Nur gibt es eben Führanlage und Führanlage. Die uralten Anlagen, wo ein Pferd im kontinuierlich gleichen Tempo im schlimmstenfall noch angebunden auch einem sehr kleinen Kreisbogen läuft sind natürlich ziemlicher Quark.
Diese kenne ich und lehne sie aus besagten Gründen ab.
Die ganz tollen neuen Anlagen haben ja mittlerweile auch ein Stück gerade Strecke in der Laufbahn und lassen sich mit zig verschiedenen Geschwindigkeiten und Richtungswechseln programmieren. Und dazwischen gibt es eben viele brauchbare Abstufungen.
Was sich die Menschen alles einfallen lassen, nur um ihre Pferde nicht selbst bewegen zu müssen.
Leider werden Führanlagen ja oft als Ersatz für Weidegang oder das Reiten genommen. Das ist natürlich abzulehnen.
Siehe Wiener Hofreitschule. Und sie besitzt auch nur die Anlage, die mir bekannt ist. Da kann sich ein Pferd nicht wirklich drin strecken, hüpfen oder gar galoppieren, geschweige denn dabei auch noch buckeln usw. Unter freier und ausgelassener Bewegung habe ich eben ganz andere Vorstellungen, als artig im Kreis zu laufen.
Und eigentlich sollte "gute" Bewegung in einer sinnvoll eingestellten Führanlage auf die Dauer auch selbstverstärkend für ein Pferd sein.
Wie das denn, wenn es gezwungen wird sich zu bewegen?
Gut - das ein nicht so trainiertes Pferd das erst mal nicht so doll findet, glaub ich gerne.
Auch ein trainiertes Pferd wird nicht vor Freude in die Hände klatschen, wenn es da rein muss, es sei denn es hat sonst nur Boxenknast, wie in der Wiener Hofreitschule, wenn es nicht gerade in der Halle arbeiten muss.
Und natürlich: alles, was die Maschine macht, kann man mindestens genau so gut, wenn nicht sehr viel besser, auch durch klassisches Führen, Handpferdereiten und und und machen. Nur eben: wie realistisch ist es, die Zeit daür aufzubringen?
Genau und die Zeit sollte man sich besser nehmen. Dazu ist man auch verpflichtet, wenn man sich so ein Bewegungstier anschafft. Ich kann mir auch keinen Husky zulegen und ihn dann in einer Stadtwohnung gefangen halten, gelegentlich mit ihm vor die Tür gehen und dann einmal ein Schlittenhunderennen laufen lassen. Dann sollte ich ihn besser in andere Hände geben als in eine Trainingsmaschine zu stecken.
Und was den Strom angeht, halte ich das für keine so gute Idee, den einfach abzuklemmen! Was würde passieren, wenn das Pferd dann einfach stehen bleibt und die Maschine dreht sich weiter?
Der Boden dieser Führanlage hier sieht nach groben Hackschnitzel aus. Pferde die sehr fühlig und sensibel sind mögen da drauf auch nicht so gerne gehen. Das würde ich schlichtweg ignorieren, wenn ich es dann da rein stelle und es zwinge da drauf zu laufen.