Versuch dich ein wenig frei zu machen von der Vorstellung, dass dein Pferd unbedingt Muskeln aufbauen muss.
Wenn die Grundstatik des Pferdes nicht stimmt (und aus deinen Beschreibungen und von den Huffotos her nehme ich das an), ist Muskleaufbau kontraproduktiv. Damit "zemetierst" du nur den schlechten Ist-Zustand im Pferd.
Früher war man ja mal der Meinung, dass Kräftigung der Muskulatur, auch gerade bei Menschen mit Rückemproblemen z.B., immer der Königsweg ist. Das gilt mittlerweile als überholt und moderne Therapien setzten immer erst auf Lockerung und Dehung der Muskulatur, bevor man an Krafttraining geht. Wenn das Zusammenspiel der unterschiedlichen Gruppen nicht in sich stimmig ist, dann bringt es nicht, z.B. einen Bereich geziehlt kräftigen zu wollen, wenn die Gegenspieler etwa verkürzt sind.
Ich würde zusehen, dass sich die Hufsituation erst mal verbessert und bis dahin viel Massagen und Dehnübungen machen. Und viele Übungen, die die Koordination verbessern. Ruhige Tellington Arbeit zum Beispiel und Spatziergänge auf möglichst anspruchvollem Boden. Allzuviel Longenkursarbeit (was ja ziemliches Krafftraining ist) würde ich jetzt nicht in den Mittelpunkt stellen.
Hmm, da stimmt natürlich irgendwo. Wobei ich aus eigener Erfahrung sagen muss, dass mir nur kontinuierliches, regelmäßiges und definitiv an die Leistungsgrenzende gehendes Krafttraining langfristig Erfolg bei meinen Rückenbeschwerden gebracht hat. Seitdem ich das habe einreißen lassen, komme ich nicht mehr auf den alten Stand zurück, selbst lockeres Joggen macht mir Rückenschmerzen.
Aber klar, diese Ausrichtung des Körpers gerade auf den ersten halswirbel hört sich aus statischer Sicht sehr sinnig an. Muss ich mich mal mehr mit beschäftigen....
Mich nicht auf Muskulatur fixieren...boah, das ist echt schwer. Pony sieht nicht gut aus ohne Muskeln, so gar überhaupt nicht. Ich kann das auch kaum abschütteln, dass ich keinen besorgten Blick bekomme, wenn ich die Decke ausziehe. Und dann noch nicht mal aktiv dagegen zu arbeiten...boah, megaschwer.
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Vorallem, kann sie die Hufsituation denn wirklich bessern, wenn er durch die Verschiebenung der BWS die Hufe falsch belastet und ergo falsch abläufft? TinkaChoco hat ja geschrieben, dass dieses Zurücksetzen der Trachten eine enorme Verbesserung bringt. Wenn ich weiss, was das ist, werde ich das mit meinem Hufmenschen auch besprechen und evtl. dann auch umsetzen. Aber ich frage mich, ob das Syptom oder Ursache ist. Auch diese stark unterschiedliche Ablaufen der Trachten, er belastet außen deutlich mehr als innen, schon immer, liegt die Ursache da oben oder in schlechter Hufbearbeitung?
Wo ich auch noch einen Konten im Hirn hab - außen ist die Hufwand länger, also müsste man da eigentlich was wegnehmen. Außen hat er aber gar keinen Tragrandüberstand mehr, innen schon. Um den Huf in die Balance zu bringen, müsste man eher innen oder außen wegnehmen? Also nicht dass ich es jetzt machen würde, aber ich versuche grade die Physik dahinter zu verstehen...
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Und, ich hatte es hier ja so noch nicht thematisiert, Pony hat COPD und aktuell durch neues Heu einen akuten Allergieschub. Sprich, er muss viel traben und galoppieren, damit die Lunge nicht verschleimt. Ich frage mich echt, wie ich das momentan machen soll. Das war ja immer der Grund, warum ich angst vor der Umstellung hatte - das Pony ist nicht lauffähig und kann damit seine Lungen nicht anständig belüften.
Derzeit könnte er wahrscheinlich von den hufen her schon auf dem Platz geritten werden, aber auf den Rücken mag ich so keinen Sattel legen (der eh so nicht passt). Vielleicht gehts mit Ride-on-Pad für 5-10min Trab und Galopp, aber Pony ist zu allen Schandtaten bereit, mal schauen, ob das wirklich klappt....