@Noryel: Kein Problem. Hab nichts negativ aufgefasst. Man kann ja nur wissen, was man liest und deshalb hab ichs einfach noch dazugeschrieben.
Als Robin eineinhalb jahre lang 80 km von mir entfernt in einem guten Offenstall (7Pferde) stand (den wir verlassen haben, weil Stallauflösung - wiedermal Pech gehabt, sollte sein endgültiges Zuhause werden...schnief), habe ich ihn alle zwei Wochen für jeweils ein paar Tage besucht. Konnte dort zusammen mit meinen Wuffels immer mitwohnen.
Immer wenn ich kam - sogar nachdem ich wegen Knieoperation mal 8 Wochen nicht dort war - erkannte er mich auf Distanz immer sofort und kam auf Fausttargetsignal , ohne ihn zu rufen, schnell angebrummelt.
Egal, ob sie im leckeren Gras standen oder sonstwo. Er hat mir dann immer sofort voll eifrig und motiviert alles angeboten, was sonst so in seinem Repertoir war.
Mit Nase am Boden in Position neben meinem rechten Fuß verfolgte er mich auf Schritt und Tritt, um einen Click zu bekommen, schmiss mir sein bayrisches Vorderhaxgefuchtel um die Ohren, klaubte mir alles auf, was im Weg lag usw.
Er kam dort dank der wirklich guten Futterverteilung auf ausreichend Fressplätzen sehr gut zurecht, wurde liebevoll von den SBs versorgt - und trotzdem hatten wir alle den Eindruck, dass es für ihn sehr wichtig ist, die Beziehung zu mir aufrechterhalten zu können und dass ihm schon auch was fehlt, wenn ich nicht da bin.
Ich hätte mir (für ihn!) gewünscht, dass er unabhängiger , einfach mehr Pferd werden würde, aber scheinbar haben die ganzen Jahre der täglichen Versorgung und auch Kompensation von Missständen durch mich, tiefe Spuren hinterlassen.
Ich würde es aus dieser Erfahrung heraus nie und nimmer übers Herz bringen, nochmals seine Versorgung anderen Menschen zu überlassen und auf unsere gemeinsame tägliche "Qualitätszeit" verzichten. WIR BEIDE scheinen das zu brauchen
Klar kanns den ein oder anderen Tag mal ausfallen, zB wenn ich auf Fortbildung oder mal krank bin, aber in der Regel gehört es für uns wie das tägliche Brot/Heu dazu, eine gewisse Zeit intensiv in Zweisamkeit zu verbringen.
Egal ob CT , oder bisher oft Ausflüge zum Auffinden besonders leckerer Weidegründe im Gelände, meist eh kombiniert: Robin besteht da quasi drauf, indem er sogar nach der abendlichen Fütterung, wenn er sofort wieder zu seinem Kumpel gehen dürfte, einfach in meiner Nähe bleibt und sich null drum schert, was seine Artgenossen machen.
Hab schon oft zu hören bekommen, dass wir wie ein altes, verheiratetes und immer noch verliebtes Päärchen erscheinen
. und irgendwie fühlt sich das auch immer so an, wenn er um mich rum ist
So, nun bin ich wieder ziemlich abgeschweift vom ursprünglichen Thema, sorry.
Hab da noch ne Frage und zwar wegen der Zusammengesellung.Da haben wir diesmal nämlich absolut ungünstige Bedingungen.
Robin und ich werden nachmittags von einer ortskundigen Freundin mit Stute dorthin begleitet. Alleine hätte ich null Plan wegen der Strecke.
Der künftige Stallpartner wird nach ungefähr 8 Stunden Hängerfahrt erst gegen 19 Uhr im Stall eintreffen. Da ist es dann schon dunkel. Er kennt aber die Örtlichkeiten, weil er jahrelang schon hier stand.
Robin kann ich nach unserem Eintreffen an der Longierleine auch alles zeigen.
Ich hab nun aber Bammel:
Letztes Mal, als wir von der Stute begleitet wurden, klebte er nach dem gemeinsamen Weg derart an ihr, dass ich ihn, trotz Anwesenheit alter Pferdekameraden in einem Stall, indem er mal 5 Jahre gestanden hatte, zuerst keinen Schritt alleine lassen, bzw. abhängen konnte, weil er übern Zaun gesprungen wäre und sich total aufgeheizt hat.
Sobald ich ihn an der Longe hatte, beruhigte er sich einigermaßen, schrie aber zwei Stunden nach ihr, kam dann über Nacht mit den anderen in die Box und am nächsten morgen wars ok.
Ich überlege nun:
Sollte ich die Stute heimschicken, wenn wir angekommen sind und derweil alleine mit Robin im neuen Umfeld bleiben, dass er sie schonmal ausm Kopf hat, wenn der Neue kommt?
Wird Stress pur und nicht ungefährlich, weil er mir dabei keinesfall loskommen darf. Trau ihm zu, durch Zäune zu gehen, wenn ich ihn nicht mehr an der Hand hätte. Aktiv Losreißen würde er sich nicht, da bin ich mir sicher, aber ich weiß nicht, wie lange ich durchhalten kann, mit aufgeregtem, hysterischem Kleber, der immer wieder schreiend rumkreiselt.
Oder ich zeig ihm zusammen mit der Stute erstmal das ganze Umfeld, aber nicht frei, sondern geführt, lassen wir sie grasen und etwas vom Marsch erholen und dann sperr ich mich mit ihm in den Stall und schicke Stute heim. Da weiß ich, rastet er zuerstmal hysterisch aus, würde sich aber nach ner gewissen Zeit wieder beruhigen, denke ich. Ich würde natürlich mit drin bleiben.
Dann könnte er sich , wenn der andere kommt , eher auch auf ihn einlassen.
Dann, wenn der Andere kommt, könnten wir sie nachts über durch 2xSeil getrennt, im Stall lassen und morgens raus auf die Weide.
Lassen wir die Stute da, bis der Andere kommt, bindet sich Robin über mehrere Stunden noch mehr an die Begleitstute, befürchte ich...........................
Oh Mann, geht mir die Düse!
Wie würdet ihr das machen?