Ich verstehe den Knoten.
Vor allem wenn man die Begriffe "Positive Verstärkung" und "Positives Arbeiten" durcheinaderwirft, kommt es zu dem beschriebenen Gedankenwirrwarr.
Negative Verstärkung heisst:
Ich mache "etwas" solange, bis ich vom Pferd die gewünschte
Re-Aktion bekomme, dann belohne ich durch Pausen, Nachlassen von Druck, Streicheln etc.
Das funktioniert in der Regel sehr gut und ist, gut gemacht, ein durchaus sinnvolles Training (weltweit bewiesen).
Positive Verstärkung heisst: Wenn
das Tier etwas macht, was mir gut gefällt, sage ich "Super, jetzt bekommst Du etwas, das
Dir gut gefällt" und das Tier sagt dann "Wow,
davon will ich mehr haben, also mache ich das gleich nochmal."
Der große Unterschied für mich bei dem arbeiten mit negativer Verstärkung zu positiver ist eben, dass die Tiere sehr bestärkt werden, etwas selbständig anzubieten.
Das Problem ist, damit kommt nicht jedes Tier zurecht. Viele sind damit überfordert (viele Menschen übrigens auch) einfach so selbstmotiviert Dinge anzubieten. Sie machen lieber "Verhalten auf Anweisung" und wollen dann gerne gelobt werden.
Es gibt ja nicht nur "Clickertraining und schlechtes Training". Mit gut abgestimmten Pausen, stressfreiem Arbeiten, gutem Timing und einer wirklich pferdeorientierten Einstellung kann man sehr viel erreichen.
Mit Clickertraining kann man dann
noch mehr erreichen, nämlich genau dieses Quentchen an Motivation was den Unterschied macht und wonach sowohl Mensch als auch Pferd süchtig werden können (was nicht immer gut ist)