So, jetzt hab ich grad Zeit, um ausführlicher zu schreiben.
Im Prinzip ist der Bewerb wie ein Dressurbewerb. Da zählt einfach die subjektive Meinung vom Richter. Ist so.
Insgesamt haben wir eine ganze Bandbreite an Eindrücken mit heim genommen.
Blanka war dort wesentlich braver als daheim, aber auch nervöser. Im Gegensatz zu anderen Kühen gings aber. Und sie rauft wohl gerne. Mein Freund hat sich sehr gefreut, als Blanka die größere Holstein Frisian Kuh neben ihr gleich mal gestoßen hat und sich ihr Futter geholt hat. (Erklärung: Holstein Frisian Züchter glauben bei uns, sie seien was besseres, aber die Kühe sind einfach nur hässlich weil sie so dünn sind. Hochleistungsmilchkühe halt).
Sie hat auch dort gefressen bis zum geht nicht mehr, also so schlimm fand sie es nicht. Den Tränker hat sie nicht kapiert, sie fand aber auch eher, dass das ein Spielzeug ist. Mein Freund hat ihr regelmäßig genug Wasser herunter gelassen, sie musste nicht durstig bleiben.
Waschen mit dem klaten Wasser fand sie blöd, ich auch. Immerhin hat sie nicht nach mit getreten wie manch andere Tiere.
Generell haben wir viele positive Dinge gesehen, aber auch viele negative. Kleine Kinder, die mit einem viel zu großen Kalb in den Ring kamen und dann nur heulten, vom Vater aber wohl verdonnert wurden, durchzuhalten. Ehrgeizige Eltern, die die Tiere gewienert haben bis zum geht nimmer und heimlich versuchten, den Kindern im Ring zu helfen. Ein etwa 8 Jahre alter Bub war auch da, dessen Vater dafür bekannt ist, extrem spinnenden Rinder zu haben (bei der letzten Versteigerung musste eine seiner Kühe mit dem Betäubungsgewehr geschossen werden, weil sie davon gelaufen ist und jeden angegangen ist, der sich in den Weg stellte, inklusive Polizeiautos. Was bereits seine zweite Kuh, wo sowas passiert ist.). Trotzdem hat sich der Bub den Strick vom Kalb mehrfach um die Hand gewickelt und niemand hat was gesagt, nicht mal der Richter. Das fand ich am allerschlimmsten.
Richtig super fand ich die 4 und 5 jährigen Kinder. Da waren grad die Mädels mit so einer Begeisterung dabei, das war lieb. Die haben sich zum Kalb ins Stroh gelegt in der Pause, haben den Tieren Blumen ins Halfter gesteckt usw. (Hat der Richter mit der Bemerkung kommentiert, Blumen gehören zum Almauftrieb und ned auf der Schau, echt gemein!). Glitzerspray hat auch oft Verwendung gefunden.
Ein kleiner Bub muss daheim wohl öfters Kälber einfangen. Sein Kalb ist ihm abgehauen und er hats selbst wieder eingefangen, aber voll gut und selbstverständlich. Viele der Kleinen Kinder haben zusammengeholfen, da sieht man halt schon, wie viel sie sich von den Eltern abgeschaut haben. Es gab einige, die lieb mit dem Kalb umgegangen sind, und einige, die gleich mal hingehaut haben.
Ein Bub hat überhaupt sein Kalb nur von hinten angeschoben, das ging keinen Schritt vorwärts. Er hats mit Humor genommen.
Einem Mädel ging ständig der Schnürriemen auf. Da fand ich den Richter nett, weil da hat er ihr das Kalb gehalten damit sie die Schuhe neu zubinden kann.
Gewonnen haben meist Mädels weil mehr Mädels angetreten sind und einige echt ruhig und hübsch präsentiert haben. Sooo süß!
Für die Heimfahrt ist Blanka ohne großartiges Zögern in den Hänger gegangen, total souverän. Würden meine Ponys auch so raufgehen, wär das genial. Wir haben davor nie trainiert, auf den Hänger zu gehen. In der Früh ging sie noch zögerlich rauf, war aber trotzdem innerhalb von 5 Minuten verladen. Und am Abend gabs eben gar kein Problem.
Aber auch