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Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling

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Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« am: 18. August 2010, 14:07:39 »
Ok, ich mache mal einen Versuch, die "Stricktechnik" von Alexandra Kurland tatsächlich zu beschreiben. Ein Grund, warum ich so gerne herumreise um diese Technik zu demonstrieren, ist dass es so schwer ist, sie tatsächlich zu beschreiben.
Alexandra hat dazu zwei komplette DVDs zu je 4 Stunden, in denen es nur um "Shaping on a point of contact" geht - also um das Finden des Punktes, der für mich und mein Pferd ausreichend leicht ist, um eine Kommunikation zu ermöglichen. Für jeden, der sich dafür interessiert, empfehle ich also diese DVDs, sowie die DVD "Tai Chi Rope Handling" - eine komplette DVD, die sich ausschliesslich mit der "Technik" der Seilhandhabung und den Körperübungen beschäftigt.
Demnach ist hoffentlich klar, dass ich hier nur einen groben Überblick geben kann.

Warum muss überhaupt zwangsläufig mit dem Strick gearbeitet werden? Führen und alles andere könnte doch auch mit freiem Formen erreicht werden. Und ist das Vermitteln meines "Willens" über den Strick nicht zwangsläufig ein Aufbauen von Druck - und wir wollen doch nicht mit Druck arbeiten, sondern mit positiver Verstärkung?
Ja zu alledem.
Diese Form der Arbeit hat jedenfalls ein klar definiertes Ziel: die Kommunikation beim Reiten mit dem Zügel. Und das wird über die Arbeit vom Boden, über die Kommunikation mit dem Strick vorbereitet.
Dazu ergibt sich übergangsweise der Einsatz von negativer Verstärkung, der innerhalb von ganz kurzer Zeit zu einer reinen Übermittlung von Information wird.
(Das können alle diejenigen sicher bestätigen, die das beim Üben erlebt haben, wie es sich anfühlt, einem "nichts" an Gefühl zu folgen, sich hineinzugeben, sich dem Gefühl anzuvertrauen.)
Ich beginne mit einer überdeutlichen Information (dem "Druck"), bestätige die gewünschte Reaktion und gebe somit dem Pferd einen Hinweis, worauf ich hinaus möchte. Wenn der Trainee einmal die Idee davon hat, was ich möchte, wird mein "Druck" innerhalb kürzester Zeit zu einem Hinweis (engl. "Cue", im Unterschied zu "Signal"), welche Reaktion nun den erhofften Erfolg (C+B) bringt.

Es geht in dem ganzen Spiel - wie ja auch beim Reiten - um Balance.
Daher beginne ich, indem ich mit über den Strick mit dem Pferd eine gemeinsame Balancesituation aufbaue, ohne irgendwas zu wollen. Kein Ziehen, kein Drücken, nur ein gemeinsames Finden der Balance, das für beide Partner nicht unangenehm sein sollte.
Der Mensch sollte balanciert stehen, die Füsse hüftbreit auseinander, das Becken locker, der Rücken gerade, man steht nicht verdreht. Die Arme fallen locker aus der Schulter, im Idealfall hat der Mensch schon die Schulterblattrotation erfahren und weiß, wie er seine Struktur einsetzen kann, ohne auf reine Kraftanwendung zu bauen. Der Unterschied für das Pferd ist eine neutrale, klare Position des Menschen, der beeindruckend unverrückbar ist.

Der Mensch steht zum Pferd zugewandt. Nehmen wir an, das Pferd schaut nach links, dann ist die linke Hand vom Menschen vorne  zum Kopf, die rechte Hand in Richtung Widerrist/Schulter.
Die linke Hand streich am Strick entlang, ohne ihn festzuhalten, mehr um ihn zu fühlen. Dieses Entlangstreichen ist für das Pferd das erste Signal: "Ich fühle Dich ankommen". Dabei geht die Hand mit dem kleinen Finger voran nach oben, am Halfter angekommen ist die Hand also umgedreht aufgestellt: kleiner Finger oben, Daumen unten.
Die rechte Hand streicht in der gleichen Zeit (annähernd) den Strick entlang zum Widerrist, und spannt den Strick zwischen beiden Händen auf.
Zuletzt stellt sich die linke Hand auf, so dass der Daumen wieder oben ist. Der Strick ist nun zwischen beiden Händen gespannt, beide Daumen zeigen nach oben, die Hände sind soweit auseinander: eine Hand am Halfter, eine am Widerrist/oberen Schulterrand (mit leichtem Kontakt zum Fell).
In dieser Position bleibe ich nun kurze Zeit, ohne etwas zu wollen. Über den Strick habe ich nun eine klare Verbindung mit dem Pferd, wir sind miteinander verbunden in gemeinsamer Balance. Es sollte sich angenehm anfühlen.
Jetzt kann es ganz unterschiedlich sein, je nach Situation, in der ich diese Kontaktaufnahme beginne.
Beginne ich zB. damit, wenn das Pferd an der Heuraufe steht oder gerade mit dem Kopf am Gras hängt, wird das Pferd eine ziemliche Intensität in den Kontakt einbringen, der sich nach starkem Druck anfühlt. Diesen Druck macht das Pferd, denn es möchte nicht da weg, wo es ist.
Deshalb ist es wichtig, balanciert zu stehen und aufrecht zu bleiben, um nicht in diesem Moment ins Ziehen zu verfallen. Zug erzeugt direkt Gegenzug vom Pferd.
Ich bin am Strick einfach nur da und halte diesen Kontakt. Nach einer gewissen Zeit beginne ich meine Balance zu ändern, und erzeuge so eine Idee von Rückwärts. Wiederum ist es schwieriger, wenn das Pferd zb am Heu steht, als wenn es frei in der Bahn steht und schon bereit ist, einer Idee nachzugeben.
Auch wenn es zu Beginn den Eindruck erweckt - das Pferd wird diesen Druck nicht ewig halten wollen. Ich selbst habe in mir nur die Idee von Rückwärts, ohne zu ziehen. Das ist zu Beginn das schwerste - Wie baue ich einen Rückwärtsimpuls aus, ohne dass ich mit der zum Pferd zuwandten Hand ziehe?

Wiederum ist es wichtig, die Schulterblätter zu Hilfe zu nehmen. Indem ich meine Arme aus der Schulter heraus bewege, erzeugt mein ganzer Oberkörper und das Dreieck, das ich mit dem gespannten Strick aufgebaut habe, eine ganz klare Übertragung der Idee "Rückwärts".

Warum zuerst rückwärts?
Aus zwei Gründen: erstens ist es für beide einfacher, dem nachzugeben, zweitens bringt es das Pferd in Folge in eine bessere Balance und bereitet auf diffiziele Art und Weise einige andere Übungen vor - wie gesagt: das Ziel ist Reiten, Balance, Versammlung.

Ende erster Teil...

« Letzte Änderung: 31. August 2017, 11:23:01 von Muriel »
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #1 am: 18. August 2010, 14:43:38 »
In dem Moment, wo das Pferd auch nur die leisteste Idee hat, dem "Rückwärts" nachzugeben, also den Druck aus der Verbindung nimmt, kommt der Click und ich nehme sofort beide Hände vom Strick weg. Ihr merkt, spätestens hier braucht man irgendeine Form des Zungenclicks ;)
Für den Click warte ich nicht auf einen Rückwärts-Schritt, sondern wirklich nur die Idee vom Pferd, den Druck herauszunehmen.
Wieder nehme ich Kontakt auf - hinstreichen mit linker Hand zum Halfter, mit rechter Hand zur Schulter, Hände aufstellen, Strick leicht spannen - WARTEN.

dieses Warten kann in dieser Phase wirklich lange dauern - man lasse sich nicht dazu hinreissen, mehr Druck aufzubauen, oder das Rückwärts zu verstärken.
Allerdings sollte man, wenn überhaupt keine Reaktion vom Pferd kommt, die eigene Balance überprüfen - wenn ich im "angenehmen" Stadium bin, sagt das Pferd: Ja klar, kann ich stundenlang aushalten. Etwas mehr Impuls braucht man - aber eben nur gerade so viel, wie es für das Pferd und die Situation braucht, dass es eben nicht stundenlang aushalten kann, sondern eine Irritation der Balance wird mit der klaren Botschaft: Rückwärts.
Das kann nun je nach Pferd sehr unterschiedlich lang dauern, und sehr unterschiedliche Intensität von Druck beinhalten. In jedem Fall sollte es eben nur so viel sein, dass die Balance leicht irritiert wird, um zu einem Ergebnis zu kommen.
Nach einigen Clicks versuche ich selbst, von mir aus den Druck zu verringern - ich lege meinen Focus auf das Hinstreichen (das immer gleich ablaufen soll), auf das Aufstellen der Hand - "schau, Pferd, ich mache das selbe, aber ganz leicht - erkennst du noch das Muster?"
Wenn nun das Pferd wirklich schon auf ein viel leichteres Hinstreichen, ein leichteres Aufstellen, ein leichteres Strickspannen reagiert, gibt es großes Lob und eine Pause.
Das Leichterwerden geht in erster Linie vom Mensch aus, korrespondierend damit, was das Pferd schon mitmachen kann, was es erkennt, wo die Bereitschaft ist, die immer gleiche Antwort: "Rückwärts" zu finden. Immer wieder beginnt die Anfrage mit dem Hinstreichen zum Halfter, kann aber immer eher vor dem Haken des Stricks enden. So bekomme ich immer mehr Durchhang in den Strick und die Anfrage wird weicher.
Habe ich den Eindruck, das Pferd versteht nun wirklich, was ich will, gibt es nicht sofort nach dem Weichwerden einen Click, sondern ein komplettes Nachlassen (wie vorher: beide Hände weg vom Strick bzw komplettes entspannen des Stricks), um sofort wieder die Verbindung aufzubauen und wieder anzufragen - bekomme ich nun einen kompletten Schritt zurück, alles loslassen, C+B und großes Lob und Pause.

Auf diese Art wird der komplette "Release", also das vollständige Entspannen der Strickverbindung, für das Pferd zu einer weiteren "Ja, richtig" Antwort. Hier bewegen wir uns in einem verschwimmenden Raum zwischen negativer und positiver Verstärkung (das Nachlassen des Stricks erzeugt die Ja-Antwort). Wenn man allerdings auf die beschriebene Art hier angekommen ist, beinhaltet das Annehmen des Stricks nichts mehr, dem das Pferd aus dem Weg gehen wollte, sondern nur noch Information: Hinstreichen: Ich möchte etwas - Impuls - Rückwärts - Click und Belohnung.

Wie leicht das werden kann, können die menschlichen Trainees bestätigen. Ein Beobachter sieht kaum mehr, dass sich der Strick überhaupt bewegt. Oder dass eine "Rückwärts-Anfrage" stattfindet. Deshalb ist das Hinstreichen sehr wichtig, denn es bereitet das Pferd vor: "ich möchte etwas" und die abschliessende Handbewegung teilt dem Pferd mit, was genau gefragt wird.

Für Rückwärts stelle ich die Hand so auf, dass der Handrücken in Richtung Kopf zeigt, der Strick unter der Handkante läuft, durch die Hand und oben am Daumen heraus zur anderen Hand.

Binnen kurzer Zeit kann ich in der Regel den Strick nur noch mit zwei Fingern bewegen, die Bewegungsidee, der Impuls bleibt der Gleiche. Das teilt sich dann nur noch über das Hinstreichen und Anheben des Stricks mit.  

Wenn das Pferd das verstanden hat und auf die leichteste Form reagiert, frage ich "vorwärts".
Würde ich mit "Vorwärts" beginnen, werden die meisten Pferde zwar leicht vorwärts gehen, aber in einer vorwärts-orientierten Balance. Also, vorlastig, sich nach vorne schiebend und dann ihrem Gleichgewicht hinterherlaufend, wodurch es für sie viel schwieriger wird, bei dem Ertönen des Clicks gleich leicht anzuhalten. Deshalb zuerst rückwärts arbeiten, und daraus das Vorwärts fragen.
Um jetzt vorwärts zu fragen, streiche ich mit der Hand wiederum zum Halfter am Strick entlang, stelle die Hand auf, positioniere mich in Balance, und denke "vorwärts" mit meiner linkenHand und aus den Schultern heraus. Um es einfacher für mich und das Pferd zu machen, kann ich in Bewegungsrichtung schauen und mir vorstellen, einen Schritt zu machen, ohne ihn zu gehen.
Und so warte ich wieder, bis das Pferd die Idee aufnimmt und den Druck nach vorne herausnimmt. Damit es nicht einfach nur den Hals lang macht, muss meine Position eher am Pferdekopf sein - an der Schulter stehend ist zb zu weit hinten. Wiederum geht es nicht darum, das Pferd nach vorne zu ziehen. Wenn man das Rückwärts erarbeitet hat, ist das aber jetzt meist viel einfacher, weil das Pferd schon weiss, worauf es achten muss.
Natürlich kann es sein, dass es rückwärts anbietet, denn das war ja bisher die richtige Antwort. Dann einfach konstant bleiben und warten.

Wichtig: Da wir ja das komplette Nachgeben des Stricks als "Ja-"Antwort erarbeiten im Prozeß, ist es weder förderlich noch sinnvoll, sich ständig neu zu sortieren, wenn man nicht die erwartete Antwort vom Pferd bekommt. Jegliches nachlassen, neu hinstreichen, neu aufbauen, verwirrt das Pferd eher, wenn man keine Geduld hat zu warten.
Das ist so ähnlich wie beim Hängertraining - das beliebte "Anlaufnehmen" sieht so ähnlich aus: naja, er geht nicht rein, dann drehen wir noch mal eine Runde und gehen energischer zum Hänger  - jeder weiß dass das nicht nur nichts bringt, sondern dem Pferd nur mitteilt, dass es lange genug stehen muss oder aushalten, und es geht immer wieder weg vom Hänger - gewonnen. ;)

Das Warten können ist das wichtigste, um schnell zu einer guten Antwort zu kommen.

Ende zweiter Teil....

« Letzte Änderung: 30. August 2011, 09:33:47 von Muriel »
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Anke
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #2 am: 18. August 2010, 15:02:24 »
Danke für die Beschreibung  :keks: Hättest Du ein kleines Filmchen, wo ich die Handhaltung sehen kann?

ciao
Anke
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cännsi
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #3 am: 18. August 2010, 15:05:39 »
 :keks:

*michanAnkesFrageanschließe*
hab davon leider keine eindrücklichen fotos
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #4 am: 18. August 2010, 15:19:09 »
Letzter Teil:

Jetzt kann ich also schon mein Pferd mit leichtem, aber konstanten Hinstreichen, aufstellen der Hand, vermitteln eines Impulses "Rückwärts" oder "Vorwärts" in Bewegung versetzen. In Erwartung des Clicks bleibt es natürlich sofort nach dem ersten Schritt stehen.
Nun streiche ich wieder hin, frage wieder in Bewegung und nach dem nächsten Schritt kommt der ersehnte Click. So baue ich mehr Bewegung auf: Das Hinstreichen und Impulsgeben wird zur Anfrage in die Bewegung, mit dem nächsten Hinstreichen erhalte ich die Bewegung bzw vermittle dem Pferd, dass weitere Bewegung gefragt ist.

Um das Pferd nun daran zu gewöhnen, auch ohne permanenten Strickkontakt bei mir zu bleiben, eignet sich die Pre-WWYLM-Übung (siehe dort)

Ich kann diese ganze Übung auf zwei Arten machen:
a) Der Strick hängt dem Pferd über der Schulter - dabei muss ich nur achten, dass er in der bewegung von der Schulter/Rückenbewegung nicht gespannt wird
b) Der Strick endet in meiner Hand.

Wenn das Losgehen selbstverständlich geworden ist, kann ich meine Handhaltung ändern und in gleicher Richtung mit dem Pferd gehen. Das Prinzip bleibt das gleiche: die zum Pferd gehende Hand streicht am Strick entlang, die andere Hand spannt den Strick, die zum Pferd gehende Hand gibt den Vorwärtsimpuls.

Zum Übertragen der Arbeit auf den Zügel arbeitet man zuerst mit dem einfach einhängenden Strick, dann kann ich den Strick zb um den Hals legen und wieder durch den Karabiner führen (ähnlich wie beim Bosal), dann kann ich die Zügel ins Halfter beiderseits einhängen, und dann zum Schluss arbeite ich auf Trense.

Ich kann genau wie ich vorher "Rückwärts" und "Vorwärts" frage auch "Seitwärts" und "Halt" erarbeiten.
Zum Halten bringe ich das Pferd in Bewegung, und streiche dann in der Bewegung hin zum Halfter, mit der anderen Hand zur Schulter, stelle beide Hände auf und bestärke schon die leichteste Idee, das "Rückwärts" aufzunehmen - aus dem Vorwärts führt diese Idee in der Regel direkt zum Halten, und da es ein "Rückwärts" beinhaltet, wird es ein Halten in guter Balance.

Vom ersten Begreifen des Pferdes bis zur totalen Leichtigkeit können Tage, aber auch Monate vergehen. Das hängt vom Pferd und vom Mensch ab und von vielen Faktoren.
Bis der Kontakt so leicht wird, das man keinen Strick mehr braucht, und das Pferd wirklich nur noch der Bewegung der Hände, der Ausrichtung des Menschen, der Körperhaltung folgt und sich am unsichtbaren Faden dirigieren lässt.
Das ist dann richtig toll. Um dahin zu kommen, erfordert es eine gewisse Konstanz in den Handhaltungen, im Hinstreichen usw. So wird die Handhaltung, die Körperhaltung usw für das Pferd zum Hinweis ("Cue") was es tun soll. Sehr hilfreich ist hier wirklich, eine ganze Arbeitseinheit (die nicht lange sein braucht) nur mit diesen Sachen zu verbringen, um dem Pferd das Finden der richtigen Antwort leicht zu machen.

Die Arbeit mit der Matte unterstützt dieses zielgerichtete, feine Führen ausserordentlich. Es hilft dem Mensch, einen Zielpunkt zu haben, und dem Pferd, einen Punkt zu haben, wo es hingehen soll und will (Stichwort hochbestärkter Ort). So kann man auf ruhige Art auch ein "Ich will nicht weg von der Matte" in ein Vorwärts umwandeln, indem man nur zuwartet auf die richtige Reaktion des Pferdes (Losgehen) und dann schnellstmöglich wieder auf die Matte geht, um das Pferd für das Losgehen damit zu belohnen (Stichwort Loopytraining, siehe Kursbericht Kurlandkurs 2009)

Die Stricktechnik ist die Grundlage für alle weiterführenden Übungen, die Alexandra Kurland in ihrem Reitbuch beschreibt. Sie bewirkt ein stetiges Hinhören des Pferdes zum Menschen, eine unglaubliche Feinheit in der Führung, die sich dann so auch aufs Reiten übertragen lässt, auch wenn man kein superbegnadeter Reiter ist.
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #5 am: 18. August 2010, 15:28:18 »
Direkt dazu hab ich keinen Film. Vielleicht hat Janika Fotos vom Kurs bei ihnen? Da haben wir daran gearbeitet. Ansonsten such ich gerade im Net, aber mit einer so langsamen Verbindung ist das schwierig.  :roll:
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #6 am: 18. August 2010, 15:41:12 »
hey heike!
toll, dass Du diese Zusammenfassung einstellst!

Zitat
wir wollen doch nicht mit Druck arbeiten, sondern mit positiver Verstärkung
Zitat
Kommunikation beim Reiten

Kenau! Das ist für mich eben auch ein gaaaanz toller Aspekt der Stricktechnikarbeit mit CT:
Die negative Verstärkung, die tatsächlich im konventionellen Training mit Druck und Nachlassen von Druck funktioniert, wird durchs Clickertraining zur Kommunikation.
Und im Vergleich zu Reiten mit perfekt getimten Release/Aussetzen der Hilfe sogar zur Kommunikation mit Option auf Belohung  :dops: und fürs Pferd Lust auf Wiederholung!

Der angelegte Schenkel oder der Zügelkontakt/Druck wird, wie Heike geschrieben hat, zum cue/Signal (@Heike: auf deutsch zum Signal im Gegensatz zu Kommando), der sagt: jetzt hast Du die Möglichkeit einen Keks zu erarbeiten, wenn du das machst, was ich vorschlage. Also wie eine Ampel, die von rot auf grün schaltet und einem die Option gibt, loszugehen.

Ein Beispiel, wie etwas aus dem Trainingsbereich "negative Verstärkung" ganz klar zum Signal für etwas vom Tier Erwünschtes wird, ist zB Halsband und Leine für den Hund. "Eigentlich" schränkt es den Hund ja ein, nun nach dem Freilauf im Haus an eine Leine genommen zu werden, aber das Halsband kündigt die Freuden des Spaziergangs an, die dann folgen...

... ja zu dem Thema gibbet noch viele Gedankenwege, die es sich zu gehen lohnt!!
LG Franzi


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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #7 am: 18. August 2010, 15:53:41 »
ohja, das stimmt  :D  :nick:

Ich hab hier ein Video gefunden (über WWYLM, während eines Kurses) wo man das Hinstreichen etwas sieht. an einigen Stellen kann man auch sehen, wie wenig "einwirkung" nur noch nötig ist, um das Pferd zum Losgehen zu bewegen.

http://www.youtube.com/watch?v=H1EYcji-BfQ

Dieses Paar ist natürlich schon weiter als der hier beschriebene Start, also ist die zum Pferd hinstreichende Hand schon längst nicht mehr am Halfter, sondern weit vorher am Strick innehaltend - das ist der Kontaktpunkt für dieses Paar und diese Übung zu diesem Zeitpunkt.
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #8 am: 18. August 2010, 16:05:42 »
Hallo Heike,

Um jetzt vorwärts zu fragen, streiche ich mit der Hand wiederum zum Halfter am Strick entlang, stelle die Hand auf, positioniere mich in Balance, und denke "vorwärts" mit meiner rechten Hand und aus den Schultern heraus. Um es einfacher für mich und das Pferd zu machen, kann ich in Bewegungsrichtung schauen und mir vorstellen, einen Schritt zu machen, ohne ihn zu gehen.
hier muss ich auch nochmal nachfragen. Das Rückwärts "machst" Du mit der linken Hand am Halfter, das Vorwärts mit der rechten Hand an der Schulter? Habe ich das so richtig verstanden? Ich dachte, beide Impulse kämen von der Hand am Halfter, einmal eben so wie Du es für's Rückwärts beschrieben hast, und für das Vorwärts, indem ich die Hand in die andere Richtung kippe (ansatzweise), so dass die Handfläche in Richtung Pferdekinn geht. Aber da war ich mir nie sicher, weil das eine sehr merkwürdige Verdrehung ist.
Allerdings verstehe ich bei der rechten Hand dann auch nicht, wie die Bewegung aussehen soll, wenn ich sie nach vorne nehme, nehme ich ja wieder die Spannung aus dem Strick?  ???
Viele Grüße,
Esther
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #9 am: 18. August 2010, 16:09:01 »
Ich hab von uns ein Video gefunden, 1 Jahr alt - von unseren Anfängen in der Technik. Dabei ist einfach fast alles falsch  :cheese: und es hat einen superschnappigen Mirko. Erst ganz zum Schluss sieht man, wie leicht er trotz der ganzen Fehler wird.
Wenn ich wieder zu Hause bin, mache ich mal eins mit Jack, der da ja noch nicht viel kann. Wenn ich dann ein "Vorzeigevideo" habe, stelle ich das mit Mirko ein, damit ihr den Vergleich habt, was man alles verkehrt machen kann.  :roll:
Naja, Versuch macht kluch  :cheer: und das Beruhigende ist eben, man muss nicht perfekt sein, um das Prinzip des Leichtwerdens übermitteln zu können.
Ich hab mir damals über die amerikanische Liste Korrektur geholt (es war viel Korrektur  ;) ) das war sehr hilfreich.

Was ich damit sagen will: Laßt Euch Zeit, mit Eurem Pferd zu den richtigen Reaktionen zu finden. Es geht nicht von jetzt auf gleich, auch wenn man schon schnell Fortschritte sehen kann. Aber wenn man selbst nicht weiß, wo die Reise hingehen soll, ist es schwer einen geradlinigen Weg zum Ziel zu gehen.
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #10 am: 18. August 2010, 16:35:03 »
Hast Du meine rechte Hand/linke Hand-Frage gesehen?  :rotw: (geht ja manchmal unter, wenn man gleichzeitig antwortet)
Viele Grüße,
Esther
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #11 am: 18. August 2010, 16:46:53 »
nein, die hatte ich nicht gesehen, und nein, du hast mich natürlich bei einem Denkfehler ertappt, weil ich sonst IMMER rechts rum denke, hier aber das Links-Beispiel gewählt habe (um mal eben nicht immer rechts herum zu denken)  :cheese:
Ändere ich also noch flugs. :danke:
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Anke
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #12 am: 18. August 2010, 17:19:35 »
Da freu ich mich doch auf die Filmchen  :dops: :keks:
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #13 am: 18. August 2010, 18:22:40 »
Ich könnte das Video hochladen, dass du von uns gemacht hast, Heike?!
Liebe Grüße
Isabell mit Malika & Mira
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Re:Stricktechnik - T'ai Chi Rope Handling
« Antwort #14 am: 18. August 2010, 18:57:24 »
nein, die hatte ich nicht gesehen, und nein, du hast mich natürlich bei einem Denkfehler ertappt, weil ich sonst IMMER rechts rum denke, hier aber das Links-Beispiel gewählt habe (um mal eben nicht immer rechts herum zu denken)  :cheese:
Ändere ich also noch flugs. :danke:
Gut, dann bin ich ja beruhigt, dass ich das bisher nicht komplett falsch verstanden hatte!  :cheer: Trotzdem nochmal die Nachfrage: wie sieht die Bewegung mit der linken Hand dann aus? Das habe ich bis heute nicht wirklich verstanden....  :rotw:
Viele Grüße,
Esther
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