In der ersten Einheit als Alexandra übernommen hat, hat sie ihn einfach erstmal laufen lassen - einzige Bedingung war wohl
nicht vorwärts. Wahrscheinlich hatte sie da den Fokus schon auf das Herumschwenken der Hüfte, hat man aber am Anfang (ich zumindest) so noch nicht gesehen. Wollte er vorwärts dann war da die TaiChi-Wall. Hauptproblem war, dass er sich mit einem Großteil der Halle überhaupt nicht auseinandersetzen wollte, und so sah es erst so aus, dass sie ihm quasi einfach eine Übung gibt, in der er nicht vorwärts in die Gruselrichtung muss.
Er ist manchmal wirklich einen halben Zirkel rückwärts gelaufen am Anfang. Dann hat sie das "Schwenken" mit der Hüfte bestärkt, ausgelöst durch leichte Außenstellung am Kopf (beim Laufen). Nach und nach hat sich der Fokus dann mehr darauf verschoben, so dass das innere Hinterbein deutlich nach innen getreten ist. Ich glaube (aber da dürft ihr mich korrigieren wenn ich mich da falsch erinner!), dass das Kopfsenken daraus entstanden ist, dass er nicht mit hohem Kopf und weggedrücktem Rücken seitwärts treten konnte
Als er dann ruhiger wurde immer mehr Fokus auf "Schwenken im Stand" und nach und nach nurnoch Bestärkung der Ansätze zum gleichzeitigen Kopf-Tief, so dass mit der Zeit die TaiChi-Wall zusammen mit leichter Außenstellung das Signal zum Kopfsenken wird. Da dann natürlich sofort alle Spannung aus dem Seil nehmen und nachgeben.
Solang er mit tiefem Kopf steht -> nichts tun; alle Bewegungen die eine vorwärts Tendenz haben (Kopf wieder höher nehmen, Scharren, Gewicht nach vorn verlagern, Loslaufen, etc.) haben als Resultat Rückwärts zur Folge, mehrere Schritte, dann Schwenk der Hüfte und Entlassen ins Kopfsenken. Mantra "This is not a forward moving excercise!". Er darf sich also jederzeit bewegen wenn es ihm zuviel wird, aber
nie vorwärts.
Später hat Alexandra dann nochmal erklärt warum -> weil das Kopfsenken aus dem Rückwärts (gesetzte Hinterhand) eine komplett andere Qualität hat, erstens physisch und zweitens auch mental. Wenn das Pferd auf der Vorhand ist beim Kopf senken kippt es beim noch tieferen Senken irgendwann nach vorne und kann garnicht anders, als einen Schritt zu machen. Das haben wir im Selbstversuch ausprobiert und es stimmt tatsächlich. Beugt man vorher die Hanken (
) kann man sich ohne Probleme bis zum Boden dehnen, ohne in Platznot zu geraten.
Außerdem wollen wir vom aufgeregten gegen uns rempelnden Pferd wegkommen, daher die Stellung nach außen (Kopf weg vom Mensch) und der starke Fokus aufs Rückwärts. Nicht das Hauptziel der Übung, aber ein weiterer positiver Effekt. Das Pferd soll lernen "Bewegung bei Stress ist gut, aber nicht in den Menschen rein."
Noch ein Punkt: reines Rückwärts kann zu doofen Situationen führen, wenn das Pferd lernt dass es nur lang genug auf gefährliche Dinge rückwärts zurennen muss, bis der Mensch doch einlenkt und es vorwärts lässt. Daher der dolle Fokus aufs Bewegen/Positionieren können der Hüfte, damit wir jederzeit die Kontrolle darüber haben, wohin das Pferd steuert. Ist also auch nochmal ein Sicherheitsaspekt, das Kopfsenken würde sich vielleicht auch ohne entwickeln, wenn ich jetzt so drüber nachdenke
Das mal meine unsortierten Gedanken dazu, was ich aus den Einheiten und Gesprächen mitgenommen habe, vielleicht ergänzt sich das mit den anderen Beobachtungen und gibt am Ende ein schlüssiges Gesamtbild