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Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!

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LittlePaintedScream
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Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« am: 12. April 2010, 11:47:01 »
Hallo Ihr Lieben!

Ich würde gerne eure Meinungen zu diesem Thema hören...
Mein Kopf ist im Moment schon soooo voll von vielen verschiedenen Argumenten, dass ich nicht mehr weiter weiß...
Vielleicht kann mir eine kleine Diskusion ein wenig weiterhelfen...

Liebe Grüße
LPS
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #1 am: 12. April 2010, 12:14:12 »
bei uns ist das erlaubt. Und das ist der einzige Negativpunkt bei uns am Stall.
Ich hatte deshalb letzten Monat einen Fesselanbruch bei Skessa. nicht schön. Dummerweise ist noch die schlagkräftigste beschlagen. Gott sei Dank läuft der Rest Barhuf, ansonsten hätte ich ein sehr ungutes Gefühl.

Da wir teilweise Betonboden haben rutscht die beschlagene Stute manchmal ziemlich heftig in der Gegend rum, ich hätte da als Besitzerin sehr bedenken. Im Winter bei schnee ist es auch mehr als Grenzwertig, wenn sie mit Stöckelschuhen da rum läuft.
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #2 am: 12. April 2010, 14:52:55 »
Schwierig.
In einem Offenstall wo ich war, war hinten nur Kunststoffbeschlag erlaubt und auch das nur wiederwillig. Für mich blöd, da Mirko zu dem Zeitpunkt mit Alus lief (und das ganz schön).
Als ein Besitzer von einem schnell fühligen Pferd, das selbst nicht tritt, ist das eine blöde Situation.

Andrerseits - hätte das Pferd, das ihm damals die Sehne durchgetreten hat, Beschlag draufgehabt, wäre das das Aus gewesen fürs Pony.

Wir probieren ja jetzt auch mit Hufschuhen, und die Systeme haben sich ja enorm verbessert. Für Vielreiter könnte das also eine Alternative sein, aber wenn man ein Pferd mit ungünstigen Hufformen hat, wiederum blöde.

In reinen Wallachgruppen, wo mehr vorne raus gespielt als hinten getreten wird, auch eher vertretbar als in meist mehr haufreudigen Stutenverbänden... :-\


Als Einsteller aktzeptiere ich von meinem SB ein klares NEIN zu hinterem Hufbeschlag aber viel eher als eine "ist mir eh egal, ist Euer Risiko"-Einstellung. Weil ich weiss, dass es in jedem Fall aus dem Sicherheitsaspekt für die PFerde heraus bestimmt ist und nicht als Schikane.
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verena
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #3 am: 12. April 2010, 18:50:14 »
Bei uns ist Beschlag erlaubt, auch im vorigen Stall war das so. Im vorigen Stall standen meine mit einer asozialen Stute zusammen, die Gloa einen Griffelbeinbruch verpasst hatte. Man sah noch ein wunderschönes kreisrundes ca 4mm haltendes Loch über dem Bruch, das nur vom Hufeisen stammen konnte  :P .
In der jetzigen Gruppe sind auch 2 Pferde beschlagen, aber die Gruppe kennt sich schon lange und ist sehr harmonisch. Mir wäre allerdings ein Beschlagsverbot in Offenstallhaltung lieber (dann könnte man auch Heunetze aufhängen  :cheese: ...
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Mannimen
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #4 am: 12. April 2010, 18:51:16 »
Hallo LPS

Habe hier mal eine nette Seite gefunden, die etwas mehr Aufschluss geben kann.
http://www.pro-barhuf.de/fragen.htm

Es gibt nur sehr wenige Fälle, die einen Beschlag noch rechtfertigen. Meist sind dies auch extreme Beanspruchungen wie im Distanzsport z. B. oder bei Arbeitstieren, die schwere Lasten über harte Wege ziehen müssen und dadurch einen erhöhten Abrieb am Horn aufweisen. Aber auch gesundheitliche Probleme können dazu führen, wenn eben nichts mehr geht. Doch das sind eher die Ausnahmen.

Aber Fehlstellungen oder zu weiches Horn oder Fühligkeit etc. sind keine Gründe mehr für solche Maßnahmen. Dazu wissen wir inzwischen doch schon zu viel darüber. Am besten lassen sich Hufe korrigieren, wenn sie unbeschlagen sind, weil sie erst dann wieder sich frei bewegen können, also keinen Zwängen mehr unterliegen und das Hornwachstum entsprechend gefördert wird. Mehr darüber hier:
http://www.huforthopaedie.org/

Oftmals ist es wieder der Mensch, der gerne einen Beschlag für sein Pferd haben möchte, weil dann das Tier wieder mehr Aktion zeigt. Klar, denn es fühlt ja deutlich weniger. Da kann man dann auch schon mal die Beinchen schmeißen. Doch das ist nicht der Sinn der Sache. Viel wichtiger ist doch die Trittsicherheit und die ist nur gegeben wenn das Tier die Beschaffenheit des Untergrundes auch fühlen kann. Ich möchte auch sehen wie sich der Huf verformt, damit ich etwas an der falschen Belastung ändern kann, die letztlich auch zu Fehlstellungen führt. All das kann ich nicht durch einen Beschlag ausgleichen und im Winter bekomme ich noch fette Eiststollen gratis dazu. Das will doch keiner!

Liebe Grüße
Manfred

« Letzte Änderung: 12. April 2010, 19:00:30 von Mannimen »
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #5 am: 12. April 2010, 18:59:22 »
Manfred, wenn das Ausreitgelände zu großen Teilen aus Schotter oder Asphaltwegen besteht, ist das schon schwer, so in Bausch und Bogen zu sagen: Beschlag ist nicht notwendig. :nixweiss:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #6 am: 12. April 2010, 19:01:28 »
Manfred, wenn das Ausreitgelände zu großen Teilen aus Schotter oder Asphaltwegen besteht, ist das schon schwer, so in Bausch und Bogen zu sagen: Beschlag ist nicht notwendig. :nixweiss:

Diese Frage wird in dem Link auch angesprochen und sehr schön beantwortet. :les:

Bitte mal lesen
Manfred

PS. Unsere Huforthopädin hat sogar angeordnet, dass ich mit Antares, der ja sehr weiche Hufe hat, viel mehr harte Wege (Beton und Asphalt) gehen sollte, gerade damit sich das Horn mehr abnutzt und das Wachstum gefördert wird. Paco hingegen, der sehr harte Hufe hat, sollte mehr auf weichem Boden laufen, damit die Sohle mehr Druck bekommt und somit den Huf elastischer macht. Die Natur weiß sich nämlich ganz gut zu helfen und bessert dort selbst nach, wo sich Bedarf einstellt. Wir reiten also nunmehr so, dass Antares mitten auf dem Weg unterwegs ist und Paco eher am Böschungsrand.

« Letzte Änderung: 12. April 2010, 19:21:09 von Mannimen »
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #7 am: 12. April 2010, 19:04:37 »
kein beschlag.
einerseits wegen verletzungsrisiko + den heunetzen, außerdem wegen der von stefanie erwähnten gründen...
www.spassmitpferd.bplaced.net


A horse without spots is like the night without stars!
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Darleene
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #8 am: 12. April 2010, 19:57:56 »
@Mannimen
Ich antworte mal kurz für Ute... ;)
Wir sind alle Barfhufverfechter.. haben auch Fr. Wildhorse als Hufpflegerin, bzw. Ute mach die Hufe Ihrer Pferde selbst  :).

Es war hier eine allgemeine Frage..  bzw. ging es um ein neues Einstellerpferd.
Wo das ganze ja nicht bei Ihr liegt sondern im Ermessen der Besitzerin... :)

Ansonsten ist meine Meinung dazu eh bekannt...  Klebebeschlag wäre eben eine alternative, die vertretbar wäre.
Mit Eisen hätte ich schon ein sehr arg ungutes Gefühl wg. oben beschriebenen Dingen :(.



« Letzte Änderung: 12. April 2010, 20:02:49 von Darleene »
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lindalotze
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #9 am: 12. April 2010, 20:44:05 »
Wir hatten hier über 8 Jahre Rundum-Eisenbeschlag inklusive Vidia-Stollen ohne einen einzigen Trittschaden - aber die Gruppe war klein + recht homogen und die (ansonsten nicht zimperlichen) Weiber auch noch miteinander verwandt.

Ob ich es mir als Einsteller eines Barhufers antun würde, hinge stark davon ab,
-  wie oft dort im Schnitt neue Pferde kämen und
- wie die Eingewöhnungspraktiken gehandhabt wird.

Und ich würde eine bezahlte (!) Haftpflichtversicherung des beschlagenen Pferdes sehen wollen.
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Mannimen
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #10 am: 13. April 2010, 08:42:53 »
Noch mal kurz zur Einstellerei

Wichtig ist, wie Linda schon sagte, die gängige Praxis. Wie oft finden Wechsel statt, also wie oft gibt es Neusortierungen in der Rangfolge und damit entsprechende Auseinandersetzungen? Wie stark müssen Futterplätze und Ruheplätze verteidigt werden? Gibt es genügend Ausweichmöglichkeiten? Und wie gut werden die Hufe gepflegt?

Ein stark ausgefranster Barhuf kann auch super Verletzungen hervorrufen! Beschlag ja oder nein ist kein Garant für ein stressfreies und schadloses Miteinander in der Gruppe. Zu den Hufen gibt es auch noch Zähne usw. Gegen all diese Risiken hilft nur ein harmonisches und artgerechtes Management. Wer das nicht beachtet wird mit den Folgen zu leben haben.

Wenn den Tieren nicht das zur Verfügung gestellt wird, was sie ihrer Art entsprechend benötigen wird jede Zwangsgruppierung negative Folgen halben. Und entsprechende Waffen an den Hufen verschärfen das natürlich zusätzlich.

LG Manfred
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LittlePaintedScream
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #11 am: 13. April 2010, 09:31:19 »
erstmal danke an alle für eure Antworten...

Wie Darleene schon sagte... für mich käme nichts anderes in Frage als Barhuf und meine Pferde haben alle tolle Hufe und überhaupt keine Probleme mit Barfussgehen auch nicht auf unserem geschottertem Auslauf. Falls beim Reiten wirklich einmal Probleme kommen sollten gibt es auf jeden Fall Hufschuhe, egal wie viel oder wenig ich Reite... der www.abenteuerreiter.de reitet Tausende Kilometer mit Hufschuhe, da wird das wohl für ein Freizeitpferd auch möglich sein  :happy:

Aber das Problem und die Sorge haben sich eh von selbst erledigt, denn die Besitzerin der neuen Einstellstute, möchte Eisen und möchte Reiten und dass immer... nicht warten bis die Hufe sich daran gewöhnt haben, keine Alternativen zum Hufbeschlag ausprobieren und daher wird sie sich einen anderen Stall suchen...

Ab jetzt gibt es bei uns im Stall die Möglichkeit nicht mehr ein Pferd zu beschlagen, da gehe ich keinen Kompromiss mehr ein... es gibt so viele andere Möglichkeiten die man nutzen kann wenn man möchte und will und wenn nicht muss man einen anderen Stall suchen... wieder was aus meinen Fehlern gelernt... es ist ja immer alles für was gut *zustrizizwinker*

Ich möchte einfach nicht mit dem Gewissen leben müssen, dass was passiert wegen der Hufeisen... natürlich gibt es genug Offenställe wo das überhaupt kein Thema ist... kann ja ohne Eisen genausowas passieren...

Leider ist es in einem Einstellbetrieb nun einmal so, dass es immer Wechsel geben wird und sich die Pferde wieder zusammenraufen müssen... bisher ist noch nichts passiert, aber warum muss man den Teufel denn herausfordern... Selbst in unserem Stall mit 24 h Heu und Platz für alle an den Futterstellen kommt es bei der Kraftfutterfütterung immer noch zu kleinen Rangeleien... diese bleiben glaube ich nie aus... Kraftfutter ist halt was besonderes... selbst wenn jeder seinen Kübel umgehängt bekommt und kein anderer die Chance hat etwas abzubekommen, streiten sie sich...

Naja... jedenfalls hat sich wieder einmal alles in Wohlgefallen aufgelöst und ich hoffe, dass sie für ihre Stute einen tollen Platz findet wo BEIDE glücklich werden!!!
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wessipferd
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #12 am: 13. April 2010, 10:17:25 »
Dann drücke ich dir feste die Daumen, dass du mit dieser kategorischen Einstellung nicht allzu schnell Einsteller verlierst. Das würde ja auch im Krankheitsfall bedeuten, dass ein Pferd das dewegen vorübergehend beschlagen werden muss, aus dem Stall raus muss.

Und wenn ich von mir ausgehe - wenn ich einmal gewechselt hab, dann bleibe ich auch weg. Und wenn mein Pferd ein beschlagsbedürftiges Hufproblem hat, dann lasse ich mir auch vom SB nix vorschreiben.

Wir haben ja bis vor Kurzem in einer Robusthaltung gestanden und mein Pferd war auch eine Zeit lang rundum beschlagen.
Verletzungen durch ihn an andern – keine.
Und auch andere Herdenmitglieder mussten schon vorn oder hinten oder rundum aufgrund von Hufverletzungen beschlagen werden, auch wenn grundsätzlich jeder geschaut hat, dass das Pferd barhuf bleiben kann, einfach weils gesünder ist.

Ich sehe das Problem in einer Offenstallgruppe, die rund um die Uhr beisammen ist und sich kennt ehrlich gesagt viel geringer, als bei Pferden, die jeden Tag viele Stunden getrennt sind und nach der nächtlichen Trennung viel eher etwas zu klären haben.
Daher kann ich nicht nachvollziehen, wieso in einer Boxen-/Weidehaltung ein evtl. nötiger Beschlag soviel mehr akzeptiert wird, als im Offenstall.

Das Problem macht doch – wie schon mal dargestellt wurde – nicht der Beschlag, sondern die Sorgfalt (oder eher der Mangel daran) wie eine Pferdegruppe zusammengestellt wird, ob genügend Raum vorhanden ist, sich aus dem Weg zu gehen, wie integriert wird und, und, und
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #13 am: 13. April 2010, 10:26:47 »
was sollte denn ein beschlagsbedürftiges Problem sein? Ich kenne keines.

Zumal ich es ehrlich gesagt etwas vermessen finde, weil du dich für Eisen entscheidest allen anderen mit ner höheren Verletzungsgefahr rechnen müssen. Wenn es nicht so ist, ist das ja schön, aber da kannst du keine Regel draus machen.

Ich wünschte unsere Stallbesitzer würde zu der Einsicht kommen keine Eisen mehr zuzulassen, zumindest hinten. Und ich sehe echt keine Gefahr drin einen Linie zu fahren. Die Gefahr Einsteller zu verlieren liegt doch eher da wo man sich nicht für eine Richtung entscheiden kann und ständig die Meinung wechselt.

@ LittlePaintedScrem: Finde ich toll wie du deinen Standpunkt vertrittst!  :blume1:
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LittlePaintedScream
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Re:Vollbeschlag in Offenstallhaltung?!
« Antwort #14 am: 13. April 2010, 10:36:02 »
Ich bin der meinung, dass meine Einsteller genau die selbe Meinung vertreten...
Es gibt auch bei Huferkrankungen andere Möglichkeit als Eisenbeschlag... Klebebeschlag, Kunststoffeisen, Hufschuhe... sind alles durchaus mögliche Alternativen...

Ich bin mir auch sicher, dass meine lieben Einsteller und ich im NOTFALL sicher eine adequate Lösung für alle Beteiligen finden werden.

Das was ich meinte ist, dass ich garantiert kein Pferd mit Vollbeschlag mehr in meinem Offenstall aufnehme... denn die Eingewöhnungsphase kann auch Monate dauern und wenn dieses Pferd das nicht schafft und der Besitzer nicht zu Kompromissen gegen den Eisenbeschlag bereit ist sehe ich keine andere Möglichkeit, als das Pferd in den Paddock zu stellen und Gott sei Dank hat in diesem Fall die Besitzerin eingesehen, dass es bei mir also so wie sie sich das vorgestellt hat nicht funktioniert... Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende... für Pferd und Betrieb...

Und ja ich bin der Meinung, dass Eisen für Pferde in der richtigen Haltung, mit der richtigen Ernährung und der richtigen Aufzucht nicht notwendig sind... falls das Pferd doch eine Hilfestellung beim Ausreiten auf Schotterwegen haben sollte... habe ich die Möglichkeit auf Hufschuhe zurückzugreifen und darüber bin ich glücklich!

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