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Motivation wecken

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Motivation wecken
« am: 05. November 2024, 17:40:40 »
Hallo ihr Lieben,

ich clickere aktuell ab und zu ein Ü20-Pferdchen, das an sich sehr fit ist, aber insgesamt eher der Typ Energiesparer. Er wurde auch immer viel über Druck gearbeitet, aber da hat sich in den letzten Monaten schon viel verändert. Er findet es toll, wenn es Kekse gibt und ist auch gut dabei, wenn er die Aufgabe kennt (z.B. Podest). Ich würde ihm gern ein wenig mehr Freude an Bewegung entwickeln. Er bietet von selbst aber eigentlich nichts an und ich hab auch den Eindruck, dass es ihm schwer fällt, Aufgaben zu verstehen bzw. sich zu trauen, sie selbstständig zu lösen. Ich hab z.B. mit dem Targetstab angefangen und sobald er nicht mehr mit langem Hals rankommt und nur einen halben Schritt machen müsste, steigt er aus. Selbst mit Möhren und Äpfeln als Clickerfutter. Dabei ist irgendwas anstupsen so ziemlich die einfachste Aufgabe, die mir einfällt. Abgesehen von Futter in eine Schüssel schmeißen, zu der er hingehen soll. Selbst da überlegt er ewig. Meine nächste Idee wäre, die Podeste quasi als Bodentarget und Anlaufstation zu nutzen.

Hat jemand noch Vorschläge, wie ich ihn ein bisschen aus der Reserve locken könnte?
LG, Inga

Entwendy - Das Pferdestehlmagazin.
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Re: Motivation wecken
« Antwort #1 am: 05. November 2024, 20:27:25 »
Ich habe gute Erfahrung mit Klebefüßen *gg* mit ein wenig Zurückfüttern gemacht. Das zurück fällt den meisten erstmal leichter als den Schritt nach vorne zu gehen.
Also Target - Click - Futter bis das zuverlässig flott klappt, dann das Zurückfüttern langsam beginnen. Dabei achte ich darauf, die hand in der Linie Kinn - Schulteransatz immer ein Stückchen mehr zu verschieben, so dass sie immer mitbekommen, wo das Futter jetzt hingeht. Wichtig ist dabei, nicht zu tief zu kommen mit der Hand, sonst müssen sie sich verdrehen.
Wenn er erste schritt zurück erfolgt ist, direkt das Target wieder vorne anbieten, bis man "1 Schritt zurück - ein Schritt vor zum Target" hat.  Danach ist das Losgehen in der Regel einfacher (auch weil die Balance zum losgehen besser ist als wenn sich das Pferd nach vorne streckt). Hilfreich ist es auch, wenn es _nicht_ geschlossen steht.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re: Motivation wecken
« Antwort #2 am: 06. November 2024, 19:25:57 »
An genau dem Punkt waren der Senior und ich letzten Herbst auch. Der hatte allerdings massive und bekannte muskuläre Probleme, somit war von vornherein klar, dass 'Bewegung' für ihn erstmal keine ansprechende Idee sein würde.
Ich habe aus der Grundstellung (Kopf geradeaus) einzelne Schritte gemacht und diese sofort geclickt. Also eigentlich nur 'Höflichkeitsposition zurecht rücken'. Somit war für ihn bald überschaubar, dass ich nicht plötzlich viel Bewegung verlangen werde und er konnte sich darauf einlassen. Das haben wir sehr lange gemacht und langsam gesteigert. Gegen Ende des Winters haben wir dann ein Reverse Roundpen ähnliches Setup dazu genommen und erst dabei das Nasentarget in die Bewegung übertragen. Vorher war das zu frustig.
LG
Susanne
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Re: Motivation wecken
« Antwort #3 am: 08. November 2024, 07:42:10 »
Vielleicht kannst du mit Matten arbeiten? Frodi liebt sein Mattentarget.  Das hat eine echte Zugwirkung. (Muss man natürlich aufpassen, dass das Pferd dann nicht auf jeder Matte "festfrieren" will.)
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Re: Motivation wecken
« Antwort #4 am: 09. November 2024, 17:53:55 »
Noch ein Vorschlag: erstmal sehr sehr kleine Sachen klicken. Kopf tief, Flehmen, Targetstab ohne Schritte... Keks erst in einer Schüssel anreichen, dann die Schüssel abstellen, dann etwas seitlich abstellen, dann noch ein paar Zentimeter weiter seitlich, bis ein Schritt kommt. (Bewegung ist zur Seite hin leichter zu bekommen)
Wenn er durch leichte Sachen in Stimmung kommt, kann die Schüssel 1-2 Schritte weiter und du kannst gucken, ob du ihn zum Zurückkehren zu dir motivieren kannst, so daß eine Art Pingpong-Bewegung entsteht.
Wenn Lust auf Keks und Mitmachen geweckt ist, kann die Schüssel ja auch mal ein Stückchen weglaufen.

Lange Nachdenken ist eigentlich ok, finde ich - solange die Abstände zwischen den Klicks nicht zu groß und demotivierend werden. Er hat schließlich eine Vorgeschichte, über die er sich hinwegsetzen soll, und das ist schwer.

Beste Grüße,
Dörte.
Lieber breit grinsen als schmal denken!  (B.Berckhan)
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Re: Motivation wecken
« Antwort #5 am: 10. November 2024, 19:53:15 »
Noch eine Stimme für's Zurückfüttern :) Ich finde, das wirkt Wunder bei Pferden, die das Verfolgen eines Targets erst einmal nicht verstehen bzw. davon zu schnell frustriert werden. Viele Pferde lernen ja auch, dass sie stehenbleiben sollen, wo man sie geparkt hat, außer man signalisiert ihnen mit physischem Druck, dass sie sich bewegen sollen. Dadurch, dass das Zurückfüttern kein "parken" ist, fällt es den Pferden dann irgendwie leicht, wieder in die Ausgangsposition zurückzufinden. Daraus kann man dann, wenn es wirklich flüssig klappt, auch langsam das Folgen aufbauen.

Ansonsten fällt mir noch ein, einfach Übungen im Schrittführen anzufangen. Also z.B. das Target einfach präsentieren, wenn ihr schon in Bewegung nebeneinander seid. Geführt werden kennt er ja vermutlich und die meisten Pferde verbinden es nicht mit Stress. Gerade bei einem Pferd, das von sich aus am liebsten steht, würde ich schnell versuchen Verstärker-Masse auf Sachen in Bewegung aufzubauen, da sich sonst Stehenbleiben immer besser anfühlt, da es einfach am meisten Verstärker-Historie hat.
Liebe Grüße
Celina
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Re: Motivation wecken
« Antwort #6 am: 10. November 2024, 22:22:47 »
Ich weiß nicht, ob es hilft, aber vielleicht ist es einen Versuch wert.

Mein Elmo „kann“ jetzt nach 9 Jahren immer noch nicht „richtig“ dem Handtarget folgen. Er ließ sich anfangs auch nicht führen und fand die Nähe zum Menschen immer schwierig. Während Sissi im Galopp dem Handtarget folgt und man mit ihr auch Pony-Pongpong spielen kann, kommt Elmo, wenn überhaupt, nur zögerlich zur Hand und bleibt dann meist mit ausreichend Abstand stehen.

ABER er liebt das Hüfttarget umso mehr. Da dreht er sich prompt, hat selbstständig daraus ein Kruppentarget entwickelt (rückwärts auf mich zu) und kann nun auch seitlich in verschiedenen Winkeln auf mich zu. Ich hatte immer das Gefühl, dass es einfach „was anderes“ gewesen ist. Etwas, womit er vorher noch keine Berührungspunkte hatte und somit auch keine eigenen Assoziationen.
(Zurückfüttern geht bei ihm oft nicht, weil zurückweichen - auch in winzigen Schritten - scheinbar irgendwas in ihm auslöst)
Liebe Grüße, vermouth

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