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Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie

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Ich bin heute früh zufällig über einen Artikel gestolpert, in dem (mal wieder) von Fällen von atypischer Weidemyopathie durch Ahorn berichtet wurde. Nun bin ich etwas verunsichert, da wir dieses Jahr viele Ahorn-Keimlinge bei uns haben. Von daher stellen sich mir Fragen, bei denen ich auf eure Hilfe hoffe:

Wieviel Ahorn ist zu viel?
Ist tatsächlich "nur" Bergahorn so giftig oder gilt das auch für andere Ahornarten?
Fressen die Pferde das überhaupt solange anderes Futter zur Verfügung steht?

Unsere scheinen mir an die Keimlinge bisher nicht ran zu gehen. Da wir aber sehr karge Wiesen haben, ist natürlich Bedenken da, dass sie es bei Appetit auf frisches Grün doch tun, wenn die Wiese leergefressen ist. Die Ahorn-Bäume, von denen das kommt, stehen bei uns recht nah am Zaun und standen da auch schon in den letzten Jahren, wo nichts passiert ist. Was mich verunsichert ist, dass der Ahorn dieses Jahr wegen der Kälte angeblich giftiger ist als bei milden Temperaturen?
Auf den ersten Schrecken dachte ich auch, dass bei uns tatsächlich Bergahorn stehen könnte. Nach genauerem Hinschauen heute im Stall, glaube ich das eher nicht mehr. Ich kann es nicht genau einordnen, tippe aber auf Spitzahorn? Kennt sich da wer aus? Ich hänge mal Bilder an. Falls es jemand identifizieren kann und sich auskennt: Sind diese Ahorn-Keimlinge bedenklich für Pferde oder kann ich ruhig bleiben? Danke euch für die Hilfe!

Blatt:
[EXTERNER BILDLINK ⤤
https://picload.org/image/rciwrrdr/ahorn1.jpg


Ganzer Baum bzw. eher Busch:
[EXTERNER BILDLINK ⤤
https://picload.org/image/rciwrrda/ahorn2.jpg


Keimlinge:
[EXTERNER BILDLINK ⤤
https://picload.org/image/rciwrrdl/ahorn3.jpg

LG, Anne
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #1 am: 02. Mai 2017, 20:36:30 »
Ich glaube mein Pflanzenbestimmungsbuch hatte beim letzten Mal gucken Feldahorn gesagt, ist Aber schon was her... Würde auf jeden Fall zum Heckenkonzept Phasen (bei uns ist noch Wilde Erbse, Pfaffenhütchen, Heckenrosen, Kirsche und noch ein paar andere Sachen).
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Ventura
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #2 am: 02. Mai 2017, 20:39:06 »
Leider habe ich das Skript zur entsprechenden Vorlesung immer noch nicht gefunden. :gaa:


Zitat
Ist tatsächlich "nur" Bergahorn so giftig oder gilt das auch für andere Ahornarten?
Unter den in Europa verbreiteten Ahornarten enthält nur der Bergahorn Hypoglycin A, das die AM auslöst. In Spitz- und Feldahorn ist es nicht vorhanden, von diesen Arten geht also keine Gefahr aus. :thup:


Um welche Ahornart es sich auf den Fotos handelt, kann ich leider nicht sicher sagen.


EDIT: Studien, in denen die tödliche Menge ermittelt wurde, gibt es bisher meines Wissens nach nicht. Ein Versuch, in dem Pferde damit gefüttert werden bis sie umfallen, wird verständlicherweise nicht genehmigt. :P
Ich persönlich würde aber keinerlei Risiko eingehen und jeden Bergahorn in der kritischen Zeit großzügig auszäunen.

« Letzte Änderung: 02. Mai 2017, 20:42:56 von Ventura »
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #3 am: 02. Mai 2017, 21:31:17 »
Unsere Pferde stehen ganzjährig unter einem riesigen Bergahorn, z. T. seit vielen Jahren, da ist noch nie was passiert. Es wird ja auch vermutet, dass die AM wenn, dann in Verbindung mit Weidelgras und dem Ahorn auftritt ... Klick
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #4 am: 02. Mai 2017, 23:16:16 »
Auf deinem Foto ist mit ziemlicher Sicherheit Bergahorn. Das Startfoto im verlinkten Artikel ist Spitzahorn, da kannst du den Unterschied sehen.

Angeblich ist eine neue Studie herausgekommen, die belegt, daß weitere Ahornarten an der AM beteiligt sein sollen. Und jemand auf Facebook behauptete, es seien auch schon Landschaftspfleger-Pferde an AM verendet.  Quellen dafür habe ich noch nicht gefunden, nur davon gehört. Bis Anderes bewiesen ist, halte ich es lieber mit Frau Vanselow aus dem Artikel und sorge für artgerechte Haltung, so daß hoffentlich kein Druck bei den Pferden entsteht, Falsches zu fressen.   Dennoch habe ich einen jungen, wunderschönen Bergahorn gefällt, bevor er seine Samen abgeworfen hat... :-\

Beste Grüße,
Dörte.
Lieber breit grinsen als schmal denken!  (B.Berckhan)
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Ventura
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #5 am: 03. Mai 2017, 07:31:23 »
Vor einem Jahr konnte noch kein Hypoglycin A in anderen Ahorn Arten nachgewiesen werden. Leider kann ich die Studie am Handy nicht verlinken: Hypoglycin A Concentrations in Maple Tree Species in the Netherlands and the Occurrence of Atypical Myopathy in Horses" von C.M. Westermann, R. van Leeuwen, L.W.D. van Raamsdonk und H.G.J.
Wenn es diese neue Studie wirklich gibt, ist vermutlich noch ein anderer Inhaltsstoff für die AM verantwortlich.  :-\
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #6 am: 03. Mai 2017, 09:12:40 »
Ah ja. Das ist immerhin beruhigend wie beunruhigend zugleich. Man findet schon ganz schön viele verschiedene Infos.  :confused:
Hab gestern auch nochmal Blätter gesucht und dann doch wieder befürchtet, dass das bei uns Bergahorn ist. Wächst der tatsächlich auch eher strauchartig? Weißt du das, Dörte? Da kommen dann wieder so viele Fragen auf. Es gibt ja auch beim Bergahorn anscheinend Unterarten. Sind die denn alle giftig oder Kreuzungen ggfs. doch nicht?  ???

Das mit dem Weidelgras hatte ich irgendwo kurz gelesen, aber nicht so gut und ausführlich wie im Artikel unten. Danke, addie!  :cheer: Auch für die beruhigende Tatsache, dass den Pferden bei euch der Ahorn nichts ausmacht. Ich werde den bei uns nicht fällen lassen können. Das müsste der zuständige Bauer machen und daran glaube ich nicht. Hab gestern auch in unsere Menschen-Runde zu den Pferden gefragt, ob sich jemand mit dem Ahorn auskennt, aber es scheint selbst dort schon keinen zu interessieren.
Mit den Grassorten auf unserer Wiese bin ich leider deutlich überfragt. Aber Weidelgras ist so das ganz fette, oder? Das sollten wir vermutlich nicht haben.

Schwierig alles... Zum Glück haben sie derzeit durchgängig Heu. Das sah letztes Jahr anders aus. Dafür scheint dieses Jahr die Wetterlage kritischer zu sein bzgl. möglich Vergiftungen.
LG, Anne
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #7 am: 03. Mai 2017, 12:43:47 »
Weidelgras ist relativ leicht zu bestimmen, die typische Ähre kannst du dir im Netz anschauen. Unsere Pferde bekommen 2x täglich Heu in Netzen und ab Mai stundenweise Gras dazu. Es sind also auch immer längere Fresspausen dabei. Der Unterstand steht direkt unter dem Ahorn und die Sämlinge verbreiten sich da momentan auch. Bislang konnten wir nicht beobachten, dass die Pferde sich wegen Hunger daran vergehen. Die suchen sich dann eher Pappelblätter und -blüten zum Knabbern.
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #8 am: 03. Mai 2017, 14:37:22 »
Danke dir! Das klingt erstmal beruhigend.  :cheer:
LG, Anne
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #9 am: 03. Mai 2017, 14:58:17 »
Den Artikel hatte ich eigentlich gesucht, vielleicht ist das auch noch von Interesse ...
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Re: Ahornarten und das Risiko der Atypischen Weidemyopathie
« Antwort #10 am: 04. Mai 2017, 08:34:42 »
Den hatte ich schon gefunden. Danke!  :cheer:
LG, Anne
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