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Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!

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Annabelle
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Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« am: 04. März 2013, 09:00:02 »
Wie es der Titel schon vermuten lässt - Ja, ich befürchte ich habe ein Rennschwein  :galopp:. Wenn ich normal Aufwärme Schritt. Trab alles supi - aber wehe ich fange an zu galoppieren dann wird Madame immer übermütig, und rennt wie gestochen, fällt mir völlig auseinander Hals vor und gib ihm kasalla  :grinwech: . Ich bekomme Sie dann auch nicht mehr richtig an den Zügel und ich will auch nicht ziehen und zerren das ist ja nicht Sinn der Sache. Und der Trab danach ist unsitzbar weil sie dann nur noch rennen möchte. Woran liegt das wohl und was kann ich dagegen tun  :drama: ?

Hilfe.....  :help:
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #1 am: 04. März 2013, 09:25:20 »
Okay, Ahnung habe ich mehr so überhaupt keine, trotzdem werfe ich mal einen Begriff fragend in die Runde: Balanceproblem?
Viele Grüße,
Esther
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Annabelle
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #2 am: 04. März 2013, 09:35:06 »
Woran merke ich das oder woran kann ich das festmachen? Sie schafft es schon sich zu konzentrieren und auch dabei am Zügel zu sein, aber ich habe manchmal das Gefühl das sie dann einfach solche Lust aufs galoppieren hat und einfach losprescht und dann macht sie das auch so ihre 5 Runden als wollte sie sich auspowern.
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solera
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #3 am: 04. März 2013, 11:43:44 »
das mit dem balanceproblem merkt man meist am "fällt mir völlig auseinander" oder am "schulter fällt nach innen/ nach außen"

im großen und ganzen heißt die antowrt vermehrter versammelnder und geraderichtender schenkeleinsatz - also in kurz: mehr schenkel. das kann aber, wenn man nicht weiß was man tut, durchaus nach hinten losgehen. ansonsten: durchgymnastizieren im schritt und trab und erst angaloppieren wenn das pferd in jeder geschwindigkeit und allen seitengängen durchlässig bei stets abgespanntem unterhals und beizäumung läuft. bis dorthin haben dann sowohl pferd als auch du ausreichend über schenkeleinsatz gelernt, dass das im galopp auch kein problem mehr ist.
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #4 am: 04. März 2013, 12:09:47 »
ich würde auch die Balance als Ursache sehen bzw die fehlende selbige  :cheese:
Bei Mirko war das anfangs ganz genauso... der "übereifer" nach angaloppieren war eigentlich Hektik und ein wenig Furcht vor Überforderung... oft rennen sie dann so lange ihrem Gleichgewicht hinterher und weniger aus Freude am Laufen.
Uns hat geholfen, nur Angaloppieren zu üben und selbiges gut vorzubereiten. Also viel Renvers, dann aus dem Schritt angaloppieren, max 1 Viertelzirkelrunde Galopp, zurückführen (möglichst ruhig), langer Zügel und Schritt oder solange ruhige Arbeit in Schritt und Trab, bis die Hektik wieder raus ist, vorher keinen neuen Versuch starten.
Das war vor Clickerzeiten, hat so ganz gut funktioniert.

Dann kam die Verletzung was uns zwei Jahre Pause beschert hat. Danach hab ich mit dem Angaloppieren vom Boden aus begonnen (an der Longe), dann immer mehr in die freie Arbeit hinzugenommen, und dann nach und nach unterm Reiter immer mehr daran gearbeitet.
Je besser die allgemeine Balance wurde, desto besser wurde der Galopp.

Den besten Galopp haben wir im Übrigen bekommen, als ich für einen Wanderritt trainiert habe und optimales Gelände zur Verfügung hatte (Wald mit natürlichem Sandboden, eben) und 1 Stunde Trab-Galopp-Trab abwechseln konnte, nach der Uhr und nach Lust und Laune. Nach sechs Wochen Training konnte er am langen Zügel in gleichmässigem Tempo ruhig galoppieren. Das war genial, haben wir seitdem aber nicht mehr hinbekommen mangels Trainingszeit. Trotzdem ist es inzwischen um Welten besser geworden.
Aber man darf nicht verhehlen dass das echte Arbeit ist mit solchen Pferden.

Jack zb ist da ganz anders, der hat ein super Gleichgewicht im Galopp.  :nick:

Der Clicker hilft einem beim "Bremsen", wenn man das Angaloppieren beclickt  :click: steht das Pferd (achtung festhalten  :lol: ) was sich aber nach einiger Zeit auch negativ auswirken kann - denn das bremsen tun sie ja nur selten mit untergeschobener Hinterhand, sondern in der Regel krachen sie sich voll in die Vorhand. Helfen kann in dem Fall zum einen, das gute Anhalten mit unterschobener Hinterhand zu üben und dann einmal angaloppieren und durchparieren.
Eine weitere Möglichkeit ist ein besonderes Lobwort für diese zwecke, das "langsamer" ist als der Clicker oder Zungenclick. Es schadet in dem Moment nicht, wenn das pferd aus dem Galopp langsam ausläuft, gerne mit ein wenig  ??? (war das der click?), daraus lässt sich gut eine schöne Gewohnheit bilden und ein besseres Durchparieren. Hauptsache man kommt wieder  zum Schritt ohne grob werden zu müssen oder ewig zu warten bis das Pferd wieder zuhören kann vor lauter Galopp-Hektik.

« Letzte Änderung: 04. März 2013, 12:14:03 von Muriel »
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Annabelle
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #5 am: 04. März 2013, 12:16:46 »
Bedeutet es dann so viel wie - bis lang leider alles doof gemacht für Pferdi? Ich möchte es ihr ja ermöglichen und ihr nicht schaden. Ich meine das sie es in den ersten 3-4 Galoppsprüngen schafft sich zu halten aber danach einfach nur noch wegrennt. Da ich weder das super Geländer habe außer Asphalt und einen Wald wo wir nur auf den Wegen reiten dürfen, sollte ich also auf dem Platz viele Wechsel reiten damit sie versteht das sie vor Galopp keine Angst haben muss. Habe ich das so richtig verstanden?
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #6 am: 04. März 2013, 12:20:16 »
Zitat
Bedeutet es dann so viel wie - bis lang leider alles doof gemacht für Pferdi?
würde ich nicht so sehen - sondern eher "hier ist ein Punkt an dem wir noch arbeiten können".  :cheese:

Wenn du merkst, dass sie in den ersten Galoppsprüngen noch gute Balance hast, kannst du clicken/loben bevor sie anfängt zu rennen. Dann Schritt, und eine Runde später oder so nocheinmal sachte anfragen. Sehr sehr viel Ruhe hineinbringen, nach dem Durchparieren vielleicht auch einfach mal eine Zeit ruhig stehenlassen und durchschnaufen.
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #7 am: 04. März 2013, 12:22:01 »
Zitat
damit sie versteht das sie vor Galopp keine Angst haben muss.
das ist menschlich gedacht.... ich würde nicht darauf warten dass sie das "versteht", sondern solange ruhig arbeiten, bis du merkst, dass sie keine Angst mehr davor hat.

Kann auch ein Jahr dauern.... also nicht "wir arbeiten jetzt jeden Tag am galopp damit sie merkt dass das nicht schlimm ist", sondern ganz locker immer mal einflechten lassen und auch mal eine Zeitlang überhaupt nicht galoppieren.
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Annabelle
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #8 am: 04. März 2013, 12:26:24 »
Ob es für Sie dann wohl besser ist, wenn ich nur mal die lange Seite galoppiere denn ich habe gelesen das Pferde von natur aus nicht "im Kreis" laufen können für einen Zirkel oder so ist das richtig? Ok, dann werde ich nur immer mal ein paar Galoppsprünge mir einbauen ohne sie rennen zu lassen. Und wie mache ich ihr den Übergang von Galopp in Trab begreiflicher ohne das sie so Ruckartig die Gangart wechselt?

Ich merke hier im Forum doch sehr oft wie wenig Ahnung ich doch eigentlich habe - erschreckend... aber dafür kann ich hier einiges lernen  :cheer:
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #9 am: 04. März 2013, 12:41:05 »
Zitat
nur die lange Seite galoppieren lasse

äh, ich rede von zwei oder drei Galoppsprüngen  :cheese:

guck mal hier: ich übe mit Jack gerade das Angaloppieren vom Boden aus.
Video Jack angaloppieren

oder hier, an der Longe mit Mirko (ist wieder schon ein paar Jahre her)
http://www.youtube.com/watch?v=zaiBswH71A0

und noch ein paar zum angucken
http://www.youtube.com/watch?v=zU2xtqSxK0Y
http://www.youtube.com/watch?v=sMbdW2X8iHw
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Mannimen
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #10 am: 04. März 2013, 12:46:46 »
Neben der Balance sind natürlich auch die jeweiligen Hilfen (treibend, verwahrend und durchparierend) eine ganz wichtige Grundlage, damit es nicht erst zum Rennen kommt.

Mit Antares hatte ich ja auch dieses Problem und konnte es im Gelände ganz gut lösen, da es dort eben nicht so vieler Abwendungen bedarf. Ich hatte Antares am Langen Fürstrick und bin mit ihm gejoggt. Nach längeren Trabstrecken fragte er schon selbst an, ob er nicht auch in den Galopp wechseln könne. Da ich aber so schnell nicht hinterher komme, war dies immer nur auf wenige Sprünge begrenzt, die zu dem auch noch sehr verhalten sein mussten. Wir konzentrierten uns als viel mehr auf die Wechsel von Schritt zu Trab und umgekehrt. Dabei fand er neben den jeweiligen Hilfen auch eine innere Balance, die mir im Galopp dann wieder ganz hilfreich war. Dennoch hatte er mit mir im Sattel dann doch noch so seine Probleme und kam mit dem erhöhten Schwerpunkt nicht wirklich zurecht. Er musste also lernen neben seinem Körper auch meinen noch mit auszubalancieren. Und natürlich kam auch er auf den Gedanken, wenn er immer schneller läuft, stabilisiert sich das schon von selbst. Ich ließ ihn also um Baumstämme Slalom laufen, damit er erst gar nicht so ins Rennen kam und viel mehr mit dem Abfangen der Auflast (meinem Gewicht) zu tun bekam. Das wiederum gelang ihm im Schritt am besten und wie bauten kurze Trabstrecken mit ein usw. Am Ende hatte er den Bogen raus und wuchtete mich über Stock und Stein, Berg auf und Berg ab.

Wenn Du diese Möglichkeit nicht hast, dann sind vielleicht Tonnen oder Springständer erst einmal ganz hilfreich. Und wenn das gut geht, kommen noch Schaumnudeln und Stangen am Boden hinzu. Die Nudeln parallel zum Pferd, falls es da mal drauf tritt und die Stangen quer zum drüber weg gehen. Auf diese Weise wird das Pferd schwer beschäftigt und muss sich voll auf den Boden und seine Gegebenheiten konzentrieren. Außerdem hat es da noch die Balance zu halten und auf die Hilfen des Reiters zu achten. Das ist schon echte Höchstleistung und sollte nicht zu lange gemacht werden. Ich habe solche Übungen von 5 Min. bis max 15 Min, ausgedehnt. Mehr war einfach nicht möglich. Und anfangs bin ich immer schön am Boden neben her gelaufen, dann am langen Zügel schon mal mehr Hilfen gegeben, bis ich schlussendlich im Sattel saß.

Das Angaloppieren an der Hand ist auch sehr nett und lässt das Pferd erst gar nicht so weit auseinander fallen. :cheer:
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Annabelle
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #11 am: 04. März 2013, 12:47:22 »
Uuuuaaahhhhhhh falsch ausgedrückt,... ich meine nur 3-4 Sprünge an der langen Seite und nicht auf der kurzen weil es auf einer Geraden für sie evtl. einfacher ist als direkt auf der kurzen Seite mit den Ecken etc.

Viieellllllen Dank für die schönen Videos.
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #12 am: 04. März 2013, 13:02:35 »
Finde ich sehr schwierig auf die Distanz zu beurteilen...

Puppe war/ist ja auch ein ziemliches Rennschwein. Da meinten auch viele dass sie nicht in der Balance ist.. Bis ich einfach mal stur war.. und siehe da, kaum lass' ich sie nicht hirnlos laufen kann sie sogar einige Touren schön galoppieren ;) Es macht ihr nur einfach mehr Spaß Vollgas zu geben.

Aber wenn das bei euch nicht der Fall ist, ist "Anforderungen zurück schrauben" ein guter Ansatz ;) Dafür ist ja schon einiges an Input hier :cheese:
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Annabelle
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #13 am: 04. März 2013, 13:04:57 »
Also eure Geschichten, Videos, Anregungen gefallen mir alle sehr, ich werde versuchen von dem allem einen guten Mittelweg für Frau Pony und mich zu finden. Ich werde es direkt nächstes Wochenende mal testen und euch berichten ob und wie sie die "Hilfen" annimmt.  :dops:
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penelope
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Re:Galopp - Hilfe ich habe ein Rennschwein!!
« Antwort #14 am: 04. März 2013, 13:16:47 »
Am besten wäre es natürlich, wenn man das galoppieren erst mal im Gelände üben könnte. Und am allerbesten, mit einem guten Führpferd, was flott aber gleichmäßig vorweg geht und da am allerbesten noch leicht bergauf. Aber gut - so Bedingungen hat nicht jeder und da muss man sich halt anders behelfen.

Kannst du denn in dem Gelände, dass du zur Verfügung hast, überhaupt irgendwo galoppieren? Wenn ja, würde ich das an deiner Stelle so viel wie möglich nutzen. Vielleicht kannst du es ja auch einrichten, bevor du auf den Platz gehst eine kleine Geländerunde zu machen und dein Pferd dort erst mal ein Stück galoppieren zu lassen. Dann wäre der erste "Dampf" raus und du könntest dann noch eine kurze Einheit auf dem Platz anschließen, bei der du dann gesittetes und balanciertes angaloppieren üben kannst.

Meiner Friesenstute, die auch absolut kein Talent für Galopp gehabt hat, hat auch "Freispringen" sehr gut geholfen. Wobei "Springen"  das ganze nicht trifft, das waren maximal Cavaletti oder Bodenstangen. Aber den Zweck, die kleine "Dampfwalze" dazu zu bringen, auch im Galopp auf die eigenen Füße zu achten, hat's erfüllt  ;)
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