Hallo Ihr Lieben,
hoppla, da habe ich ja mehr bei Euch ausgelöst, als ich ohnehin befürchtet hatte! Es ging mir weniger darum Stress auszulösen (Stichwort: Thermoregulations-Panik"), als unterstützend zu berichten, dass gerade wegen der tollen Thermoregulationsfunktion des Fells die Pferde naturgemäß auch und besser ohne Decke zurechtkommen (sollten).
Heike, ich wusste, dass es für Dich ein Reizthema ist, ich hoffe, dass ich Dir da nicht zu nahe getreten bin. Natürlich weiß ich um die Missstände von schwierigen Haltungsbedingungen bis hin zu zuchtbedingten Fehlfunktionen. Ich kenne aber auch genügend Pferde, die eben gar nicht die Chance bekommen, ein gutes Winterfell zu entwickeln, bzw. wo vom Pferd im Winter die gleiche Leistung erwartet wird, wie im Sommer. Das heißt, der gleiche lockere Rücken etc. Dass es vielleicht vorm Reiten 25 min Bodenarbeit braucht, um die Muskulatur zu lockern, statt wie im Sommer nur 10min, wird schon nicht mehr akzeptiert.
Das wir hier nicht so denken und handeln, davon gehe ich aus.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass bei ausreichender Möglichkeit der Raufutteraufnahme (ohne lange Fresspausen) das gesunde Pferd seine Körpertemperatur durch das Zuführen von Heu/Heulage selber sehr gut regulieren kann, wenn denn Winterfell vorhanden ist. Das ist `mal die Grundlage.
Fell-Infos: Heike, hat es dankenswerterweise schon beschrieben: Das Fell hat durch seine verschiedenen Schichten die sogenannte Thermoregulationsfunktion. Das heißt grundsätzlich, dass bei Kälte die Körperwärme im Inneren des Körpers gehalten wird und bei Wärme nach außen abgegeben werden kann. Eine große Bedeutung hat dabei tatsächiich das Unterhautfettgewebe, das gut isolieren kann, wenn es denn nicht durch Putzen z.B. zerstört wird. Und da kommt halt schon ein wichtiger Punkt ins Spiel, ein Pferd im Winter sollte kaum geputzt werden, bzw. wenn es nass ist gar nicht. Sowohl das Unterhautfettgewebe, als auch die Unterfellschicht werden durchs Putzen sonst an ihrer Funktion gehindert. So kann z.b. Nässe bis auf die Haut dringen und dann friert das Pferd natürlich. Die obere Fellschicht sollte sich aufstellen können, so dass das Fell quasi einen Kokon bildet, indem die Kälte ferngehalten und die Wärme drinnen gehalten werden kann. Dafür muss das Pferd aber natürlich erstmal Winterfell entwickeln.
Wenn das Pferd häufig eingedeckt wird und die Haut nicht gut genug druchgelüftet wird, verliert das Pferd zum einen die Funktion Fell zu bilden und zum anderen entwickelt sich ein feuchtes Klima unter der Decke, in dem sich Bakterien, bzw. Pilze sehr wohlfühlen.
Ich hoffe, dass klar ist, dass ich nicht möchte, dass Pferde krank werden, sich unwohl fühlen und/oder verspannt sind!
Liebe Grüße
Steffi