Das ist ja witzig, dass Du schreibst - denn genau am Tag Deines Betrags ist Herr Hengst das erste Mal frei mit mir getrabt!
Hinbekommen habe ich das mit einer eigenen Erfindung.
Dem "Zwei-Eimer-Spiel".
Erstmal hab ich getestet, was denn Hengstes Obersuperlieblingsleckerlie ist.
Da hat ganz klar sein Kraftfutter gewonnen.
Also habe ich mir zwei Eimer geschnappt, die Bauchtasche voller Kraftfutter gefüllt und bin auf die Koppel gestiefelt.
In einen Eimer hab ich eine Hand voll Kraftfutter gefüllt und vor Herrn Hengst gestellt.
Den anderen Eimer habe ich bei mir behalten und bin damit ein paar Meter weggegangen, während Herr Hengst noch aus Eimer 1 gefressen hat.
Die zwei Eimer habe ich genommen, a) damit ich Zeit habe, mich richtig zu positionieren - beim "einfach neben Herr Hengst losrennen" war mir das Risiko zu groß, über den Haufen gewalzt zu werden, der ist ja da nicht so zimperlich
, und b), weil er auf Eimer schon sehr schön reagiert, in den Eimern ist ja eben auch immer das Kraftfutter drin abends.
Als er dann fertig war mit Fressen, hat er sich automatisch zu mir gedreht, ich hab in dem Moment gut sichtbar Kraftfutter in Eimer 2 geworfen, hab mit diesem Eimer geraschelt und bin damit von ihm weggetrabt.
Beim ersten Mal schaute er ungefähr so:
Ich bin so gelaufen, dass ich immer einen Zaun in der Nähe hatte. Wenn ich also bis zum Zaun gelaufen war, und er bis dahin nicht angetrabt ist, habe ich den Eimer halt hinter den Zaun gestellt. Kein Trab, kein Eimer
Dann bin ich seelenruhig zurück zu Eimer 1 gegangen und hab es damit nochmal versucht.
Ich musste das echt nur
einmal machen, danach ist er IMMER getrabt.
Hätte ich es öfter machen müsste, hätte ich mir auch etwas anderes überlegt, weil so was natürlich das Erregungs- und Frustrationsniveau sehr pusht.
Bereits während der ersten Session ist er von selbst angetrabt, sobald er mit Eimer 1 fertig war.
Bei Session 2 ist er schon freiwillig galoppiert!
Bei den nächsten Sessions ist das Fressen an sich echt schon nebensächlich geworden, er fand es anscheinend richtig cool, bloß mit mir zu laufen.
Ab da hab ich die Hilfsmittel reduziert. Statt Eimern habe ich nur noch eine Schale genommen und hab ihn abgerufen mit seinem, mittlerweile etablierten Trab-Signal - zum Leidwesen seiner Besitzerin hab ich mich für "Yipyip!" entschieden
Ich war dabei sicherheitshalber noch auf der anderen Seite von Zaun. Das hat auch super geklappt.
Heute haben wir das Antrabtraining dann auf den Reitplatz verschoben und was soll ich sagen - ganz ohne Eimer, ohne Hilfsmittel und sofort aufs Signal hin ist er mehrfach ganz toll angetrabt.
Unsere Beziehung hat sich durch dieses Spielchen auch total verbessert!
Er ist normalerweise ein recht introvertiertes, reserviertes Pferdchen, immer ein bisschen skeptisch und schlecht gelaunt, wenn ein Mensch was will.
Aber seit ich mit ihm das Zwei-Eimer-Spiel angefangen habe, naja, findet er mich einfach obergeil
Er will seitdem überhaupt nicht mehr aufhören, zu clickern und wenn ich irgendwann gehe, steht er am Zaun und brubbelt mir nach.