Hallo!
Also wir haben unsere Pferde ja auch in Eigenregie. Unser Stall und die Koppeln liegen am Ortsrand, 2 min. mit dem Auto entfernt (zu Fuß brauchts schon eine Weile, weils den Berg hoch geht).
Ich finde es schön, dass wir die Pferde für uns selbst halten. So sind wir niemandem Rechenschaft schuldig. Hier kommt keiner hin, den ich nicht explizit einlade bzw. mitnehme. Ich kann hier tun und lassen was ich will.
Allerdings wäre ich auch ohne meine Schwiegereltern aufgeschmissen. Es würde natürlich auch irgendwie gehen, aber so ist es doch wesentlich einfacher. Wir haben ja 2 kleine Kinder (10 Monate und 3 1/2 Jahre), und bei uns hat es sich so eingespielt, dass ich den Kleinen zur Oma bringe, und den Großen in den Kindergarten. Danach gehts hoch zu den Hottis. Rauslassen, misten, Stall machen, bespaßen. Danach wieder heim, kleines Kind abholen, später großes Kind abholen. Abens muss dann wieder jemand hoch zum in-die-Box-bringen. Über Nacht draußen lassen will ich sie nicht, weil unser Pony früher mal Rehe hatte, und da ist mir das zu gefährlich. Außerdem wage ich gar nicht dran zu denken, wie mein Dicker bei 24 Stunden Weide aussehen würde...
Ja, jedenfalls holt sie abends meist mein Schwiegervater rein, damit ich nicht nochmal hoch muss, und er eh oben ist, um seine Schafe zu versorgen. Hätte ich meine Schwiegereltern nicht, müsste ich viel mehr hin und her, und hätte vor allem nicht so viel Zeit für die Pferde.
Zeit für die Tiere zu haben ist glaube ich ein ganz großes Thema hierbei. Die meisten Leute, die ich kenne und die ihre Pferde dann plötzlich selbst versorgen, haben auf einmal keine Zeit mehr etwas mit den Tieren zu machen, weil sie zu sehr mit den ganzen Sachen außenrum beschäftigt sind, und dort ihre Zeit reinhängen. Sowas finde ich sehr schade. Mir gings am Anfang genauso, bis mich eine Freundin darauf hingewiesen hat. Seitdem versuche ich ganz gezielt, immer ein bißchen was zu machen, und wenns auch nur 10 Minuten ist.
Das Alleine sein war für mich anfangs ein Problem. Immer allein ausreiten. Keiner zum Tratschen da. Das war ein bißchen shcwierig. Mittlerweile finde ich das gut so. Ich hab inzwischen eine RB, die öfter mal da ist, aber ansonsten ist da keine, der nervt. Und so geht zusammen ausreiten auch ganz prima...
Die Arbeit an sich kennst du ja, da braucht dir niemand was zu erzählen, glaub ich. Finanziell ist es mit 3 Pferden bei uns besser mit der Eigenregie. Mein Schwiegervater macht das Heu selber, da kommt bei uns nichts extra. Aber so das drum herum muss man sich auch manchmal vor Augen führen. Wir haben im Frühjahr eine neue Koppel fest eingezäunt: 450,-€. Letztes Jahr haben wir den kompletten Fußbodenaufbau in unserem Stall erneuert: 2500,-€. Nächstes Frühjar kommt noch eine weitere Koppel, außerdem muss das Dach unbedingt geflickt werden, der Reitplatz fertig gemacht, die Stallgasse gepflastert werden, wir bräuchten auch mal ein neues Stromgerätusw., usw. Das läppert sich schon.
Also: Kurz zusammengefasst: Ich würde es jederzeit wieder tun, aber ohne Hilfe eher nicht. Ich wusste vorher, dass ich Hilfe haben würde, und domit war die Entscheidung auch ganz einfach. Ganz ohne Hilfe wär mir das mit den 2 Kids zuviel zur Zeit, da müsste ich mir echt was Überlegen.
LG
Katrin