Nicht, dass es nicht Turnierpferde mit 6 kg Kraftfutter am Tag gibt, das schon. Bei Rennpferden auch evtl noch mehr.
Aber gerade bei so großen Kraftfuttermengen brauchts Mineralstoffe zum Ausgleich, speziell damit das C:P Verhältniss stimmt. Viel ist nicht immer besser. Es gibt zig Wechselwirkungen von Mineralstoffen untereinander und oft hemmt ein zuviel von dem einen die Aufnahme von dem anderen.
da hat Penelope recht. Bei mehr als 1,5 bis 2 kg Kraftfutter pro Tag, kann ein Pferd außerdem leicht Probleme mit dem Magen bekommen und Du belastest bis ruinierst die Darmflora.
Blutwerte sind ein guter Indikator für einen extremen Mineralstoffmangel. Aber solange die Speicher (Knochen, Leber,...) die benötigten Mineralstoffe nachliefern können, ist ein Mangel im Blut nicht zu erkennen. Wenn Pferde (fast) ausschließlich Gras, Heu, Silage, Heucobs oder Stroh bekommen, ist in vielen Fällen der Mineralstoffbedarf sogar gedeckt. Das weiß man aber nur, wenn man die Mineralstoffgehalte in den Futtermitteln kennt, weiß, wieviel man von jedem Futtermittel füttert und wie der Mineralstoffbedarf des Pferdes ist.
Leider variieren die Mineralstoffgehalte in Gras, Heu und Silage von Standort zu Standort extrem, so dass nur eine Analyse wirklich weiterhilft (Proben können beispielsweise bei der
LUFA analysiert werden)... Da Pferde hauptsächlich mit Gras, Heu und Silage gefüttert werden sollten
, kommen die Mineralstoffe auch zum größten Teil aus diesen Futtermitteln. Das bedeutet, wenn ich ein Mineralfutter füttere, kann ich nie sagen, ob es auch auf die Mängel im eigenen Gras, Heu oder Silage abgestimmt ist. In ca. 75 % der Fälle liegt man daneben (Studie von der TiHo Hannover).
Von einigen Mineralstoffen kann ich dann immer noch zu wenig haben und von anderen wiederum zu viel, was wegen der Wechselwirkungen, die Penelope erwähnt hat, nicht unbedingt günstig ist. Ich denke, wenn man keine Analyse durchführen möchte und den Mineralstoffgehalt der täglichen Futterration nicht berechnen möchte, kann es sinnvoll sein, Mineralfutter intervallweise zu füttern: beispielsweise 5 Tage füttern, 5 Tage Pause,... oder aber mit regelmäßigen Blutanalysen checken, ob sich ein Mineralstoffmangel im Blut abzeichnet.