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Kurlandkurs 2012

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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #90 am: 14. September 2012, 22:46:29 »
Den Anfang hab ich gar nicht mitbekommen, leider. Alexandra hat S. aber dann übernommen, da er recht hektisch war (daraus ergab sich dann das "Suchen" des Kopfsenkens und der Beginn der Übung). Spannend fand ich dabei, dass er zwar nervös war (umgebungsbedingt), sich aber trotz sehr sehr lange andauernder leichter Anfragen für Rückwärts sich immer mehr entspannte. Alexandra schickte ihn nicht rückwärts, sondern lenkte seine Energie nur um in Zurück. Dabei wurde zunächst jedes Kopfsenken bestärkt. Nach einer gefühlten Ewigkeit beendete sie die Einheit, aber noch ohne das "Zielbild" erreicht zu haben.
Am nächsten Tag bekam E. erst eine Mensch-Mensch-Stricktechnik-einführung über die Handhabung, damit das Blocken der Energie eben ganz sanft ist nur kein Zurückstossen. Am Abend hat E. dann mit S. im Paddock vom Offenstall weitergemacht, weil S. da entspannter war (er war sehr nervös wegen der Esel-witterung). Dort ging es dann hauptsächlich erstmal um balanciertes Rückwärts (gerade), bevor daraus dann mal so langsam "um die Ecke gedacht" wurde. Fokus dabei auf das Hereinschieben der inneren Hüfte. Idealerweise sollte also die Bewegung von der Hüfte bestimmt werden, mit einem ganz minimalen, nicht aversiven Impuls am Kopf (S. hatte einen Kappzaum an).
Je öfter es um die Ecke ging, um so leichter wurde S. Und bald ging er so flott rückwärts, dass es wieder darum ging, das ein wenig zu steuern und eben den Automatismus auszuschalten. :kicher:
Die letzte Einheit habe ich dann wieder nicht mitbekommen.
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #91 am: 14. September 2012, 23:51:55 »
In der ersten Einheit als Alexandra übernommen hat, hat sie ihn einfach erstmal laufen lassen - einzige Bedingung war wohl nicht vorwärts. Wahrscheinlich hatte sie da den Fokus schon auf das Herumschwenken der Hüfte, hat man aber am Anfang (ich zumindest) so noch nicht gesehen. Wollte er vorwärts dann war da die TaiChi-Wall. Hauptproblem war, dass er sich mit einem Großteil der Halle überhaupt nicht auseinandersetzen wollte, und so sah es erst so aus, dass sie ihm quasi einfach eine Übung gibt, in der er nicht vorwärts in die Gruselrichtung muss.

Er ist manchmal wirklich einen halben Zirkel rückwärts gelaufen am Anfang. Dann hat sie das "Schwenken" mit der Hüfte bestärkt, ausgelöst durch leichte Außenstellung am Kopf (beim Laufen). Nach und nach hat sich der Fokus dann mehr darauf verschoben, so dass das innere Hinterbein deutlich nach innen getreten ist. Ich glaube (aber da dürft ihr mich korrigieren wenn ich mich da falsch erinner!), dass das Kopfsenken daraus entstanden ist, dass er nicht mit hohem Kopf und weggedrücktem Rücken seitwärts treten konnte  :shy:

Als er dann ruhiger wurde immer mehr Fokus auf "Schwenken im Stand" und nach und nach nurnoch Bestärkung der Ansätze zum gleichzeitigen Kopf-Tief, so dass mit der Zeit die TaiChi-Wall zusammen mit leichter Außenstellung das Signal zum Kopfsenken wird. Da dann natürlich sofort alle Spannung aus dem Seil nehmen und nachgeben.

Solang er mit tiefem Kopf steht -> nichts tun; alle Bewegungen die eine vorwärts Tendenz haben (Kopf wieder höher nehmen, Scharren, Gewicht nach vorn verlagern, Loslaufen, etc.) haben als Resultat Rückwärts zur Folge, mehrere Schritte, dann Schwenk der Hüfte und Entlassen ins Kopfsenken. Mantra "This is not a forward moving excercise!". Er darf sich also jederzeit bewegen wenn es ihm zuviel wird, aber nie vorwärts.

Später hat Alexandra dann nochmal erklärt warum -> weil das Kopfsenken aus dem Rückwärts (gesetzte Hinterhand) eine komplett andere Qualität hat, erstens physisch und zweitens auch mental. Wenn das Pferd auf der Vorhand ist beim Kopf senken kippt es beim noch tieferen Senken irgendwann nach vorne und kann garnicht anders, als einen Schritt zu machen. Das haben wir im Selbstversuch ausprobiert und es stimmt tatsächlich. Beugt man vorher die Hanken ( ;)) kann man sich ohne Probleme bis zum Boden dehnen, ohne in Platznot zu geraten.

Außerdem wollen wir vom aufgeregten gegen uns rempelnden Pferd wegkommen, daher die Stellung nach außen (Kopf weg vom Mensch) und der starke Fokus aufs Rückwärts. Nicht das Hauptziel der Übung, aber ein weiterer positiver Effekt. Das Pferd soll lernen "Bewegung bei Stress ist gut, aber nicht in den Menschen rein."

Noch ein Punkt: reines Rückwärts kann zu doofen Situationen führen, wenn das Pferd lernt dass es nur lang genug auf gefährliche Dinge rückwärts zurennen muss, bis der Mensch doch einlenkt und es vorwärts lässt. Daher der dolle Fokus aufs Bewegen/Positionieren können der Hüfte, damit wir jederzeit die Kontrolle darüber haben, wohin das Pferd steuert. Ist also auch nochmal ein Sicherheitsaspekt, das Kopfsenken würde sich vielleicht auch ohne entwickeln, wenn ich jetzt so drüber nachdenke  :juck:

Das mal meine unsortierten Gedanken dazu, was ich aus den Einheiten und Gesprächen mitgenommen habe, vielleicht ergänzt sich das mit den anderen Beobachtungen und gibt am Ende ein schlüssiges Gesamtbild  :shy:
LG Tine
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #92 am: 14. September 2012, 23:53:43 »
 :keks: :keks: :keks:
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #93 am: 15. September 2012, 10:24:11 »
Danke für die Beschreibungen! :cookiesbig:

Sehe ich das richtig, dass es sinnvoll ist, das erstmal mit einem "aufgeregten" Pferd zu üben, weil das dann eh schon viel Bewegung mitbringt und man die "nur" umleiten muss? Wenn das Pferd gerade in einem entspannten Steh-Modus ist, könnte ich mir vorstellen, dass man doch mehr Energie (und leichten Druck) ausüben muss, um zu so viel Rückwärtsbewegung zu kommen. Oder täusche ich mich da?
Viele Grüße,
Esther
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #94 am: 15. September 2012, 16:38:34 »
Das glaube ich nicht. Die Rückwärts-Bewegung ist in der aufgeregten Situation ja mehr das Ventil für die Anspannung. Am ersten Tag, als Alexandra das Pferd dann übernahm, war mein Eindruck auch tatsächlich, dass es dafür dann doch schon einiges an Erfahrung und skills braucht, um es so wirkungsvoll umzulenken. Die Erarbeitung an den nächsten Tagen lief aber dann schrittweise in einer sehr ruhigen Situation, es wurden alle notwendigen Komponenten des Verhaltens einzeln erarbeitet (u.a. wirklich sehr lange der Wechsel zwischen rückwärts und vorwärts) und am Ende zusammengesetzt. Am letzten Tag war der gesamte Vorgang dann auch in der weniger entspannten Umgebung schrittweise abrufbar und sehr sicher. Mich hat das sehr beeindruckt, weil das dann eben auch von jemand mit sehr viel weniger Erfahrung gut zu machen ist.
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #95 am: 15. September 2012, 22:02:01 »
Das gezielt nur in Stress-Situationen zu üben ergibt glaub ich nicht so wirklich Sinn.

Allerdings hat Alexandra schon gesagt, dass es für das Pferd nochmal einen anderen Lerneffekt hat das durchzuarbeiten während es gestresst ist, weil es so noch den mentalen Entspannungseffekt mitbekommt wenn es den Kopf senkt. Daraus kann es mitnehmen, dass es sich tatsächlich selbst durch Kopfsenken wieder beruhigen kann, wenn es sich unsicher/ängstlich fühlt.

Diesen Lerneffekt wird es wahrscheinlich nicht geben, wenn man das ausschließlich unter positiven Rahmenbedingungen übt. Allerdings hat man dann zumindest im Ernstfall ein wirklich gut sitzendes Signal zum Kopf-Senken über Stricktechnik (was auch vom Sattel - Zügel - aus geht) - was ja auch schonmal viel besser ist als nichts  ;)

LG Tine
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #96 am: 15. September 2012, 22:36:53 »
Richtig heftige Stress-Situation meinte ich natürlich nicht, um das anzufangen, sondern eher eine gewisse "Hummeln-in-der-Hose"-Situation ;). Aber gut, wenn man das auch ganz in Ruhe anfangen kann :).
Viele Grüße,
Esther
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #97 am: 18. September 2012, 11:28:09 »
Es ist nicht fair.... :heul: :heul:

[EXTERNER BILDLINK ⤤
https://dl.dropbox.com/u/3770591/Kurlandkurs12/Tino.jpg


Tino hatte einen Darmverschluss, Andra musste ihn gestern gehen lassen. :hug:
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #98 am: 18. September 2012, 11:31:35 »
Das ist so traurig!  :'( :'( :'(
Viele Grüße,
Esther
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #99 am: 18. September 2012, 11:33:43 »
Ja  :'(
LG Tine
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Re:Kurlandkurs 2012
« Antwort #100 am: 18. September 2012, 14:18:25 »
Adieu, Tino!
Schön, dass Du mit Andra warst!
Und alle lieben Gedanken für Dich, Andra - es tut mir sehr, sehr leid.

Traurigen Gruß,
Undine
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