Wenn ich mit Moses in der Box clickere (also er ist drin ich davor ) dann ist es jetzt 2x vorgekommen daß er zu seiner Nachbarin "giftelt" (angelegte Ohren zu ihr hin aber kein Ausschlagen) wenn sie über die Boxenwand zu ihm rüberschaut.

Ehrlich gesagt muß ich da schon mal ein lautes Machtwort sprechen und beende dann sofort die Clickersitzung. Verhalte ich mich da richtig oder soll ich am besten gar nicht mehr in der Box clickern bzw. es einfach ignorieren und weitermachen?

Mh eigentlich doch ne normale Reaktion deines Pferdes. Sein Futter --> Seine garantie zu überleben.

Ich denk da spontan an unsere Pferde, wenn sie auf der Wiese Heu kriegen. Da wird strengstens nach Rangordnung gefressen und wenn der Chef nicht will, dass Pony XY frisst, dann setzt er alles daran.

Ganz ablegen wird wohl schwer, aber vielleicht ist ein "mindern" möglich....

sowas nennt sich resourcenkontrolle........
ich würds auch nicht bestrafen - was soll das bringen? er giftelt ja nicht dich an.

ich misch mich ja sonst auch nicht in die kufteleien der herde ein, weil genau garnix bringt. die müssen sich das ausmachen - fertig. (vorausgesetzt, es bleibt alles im normalen rahmen!)

Wenn er mehr damit zu tun hat, Resourcenkontrolle (schönes Wort!) zu betreiben als seine Konzentration auf Dich gerichtet zu halten, würde ich woanders hingehen.

Kann auch sinnvoll sein, ihn recht schnell mit Targetübungen bei Dir zu behalten, so dass er merkt dass er nix verteidigen braucht. 

Es hält sich wirklich in Massen - ich denke aber daß er ruhig merken soll daß dann gleich Schluß ist mit Clickern wenn er futterneidisch wird. Ist er ansonsten eigentlich gar nicht. Ich vermute eher daß er da genau einen Moment hat wo er frustriert ist daß er net gleich "gestopft" wird und diesen Frust muß er wo ablassen. Und da er es nicht bei mir machen kann, muß es seine Nachbarin ausbaden. Wobei es nur bei den angelegten Ohren und Drohgebärde bleibt - und das auch erst 2x.

Ich mach mir eigentlich gar net sooo viel Sorgen aber trotzdem soll er lernen daß es ihm nur Nachteile bringt in dieser Situation indem Schluß ist.

Hi Prigal (wie heisst Du nochmal? - es wäre schön wenn zumindest der Eingangspost vom Thread mit dem Namen unterschrieben wird )

Zitat

ich denke aber daß er ruhig merken soll daß dann gleich Schluß ist mit Clickern wenn er futterneidisch wird.

Hm, der Satz fühlt sich nicht gut an für mich. Hat so was striktes und Bestrafendes in sich.

Zitat

Ist er ansonsten eigentlich gar nicht. Ich vermute eher daß er da genau einen Moment hat wo er frustriert ist daß er net gleich "gestopft" wird und diesen Frust muß er wo ablassen.

Und wenn du ihm dann noch das Clickerspiel entzieht verstärkt sich der Frust.
Ich bin mir nicht sicher, ob das für ein Pferd so nachvollziehbar ist.

Wie gross sind Eure Boxen? Was machst Du mit ihm in der Box für Übungen?
Mirko ist auch öfters eifersüchtig, wenn ich mit ihm in der Nähe von anderen Pferde arbeite (was deshalb nur sehr selten vorkommt).
Ich schaue in diesen Momenten dann, dass ich zb Ohren vor bestärke, ruhiges Stehen, und mit seiner Aufmerksamkeit bei mir zu bleiben.
Kopfsenken ist auch nicht schlecht, mit tiefem Kopf ist viel vom Aggressionsverhalten "ausgeschaltet", zumindest ist das Warnsystem nicht so aktiv.

lg Heike

Hallo Heike,

meinen Namen hab ich sicherheitshalber in die Signatur geschrieben :wink:

Hm, ich mach in der Box ganz selten was - ich bin aber grade dabei ihn an den Fahrzaum zu gewöhnen bzw. freiwillig zu nehmen und da hab ich halt spontan zum Schluß über die Boxentür ohne Halter geclickert. Ansonsten mach ich gar nix Arbeitstechnisches in der Box weil das eigentlich sein Freizeitort ist - finde ich zumindest.

Das heißt er verbindet das Aufhören gar nicht mit seinem Futterneid? Na dann werde ich das nächste Mal einfach weiterclickern:-)

lg Birgit

Zitat von: prigal

Hallo Heike,

meinen Namen hab ich sicherheitshalber in die Signatur geschrieben :wink:

oh peinlich *Brilleputzengeht*, was sagt uns das über die Präsenz von Signaturen  :wink:

Zitat

Das heißt er verbindet das Aufhören gar nicht mit seinem Futterneid? Na dann werde ich das nächste Mal einfach weiterclickern:-)

würde ich einfach mal probieren 

lg Heike

Das ist bei uns auch ein immer wiederkehrendes Thema - grad für besonders futterfixierte und motivierte Pferdchens. Bei uns ist es schwierig, weil sie im Offenstall steht (aber das ist auch der einzige Nachteil dran ) und die ganze Crew drumrum. Im Stall hab ich eigentlich kaum geclickert bis auf das "Zu-mir-Kommen" und "Aufhalftern".  Dinah wird sonst auch ungemütlich, heb das Hinterbein, legt die Ohren an, wenn die anderen rankommen und ihr IHRE verdiente Belohnung streitig machen wollen.

Ich bestrafe das nicht, sondern versuche solche Situationen zu vermeiden, indem ich die anderen schon mal wegschicke oder bewege mich mit Dinah weg - Halfter drauf - Click - und raus.

Ich hab ja keine Ahnung, wie groß eure Box ist bzw. wie gelegen, aber vielleicht bringt es ja was, wenn du mal gezielt auf die andere Boxenseite mit ihm gehst (vorausgesetzt da ist nicht auch ein Nachbar). Manche Pferde brauchen einfach einen größeren Individualabstand, wenn es um das Befriedigen eines Grundbedürfnisses wie Fressen geht.

LG

Mehr ausweichen kann ich nicht mehr. Da keine Gitter zwischen den Boxen drinnen sind können die beiden super Fellpflege machen etc. und das finde ich auch äußerst wichtig. Nachteil natürlich ist daß die nette Nachbarin auch mal mit dem Kopf rüberkommt wenn es was Interessantes beim Moses gibt. Und das toleriert er halt beim Clickern nicht immer.

Aber solange es nix Schlimmeres ist - soll er halt a bissl zicken. Irgendwann wirds ihm eh zu blöd

Hallo Birgit,

Mit der Vermutung "Giften bei Trainingsstress" liegst Du nach meiner Erfahrung ganz gut. Im Prinzip sollte das Pferd sich im Training keine Zeit zum Giften nehmen, weil es Besseres zu tun hat. (Nämlich sich mit Dir und der Aufgabe zu beschäftigen.) Das klappt aber gerade bei Pferden, die noch nicht so lang geclickert werden, nicht immer. Die stressen sich manchmal selbst bei sauberen Loops so hoch, dass die ausflippeln sobald die kleinste Störung eintritt. Das kann z. B. ein Windstoß oder auch der auftauchende Kopf des Nachbarpferdes sein.
Vielleicht kannst Du über Pausen versuchen, in einem etwas ruhigeren Bereich zu trainieren. Einfach abbrechen und Pause machen, wenn Pferd zu geputscht wirkt. Voraussehbar füttern, voraussehbare Aufgaben stellen, immer im selben Rhythmus. (Entspricht in etwa den Voraussetzungen für saubere Loops im Sinne von "loopy Training".)

Beim letzten Jungpferd meines Vaters hab ich in ähnlichen Situationen teilweise auch mit negativer Strafe (= Weggehen, Trainingsabbruch) gearbeitet, weil ich wirklich das Gefühl hatte, sie benutzte die anderen Pferde als Punching Ball, um sich abzureagieren. In einem Gemeinschaftspaddock wollte ich das den anderen einfach nicht antun.

Sie hat nicht nur gegiftet, sondern ist auch auf die älteren Stuten losgegangen, ist eine Runde Bocken gegangen, hat nach ihrem Schweif ausgetreten usw. - Null Frustrationstoleranz eben. Ob die negativen Strafen jetzt zielführend waren, kann ich kaum sagen - das Pferd hat sich sehr gebessert im Vergleich zu früher, ist aber im Vergleich zu anderen Pferden noch immer recht heftig von Gemüt *g* Keine Ahnung, ob es ohne negative Strafen auch so geworden wäre, oder vielleicht schlechter, oder sogar besser.

Wie auch immer, letztlich würde ich Gifteln als Warnzeichen ansehen, dass das Training gerade etwas aus dem Ruder läuft, und man sich bremsen sollte. Pausen sind in dem Fall immer ganz gut, das Pferd kann runterkommen und man selbst kann den Verlauf des Trainings überdenken. Wenns gar nicht geht und das Pferd in der Box nur Unfug "mittrainiert", würde ich ihn lieber rausholen und angebunden/ mit Halfter um den Hals trainieren.

lg
Linda