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Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede

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Hallo

nun da mein Kleiner tatsächlich auch zum Traben zu motivieren ist, muss ich mir mal ernsthafte Gedanken über Signale machen, die ich benutzen möchte.
Erstmal an der Hand, später dann eben an der Longe. Mit den üblichen "Scheritt" "Terab" und "Galopp" kann ich mich einfach nicht anfreunden.
Nun ist es bisher so, dass das Stimmkommando zum Losgehen im Schritt "vorwärts" ist, da ich das halt schon immer verwendet habe. Fürs Antraben hab ich jetzt ein Küsschen als Signal eingebracht und er versteht es auch. Irgendwann musste ich mir noch was einfallen lassen, wie ich ihn wieder in den Schritt kriege - "vorwärts" wollte ich da echt nicht benutzen, und instinktiv hab ich "ho" versucht und er wusste sofort was ich meine und so hab ich das nun auch beibehalten. Außerdem kenn er "laaangsam" um langsamer zu werden, bisher nur im Schritt ausprobiert.
Soweit sogut.
Nun frag ich mich, wie es am Sinnvollsten ist bzw wie Pferde es am Besten verstehen. Sollte man für jede Gangart EIN Signal haben, wie eben zB die üblichen "Scheritt", "Terab", "Galopp", und jeweils ein Signal für schneller bzw langsamer in der aktuellen Gangart? Klappt das dann überhaupt mit so Signalen wie Schnalzen, Küsschen usw - denn bei den Wörtern kann ich es ja mit mehr Elan oder auch ruhiger sagen, je nachdem ob es die höhere oder niedrigere Gangart wäre, aber das geht ja bei einfachen Geräuschen nicht wirklich.
Oder geht das auch ganz anders, so dass ich für Schritt aus dem Halt ein Signal habe und trotzdem auch noch ein anderes Signal um vom Trab in den Schritt zu wechseln, so wie ich es jetzt handhabe? Dann gibts ja nur viel später, wenn wir mal den Galopp dabeihaben, das Problem, dass ich nicht von Galopp in den Schritt komme ohne den Zwischenweg über den Trab.
 
Eigentlich beantworte ich mir die Frage ja schon selber, so wie ich es jetzt mache, ist es nicht besonders sinnvoll. Allerdings, da es sehr viel Arbeit ist, das komplett umzutrainieren (vorallem der Mensch hat ja doch große Schwierigkeiten damit, ein bestimmtes Wort nicht mehr zu benutzen oder anders zu benutzen..), habe ich noch die Hoffnung, dass hier jemand ist, der es in etwa so wie ich handhabt, und damit erfolgreich ist.
Ich hoffe, ich habe das ganze nicht zu wirr geschrieben und man kann mir noch folgen  :confused:

liebe Grüße
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Re:Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede
« Antwort #1 am: 03. Juni 2012, 23:23:51 »
Oder geht das auch ganz anders, so dass ich für Schritt aus dem Halt ein Signal habe und trotzdem auch noch ein anderes Signal um vom Trab in den Schritt zu wechseln, so wie ich es jetzt handhabe? Dann gibts ja nur viel später, wenn wir mal den Galopp dabeihaben, das Problem, dass ich nicht von Galopp in den Schritt komme ohne den Zwischenweg über den Trab.

Hi Moonrise,

ich hab's nur eben überflogen, und da so viele Fragen drin stecken, pick ich mir nur mal die raus, wo ich gleich die Antwort parat habe:

Bei mir ist das Trab-Signal das "Mundwinkel-Schnalzen", dass "üblicherweise" zum Pferde antreiben benutzt wird. Das verwende ich zum Antraben aus dem Schritt und auch für den Galopp-Trab-Übergang. Klappt prima, auch wenn es mir am Anfang etwas komisch vorkam, im Galopp auch noch zu schnalzen ;) Trab ist Trab, egal, was vorher war. Halt-Trab haben wir noch nicht so viel geübt, aber da gebe ich auch das Trab-Signal.

VG
Katja
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Re:Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede
« Antwort #2 am: 04. Juni 2012, 10:53:47 »
Hallo,
ich verwende folgende Signale:

"Aufgepasst" - als halbe Parade sozusagen zum "jetzt kommt mehr Bewegung" vorbereiten.
Dann dazu die entsprechende Gangart, also
Aufgepasst Marsch (Losgehen)
Aufgepasst Terab
Aufgepasst Gaaalopp
hierbei hab ich festgestellt dass ich das "Aufgepasst" zum Galopp schon anders sage, auffordernder - da beinhaltet also der Tonfall schon dass jetzt Galopp kommt.

zum langsamer werden habe ich
"uuuund"
Also vom Galopp in den Trab
"uuuund Teraaab"
usw


Dann hab ich irgendwann angefangen, Schnalzer dazuzunehmen, weil ich das eben für eine "stimmlose" Langzügelarbeit verwenden wollte.
dabei ist jetzt das "Küsschen"-Geräusch das Signal zum Antraben, und ein Doppelschnalz das Signal für Galopp.
ein Fingerschnipsen ist in allen anderen Situationen das Signal für "mach Bewegung", also zb beim Hinterhandtarget, beim Handtarget usw.

Das Fingerschnipsen in Verbindung mit dem Handtarget und dem Doppelschnalz brachte uns dann zum Herangaloppieren ans Handtarget.
Und dann hab ich noch einen akzentuierten Schnalzer (den "Antreibe-Schnalzer") zum "mach mehr davon", um zb ausdrucksvollere Trabtritte zu bekommen.

Wenn man in diesen Signalen konsequent ist, können sie da sehr gut auseinanderhalten.
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Re:Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede
« Antwort #3 am: 04. Juni 2012, 11:20:31 »
Hallo

danke für eure Antworten.
Je mehr ich drüber nachdenke, umso sinnfreier kommts mir vor, wie ich es momentan handhabe.
Es sieht ja jetzt echt so aus, er steht, ich sage "vorwärts" und er geht Schritt, ich mach ein "Küsschen", er trabt, ich sage "ho" und er geht wieder Schritt. Also schon 2 Wörter für Schritt. Wobei es halt witzigerweise echt funktioniert - aufs "ho" reagierte er beim allerersten Mal schon richtig, wahrscheinlich wegen meiner Körpersprache, und es scheint ihn nicht zu stören, dass ich da zwei Signale hab. Wäre natürlich mal interessant zu sehen, was er macht, wenn er steht und ich "ho" sage, bzw wenn er trabt und ich "vorwärts" sage..werd ich nachher mal ausprobieren. Wobei ich dann natürlich irgendwie versuchen muss, das "ho" energisch zu sagen (was ich mir grad nicht wirklich vorstellen kann  :lol:), und das "vorwärts" eher lang und ruhig aussprechen muss.
Ich schätze, mein Problem ist da einfach, dass ich "vorwärts" sage wenn er trabt, und ich damit meine, dass er wieder eine Gangart runterschalten soll. Eben genauso wie wenn man im Galopp noch schnalzt weil man was Ruhigeres will ;)

Mir fällt auch grade auf, dass ich ganz unbewusst auch diese "halben Paraden" gegeben hab - wenn er antraben soll, kommt immer ein wachmachendes "Metis" und zumindest vorm Anhalten kommt immer ein "uuund" - wenn ich dann im Trab einfach "uuund vooorwärts" bringe, dürfte das ja eigentlich so gut klappen wie das "ho" auch.

Darf ich fragen, warum du die Langzügelarbeit "stimmlos" machen wolltest? :)

liebe Grüße
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Re:Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede
« Antwort #4 am: 04. Juni 2012, 11:43:23 »
Zitat
Darf ich fragen, warum du die Langzügelarbeit "stimmlos" machen wolltest?
Weil das viel eleganter ist wenn man die Signale nicht sieht/hört von aussen.  ;)

Ich finde nicht dass du da verwirrende Signale hast. Du hast ein Signal für "geh los" und eins für "wechsele die Gangart aus dem Trab in den Schritt".
Das sind zwei verschiedene Aktivitäten. Genau wie zb "Anhalten" oder "stehenbleiben" zwei verschiedene Sachen sind.

Pferde können viel mehr Signale unterscheiden, als man denkt. Und je genauer sie sind, desto besser. Man muss nur überlegen, zu welche Aktion das Signal wirklich gehört, also: Was versteht mein Pferd das es tun soll?

Kann man ja testen, indem man versucht alle anderen Teilsignale (Körpersprache usw) möglichst auszuschalten. Da wird man feststellen, dass Atem, Körperhaltung, Position ein riesengroßer Anteil am Signal bilden und das Wort/Geräusch nur "die letzte Klarheit" gibt.

Ich hatte zb beim Hüfttarget angenommen, dass Mirko mein Signal begreift als "bring Deine Hüfte an meine Hand" (linke Hüfte nach links).
Was er verstanden hatte, war aber genau das: "linke Hüfte nach links". Als ich also auf der anderen Seite war und das Signal gab (Hüfte berühren), machte er genau das: Linke Hüfte nach links, also von mir weg  :lol:
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Re:Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede
« Antwort #5 am: 04. Juni 2012, 15:53:30 »
Hallo

Okay, da hast du Recht, "stimmlos" ist echt eleganter und auch imposanter, weil es scheint als würde man nur per Gedanken das Pferd steuern  ;)

hm ja stimmt schon. Wobei ich dann aber von Galopp zu Schritt ebenfalls "ho" sagen müsste, weil auch noch mal ein neues Signal für Galopp->Schritt ist ja wohl quatsch..vorallem wirds dann für den Menschen auch total verwirrend, wenn man erstmal überlegen muss, welches der ganzen Signale nun in dieser Situation das richtige ist. Habs heute mal ausprobiert mit "voooorwärts" statt "ho". Tjo, das "vooooor" klingt für ihn wahrscheinlich fast genau wie das "hoooo" und so reagierte er darauf genausogut. Übrigens hat er mich ziemlich blöd angeguckt als er stand und ich mal probeweise "ho" gesagt habe um zu gucken was passiert  :lol:
Ohne Körpersprache gehts gar nicht, egal was ich sage. Einzig und allein das "vorwärts" entlockt ihm jetzt manchmal eine Reaktion ganz ohne weitere Signale meinerseits. Bisher gibts eh nichts, was er nur auf Stimme kann, aber für die Longe wärs echt praktisch, wenn das klappen würde - zumindest mit wesentlich weniger Körpereinsatz von mir, da ich nicht mit irgendwas von hinten treiben kann.

Jetzt bin ich wieder ganz hin- und hergerissen. Wie ich das momentan mit den Signalen mache, scheint mir jetzt doch wieder schlüssig. Ich denke, ich behalte es so bei, damit fühl ich mich einfach wohl und alles ändern bringt ja nur wieder Verwirrung rein. Wenn dann irgendwann mal (und ich denke das wird noch laaange dauern ;)) der Galopp dazukommt, werd ich für den Trab beim Küsschen bleiben, das "ho" ist dann auch für Galopp->Schritt. Außer es würde sich rausstellen, dass er das so gar nicht versteht und er von sich aus irgendwie was anderes anbietet, was auch klappt, dann mach ichs halt so. Man muss sichs ja nicht unnötig schwer machen wenns auch einfach geht :)

Hihi das ist ja lustig, wie Mirko das verstanden hat  :lol: Ich arbeite da auch schon länger an was, Hinterbein antippen mit der Gerte, ich möchte, dass das Hinterbein dann nach vorne gesetzt wird. Tja - er hebt immer das Hinterbein an, auf dessen Seite ich stehe, auch wenn ich das Gegenüberliegende antippe  :lol:

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Re:Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede
« Antwort #6 am: 04. Juni 2012, 16:10:31 »
Wenn man über CT Signale erarbeitet, kann man das eigentlich ziemlich flexibel gestalten. Man muss nur mit sich und der Sache konstant bleiben.

Ich hab zb auch noch ein Anhalte/Durchpariersignal mit der Peitsche: Fallenlassen vom Schlag (ganz weich) auf die Kruppe --> Halt mit untergesetzter Hinterhand - und das aus jeder Gangart an der Longe.
Auch das kann man schrittweise erarbeiten, und so ist das eigentlich mit jedem Signal. Wenn Du Dir über die Bedeutung und die Verwendung klar bist, kannst du auch "Waschmaschine" zum Angaloppieren sagen und "Kühlschrank" zum Durchparieren, das ist völlig egal.
Bei den stimmlichen Signalen kommt immer der langsame, ruhige, mit Atmen verbundene Geräuschcharakter zum Tragen, also beruhigend zum Durchparieren, kurz und aktiv zum "mach mehr/schneller".

Für alle Begleitgeräusche gilt aber: Aus Trainingssicht wird beim CT ein Signal erst beim fertigen Verhalten dazugefügt. Das heisst, wenn Du ein "Kommandowort" hast, bei dem du hoffst, das gewünschte Verhalten zu initiieren, ist das eben noch kein Signal. Es kann eins werden.
Gerade beim longieren ist also eher die Körpersprache usw ausschlaggebend, um Verhalten zu bekommen, und dann arbeitet man eben in vielen kurzen Wiederholungen, um dann das Signalwort hinzuzufügen. Und dann zu testen, ob es auch verstanden wird.

Hier siehst du zb wie ich am Doppelschnalzen als Galoppsignal arbeite
http://www.youtube.com/watch?v=Nu9uz1dJ-j4

und etwas später sieht das so aus (ein paar Monate später)
http://www.youtube.com/watch?v=zaiBswH71A0

Zur Vorbereitung touchiere ich tippend hinten an der "Hosenmuskulatur" seitlich unterhalb der Sitzbeinhöcker. Das dient nur zum "Dahindenken", um die Konzentration des Pferdes auf diese Muskeln zu lenken. Sieht man auf dem Video schlecht, weil die Gerte kaum zu sehen ist.
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Re:Signalwirrwarr für Gangartenwechsel sowie Tempounterschiede
« Antwort #7 am: 04. Juni 2012, 16:43:43 »
Für alle Begleitgeräusche gilt aber: Aus Trainingssicht wird beim CT ein Signal erst beim fertigen Verhalten dazugefügt. Das heisst, wenn Du ein "Kommandowort" hast, bei dem du hoffst, das gewünschte Verhalten zu initiieren, ist das eben noch kein Signal. Es kann eins werden.
Gerade beim longieren ist also eher die Körpersprache usw ausschlaggebend, um Verhalten zu bekommen, und dann arbeitet man eben in vielen kurzen Wiederholungen, um dann das Signalwort hinzuzufügen. Und dann zu testen, ob es auch verstanden wird.

Ja, das vergess ich gerne mal. Viele Dinge, die ich ihm beigebracht haben, haben sowieso gar kein stimmliches/akustisches Signal bekommen, weil ich nicht mal wüsste, was ich nehmen soll. Bei so ein paar Dingen wo ich dann aber das Stimmsignal haben möchte, benutz ich das von anfang an mit und wunder mich, wenn es nicht klappt, wenn ich NUR das Stimmsignal gebe - für ihn ist das halt noch gar keins.
Longieren tu ich ihn eh noch nicht, dauert noch ein Bisschen bis er das Konzept des um mich Herumgehens richtig begreift  :lol: so lauf ich halt immer nebenher. DAS will ich halt schon irgendwann abstellen können - wenn ich dann noch auf der Stelle "trabe" oder "galoppiere" wie du es im Video getan hast, dann ists das ja ok - irgendwann muss ich halt nur das Mitlaufen sein lassen  ;) Und falls ich irgendwann den Mut habe, wieder zu reiten, ja dann wärs auch recht nett wenn dann auch wirklich Stimmsignale sitzen, sonst müsste ich ja dauernd noch jemanden haben, der daneben steht und zeigt, was ich möchte ;) Aber dafür hab ich noch vieeeeel Zeit.

liebe Grüße
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