Irene Pepperberg arbeitet da ja mit Graupapageien. Ihr berühmter Alex ist leider schon verstorben. Sie trainiert mittels Social Modelling (s. m. theory Bandura 1971a) und nicht mit Clicker, wenn ich es richtig verstanden habe.
Was mich mal wieder zur Frage bringt: Wofür genau wird der Clicker sinnvollerweise eingesetzt? Wann macht kleinschrittiger Übungsaufbau Sinn, und wann ist vorzeigen und nachmachen einfacher/führt rascher zum Erfolg?
"Das 3. Prinzip sagt aus, je intensiver die Interaktionen zwischen einem Studenten und seinem Modell, desto effektiver ist das Training."
Wann verkompliziert man das Training durch den Clicker, und wann ist er einfach die klarste Methode?
Bei Menschen gibt´s ja gerade im Leistungssport große Erfolge durch Clickertraining (TAGTeach), wenn genau eine bestimmte Position (z. B. senkrechte Beine im Handstand) geclickt wird, einfach zur Verknüpfung des Körpergefühls mit der richtigen Position. Wäre möglicherweise im Reitunterricht auch manchmal sinnvoll, wenn das richtige Gefühl für einen geraden Sitz verloren gegangen ist (ich erinnere mich noch daran, wie ich mal in einer Centered Riding-Stunde aufgefordert wurde, übertrieben in die Richtungen zu schwanken und so das richtige Gefühl für gerade rauszufinden. Hat bei mir definitiv nicht geklappt, und ich fühlte mich hilflos und auch wütend - dafür brauche ich keine Reitlehrerin. Ein klares Feedback, wann ich wirklich gerade bin, hätte mir mehr geholfen.)
Andererseits können Tiere super durch Nachahmung lernen, sowohl von Artgenossen, als auch von Menschen. Z. B. Klein-Kala mit Spanischem Gruß, den sie vermutlich Nu abgeguckt hatte und mir anbot, als ich eigentlich Hula aufheben üben wollte und mit Spanischem Gruß und Spanischenm Schritt frühestens im Folgejahr beginnen wollte. (Nach ihrem Jetzt-Click-doch-Blick habe ich deutlich zeitverzögert geclickt und dann den Fotoapparat geholt...klar hat sie mir ihre Leistung nochmals gezeigt.) Dasselbe mit Rückwärtsgehen auf mich zu (ich habe getestet, war im Prinzip unter Signalkontrolle. Hat sie nur erstmals einfach so angeboten und mich damit im ersten Moment erschreckt.)
Gerade bei Gleichgewichtssachen und Biegung/Seitengängen klappt das ausgezeichnet, und ich glaube, das ist auch viel klarer und einfacher für die Pferde.