WAS bitte stört dich am wort "weichen", manni? ich weiß ja nicht, welche bilder dieses wort in deinem kopf auslöst, aber ich seh das als das, was es ist - wertfrei, neutral, freundlich - ein weichen halt!
Ach Ursula,
das kommt halt aus meiner NH-Vergangenheit, wo dieses WEICHEN stets und ständig (bei fast jeder Übung) praktiziert wurde, solange bis das Pferd schon auf den "bösen Schwiegermutterblick" mir genau dort ausweicht, wo ich es damit treffe. OK, später brauche ich auch den nicht mehr und es genügt ein Fingerzeig. Ich sage ihm also was es zu befürchten hat, wenn es nicht tut, was ich verlange (angebliche Pferdesprache halt) und das stört mich eben. Mein Pferd soll mir nicht ausweichen müssen, denn ich strebe eine innere und tiefe Verbindung mit ihm an. Mein Muskelzucken soll kein Weichen bewirken sondern ein Aktivieren der damit verbunden Muskulatur. Ich möchte nicht Druck ausüben und Gehorsam erzwingen. Ich möchte Motivieren und Unterstützen.
Um die innere Schulter etwas mehr zu entlasten, kannst Du das äußere Hinterbein einfach mehr aktivieren, denn genau das wird dazu benötigt, um deren Last anteilig mit zu übernehmen. Sicher kann das auch die äußere Schulter tun, doch damit wird diese ja auch mehr belastet, was eigentlich nicht so erwünscht ist. Und wenn es Dir nur um die Balance geht, dann könntest Du rückwärts vor dem Pferd herlaufen und beobachten, wo genau es seinen Hinterfuß hinsetzt. Fußt dieser mitten zwischen die Vorderbeine, befindet sich das Pferd schon in seiner Balance und wenn nicht, kannst Du dort korrigierend helfen und von mir aus die Brust seitlich verschieben oder die Hinterhand mit der Bahnpeitsche diagonal über dem Pferderücken zu vermehrtem Untertreten aktivieren (dazu reicht es meist schon den Schlag nur über die Kruppe dorthin zu legen) oder es im Zickzack zu führen und bei jeder Wendung der Biegung das Untertreten positiv zu verstärken. Vom Sattel aus hast Du diese Möglichkeiten natürlich nicht und bist auf Schenkel-, Gewicht- und Zügelhilfen alleine angewiesen. Aber es ist ja auch nicht jedermanns Sache rückwäts sein Pferd zu führen, zumal man ihm dabei die Möglichkeit nach vorne auszuweichen schon irgendwie nimmt.
Schön, dass es so viele Wege gibt
Manfred