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Signalkontrolle üben

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Signalkontrolle üben
« am: 04. Januar 2017, 13:14:04 »
Ich glaube es gab in vereinzelten Threads auch schon mal Generelles zur Signalkontrolle, aber ich dachte vielleicht wäre ein Thread dazu, wie man möglichst frust- und stressfrei vorgehen kann, um Signalkontrolle zu bekommen, hilfreich?

Ich mache mal den Anfang, weil ich mich gerade damit beschäftige. Viviane Theby beschreibt in "Pferde Gymnastizieren mit dem Clicker"  das Vorgehen zur Signalkontrolle am Beispiel Target. Das kann man so sicherlich auf jedes andere Verhalten, das man gerne unter Signalkontrolle hätte, abwandeln.
 
1. Target Anstupsen clickern, bis das Pferd das Verhalten zuverlässig zeigt, wenn es das Target sieht (anfangs ist also das Target selbst das Signal)
2. zusätzliches Signal einführen, also bei Erscheinen des Gegenstands ein zusätzliches Wort/ Bewegung/.... einführen
3. Target nicht mehr wegnehmen, sondern immer sichtbar. Nun nicht mehr das Stupsen ohne Signal, sondern stattdessen das Abwarten bzw. Nicht-Stupsen clickern (bzw. erst bei Abwarten erneut das Signal geben als sekundären Verstärker).
Zum Abwarten kann man z.B. ein "Kopf tief" oder ein anderes einfaches Verhalten einführen und clickern. Dieses Abwarten muss dem Pferd (durch Clicks/Belohnung) genauso attraktiv gemacht werden wie das Stupsen selbst, damit sich beide Verhalten die Waage halten.

Wie geht ihr vor? Anders?


 
Viele Grüße von Anna und Sandero
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #1 am: 04. Januar 2017, 13:19:52 »
Ich hab gerade nicht so viel Zeit, deshalb erst mal nur ein Video, wo ich das mal mit Jack geübt habe:

Signalkontrolle Target
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #2 am: 04. Januar 2017, 13:22:04 »
Super, danke Heike!
Es gibt auf jeden Fall auch schon an anderen Stellen im Forum was zur Signalkontrolle.
Wenn wir was finden, können wir das ja auch hier im Thread verlinken?

Ich finde dieses Board seeeeehr nützlich, danke Dir noch mal fürs Einrichten!
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #3 am: 04. Januar 2017, 13:40:48 »
ja bitte Hinweise auf solche Themen, die können wir dann verschieben  :nick:  :keks:
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #4 am: 04. Januar 2017, 13:52:26 »
Habs gefunden! Es war bei den Grundlagenübungen "versteckt", passt hier aber genau bzw. sind schon viele Fragen beantwortet:

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=5591.0
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #5 am: 04. Januar 2017, 14:44:39 »
Danke! Habs verschoben.
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #6 am: 04. Januar 2017, 19:53:16 »
Ich hab grad noch mal in dem alten Thread nachgelesen, der hier verlinkt ist. Und nun habe ich eine Frage:

Im Onlinekurs von Alexandra Kurland bin ich darüber gestolpert, dass man dem Pferd Signalkontrolle gut über den Wechsel zwischen zwei verschiedenen Aktionen beibringen kann. Habe ich dann auch mit Frodur ausprobiert und es war um WELTEN frustfreier für uns. Ich fand die Idee richtig toll!

Nun habe ich im alten Thread gelesen, dass das ja gar nicht so gut sein soll, Signalkontrolle über den Wechsel zwischen zwei verschiedenen Aufgaben zu trainieren.

Kann mir einer nochmal genauer erklären, warum genau nicht? Was ist da der Nachteil?  :nixweiss:
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #7 am: 04. Januar 2017, 20:06:07 »
bei der erarbeitung einer übung sollte man prinzipiell für ein kriterium clicken, nicht für zwei (siehe shapingregeln). ich hab`s aber auch schon so gemacht, dass ich zwischendurch für`s warten gemarkert habe (und nicht nur das warten mit dem signal für zb. touch markiert habe) - man sieht eh, was am besten funktioniert.
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #8 am: 04. Januar 2017, 20:07:54 »
Ich finde nicht dass eine Variante davon besser oder schlechter ist. Im Idealfall tut das Pferd ja auch immer "irgendwas" während es auf das Signal wartet, und dafür gibt es ja auch wieder ein Signal... :grinwech:

Nee im Ernst, es gibt ja verschiedene Varianten:

a) Tu "irgendwas", Hauptsache es ist nicht das Verhalten für dass das Signal gelernt werden soll -> danke, Click / oder Signal

b) Zeige dein Defaultverhalten solange es kein weiteres Signal gibt, super, danke -> Click / Signal

c) Zweig mal das [Signal], Click, danke -> und jetzt das [Signal] Click, danke...

Für mich ist Variante B die schönste, da das Pferd während dem Defaultverhalten im Idealfall aufmerksam ist und prompt reagieren kann, und bei beiden Teilen der Aufgabe "richtig" ist.

Bei Variante C ist es im Idealfall auch immer richtig, die Chance ist aber ein wenig größer, dass es das Signal vielleicht gar nicht richtig mitbekommt und eher das Muster der Wiederholungen lernt.

Variante A finde ich meistens zu frustrierend für beide Seiten und die Chance für Fehler ist recht groß. Mit gutem Timing ist das Pferd aber auch im Flow und man bewegt sich wider im Bereich von Variante B, wenn auch das "andere" Verhalten nicht konkret vorgegeben ist.

Wichtig ist, dass man sich selbst gut überlegt, WANN man das Signal geben möchte (Stichpunkt: Signale sind Verstärker) und es nicht einfach irgendwann gibt, in der Hoffnung das Pferd wird es schon heraus finden...
LG Tine
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #9 am: 04. Januar 2017, 20:10:43 »
Mir ist jetzt noch nicht ganz der Unterschied zwischen B und C klar. Ich hätte gedacht, das ist ein und dasselbe...wo ist mein Denkfehler? :tuete:
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #10 am: 04. Januar 2017, 20:23:14 »
Beim Defaultverhalten sagst du dem Pferd nicht was es machen soll, sondern es hat bereits im Lauf der Trainingshistorie gelernt, dass dieses Verhalten grundsätzlich immer eine gute Idee ist. Vielleicht ein Sitz beim Hund, oder ein ruhiges Stehen mit Kopf geradeaus beim Pferd. Wenn du also während des Trainings von deinem neuen Signal das Signal nicht gibst, zeigt das Pferd nach einem kurzen Moment sein Defaultverhalten und wartet auf weitere Informationen.

Im Grunde genommen ist der größte Unterschied also, dass das Signal für das Standardverhalten die Tatsache ist, dass du eben KEIN Signal gibst  :)
LG Tine
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #11 am: 04. Januar 2017, 20:38:46 »
Aaaahhhhhhh  :leitung: :aha:
Danke dir  :cheer:
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #12 am: 04. Januar 2017, 21:04:23 »
Zitat
Im Grunde genommen ist der größte Unterschied also, dass das Signal für das Standardverhalten die Tatsache ist, dass du eben KEIN Signal gibst

:thup: :thup: :thup:
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Vicky Malle
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #13 am: 06. Februar 2017, 09:02:43 »
Hab jetzt alle Posts zur Signalkontrolle nochmals durchgelesen (danke dafür!!) weil wir zugegebenermaßen schon ziemlich lange damit kämpfen. Allerdings hatte ich bis jetzt nicht gewußt, daß ich das Target präsent lassen soll.

Unser echtes Problem ist allerdings die geringe Frustationstoleranz. Er ist ja Kopper, und wenn er beginnt, frustriert zu werden, dreht er sich einfach um und geht Richtung Bande.....

Meint ihr, daß ich das eventuell dann ein anderes Signal wie etwa Kopf tief zwischen schalten sollte?
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Re: Signalkontrolle üben
« Antwort #14 am: 06. Februar 2017, 16:09:27 »
Wenn so eine geringe Frustrationstoleranz vorhanden ist, würde ich in Mikroschritten arbeiten.  :nick:  Also wirklich wenig verlangen und noch weniger erwarten ;)

"Let the horse be right, not wrong". Ein ganz wichtiger Satz. Wie kann ich mein training so gestalten dass das Pferd von Erfolg zu Erfolg geht?

Es kann sogar sein, dass das Thema Signalkontrolle überhaupt noch zu schwer ist. Dann wieder mit ganz einfachen Sachen anfangen. Und man muss auch nicht zwangsläufig unbedingt die perfekte Signalkontrolle in allen Facetten üben, nur um es zu tun.  ;)
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