Vom Longieren mit Hilfszügeln halte ich persönlich insofern wenig, weil man die Dehnungshaltung und das entspannte Hals- und Rücken lang machen auch prima nur mit CT trainieren kann. Es besteht dann weniger die Gefahr, dass sich das Pferd hinter die Senkrechte verkriecht und man erspart dem Pferd das Gefühl es Eingezwängtwerdens.
ich liebe pauschalaussagen ;-)
ich longiere selber sehr viel frei - sprich ohne longe, gerte, etc... nur mit dem clicker als kommunikationswerkzeug, resp. arbeite mit kappzaum und einfacher longe über`s stellen/biegen/dehnen. trotz alledem gibt es situationen, wo hilfszügel meiner meinung nach ihre berechtigung haben. ich persönlich sehe die gefahr oftmals viel häufiger darin, dem pferd irgendwelche kopfhaltungen und mechanische bewegungsmuster anzukonditionieren - sieht man zb. bei eingen kurlandschülern sehr deutlich.
wenn man dann noch dazu ein pferd hat, das sich gerne verwurmt und verwirft, kann das herstellen einer stabilen anlehnung eine gute hilfestellung bieten, um dem pferd zu einer gesunden haltung zu verhelfen.
ausschlaggebend dabei ist, wie man seine werkzeuge verwendet. ich verwende zb. keine starren ausbinder, sondern dreiecker, einen balancezügel oder ein gogue. den hilfszügel schnallt man anfangs sehr großzügig ein und belohnt häufig, um ihn positiv zu besetzen. er wird also - genauso wie reitergewicht oder zügel nicht zu etwas unangenehmen, sondern zur vorankündigung einer belohnung. mein ziel ist es nicht, hz als negative verstärker einzusetzen - das pferd soll nicht vom druck weg kippen, sondern im gegenteil - es soll sich ran dehnen und eine konstante verbindung aufbauen. das geht nur, wenn man kleinschrittig arbeitet und für richtiges verhalten belohnt. solange sich das pferd nicht an den lang geschnallten hilfszügel ran dehnt - und lang bedeutet nase im sand! - bringt es nix, die dinger kürzer zu schnallen. sucht das pferd dann die verbindung, was es vom normalen longieren in dehnungshaltung schon gut kennt, kann man dazu übergehen, langsam in richtung arbeitshaltung zu gehen.
an- und abspannen ist ganz wichtig, darum immer mal die hz lang- oder ganz ausschnallen, durchstrecken lassen, aber das habe ich weiter oben eh schon geschrieben.