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Eine Reihe Fragen

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Ehemaliges Mitglied 326
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Eine Reihe Fragen
« am: 29. November 2012, 08:55:37 »
Hallo ihr Lieben  :)

Erstmal will ich sagen, dass es mir ein bisschen peinlich ist, dass ich immer so viele Fragen stelle, aber selbst niemandem helfen kann.  :sad:

Jedenfalls bin ich momentan etwas deprimiert, was die Beziehung zu meinen Ponys und mir angeht.
Ich hab beim Training das Gefühl, dass wir einfach die Übungen schnell hinter uns bringen und dann das Training beenden. Da fehlt mir das persönliche Miteinander. Dazu kommt dann, dass ich deshalb auch nicht das Gefühl hab, dass die Ponys Spaß an der Arbeit haben und ich dementsprechend dann auch eher weniger.
Ich hab daraufhin mit dem Ampeltraining angefangen, damit ich genau sehen kann, was wir in der Session geschafft haben. Aber die große Verbesserung, die ich mir erhofft hatte, ist nicht eingetreten. Früher haben Spaziergänge immer viel gebracht was das Miteinander angeht. Bei Rika, bei der das am meisten Fortschritt gebracht hat, ist es aber mittlerweile so, dass sie nach ca 100 Metern einfach keine Lust mehr hat, weiterzugehen. Genau wie beim Reiten. Dazu hat sie nämlich gar keine Lust. Ich muss sie immer sehr drängen, um überhaupt zu gehen. Deshalb lasse ich das meistens. Ausreiten ging erst ganz gut, aber nur, wenn jemand mit dem Fahrrad mitgefahren ist, alleine ist sie alle 5 Meter stehengeblieben.

Kennt jemand von euch dieses Motivationsproblem? Ich würde so gern ein liebevolles Verhältnis mit ihnen haben, an dem beide Parteien Freude haben. Im Moment hab ich aber nicht das Gefühl, dass das so ist, obwohl wir nun schon alle mindestens 12 Lebensjahre zusammen verbringen.

Ein weiteres Problem liegt in der Herdenstruktur. Die vier leben wirklich schon sehr lange zusammen. Aber in letzter Zeit verhält sich Rika sehr sehr "dominant" den andere gegenüber. Zwar macht sie meist sichtlich nicht so viel, aber Amigo weicht ihr stark aus, so, dass er auch mich oder die anderen Ponys umrennt. Ich kann ihn oft nur auf das Paddock zu den andere stellen, wenn Rika angebunden ist und ihn nicht "verscheucht". Mit den Shettys hatte sie eigentlich ein gutes Verhältnis, aber die letzten vier male, als ich einen von ihnen rausholen wollte, stand sie hinter den Shettys und diese haben dann die Flucht ergriffen und sich zu zweit durch die Stalltür gequetscht. Die sind dabei so schnell und hektisch, dass ich auch nicht mehr die Möglichkeit habe, die Tür vor ihren Nasen zuzumachen. Wenn ich das dann doch versuche rutscht Jakob oft mit den Hinterbeinen weg und sitzt fast auf seinem Hintern. Und das ist mir eindeutig zu gefährlich. Es könnte auch sein, dass sie einfach fressen wollen. Aber dann verstehe ich die Hektik nicht und vor allem den Umstand, dass Adele einfach auf dem Sandplatz gelaufen ist heute, ohne das Gras zu beachten.

Das Training mit den beiden ist danach dann leider nicht mehr so objektiv, wie ich mir das wünsche. Weil ich mich fälschlicherweise von ihnen übergangen fühle und dann "sauer" bin. Natürlich meinen sie das nicht böse mir gegenüber, aber das Gefühl hab ich leider trotzdem.

Ich weiß selbst nicht genau, was ich jetzt hören möchte, aber vielleicht kennt ja jemand die Situation  ???

Liebe Grüße, Annkatrin  :)
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Ehemaliges Mitglied 160
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Re:Eine Reihe Fragen
« Antwort #1 am: 29. November 2012, 09:23:53 »
Hallo Annkatrin,

einige der Dinge die Du beschreibst, kann ich einfach mal so unterschreiben.
Und Dich auch ein wenig beruhigen. Manchmal regeln sich solche Sachen von allein wieder.
Mein kleiner Felix, der ist wirklich nur 1,20m hoch, war eine zeitlang wirklich ein stinkstiefel.
In der Zeit habe ich viel mit ihm gearbeitet, er hat viel gelernt und sein Selbstbewusstsein wuchs von Tag zu Tag.
Das ging soweit, dass er ein bisschen Größenwahnsinnig wurde und sogar die Großen angestänkert hat.
Ob das nun dominant war, oder einfach nur ein bisschen verrückt lass ich mal  dahin gestellt.  :cheese:
Ich habe die Situationen mit den Rempeleien etc. die es bei uns genauso gab, einfach eine zeitlang so geregelt,
dass ich Felix eben angebunden habe, oder abgesperrt, bevor ich mit den anderen vom Paddock gegangen bin.
Von außen habe ich ihn dann abgemacht. Aber es war so einfach stressfreier....  Ich bin dem einfach aus dem Weg gegangen,
anstatt es zu lösen.
Gelöst hat es sich nach einer Weile von allein. Irgendwann ist wieder Ruhe eingekehrt. Einfach so.

Mit der Motivation hatte ich bei allen Pferden bisher von Zeit zu Zeit ein ähnliches Problem.
Dakar zum Beispiel wurde beim Longieren im letzten Jahr immer spanniger anstatt lockerer...
Eigentlich hat er bei jedem Schritt auf sein Click gewartet. Und eine irre Anspannung aufgebaut.
Schönes lockeres Laufen war Fehlanzeige. Wenn kein Click kam, war die Motivation auch schnell weg und er schlurfte nur noch dahin.
Ich habe dann eine Weile das clicken wirklich auf das reduziert, was ich sehen wollte.
Locker sein. Habe zum Beispiel geclickt, als er nach ein paar mal longieren ganz ohne Clicker zufrieden abgeschnaubt hat.
Da gab es den Jackpot und Feierabend.
DAs hat uns ein Stück weiter gebracht. So ganz weg ist das aber noch nicht.
Wenn ich viel Clicke habe ich immer noch eine große Erwartungshaltung beim Pferdchen.
Allerdings reagieren meine Pferde ALLE ausnahmslos extrem auf Stimmlob.
Also habe ich z.b. bei Dakar wenn er mal einen Schritt schneller gelaufen ist,
ganz überschwenglich mit Stimme gelobt, "Ja, Super, weiter so, das machst du prima"  :lol:
Da macht es sich dann doch bezahlt, dass ich meistens alleine mit dem Pferd bin. Sonst hätte man mich wohl schon eingewiesen.  :lol:
Damit sind wir sehr, sehr viel weiter gekommen. Wenn er dann flott vorwärts läuft durch Stimmmotivation gibt es den Click.
Das funktioniert bei meinen. Ob das bei Euch geht, weiß ich natürlich nicht.
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Re:Eine Reihe Fragen
« Antwort #2 am: 29. November 2012, 09:32:07 »
Hallo

wäre es möglich, dass Rika Schmerzen hat? Bei meinem Kleinen zeigt sich das eben genau in dieser fehlenden Motivation und er bleibt auch gerne alle paar Meter stehen - unterm Sattel wie zufuß.
Außerdem sieht man das doch öfter, dass ein Pferd aufeinmal alle angiftet und vertreibt, mit denen es sich sonst so gut verstanden hat, einfach nur weil es Schmerzen hat.

liebe Grüße
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Re:Eine Reihe Fragen
« Antwort #3 am: 29. November 2012, 09:32:52 »
Ich kann das von felix unterschreiben!!
Abbey warmimmer ein erzogenes pferd, das einfach gefolgt hat. Durchs clicken, als ca. 8monate nachdem wir begonnen haben, ist sie nicht mehr von der koppel mitgekommen. Irgendwann bin ich draufgekommen, dass sie mir sagen will dass ihr die steine wehtun. Dann habt sie die schuhe schon auf der koppel drauf bekommen und gut wars..
Ich durfte ohne sattel nicht rauf. Und wenn ich das ignoriert hab, ist sie nächstes mal auch mit schuhe nicht von der koppel gegangen.
Den reiplatz hat sie nicht betreten, beim satteln hat sie sich weggedreht (deswegen hat sie einen neuen bekommen) und hufe geben wollte sie auch nicht mehr..

Ich glaube es ist so, dass das pferd merkt dass es sich mitteilen darf.. Und dann oft sagt "stopp, das mag nich nicht" "das tut weh " oder so etwas.
Und wir menschen ind clickerneulinge denken uns was wir falsch gemacht haben.. Dabei haben wirs eh richtig gemacht: wir haben dem pferd klar gemacht, dass wir seine wünsche respektieren.
Leider ists es am anfang schwer zu verstehen was das pferd sagen will... Aber irgendwann versteht man das. Und dann gibts das pferd doppelt und dreifach zurück.

Wenn ich beim reiten merke, abbey wird müde, gibts eine pause. Und da ist sie dann irgendwie richtig dankbar und gibt danach alles und bemüht sich richtig..
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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Ehemaliges Mitglied 52
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Re:Eine Reihe Fragen
« Antwort #4 am: 29. November 2012, 10:07:10 »
Hi Annkatrin,

ja, kenne ich aus Streßphasen bei mir und hauptsächlich altersbedingten Veränderungen der Pferde (nachlassende Fitness meiner mittlerweile verstorbenen alten Damen, Erwachsenwerden meiner Jungpferde inkl. Pubertät).

Vieles kriegt man am einfachsten durch kluges Management in den Griff (Trennen der Pferde für's Training, Sicherheitsschleusen, also 2 Tore hintereinander bei den Eingängen, Heuvorlage, falls nicht immer zugänglich, wenn man Pferde einzeln streßfrei rausholen will, und das bitte nicht sofort nach Heuvorlage...)

Das Ampeltraining dient ja auch dazu, daß du rechtzeitig abbrechen und neu planen/dich mit anderen Leuten besprechen kannst, wenn du nicht weiterkommst bzw. die Entwicklung kontraproduktiv ist.

Bei Spaziergängen sind oft Grasepausen dazwischen stark motivierend (bei uns ist es derzeit noch rel. warm, gestern 17 Grad; davon abgesehen ist der Tipp für die nächsten Monate natürlich nicht so gut anwendbar).

Bezüglich Übungen schnell hinter euch bringen: Gibt es ausreichend Abwechslung bei den Übungen? Förderst du mit den Übungen auch die Stärken deiner Pferde, oder arbeitest du nur an den Schwächen? Wirkst du selbst ausreichend energiegeladen (speziell bei Schlafmützenpferden wichtig)? Versuchst du, auch Übungen zu finden, die deinen Pferden Spaß machen?
Ich kämpfe außerdem mit dem Problem, daß immer, wenn ich eine Lieblingsübung gefunden habe und sie jetzt die nächsten Wochen täglich abrufen will, diese Übung sehr rasch als langweilig eingestuft wird. Nach längerer Zeit ist sie wieder spannend. Also: länger dran bleiben nur an Tüftelübungen, speziell mit Kala. Sachen, die sie kann, immer nur kurz dazwischen abrufen. Übungen mit Gegenständen abwechseln mit Körperübungen, bei Ausritten nicht immer dieselbe Strecke...Und Pferd dazwischen auch immer mal knuddeln (mögen meine meistens).
Bei Lele insgesamt kürzer arbeiten; die tüftelt auch nicht so lange und gibt früher auf, also mehr vorgeben als bei Kala.
Akzeptieren, daß Pferd bestimmten Trainingsstadien bereits entwachsen ist (seit wir das 2.mal im Gelände gefahren sind, ist Fahren im Vorgarten langweilig; draufsetzen im Innenhof ist ebenfalls langweilig, nur für reiten im Vorgarten oder gar im Gelände bin ich zu feige, da ich immer noch nicht weiß, wie ich irgendwas sattelähnliches so rutschfrei befestige, daß es im Notfall auch raschere Richtungsänderungen mitmacht.)

Bzgl. Futterlob: ist speziell anfangs super geeignet, um eine Beziehung zu beginnen, auf Dauer aber m. E. zu wenig. Meine Pferde reagieren sehr stark auf Stimme (auch wenn sie ihre Lecker trotzdem haben wollen). Nur Click + Futter funktioniert bei uns lediglich in sehr konzentrierten Situationen mit Shaping/Microshaping gut. Für alles andere muß ich mich auch deutlich mehr einbringen.

Bezüglich durch die Tür drängen: Hatte ich mit meinem Miniaturnoriker auch. Wir haben es durch Bestärkung von Rückwärtsschritten in den Griff gekriegt bzw. sogar übertrieben, da ich Lele mittlerweile nach einigen Vor-Rück-Angeboten mittels Handtarget aus dem Stall hole (würde sonst vermutlich ziemlich lange dauern, bis sie mir oft genug gezeigt hat, wie schön sie rückwärts gehen kann). Hilft natürlich nur, wenn dahinter kein böses Pferd mit einem Biß in den Ponyhintern droht.
Hier das Video mit Lele; Stallausgangsszene ist ungefähr in der Mitte: http://www.youtube.com/watch?v=y-k5X-r38NM

Wird schon wieder!

Viel Erfolg!

Carola
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Ehemaliges Mitglied 326
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Re:Eine Reihe Fragen
« Antwort #5 am: 03. Dezember 2012, 20:48:22 »
Das beruhigt mich ungemein!  :)

Ich hab schon überlegt, welche neuen Übungen wir machen könnten. Und, die Idee mit dem Stimmlob finde ich auch sehr schön. Das hab ich nämlich selbst schon gemerkt, dass es, wenn ich richtig gut drauf bin, wesentlich besser klappt. Dann sollte ich vielleicht nochmal an mir arbeiten  :dops:

Ich hab schon nach neuen Leckerlis geschaut, da erweitere ich mein repertoire auch.

Und dass ihr sagt, dass sie sich jetzt bloß trauen sich mir mitzuteilen ändert meine sichtweise darauf auf sehr positive weise. Das wär ein guter leitspruch zum selbersagen, wenn ich mich mal wieder ignoriert fühle  :lol:

Für das stallproblem könnte man die gasse vor dem stall abtrennen, zumindest provisorisch, damit man eben zwei räume erzeugt.

uund beim thema schmerzen kann ich natürlich nicht ausschließen, dass die vorhanden sind. aber dann ist mir eingefallen, dass sie vielleicht nen selenmangel haben könnte. der tierarzt muss sowieso zum impfen kommen, dann machen wir das gleich mit und nach schmerzpunkten kann ja auch nochmal geguckt werden  :nick:

und zum abschluss finde ich auch den tipp mit dem grasenlassen bei den spaziergängen gut, dann können wir dabei nämlich auch vom gras weg üben, das wollte ich schon lange machen :D

vielen, vielen dank für eure hilfe. das zeigt mir mal wieder, dass es sich lohnt sich hier regelmäßiger rumzutreiben   :dops:

ich berichte mal wies sich verhält, bin noch nicht dazu gekomme, weil mitten ich im vorabi stecke  :-\

Liebe Grüße, Annkatrin  :)
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