Huhu Martina,
darf ich nochmal nachfragen: Wie reagiert er denn auf andere Geräusche? Bin neugierig...
Ist er da auch so ängstlich? Was ist wenn du klatschst? Wenn du pfeifst? Wenn du laut und mit heller Stimmt "jipp" machst?
Was Steffi vorschlägt, finde ich total wichtig! Probiere doch mal aus, was er macht, wenn du ihm auf dem Reitplatz oder in der Halle Futter (kleine Möhren, Pellets, Apfelstücke) in einer Schüssel auf dem Boden stellst und auf welches Futter er am meisten reagiert..
Oder liebt er es vielleicht, an einer bestimmten Stelle gekratzt zu werden? Das wäre auch eine mögliche Belohnung.
Ob etwas eine Belohnung ist entscheidet immer der, der belohnt wird. Und man sieht es daran, dass er mehr davon will!!
Wenn er das CT-Prinzip verstanden hat, bietet er dann von selbst das Verhalten wieder erneut an, dass ihm eben eine Belohnung gebracht hat, in der Hoffnung, dass es ihm wieder eine Belohung einbringt.
Poisoned Cue - ja rotes Tuch trifft es ganz gut... Ein Signal/Kommando/Situation, die durch irgendein Erlebnis oder durch Erfahrungen vergiftet wurden für das Tier. Bei ihm reichte das Erschrecken beim allerersten Click, um weitere Clicks zu etwas vergiftetem werden zu lassen. Auch beim Poisoned Cue "entscheidet" natürlich das Tier, ob etwas vergiftet ist... kann also auch sein, dass der Mensch denkt. "der hat doch noch nie schlechte Erfahrungen gemacht"... es ein PFerd aber ganz anders empfindet.
Ich denke übrigens dass bei Euch zu dem Poisoned Cue dazu kommt, dass er noch nicht wirklich verstanden hat, dass er nun Dinge/Verhalten anbieten darf und nicht mehr nur abwarten soll, bis du ihm ein Kommando oder ein Hilfe gegeben hast.
Daher auch mein Vorschlag mit dem Clickertraining erstmal mehrere tolle, für ihn völlig neue Dinge zu
erspielen.
Am besten mit ganz viel freiem Formen. Das wird Euch beiden helfen. Du lernst kleinschrittiger zu denken und zu beobachten, ihm mehr Experimentierraum zu geben und anzunehmen, was er dir anbietet (das kann auch einfach ein Kopf in eine Richtung drehen sein...oder oder) und er lernt, dass es ok ist, aktiv zu werden und Belohnungen anzunehmen.
Und beim Spielen sollte er frei sein, nicht am Strick oder so. Damit er die Möglichkeit hat, sich so zu verhalten wie er will.
Eine weitere Idee, wie du ihm den Clicker doch noch als etwas positives erklären könntest und ihn sozusagen entgiften könntest, wäre noch diese:
Wenn er eh frisst, in seiner Box (Stall?) sein Kraftfutter frisst, könntest du dich in großem Abstand(!) positionieren mit den CLicker in der Tasche oder vielleicht eher dem Zungenclick, weil du damit dann später die Hände frei hast. Und einfach drauf los clicken! Ganz ganz oft und viel paralell zu seinem sowieso fressen.
Er muss dafür dann natürlich nichts tun außer fressen und du solltest so weit entfernt stehen, dass er auf
keinen Fall ängstlich reagiert.
Du erklärst ihm durch dieses Vorgehen mit klassischer Konditionierung, dass das Geräusch etwas positives ist, da ja das Futter fressen etwas positives ist und das Geräusch gleichzeitig auftritt.
Das kann, je nach dem wie fest die vergiftete Bedeutung des CLicks schon in ihm verankert ist, sicher ein etwas längerer Prozess werden und bei mehreren MAhlzeiten von ihm notwenidg sein. Aber der würde sich bestimmt lohnen!
LG Franzi