann schnell am Ende mit seinem "Latein".

Genau diese Pferde fanden sehr schnell ihren Weg zum Abdecker, weil keiner mehr mit ihnen klar kam. Da habe ich mich gefragt, warum die Menschen  ihr Verhalten gegenüber diesen Tieren nicht einmal überdenken wollen, weil es in so vielen anderen Fällen immer gut gegangen ist? Auch die Haltungsbedingungen werden nicht überprüft, weil so viele andere Pferde damit ja zurecht kommen!

Es ist wie bei uns Menschen selbst. Da wird sich erst etwas ändern, wenn was passiert was nicht hätte geschehen sollen. Das muss nicht so sein, wenn wir nur aufmerksam genug sind und versuchen die Dinge mal aus der Sicht der Pferde zu sehen. Sicher werden wir dann erkennen, dass nicht alle Tiere  mit den gegebenen Lebensbedingungen so zufrieden sind und dann gilt es daran etwas zu ändern, nicht erst wenn was passiert ist.

Antares hat in seinem neuen Stall bislang nicht einen einzigen Versuch mehr unternommen auszubrechen. Das ist für mich die Bestätigung, dass es ihm dort besser gefällt. Auch sehe ich ihn sehr viel öfter mal liegen. Das ist für mich ein Zeichen dafür, dass er sich sicher fühlt. Es ist auch nicht langweilig in der Herde, denn sie sind immer etwas in Bewegung und verbringen ihr Dasein nicht nur mit fressen und dösen.

Aber ich musste auch erkennen, dass alte Erfahrungen sofort wieder hoch kommen können sobald ihn irgend etwas an die erlebten Umstände erinnert. Da traut er selbst mir nicht mehr über den Weg und das war echt hart für mich. Habe ich ihn jemals so enttäuscht? Würde ich ihn z. B. auffordern in einen Hänger zu steigen, wird er dieser Aufforderung auf keinen Fall mehr nachkommen. Er weiß ja nur, dass so eine Fahrt in einer Klinik endet und er dort Schmerzen und Leid zu ertragen hätte. Wie soll er mir denn da noch Glauben schenken, dass es dieses Mal ein wunderschönes Erlebnis für ihn wird. Das muss er erst erleben und diese Erfahrung machen, damit er das dann auch weiß. So war die Fahrt zu diesem neuen Stall für ihn nun ein positives Erlebnis aber sicher wird er von dort nicht mehr weg wollen. Wieder muss er erst die Erfahrung machen, dass er dorthin zurückgebracht wird.

Momentan muss er alleine in einer Box stehen, damit sein Bein heilen kann. Doch dieses gefangen sein erinnert ihn sehr stark an jene Zeiten, wo er das schon öfter erlebt hatte. Also war seine Traurigkeit darüber so deutlich zu erkennen, dass ich es gar nicht übersehen konnte. Sie schlug sogar in Wut und Aggression um, sobald andere Pferde in seiner Nähe waren. Er musste seinen Frust irgendwie los werden und fing an zu randalieren. Also stellte ich ihn einfach wieder raus. Doch dort fetzte er sich dann mit den anderen Pferden, sodass er wieder weggesperrt werden musste. Nun ist guter Rat teuer! Was kann ich tun, um seine Lebensbedingungen in dieser misslichen Situation zu verbessern?

Es gibt noch ein zweites Pferd (allerdings aus einer anderen Herde), welches gerade mit einem dicken Bein im Nachbarstall alleine eingesperrt ist. Da dachte ich mir, geteiltes Leid ist vielleicht halbes Leid und fragte, ob die nicht nebeneinander stehen können. Doch die Besitzerin war von dieser Idee nicht so angetan. Nun hat der SB eines seiner Pferde (aus der selben Herde) neben Antares gestellt, damit er nicht mehr so alleine ist. Bin sehr gespannt, ob das nun etwas geholfen hat, obwohl ich das schon blöd finde für das gesunde Tier, welches davon sicher auch nicht sonderlich erbaut sein wird.

Das Beispiel zeigt mal wieder wie schwierig es doch ist, die Lebensbedingungen so optimal wie nur irgend möglich zu gestallten.

« Letzte Änderung: 20. Februar 2013, 08:46:35 von Mannimen »
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #35 am: 20. Februar 2013, 08:56:54 »
Ich muss Manni recht geben.
Was gefehlt hat, sieht man immer erst wenn es durch verbesserte Bedinungen zu Verhaltensänderungen kommt.
Ich hatte den ersten Stall auch für das nonplusultra gehalten, jetzt weiß ich das es sooo viel besser sein kann. Einfach weil ich weiß, wie viel zufriedener und relaxter mein Pony jetzt ist.

@ Manni; Krankheiten kommen vor, sie gehen vorbei und dann passt es wieder. Krank sein ist ja nie schön.
Bei Skessa hat ich es so gehalten, so lang sie ini der Box randalieren konnt, konnt es nicht sooo dramatisch sein und ich  hab sie mit zur Herde gestellt. Auf sich aufgepasst hat sie dann schon eher. Aber klar, es war immer mit Risiko verbunden und mit einer evtl. längeren Heilungsphase...
Aber Skessa erträgt Box wirklich nur, wenn es ihr sehr sehr schlecht geht. Vorher ist alles besser, als Box. Das Theater das sie dann da veranstaltet, kann nicht förderlich für irgendwas sein. Dafür hab ich dann meine Sorgen meist schnell über Board geworden und gott sei Dank, musst ich das nie bereuen.
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Mannimen
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #36 am: 20. Februar 2013, 09:01:37 »
Danke Stefanie fürs Mut machen. Werde mal schauen, wie es ihm aktuell jetzt damit geht. :abdues:
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #37 am: 20. Februar 2013, 09:59:25 »
Manni, solache sachen sind natürlich schwierig.
wir haben dunja aus im winter 24h box in 24h offenstall geholt.
Im nächsten winter sollte sie nachts wieder rein, weil sie sonst unsinn macht. das war jeden tag so mühsam, sie da reinzubringen. und in der früh ist sie rausgedüst. aber sie hat gemerkt, dass es nur vorrübergehend ist und dass sie immer wieder raus darf. jetzte muss sie nur ganz selten rein, aber das macht sie brav und wartet geduldig bis sie tür wieder aufgeht.

ich würde meine pferde wenns geht immer24h draußen lassen. aber oft ists anders besser. deswegen ist abbey jezt in der nach drin, da kann sie in ruhe schlafen und fressen, ohne von dunja genervt zu werden.

solera, kein problem. hab ich auch nicht so aufgefasst. aber es ist echt stressig. wenn einen tag niemand dort war hab ich fast ein schlechtes gewissen. obwohl sie vom SB eh 2mal täglich heu und wasser bekommen, und wenn er nicht ausmistet streut er immerhin drüber. aber ich stell mir das einfach anders vor.
vielleicht können wir uns ja echt bald was bauen, aber das ist halt auch nicht so einfach...  und ich glaube auch, dass es mir seeehr schwer fallen würde, alles zu lassen, wenn sie wo stehen wo alles gemacht wird. so kann ich einstreuen soviel ich will, füttern soviel ich will und die pferde hinstellen wo ich will. das geht in einem anderen stall wohl kaum.. da muss ich das nehmen was die SBs anbieten
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verena
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #38 am: 20. Februar 2013, 12:40:32 »
Was gefehlt hat, sieht man immer erst wenn es durch verbesserte Bedinungen zu Verhaltensänderungen kommt.
:nick: unsere Gruppe besteht aus 4 Isis, die schon lange zusammen eine Herde bilden und sehr harmonisch sind. Als wir umgezogen sind, haben wir einen jungen Isi dazu integriert. Eh sehr langsam und vorsichtig. Er war, was wir so gesehen haben gut integriert, bis auf kleinere Quietschereien beim Aufhängen der Heunetze oder Verteilen der Futtereimer gab es keine gröbere Unruhe oder Gestreite, sie standen auch Seite an Seite beim Dösen. Nun ist dieser Isi ausgezogen und unsere Herde ist viel ruhiger, vor allem Gloa ist viel relaxter, es wird mehr gedöst, weniger ständig gefressen und das Heunetzaufhängen läuft völlig ruhig ab. Dieser grobe Unterschied ist uns aber erst aufgefallen, als dieses scheinbar gut integrierte Pferd weg war.

Ansonsten denke ich haben unsere Pferde sehr  hohe Lebensqualität. Sie haben eine konstante stabile Herde die ihnen (v.a. Gloa) Sicherheit gibt, 24 Std für 4 Ponys schön großen  befestigten Auslauf, zwei große Ställe zum Unterstellen, außer bei grobem Matschwetter einen Rundtrack zum Laufen und noch einen langen Gang, der im Frühjahr noch länger gebaut wird. Die Heunetze werden am Track verteilt (danke Cinni  :-* :knuddel2:) , so daß sie Bewegungsanreize bieten. In einem Stall liegt ein Snackball, der immer wieder mal befüllt wird und Abwechslung bietet. Das Heu ist von guter Qualität, wird genässt und hält durch wirklich enge Netze so lang aus, daß sie fast 24 Std was zu knabbern haben. Dadurch daß sie halt Nordponys sind und wahre Freßmaschinen sind die Weiden in unseren Breiten halt nicht optimal und 24 Std Weidegang (die ich ihnen, wenn ich jetzt von der für die Pferde höchsten Lebensqualität ausgehen würde, gerne bieten würde) hätten fatale Folgen. Also müssen wir im Frühjahr und Sommer den Weidegang leider beschränken. Noch ein Punkt ist einer, der meiner Meinung nach die Lebensqualität für Bessi einschränkt (Sommerekzemer) sind die Kribelmücken, die es auf Island einfach nicht gibt. Im Frühjahr und Sommer steht er fast nur im Stall, weil er es draußen nicht aushält . Aber das Klima und die Vegetation von Island kann ich ihm leider nicht bieten. Und deshalb würde ich auch nie mehr einen Direktimportisländer kaufen, weil ich es nicht fair für das Pferd finde. Gloa ist da unproblematisch (in Deutschland geboren).
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #39 am: 20. Februar 2013, 23:20:08 »
Das ist ein sehr interessanter Thread, und ich finde es unheimlich spannend die ganzen Erfahrungen zu lesen!

Ich denke Chance ist zufrieden bei uns im Stall. Sie ist den ganzen Tag draußen, es gibt 7/24 Heu und immer irgendwo ein bisschen Gras zum Knabbern. Im Sommer haben sie auf den Weiden richtig viel Platz zum Rennen, aber auch genug zum Beobachten (Golfer, die Eisenbahn, Spaziergänger, Radfahrer, Fernsehgucken bei den Nachbarn). In der gemischten Herde hat sie eine beste Freundin zum Toben, ihre Mädels-Clique zum rumhängen, eine Pony-Stute als Mama, Jungs zum Anschwärmen - im Sommer wenn sie mit den Boxenpferden zusammenstehen gibts auch immer mal Abwechslung da verschiedene Pferde zusammen auf der Weide stehen oder mal ein paar Tage getrennt sind. Soweit ich das beobachten konnte ist sie dadurch sehr gelassen geworden welche Pferde da oder weg sind, hauptsache Pferd  ;) Sie steht gern auch mal alleine im Unterstand oder am Zaun zu den Nachbarpferden, aber auch dicht an dicht mit fast allen an einer Heuraufe, obwohl die anderen beiden ebenfalls voll sind  :roll: Wenns nach ihr ginge hätte sie jetzt im Winter wohl auch gern eine kuschelige Box, die Frau Prinzessin wird eben nicht so gern nass  :cheese: Im Sommer hat sie ihre Fliegenmaske und alles was die blöden Nerv-Viecher abhält. Es gibt keine Regelungen im Stall die bedingen, dass sie von anderen Menschen außer mir gehändelt werden, kann also vollkommen frei entscheiden ob sie Bock auf menschlichen Kontakt hat oder nicht. Alles in allem wohl aus pferdischer Sicht ziemlich entspannt.

Ich persönlich könnte jetzt über Matsch meckern, nicht 100% penibel abgeäppelte Ausläufe und Weiden (weil ziemlich groß), dass die Offenstallpferde keine tägliche Kraftfutterfütterung bekommen - der Krümeline ist das sicherlich herzlichst egal  :cheer: Ich hab 70km einfache Strecke bis zum Stall, und kann daher manchmal einfach nicht öfter raus als 1x die Woche - dafür ist sie auch nicht drauf angewiesen dass ich da bin um ihre Langeweile zu vertreiben. Wenn ich da bin machen wir Dinge die uns beiden Spaß machen.

Der Stall ist weder perfekt, noch nach den neusten Aktivstall-Konzepten gebaut, aber für uns könnte es keinen besseren geben  :)
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Mannimen
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #40 am: 21. Februar 2013, 07:49:32 »
Ja, ich finde unseren Stall auch genau richtig für Antares. Und es gibt immer etwas zu verbessern. Sehr schön finde ich, dass die SB Anregungen ernst nehmen und im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten dann auch Lösungen finden. So wurde mir von ihnen z. B. angeboten, dass sie Antares jeden Tag eine halbe Stunde spazieren führen, damit er wenigstens etwas Bewegung hat, in der Zeit wo Lisa nicht da ist. Das finde ich total nett und hätte ich so nicht erwartet. Für seine Genesung ist das auch das Beste, was ihm passieren konnte. :rotw:

Gester war ich ja wieder bei ihm und wurde grummelnd begrüßt. Das Beistellpferd scheint ihn nicht wirklich zu interessieren, zumindest nicht in der Zeit wo ich da war. Wir haben wieder eine Clickereinheit gemacht und die Körpertargets nimmt er nun schon immer besser an, dank der guten Vorarbeit von Lisa und Tine.  :-*

Aber es steckt unglaublich viel Energie in ihm, die er in der Box natürlich nicht los werden kann. Das zeigte sich dann in den Lektionen über dem Boden (Levade), die er mir dort mal so eben für ein Leckerchen anbot. Die Boxen sind zwar recht groß aber mir war das dann dafür doch viel zu eng, zumal ich weiß, was er für ein Tollpatsch ist und seine Füße nicht so wirklich unter Kontrolle hat. Er hielt sie jedoch schön angewinkelt in der Luft und hob auch nicht gar so weit ab aber er war schon sehr dicht bei mir in diesem Moment und hätte gut auf meinen Füßen wieder landen können. :o

Ich musste das dann schnell wieder beenden, weil er sie richtig reingesteigert hatte und Ruhepausen nicht wirklich annehmen konnte. Ist ja auch kein Wunder unter diesen Bedingungen. Dennoch hat er sich total nett verhalten obwohl es sehr anstrengend für ihn war. :click:

Das sehe ich mal als das Beste aus der jeweiligen Situation machen. 8)

« Letzte Änderung: 21. Februar 2013, 07:51:48 von Mannimen »
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #41 am: 21. Februar 2013, 11:15:29 »
ich hab gestern eine Zebra-Doku gesehen. Und die hatten eine Futterstelle und einen Fluss und dazwischen lagen 30km. Die mussten also immer entweder Hunger oder durts aushalten. Und Wildpferden dürfte es da ja oft ähnlich gehen denk ich mir.
Ich, als Mensch, als Mensch denk mit, dass wohl diese Zebras alle glücklich wären, wenn sie gefüttert und getränkt werden und so leben wie unsere Pferde.
Aber vielleicht wären die auch total unglücklich?
Man hat einigen Zebras da angesehen, wie das an den Kräften zehrt und wie mager manche (wohl die alten) waren. Und als dann die Trockenzeit vorbei war, haben sie gefressen und getrunken was geht und gespielt und gewälzt...
Was würde sich das Zebra wohl aussuchen? Vermutlich trotzdem die Steppe mit Löwen, Hunger und Durst...  :nixweiss:
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #42 am: 21. Februar 2013, 11:38:06 »
Sie folgen dem Leittier und dieses schöpft nur aus seinen Erfahrungen, denke ich. Außerdem regeln die Gesetze der Natur auch die Ressourcen. Unter solchen Bedingungen wäre ein domestiziertes Tier vermutlich nicht überlebensfähig. :nixweiss:

« Letzte Änderung: 21. Februar 2013, 11:39:52 von Mannimen »
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #43 am: 21. Februar 2013, 11:57:36 »
Beantworten kann man sowas ja sowieso nicht.
Aber irgendwie hab ich da dann doch drüber nachgedacht, ob Wasser und Nahrung im Überfluss glücklicher machen? Das haben unsere Tiere ja eigentlich..
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Re:Lebensqualität für Pferde
« Antwort #44 am: 21. Februar 2013, 12:01:14 »
also der vergleich mit den zebras hatscht - einerseits ja, sind zwar equiden, aber meines wissens im verhalten nicht 100%ig zu vergleichen. und zudem - wie man unschwer in dem thread mitkriegen kann - versteht ja auch jeder von uns das mit LQ ein bisschen anders. für den einen wird'S unter einer gewissen fläche mit OS nix sein - der nächste nimmt auch box inkauf - was ja nicht zuletzt vom pferd abhängt, aber ich glaub, man versteht den overall gist of my drift. in beiden fällen wird sich das gemeine zebra so blad fressen, dass es bestenfalls ein paar wenige jahre zusammenbringt bevor es ausnahmslos alle unsere wohlstandskrankheiten hat.

andererseits zumindest das mit dem saufen ist vergleichbaar, weil das gemeine hauspferd auch in etwa 2x/ tag saufen geht. 1x davon stellen sich unsere dabei in den fluss, das andere mal ist nach der kraftfutterration, weil a) wenn wir schon mal bei der tränke sind und b) dürft das einen ordentlich trockenen mund hinterlassen.
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