Ich nutze den Clicker mitnichten nur für "Spielkram". Mit Merlan clicke ich mittlerweile (!) auch viele Sachen in Richung Höflichkeit, ruhiges geschlossenes Stehen und so weiter.
Aaaaaber
:
Dafür muss erst mal die Konditionierung sitzen. Und das dauert eben. Gut: Pylone stubsen - click geht meist sehr schnell, aber bis ein Pferd den Clicker so richtig begreift und ihn auch eben genau darauf beziehen kann, dass es mal was machen soll und sich mal nur was gefallen lassen soll dauert es doch schon seine Zeit und braucht Routine. Und so viel Üben finde ich mit einem Fohlen erhlich schon zu viel.
Zweitens markiert der Clicker ein Verhalten. Das bedeutet aber auch, dass ein markierbares Verhalten da sein muss. Ohne eine Bewustheit dessen, was der Trainee gerade macht, funktioniert kein Lernen mit Clicker. Platt gesagt: wenn ich an einem dösenden Pferd vorbeigehe und clicke, weck ich es damit nur auf, erziele aber keinen Lerneffekt. Das Pferd hat sich sicherlich nicht bewusst dafür entschieden, nun zu dösen und dann gemerkt, dass es dafür belohnt wird, sondern es war einfach müde und ist eingedusselt
Nun sind Fohlen aber ja meistens super neugierig und immer auf Empfang. Was ich möchte, ist ja nicht, dass ein Fohlen irgend ein bestimmtes Verhalten macht (zumindest will ich das nicht und finde es auch nicht Fohlengerecht), sondern möchste zunächst nur ein gewisses Maß an "positiver Gleichgültigkeit", vielleicht besser "Abgeklärtheit" erreichen.
@ eni:
klar sind die Lerngesetze immer die gleichen. Nur sind Gesetzmäßigkeiten und ihre Anwendung zwei paar Schuhe. Klar kann ich im biologischen Sinne darlegen, wann bei irgend einem Organismus, ob nun Hund, Pferd, Fisch, Mensch neue Verknüpfungen im Hirn entstehen und dabei gesetzmäßigkeiten ausmachen. Aber das Gefühl ist doch bei jedem komplett was anderes. Wie gesagt: ich kann das ganz schlecht in Worte fassen. Pylone stubsen, von a nach b gehen, usw. sind sicher Dinge, die sich bei unterschiedlichen Tieren nicht viel unterscheiden. Aber Sachen wie der Umgang mit Angst, Umgang mit Köperlichkeit und Gleichgewicht, Nähe oder Entfernung, Energie sind schon von einem Pferd zum nächsten erheblich unterschiedlich, Pferd - Hund hat da, eben bis auch die reine Biologie, meiner Ansicht nach nur eine sehr sehr geringe Schnittmenge.