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Clickertraining im Alltag => Reiten => Thema gestartet von: Ehemaliges Mitglied 28 am 15. Januar 2012, 17:19:13

Titel: Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 15. Januar 2012, 17:19:13
Kennt das wer?
Bei mir es so, dass sobald ich merke, dass sich mein Pferd anspannt und nervös schaut mein Angstmodus einsetzt. Aufgrund meiner schlimmen Stürze letztes Jahr schalt ich da einfach um, weil ich weiß, was passieren kann.
Ich hab mir jetzt angwöhnt in solchen Situatione an was Schönes zu denke, das funktioniert so weit recht gut,aber sobald mir wieder alles einfällt, kann ich mich einfach nicht mehr entspannen- folglich das Pferd natürlich auch nicht.
Gehts noch wem so? Hat wer Ideen, was man noch versuchen könnte?
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 15. Januar 2012, 17:55:50
Oh ja, das kenn ich nur zu gut, leider!!  :-\

Ich versuche mir wie du schon geschrieben hast mit inneren Bildern zu helfen, meine RL hat mir auch den Tip gegeben nicht an was anderes zu denken, sondern sich diese Situation vorzustellen (oder am besten erinneren) als das Pferd an dieser Stelle ganz brav und entspannt vorbei gegangen ist.
Marie beginnt manchmal an einer bestimmten Stelle im 4eck zu spinnen (Wand zu Nachbars Scheune, von dort kommen gelegentlich gruselige Geräusche, manchmal sind sie Pferde-fressend, manchmal nicht  :roll:) - wenn ich jetzt vermute heute könnte es wieder schlimm werden versuche ich mir genau das Gefühl in Erinnerung zu rufen wie Marie das letzte Mal ganz entspannt dort vorbeigegangen ist. Wie sich das angefühlt hat, wie ich im Sattel gesessen bin, wie ich geatmet habe.

Beim Ausreiten fange ich auch gerne an zu singen...  :cheese:

Ja, und sollte das alles nicht klappen steige ich entweder ab (wenn ich allein bin) oder in der Stunde nimmt mich meine RL dann an die Longe - nicht dass sie da sooo viel machen könnte, gibt mir aber total viel Sicherheit.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Sunnyside am 15. Januar 2012, 17:59:06
Ich kannte das nicht und hab auch nie verstanden wenn jemand sagt er hat vor begegnungen mit autos (oder sonst was) panische angst, obwohl er weiß, sein pferd wird wahrscheinlich e nix macht ...
Ich war (und bins heute meinstens noch immer .. sehr zu mariannes leidwesen) eine "das geht schon - nur keine panik" :roll:

ich hatte nie einen gröberen unfall und wenn ich auch ab und zu vom pferd gefallen bin in all den jahren - erst seit letztem jahr, als ich von sunny rückwärts runtergeflogen bin, (sie hat sich vor drei überraschend zum zaun hetzenden hunden geschreckt und ist rückwärts in eine böschung hinunter - als sie dann auch nocht gestiegen ist, fehlte nicht viel und wir wären beide dagelegen ...), kann ich verstehen welche gefühle das sind.

anfangs war ich panisch, auch wenn ich nur einen hund entgegen kommen gesehen hab und merkte, dass der zum bellen ansetzt ... dann waren es nur noch hunde am zaun und mittlerweile sag ich mir immer "reiß dich zam - sie hat keine angst" - denn seither ist uns das (und es waren auch einige schrecksituationen mit hunden) derart heftig nicht mehr passiert und Sunny blieb immer recht gelassen.

Angst is ein überlebenswichtiger instinkt und sehr tief verwurzelt in unserem unterbewusstsein. meiner ansicht nach, kann man angst vor einer bestimmten situation nie mehr gänzlich ablegen, aber man kann versuchen, sie durch möglichst viele positive erlebnisse überlagern. und der prozess dauert schon recht lang wenn man ein pferd hat, das grunsätzlich e ruhig bleibt  :roll: (wie man bei mir sehen kann)

 :trost1: also kopf hoch! und nur nicht den mut verlieren ...
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Sunnyside am 15. Januar 2012, 18:05:29
Beim Ausreiten fange ich auch gerne an zu singen...  :cheese:

das würde ich gerne wieder mal hören :cheer:
also gehen wir morgen ausreiten?!?! gut?!  :nick:

Ja, und sollte das alles nicht klappen steige ich entweder ab .

das hab ich dann auch immer gemacht ...
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: cinnamon am 15. Januar 2012, 18:15:06
pferde reiten, die einen noch größeren dachschaden haben, als das eigene ;-)

einen ganz wichtigen faktor finde ich die ansprechbarkeit. wenn das pferd operant ist, dh. auch unter großer ablenkung und in ausnahmesituationen auf verstärker reagiert (positiv: ein gut eingeübtes signal zum kopfsenken zb., negativ: den schenkel beispielsweise), hab ich eine kommunikationsbasis, auf der ich aufbauen kann.
wenn die gegeben ist, ist es völlig wurst, ob da jetzt eine ecke kommt, die das pferd auffrisst oder etwas anderes furchterregendes.
viele dinge lassen sich auch bewusst trainieren - die angsprochene eckenphobie beispielsweise oder die angst vor hunden, plötzlichen geräuschen oder bewegungen, gerne auch hinter zäunen, hecken oder anderen verkleidungen.
natürlich lässt sich der ernstfall nie komplett nachstellen, aber ich sag mal, mit einem gut vorbereitetes pferd hat man in einer solchen situation die besten möglichkeiten, diese unbeschadet zu überstehen. zudem hat man das vertrauen, das schon hundert mal geübt zu haben, was natürlich ebenfalls einen psychologischen effekt hat.

singen, summen, reden ist empfehlenswert- nicht nur, weil es beruhigt, sondern auch dafür sorgt, dass man nicht die luft anhält und blockiert.
im zweifelsfall finde ich es auch nicht verwerflich abzusteigen. bringt doch nix, sich durch eine situation zu quälen, mit der man sich absolut nicht wohl fühlt.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 15. Januar 2012, 18:29:01
das würde ich gerne wieder mal hören :cheer:
also gehen wir morgen ausreiten?!?! gut?!  :nick:

Ich singe nur allein im Wald...  :cheese: (und morgen darf ich nicht ausreiten, hab Ostheo-(Rita)Termin)

so OT-Ende.

@Ansprechbarkeit: so einen großen Schaden dass mich mein Pferd fast killt hat Marie eh nicht, ich finde die Angst vor der Angst am Schlimmsten. Also IM Schreckmoment kann ich schon reagieren, und sei es im Notfall abspringen, aber diese Anspannung - wird sie jetzt auszucken oder nicht, wird sie, wird sie nicht, DAS bringt mich zur Verzweiflung!
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: cinnamon am 15. Januar 2012, 18:39:55
Also IM Schreckmoment kann ich schon reagieren, und sei es im Notfall abspringen, aber diese Anspannung - wird sie jetzt auszucken oder nicht, wird sie, wird sie nicht, DAS bringt mich zur Verzweiflung!
geht das bei ihr von jetzt auf gleich? gerade bei so chronischen schrecksachen - also nix, wo jetzt akut der fluchtreflex einsetzt - kündigt sich sowas meist durch körperliche signale rechtzeitig an. ich hatte auch mal so einen eckenschreckmuli -  da konnte man anhand von atmung, puls, muskulatur, mimik, ohrenstellung, nüstern, maulpartie, gang, etc... ganz gut abschätzen, wann die kacke am dampfen ist.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 15. Januar 2012, 18:49:26
eckenschreckmuli

 :coffeepc:

Hmm, nein, meistens merk ich das schon vorher, aber genau dann beginne ich mich dann auch zu verspannen. Das ist so ein elender Teufelkreis in dem Marie und ich uns gegenseitig hochschaukeln... Sie beginnt spannig zu werden, ich denk mir "Ohhh Gott, hilfe", sie denkt sich "Hilfe mein Frauchen fürchtet sich", usw. usf. :roll:
Und da kommen jetzt eben idealerweise meine inneren Bilder ins Spiel und helfen. Ich muss sagen es ist auch schon vieel besser geworden im letzten Jahr! :)
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: cinnamon am 15. Januar 2012, 19:09:37
lässt sie sich in dem moment durch ein positiv trainiertes signal umlenken? ein kopfsenken zum beispiel?
gerade beim reiten ist es gut, den reinen "reagiermodus" gelegentlich durch clickerübungen wie targets (die gerte als beintarget für den spanischen gruß oder als hilfestellung zum seitlichen biegen, die matte am boden), antreten oder durchparieren auf ein verbales signal oder auch mal eine kurze shapingsession vom sattel aus  aufzulockern.
eine möglichkeit wäre auch einen pylon in die entsprechende ecke zu stellen und ihn bei bedarf auf signal berühren, umwerfen, aufstellen oder apportieren zu lassen.
gleiches geht natürlich auch mit der matte.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Melle am 15. Januar 2012, 19:16:40
ich hatte mal ein ähnlichen thread.

evtl. hilft er dir ja.

es geht darum, dass ich die angst verloren habe, weil ich nur so viel gemacht habe, wie ich mir zugetraut hatte. auch absteigen erlaubte ich mir. auch, wenn er nur zuckte udn es eigentlich kein grund gab angst zu haben.

lies einfach mal ;)

hier mit abschlussbericht  :lol:

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=161.0

und hier:

http://www.clickerforum.info/index.php?topic=622.0
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 15. Januar 2012, 19:26:39
@melle: Les ich gleich nachher bin arbeiten ;)

Ich habe diese Angst "nur" im Viereck. Ausreiten ist für mich kein Problem und da bin ich komplett anders, warum kann ich auch nicht sagen. Aber im Viereck bin ich eher der schreckhafte Part als das Pferd. Oft spring ich fast vom Pferd, weil ich was hör, obwohl das Pferd ruhig bleibt, weil ich eben denk sie hüpft gleich rüber.
Ich mache viel Bodenarbeit mit ihr im Viereck vor allem in den Fürchteecken. Und mittlerweile merke ich schon oft, wenn gleich was kommt. Das kann ein einfaches stehenbleiben sein oder ein voll durchstarten. Außerdem kommt sowas oft, wenn ich sie fordere und sie einfach nicht mehr will. Das kann ich natürlich nicht abschätzen. Mittlerweile mache ich es auch so, wenn ich merke wir kommen einfahc nicth raus, schaue ich dass ich noch eine Runde möglichst entspannt reiten kann und steige dann ab.

Angst ist gut, hat mir der Jörg Vosseler erklärt, denn sie schützt unseren Körper- und wenn man im Angstmodus ist, kann man auch nicht arbeiten- weder Pferd noch Mensch.
Ich bemühe mich schon so sehr und manchmal klappts schon so wunderbar, aber so wie heute, da krieg ichs einfach nicht hin.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Sunnyside am 15. Januar 2012, 19:30:29
und was macht sie da so im viereck?

find ich ja interessant, dass sie im gelände "zuverlässiger" (im sinne von anscheinden - weniger schreckhaft) reagiert als am viereck!
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Darleene am 15. Januar 2012, 19:31:10
Ja kenn ich :)
Ich zähle wenn ich mich unsicher fühle...  so Straßen mit Hauseinfahrten sind immer so ein luftanhaltemoment  :lol:. bei mir.. dann tuts auch mein Pferd.
Steige in solchen Situationen meistens ab, da ich das noch nicht für mich selbst kontrollieren kann. Und ich steck mein Pferd damit an :)
Am lockersten bin ich heimgeritten nach ein paar Glühwein. Da war ich dann locker drauf und bin mit Pferd am durchängenden Zügel auf der Straße heimgeritten. Und Pferd ist fast eingeschlafen dabei. Ich werd einfach öfter trinken ;)


Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: cinnamon am 15. Januar 2012, 19:34:30
don`t drink and ride  :oma:
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Munk am 15. Januar 2012, 19:41:34
Kenn ich, bei mir war Viereck- Reiten auch immer deutlich stressiger als ausreiten! Und hier hatte ich auch deutlich öfter brenzlige Situationen  :-X

Aber ich denke, das ist deswegen, weil beim ausreiten irgendwie "genug Platz" ist, falls das Pferd sich schreckt und doch mal losdüst- im Viereck ist da gleich mal eine Begrenzung, in die man schlittern kann  :P
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: cinnamon am 15. Januar 2012, 19:43:43
Außerdem kommt sowas oft, wenn ich sie fordere und sie einfach nicht mehr will.
die sache ist die - wenn man über die fehlende mitarbeitsbereitschaft drüberwurstelt, darf man sich nicht wundern oder beschweren, wenn das pferd im gegenzug seinerseits die kooperation einstellt. in dem moment wo das pferd nein sagt, der schenkel aber ja, bringt man es automatisch in eine konfliktsituation.
deswegen finde ich die kleinschrittigkeit und das positiv bleiben auch beim reiten richtig und wichtig - schon allein des sicherheitsaspektes wegen.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Sunnyside am 15. Januar 2012, 19:58:15
don`t drink and ride  :oma:

aber wenns doch so lustig ist *liebschau*
:rotwein:
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 15. Januar 2012, 19:59:33
@cinni: Mir ist das bewusst und schalte dann meist einen Gang zurück oder probiere es anders. Weil anders bin ich bei meinem Pferd sowieso an der falschen Adresse und es geht gar nichts mehr. Nur sie weiß mittlerweile schon, wie sie mich schocken kann und mich aus der Reserve locken kann. Ich meine damit nicht, dass sie das absichtlich macht, aber sie probierts einfach, weil sie schon oft damit Erfolg hatte.

@sunnyside: Wennst ein paar Mal im vollen Karacho gegen die Vierecksumgrenzung geflogen bist, weil sich das Pferd vor Autos oder sonst was erschreckt hat, denkst man einfach anders und wird unsicher.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Sunnyside am 15. Januar 2012, 20:07:02
@sunnyside: Wennst ein paar Mal im vollen Karacho gegen die Vierecksumgrenzung geflogen bist, weil sich das Pferd vor Autos oder sonst was erschreckt hat, denkst man einfach anders und wird unsicher.

versteh ich vollkommen, ähnlich meines erlebnisses - gleiches phänomen, andere situation   :-\
(nur dass es sich gsd bei uns nicht wiederholt hat)
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 15. Januar 2012, 20:22:44
Unser Viereck steht auch irgendwie blöd, genau an einer Kreuzung, noch dazu genau auf einer Kuppe, d.h. sobald der Wind etwas ärger geht, ziehts voll drüber und erzeugt an einem freistehenden Strommasten ein irrsinning grausiges quietschendes pfeiffendes Geräusch, was die Sache natürlich nicht erleichtert.
Aber wenn der Wind arg geht, reite ich nicht mehr, dann machen wir was anderes.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 15. Januar 2012, 20:41:25
Also mein Plan, wenn man das so nennen will.
Nur aufs Pferd steigen, wenn ich vorher nicht schon Angst hab und ich mich sicher fühl. In Situationen, wo ich mich unsicher fühle absteigen bzw. mit Clicker schauen, ob ich mein Pferd "runterkriege". Mir vorstellen wie es aussieht, wenns ganz toll klappt(mach ich jetzt schon immer, aber leider fall ich wieder zu den miesen Bildern zurück).

Noch Ideen?
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 189 am 15. Januar 2012, 20:52:09
lässt sie sich in dem moment durch ein positiv trainiertes signal umlenken? ein kopfsenken zum beispiel?
gerade beim reiten ist es gut, den reinen "reagiermodus" gelegentlich durch clickerübungen wie targets (die gerte als beintarget für den spanischen gruß oder als hilfestellung zum seitlichen biegen, die matte am boden), antreten oder durchparieren auf ein verbales signal oder auch mal eine kurze shapingsession vom sattel aus  aufzulockern.
eine möglichkeit wäre auch einen pylon in die entsprechende ecke zu stellen und ihn bei bedarf auf signal berühren, umwerfen, aufstellen oder apportieren zu lassen.
gleiches geht natürlich auch mit der matte.

Schon probiert mit Kopfsenken ins Nachbars Halle bei der Bodenarbeit.. Das war am letzten Marlitt Kurs und Marie hatte in der ungewohnten Umgebung massiven Streß. Hab dann KS abgefragt und sie hat das sichtlich dankbar angenommen. Funkt nicht ewig aber ich konnte sie dadurch aus dem Schlimmsten rausnehmen.

Danke für die Ratschläge, Pylon aufstellen werd ich probieren.

Das Problem ist halt auch, dass Marie das ja nicht immer macht. 10 mal geht sie anstandslos vorbei, beim 11. mal bekommt sie aus mir nicht ersichtlichen Gründen die Krise. Ich glaube leider dass das viel ich selbst bin, Marie ist ein Pferd die einen engen Rahmen mit Führung schätzt (also im Umgang generell), kann ich ihr das nicht bieten weil selbst in der Angstspirale wirds ungut.
Deshalb reite ich auch immer noch oft NUR wenn meine RL da ist, das gibt mir Sicherheit und schon klappt alles problemlos!  :rotw:
Bei der Bodenarbeit ist das nicht so ein Problem, da bin ich mir auch selbst viel sicherer als beim Reiten.

@Skadi: Na bumm, das hört sich ja schlimm an!  :keks: fürs wieder reiten am 4eck..  ;)
Das Wind die Pferde raufzwirbelt kenn ich auch gut, das ist wirklich blöd bei euch.
Hast du vielleicht jemanden, RL oder Freundin, die dich ein paar Mal mit der Longe begleitet? Das gibt wirklich sehr viel Sicherheit die sich ja dann auch gleich aufs Pferd überträgt.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 15. Januar 2012, 20:55:00
Longe und mitgehen der RL mach ich sowieso immer. Sonst bin ich allein am Stall, geht also leider nicht.
Ich finde ja das mitgehendes Bodenpersonal Skadi sehr viel Sicherheit gibt. Deswegen ists ja so Käse, das ich niemanden hab, der mir helfen könnte. Es ist ja so, dass sogar mein Hund Sicherheit gibt, wenn sie unten mitwuselt. Allerdings wenn ich am Viereck reite, bleibt sie jetzt immer draußen, weil sie sonst ab und zu die Böschung runterläuft und das raufkommen auch schon zu Erschrecken geführt hat.

@cinni: Wie meinst du kann man solche Situationen trainieren? Oder sollte man solche Situationen trainieren? Es ist ja auch nicht immer. Bin für Tipps sehr dankbar.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Bettina am 15. Januar 2012, 23:48:56
Bei uns ists auch eher beim Ausreiten. Und da dann eher teufelskreismäßig auch... sie hupft rum, ich verspann mich, sie hupft noch mehr rum, usw. :rotw: Und besonders doof auch – so kurzes Lossprinten wegen den unmöglichsten Dingen (und gern auch für mich völlig unvorhersehbar).

Was mir hier wieder einfiel ist das "Ankern": Hat ich hier im Forum schon mal wo beschrieben, ich zitiers hier gleich mal rein.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Bettina am 15. Januar 2012, 23:54:58
Dazu hab ich in der Arbeit was Nützliches kennen gelernt.
Man kann sich scheinbar selber mit einiger Übung ein "gutes Gefühl auf Knopfdruck" ankonditionieren. Ankern oder Moments of Excellence nennt sich das. Wurden scheinbar ganze Bücher drüber geschrieben (naja - fast ;) hier kurz nachzulesen (http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Moment_of_Excellence.html)), aber in Kurzform ist es das: Super sicheren, positiven Moment lebhaft ins GEdächtnis rufen - "Anker setzen" (z.B. 2 bestimmte Finger zusammendrücken oder sonst was) - das solange wiederholen, bis man sich selber auf das gute Gefühl konditioniert hat - wenn mans grade braucht, durch Betätigen des Ankers wieder hervorrufen.
(Erinnert so ein bisschen an einen Patronus-Zauber, oder? :cheese:)

Jedenfalls kann ich mir das ganz sinnvoll für den Menschen selber vorstellen, wenn man merkt, dass man selber :panik: oder :drama: wird. ;)
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 16. Januar 2012, 00:00:26
@bettina: Sowas in der Art mach ich ja mit der Erinnerung an eine ganz schöne entspannte Situation. Allerdings dauerts ja etwas bis man wieder runterkommt und diese Zeitspanne auch wenns nur wenige Sekunden sind, sind manchmal fürs Pferd schon zu lange.
Ich werds weiter probieren. :D
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Bettina am 16. Januar 2012, 00:03:57
Ich glaube aber tatsächlich, dass was richtig konditioniertes anders/schneller wirkt, als der bloße Gedanke an was Schönes.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 28 am 16. Januar 2012, 00:13:59
Probieren geht über studieren- mal sehen, wenn ich ein Erfolgserlebnis dadurch hab, dann lass ich es dich wissen. Les mich mal ein.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Anneke am 16. Januar 2012, 06:05:41
Hallo Skadi,

ich habe auch in gewissen Situationen Angst. Was mir hilft, schnell zu entspannen, ist mir fix ein Bild aus der Feldenkeis/Sally Swift Arbeit (habe sie gar nicht mehr genau im Kopf weil ich inzwischen das Gefühl dazu gespeichert habe) aufzurufen, z.B. sowas wie: "Beine hängen runter wie Honig und schleifen durch den Sand" oder "Arme hängen locker wie an einer Marionette aufgehängt", oder eine Kugel in die Körpermitte vorstellen (Schwerpunkt) und alles andere fallenlassen, dazu tief ausatmen. Vermutlich helfen bei jedem andere Bilder, wichtig ist nur, sobald man den Körper entkrampft, weicht die Angst besser und es eskaliert nicht - denn ich neige auch noch dazu, dann die Zügel hochzunehmen und muss aktiv trainieren, die Gelenke sofort wieder zu lockern wenn das passiert.
Falls Du das Sally Swift Buch hast, schau nochmal rein - das ist so viel Stoff, das man sicher einiges überliest - und suche, ob Du ein passendes Bild findest, was bei Dir zu "schnell Körperspannung rauslassen wie Luft aus einem Luftballon" führen könnte  :keks:

Liebe Grüße, Anneke
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: schmusekatze am 16. Januar 2012, 07:23:11
Also Gismo hatte auch mal seine Phase in der Halle.
Wir haben dann viel Bodenarbeit gemacht in der Halle, auch vor dem reiten.
Ich bin dann auch knapp 2 Monate nicht mehr in die Halle gegangen und dann ging es wieder  :cheese: Pferdefressendes Ungeheuer war verschwunden.
Und ich versuch solche Situationen zu meiden oder mich langsam ranzutasten.
In einer Ecke hatte er so angst...dann bin ich ne Zeitlang immer Zirkel geritten und hab den nach und nach vergrößert. Irgendwann hab ich selber nicht mehr dran gedacht und dann ging es auch auf einmal.
Aber wir haben auch eher Probleme beim spazieren gehen oder ausreiten.

Wichtig ist...hör auf dein Bauchgefühl. Setz dich erst aufs Pferd, wenn das passt....jedesmal wenn ich ein flaues Gefühl schon beim aufsteigen, putzen oder reiten hatte, ist irgendwas passiert oder es war scheiße...auch wenn ich es nicht erklären kann, warum ich grad nicht reiten mag. Seit ich auf mein Bauchgefühl höre, ist mir auch nichts mehr passiert und es war eigentlich immer toll mit Gismo, auch wenn ich jetzt dadurch weniger reite, aber es gibt ja noch viele andere Sachen  :cheer:
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Sisu am 16. Januar 2012, 08:13:59
Filipp ist auch so einer, der beim kleinsten Lufthauch schon aus der Fassung gerät.
Beim Ausreiten find ichs nicht ganz so schlimm, wenn wir am Platz sind ists schon unangenehmer. Richtige Angst ists nicht, aber ein unwohl Fühlen und Anspannen.

Wenn ich merke, er regt sich so sehr auf, dass er mir nicht mehr zuhört, wenn ich oben bin, dann steig ich schon ab. Auch wenn die geläufige Meinung ja ist, dass das Pferd sich dadurch merkt, dass es nur spinnen muss, und schon hat es seine Ruh. Aber nachdem er in solchen Situationen eher nicht ansprechbar ist, glaube ich nicht, dass er da etwas lernt...
Solange er noch in der Lage ist, mit mir zu kommunizieren, versuche ich, ihn so gut wie möglich zu beschäftigen. Dann vergisst er nach kurzer Zeit schon, wovor er sich gerade noch gefürchtet hat.

Damit ich selbst mich nicht zu sehr anspanne, lass ich einfach locker :cheese: Ich üb das gerne daheim oder im Büro oder sonstwo - einatmen und beim Ausatmen alle Muskeln locker lassen. Das geht schon so gut, dass ich nur an "Lockern" denken muss und mich schon entspanne.

Wichtig ist...hör auf dein Bauchgefühl. Setz dich erst aufs Pferd, wenn das passt....
So halt ichs zur Zeit auch :nick: Hat ja keinen Sinn, wenn ich schon mit furchtbaren Bildern im Kopf aufs Pferd steig :rotw:
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Mannimen am 16. Januar 2012, 08:35:22
Auch wenn die geläufige Meinung ja ist, dass das Pferd sich dadurch merkt, dass es nur spinnen muss, und schon hat es seine Ruh.

Wenn das die geläufige Meinung ist, find ich das sehr schade, denn es impliziert ja, dass es im Umkehrschluss keine Ruhe hat sobald es geritten wird. Darüber würde ich als Reiter dann mal nachdenken. Mein Ziel sollte es doch wohl sein, einen ruhigen und entspannten Ritt mit meinem Pferd gemeinsam zu haben. Sobald einer da keine Ruhe und Entspannung mehr bei hat, stimmt etwas nicht. Insofern wäre dann ein Absteigen auch dringend geboten, um diese Ruhe wieder herzustellen.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: penelope am 16. Januar 2012, 09:16:30
Angst beim Reiten kenn ich auch immer mal wieder.

Mit Witteke hatte ich gleich in den ersten Wochen als ich sie neu hatte einen Unfall mit einem Motorrad beim Ausreiten. Danach bin ich zwar gleich wieder los, aber der Schock saß tief. Immer mal wieder bin ich sofort vom Pferd gesprungen wenn ich nur 500 Meter entfernt ein Mofa fahren gesehen hab. Die Angst war allerdings nur auf Witteke beschränkt. Ich hab teilweise für Ausritte Witteke an andere Leute gegeben und bin selbst auf gerade mal angerittenen Jungpferden mitgekommen.  :confused: Mittlerweile hat sich das gottseidank komplett gegeben - hat aber auch fünf Jahre gedauert. Aber nun kann ich ohne Probleme mit ihr los, obwohl sie immer noch echt kein wirklich gelassenes Geländepferd ist und wohl auch im Leben (nun ist sie 21) nicht mehr werden wird.

Im letzten Jahr hatte ich eine Phase, in der bei mir privat so einiges drunter und drüber ging. Das hat Merlan sehr gespiegelt und ich wurd immer unsicherer mit ihm. Das hat sich aber auch wieder geben, als andere Dinge wieder ins Lot gekommen sind.

Grundsätzlich war und bin ich wohl eine ziemlich vorsichtige Reiterin, aber ohne "Anlass" nicht übermäßig ängstlich.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Melle am 16. Januar 2012, 10:53:29
@melle: Les ich gleich nachher bin arbeiten ;)

Ich habe diese Angst "nur" im Viereck. Ausreiten ist für mich kein Problem

das ist beim lesen meiner threads wurscht, denn angst ist angst, da ist egal wo man sie hat. des weiteren erkläre ich auch übungen auf dem platz, wo ich mit franzi geübt habe, wo es auch probleme gab, da wir dann nah am reitplatz ziegen, esel etc. stehen hatten.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Mannimen am 16. Januar 2012, 11:20:09
Angst fängt im Kopf an und wandert in den Bauch wo sie für Verkrampfungen sorgt. Daher erst einmal den Kopf abstellen und mit der Atmung den Körper wieder entkrampfen. Das kann man überall machen. ;)
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: cinnamon am 16. Januar 2012, 16:21:30
@cinni: Wie meinst du kann man solche Situationen trainieren? Oder sollte man solche Situationen trainieren? Es ist ja auch nicht immer. Bin für Tipps sehr dankbar.
kommt drauf an. wenn das pferd vor geräuschen scheut, würde ich es zb. dahingehend desensibilisieren, anfangend mit leisen geräuschquellen und viel abstand bis hin zu lauteren störgeräuschen, die in unmittelbarer nähe auftreten, hinter dem pferd, der hallenwand oder dem zaun, gerne auch mal unvermittelt und plötzlich.
auch passanten, hunde oder autos lassen sich trainieren - da braucht es halt helfer und man muss einiges an arbeit rein stecken.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Ehemaliges Mitglied 32 am 17. Januar 2012, 17:25:36
Ich kenn das auch. An windigen Tagen steig ich erst gar nicht mal auf.

Bei mir ist das komisch. Ich bin jahrelang mit meinem Pflegehafi durchs Gelände gebrettert, hatte nie Angst obwohl ich oft runtergefallen bin. Dann kam der große Schock, als meine vorige Stute (Jungpferd) mich angriff und am Kopf verletzte. Seit dem trau ich keinem Pferd mehr, weder vom Sattel noch vom Boden aus. Da ist es auch egal ob es Asterix ist, den ich seit mehr als 5 Jahren hab oder Cani, die ich erst seit 3 Jahren kenn. Der Unfall hat damals einfach alles geändert bei mir. Mir macht die Arbeit mit den Pferden viel weniger Spaß weil ich einfach immer gegen meine Angst kämpfen muss. Beim Reiten ist das natürlich kontraproduktiv.
Mir gehen die Trainer massiv auf die Nerven, die mich fragen warum ich auf der braven Cani Angst hab. Sie verstehen nicht, das Cani auch ganz anders sein kann und ziemlich herumspinnt wenn sie sich schreckt oder ihr etwas nicht passt.
Bei uns hat sich das so aufgeschaukelt, das ich sie nach dem Kauf recht problemlos alleine wegreiten konnte von daheim (mit einer Gerte in der Hand, ihr versteht). Jetzt trau ich mich das nicht mehr, egal mit welcher Methode. Ich kanns auch nicht. Früher galt mein Pferd als relativ nervenstark, mittlerweile gilt sie als nervöse Zicke.
Ich hab schon überlegt sie in Beritt zu geben, aber es findet sich halt keiner, dem ich das zutrauen würde. Deswegen reite ich kaum mehr und wenn dann am liebsten daheim und ohne Sattel und mit Sidepull, da schaukelt sich das ganze nicht so auf weil ich mich aktiv damit beschäftige, ruhig zu bleiben.
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: prigal am 18. Januar 2012, 09:49:06
Ich bin ein sehr vorsichtiger, ja auch ängstlicher Reiter. War früher nicht so als ich vor ca. 8 Jahren damit anfing. Aber je mehr ich über den Pferdekörper bzw. Psyche gelernt/gelesen haben desto mehr Hemmungen hatte ich mich aufs Pferd zu setzen (im besonderen mein/e eigenes/n!) weil es sich um Jungpferde handelt - da kann schnell mal was schief gehen. Aus diesem Grund wollte/will ich zumindest Teilberitt und einen ordentlichen Trainingsplan. Ich hab ja mit Sultan auch das Paradebeispiel eines Korrektur-Jungpferdes im Stall stehen. Ein zweites will ich nicht :)

Aber abgesehen davon bin ich auf anderen Pferden auch kein Held :roll: Setz mich nur auf brave Pferde - super Kombi mit 2 Jungpferden ich weiß. Schau ma mal was die Zukunft bringt. Im äußersten Notfall laß ichs reiten sein und geh weiter auf meinen eigenen 2 Füssen durch die Welt.

Sorry, bin abgeschweift. Mein bisher größtes Problem war als ich mit Moses (ich glaub da war er ca. 2,5) mal eine Bruchlandung bei einem Spaziergang hatte. Grund damals war ein PKW mit Pferdeanhänger (inkl. 2 Friesen). Vor denen wollte Moses weg und ich hab ihn dabei mit dem Strick umgeworfen - Endresultat waren etliche Brandblasen an meinen Händen. Wir habens wieder halbwegs hinbekommen aber seitdem hab ich ein ungutes Gefühl wenn von hinten was kommt und ich keinen Platz zum Ausweichen habe. Das hat sich irgendwie in mein Hirn eingebrannt. Ich zwing mich halt dazu nicht die Luft anzuhalten und clickere Moses wenn wir in eine solche Situation kommen. 
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: Sunnyside am 18. Januar 2012, 19:02:23
sorry für OT

ABER! Ich hätte nie gedacht, dass ich jemanden zweiten (freundin hat einen hafimix mit dem namen) kennen lern, dessen pferd moses heißt   :coffeepc: und da ist jemand :thup:


 :btt:
Titel: Re:Angst beim Reiten
Beitrag von: prigal am 21. Januar 2012, 12:08:19
sorry für OT

ABER! Ich hätte nie gedacht, dass ich jemanden zweiten (freundin hat einen hafimix mit dem namen) kennen lern, dessen pferd moses heißt   :coffeepc: und da ist jemand :thup:


 :btt:

Und der Name paßt wie die Faust aufs Auge :cheese: