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Wie "positiv" ist der Longenkurs?

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Wie "positiv" ist der Longenkurs?
« am: 08. Oktober 2015, 19:31:30 »
Hier gibt es ja einige, die auch nach dem Longenkurs arbeiten. Ich finde die Grundidee und Ansätze total klasse und verständlich. Im Mai war ich als Zuschauer auf einem Kurs von Babette und war total beeindruckt davon, wie stark sich die Pferde verbessert haben und wie toll sie gelaufen sind.
Trotzdem ist mir auch aufgefallen, dass doch mehr als ich dachte mit Schulter touchieren, zweiter Person mit treibender Peitsche etc. gearbeitet wurde.
Natürlich ist das nicht direkt schlecht und jeder muss für sich (und sein Pferd) entscheiden wie viel Druck okay ist  :nick:

Was ist da euer Eindruck/eure Meinung? :)
Kann man den Longenkurs auch komplett positiv aufbauen?
Liebe Grüße von Linda&Aron

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Re: Wie "positiv" ist der Longenkurs?
« Antwort #1 am: 08. Oktober 2015, 20:00:05 »
Wenn man sowas wie Schulter touchieren, Peitschenhilfen etc. vorher vernünftig aufbaut, warum nicht? Man muss dann natürlich ein bisschen umdenken und auch überlegen, wann man was als Signal einsetzt und in welcher Dosis (z.b. ist immer mit der Peitsche treiben wenn das Pferd grad wieder durchpariert hat dann ggf. im schlimmsten Fall ne Belohnung fürs Durchparieren ;) ).

Wir haben hier schon einen längeren Thread zum Longenkurs *suchengeh*

Edit sagt noch: realistischerweise wird jedes Pferdetraining früher oder später mit konventionellen "Signalen" und Methoden in Berührung kommen, und da der LK nicht auf Drucksteigerung basiert und auch nicht auf Dauerhilfen, geht das mit etwas Fantasie.

« Letzte Änderung: 08. Oktober 2015, 20:02:27 von noothe »
LG Tine
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« Letzte Änderung: 08. Oktober 2015, 20:05:56 von noothe »
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Re: Wie "positiv" ist der Longenkurs?
« Antwort #3 am: 08. Oktober 2015, 21:38:19 »
Der Longenkurs basiert nicht auf positiver Bestärkung. Seine Historie ist aus der Praxis geboren, und die Leute, die auf die Praxiskurse gehen, sind nicht zwingend an Clickertraining interessiert.
Babette versucht immer mehr, die Menschen für CT zu interessieren und erklärt auch je nach Interesse, wie man die LK-Arbeit mit Ct aufbauen kann, aber es ist nicht die Zielgruppe.

Man kann es mit CT aufbauen, natürlich, man kann alles an Einwirkung und Schritten noch viel kleinschrittiger aufbauen und entsprechend positiv trainieren.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 913
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Re: Wie "positiv" ist der Longenkurs?
« Antwort #4 am: 09. Oktober 2015, 12:17:36 »
Ich hab mir den LK gekauft und bisher das Führen in Stellung, das Übertreten bzw. Schulterherein und das mit der Schulter nach außen Weichen positiv aufgebaut, also mittels CT. Im LK selber steht ja auch dass man alles kleinschrittig üben und nach jedem Teilschritt den das Pferd versteht viel loben soll. Die Peitschensignale sind für das Gelingen der Übungen schon wichtig, aber mittels CT lässt sich auch das ganz stressfrei erklären finde ich. Ich hab da die Schulter immer wieder sanft touchiert bis mein Pferd zufällig einen Schritt nach außen gemacht hat, und da dann C+B. So ähnlich wird es im LK auch erklärt, man soll das Pferd immer nur sanft touchieren ohne den Druck zu steigern, und loben wenn es richtig reagiert. Wie gut das ohne Clicker funktioniert sei dahingestellt, aber wie Heike schon geschrieben hat, der Kurs ist nicht vorrangig für Clickermenschen/-pferde gestaltet.
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Ehemaliges Mitglied 779
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Re: Wie "positiv" ist der Longenkurs?
« Antwort #5 am: 10. Oktober 2015, 18:11:08 »
Ich denke auch, man darf die Zielgruppe nicht vergessen. Letztlich ist das Longieren für mich gutes! Longieren und nicht soo revolutionär. Aber Babette und Tanja haben es gut verstanden, aus vielen verschiedenen Techniken eine gesunde Mischung (im wahrsten Sinne des Wortes) gut aufzubereiten, so dass sie auch für "otto normal Pferdemenschen" umsetzbar ist. Aber die Grundlage ist durchaus negative Verstärkung. Bei den meisten Leuten läuft es auch auf negative Verstärkung mit Keks, Lob und vielen Pausen hinaus und das ist auch durchaus praktikabel. Wenn man den LK mit dem Clicker aufbauen möchte, ist das schon sehr anspruchsvoll, weil man sehr kleinschrittig arbeiten muss und auch sehr ehrlich hinterfragen muss, warum das Pferd reagiert, um sicherzustellen, dass man nicht in die negative Verstärkung abrutscht. Aber das ist natürlich auch eine Frage der persönlichen Definition. Ich arbeite durchaus mit "wegweisenden Hilfen" und clicker das, allerdings ohne Drucksteigerung und auch nur in sehr niedrigem Bereich, so dass das Pferd diesen als Signal versteht und nciht als "Druckmittel". Für andere ist es nur dann positive Verstärkung, wenn zuerst das Verhalten erarbeitet wird und dann das Signal addiert wird.

Clickern ist, was man selbst draus macht ;) und nicht, wie es eigentlich gedacht war *lach* Insofern lässt sich fast jedes aversive Konzept auch positiv auftrainieren, wenn man sorgfältig, kleinschrittig und planvoll vorgeht.
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Ehemaliges Mitglied 909
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Re: Wie "positiv" ist der Longenkurs?
« Antwort #6 am: 14. Oktober 2015, 21:06:18 »
Ich habe die Anfänge des LK bei Rocky auch mit CT erarbeitet, weiter sind wir bisher gesundheitsbedingt irgendwie nicht wirklich gekommen.

Er hat das inzwischen so verinnerlicht, dass ich ihn am Halfter arbeiten kann und er sich auf Handzeichen an den angezeigten Stellen mehr stellt bzw biegt oder auch übertritt.
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