Hallo ihr Lieben,

da ich meinen Kleinen zZ nicht reite, mache ich atm nur Bodenarbeit und gehe viel und lange spazieren mit ihm.

Beim spazierengehen verlange ich jetzt natürlich nicht die vollste Konzentration von ihm, aber ich möchte doch, dass er anständig neben mir herläuft (zumindest die meiste Zeit).
Er geht nämlich recht gerne hinter mir und stellt dort allerlei Blödsinn an 

Also dachte ich mir, dass es doch perfekt wäre, ihn auch beim spazierengehen zu clickern. Allerdings hab ich ihn erst vor ein paar Tagen drauf konditioniert und frage mich deshalb, ob es nicht zu früh ist den Clicker jetzt schon beim spazierengehen zu verwenden?!?

Bis jetzt hab ich, wenn er mal brav neben mir hergegangen ist, immer mal wieder ein Mini-Stückchen Karotte gegeben, was ihn doch gleich motiviert hat. Ohne Clicker möcht ich ihm jetzt aber erstmal nichts mehr geben.

Hab halt ein bißchen Bedenken, dass er dann voll auf den Clicker konzentriert ist und den Spaziergang nicht mehr genießt. Denn bis jetzt genießt er sie sehr, auch wenn wir mal 2h durch die Gegend latschen 

Würd mich über Tipps und Ratschläge freuen!
Danke schonmal! 

lg Caro

Hallo Caro,

erstmal herzlich willkommen hier im forum. Ich komme nicht mehr nach mit den Begrüßungen, muss ich gestehen und mache das dann lieber, wenn ich 'mal konkret auf eine Frage antworte.

Wenn Du die Konditionierung abgeschlossen hast, gibt es im Prinzip keinen Grund nicht auch beim Spazierengehen, der Bodenarbeit, beim Putzen, wo auch immer, gewünschtes Verhalten durch'C/B zu bestärken.

Viele Clicker-Beginner üben allerdings zu Beginn mit den Pferden lieber spielerisch, oder beschäftigen sich mit Höflichkeitsübungen. Je nach Pferd und Interesse oder Problemlage. Manche Pferde sind zu Beginn noch unsicher und haben mehr Spaß an "zweckfreien" Übungen.

Wenn sich Pferd und Mensch sicher sind, die Konditionierung wirklich gut funktioniert hat und das Pferd dadurch das Clicker-Prinzip gut verstanden hat, kannst Du auch erste Führübungen in Euer Zusammensein einbauen.

In Deinem Fall wäre das dann das Neben-Dir-Laufen. Dabei kannst Du sowohl den Abstand zu Dir als Kriterium clicken oder z.b. das Tempo Deines Pferdes neben Dir. Solche Übung ist sehr sinnvoll an unterschiedlichen Orten durchzuführen. Also auch und gerade im Gelände.
Am besten überlegst Du Dir genau, wie das Ziel-Verhalten Deines Pferdes aussehen soll und setzt Dir dann kleine Ziele auf dem Weg dahin. Z.B. wird es wahrscheinlich sowohl für Deine Konzentration als auch für die Deines Pferdes ausreichend sein, wenn Du die Führübung zu Beginn 10 Minuten beim Spazierengehen übst. Dann Pause machen, Pferd grasen lassen und danach wieder nur ein paar Minuten das Neben-Dir-Laufen clickern. Das kann als Clicker-Session schon genug sein.

Berichte 'mal wie es bei Euch weiter geht!

Grüße
Steffi

erstmal herzlich willkommen hier im forum. Ich komme nicht mehr nach mit den Begrüßungen, muss ich gestehen und mache das dann lieber, wenn ich 'mal konkret auf eine Frage antworte.

Das geht mir auch so.
 

Wir gehen momentan auch viel spazieren und clickern dabei, was sich gerade so ergibt.

Hallo ihr beiden!

Danke für eure Willkommensgrüße und Antworten.

@Steffi: da er gestern beim spazierengehen seeehr brav war (zumindest auf der Strasse  ), werd ichs mitm Clickern erstmals aufm Platz belassen. Höflichkeitsübungen, 7 Games ohne Druckaufbau (den die kennt er ja sehr gut und kann sie auch, wenn er will  ) und evt. auch das Handtarget. Handtarget fänd ich fürs spazierengehen ja sehr hilfreich.

Da sind wir ja noch einige Zeit beschäftigt und in der Zwischenzeit hoff ich einfach, dass wir vl doch noch nen Trainer finden, der uns hin und wieder mal auf die Finger guckt 

Beim spazierengehen werd ich, bis wir soweit sind auch da zu clicker, einfach viel mit Stimme und Streicheleinheiten loben 

Für weitere Ratschläge und Kritiken hab ich jederzeit ein offenes ohr 

Gerne halt ich euch auf den Laufenden!

lg
Caro

Auch von mir herzlich Willkommen, bin auch kein Vorstellungsthreadleser ...

Bei uns hat es sich so entwickelt, dass es die Maus inzwischen langweilt, wenn wir nur so durch die Gegend latschen. Sie fordert beim Spazierengehen ihre Clickerspiele ein. Die reichen von Gangartwechseln, Drehungen, über RR, Seitengänge, auf Baumstümpfe klettern bis hin zu Stöckchen anstupsen.

Ich geh auch mit Abbey oft spazieren, und clicker immer, wenn ihre Nase ca. an meiner Schulter ist. Ich seh gern was sie so anstellt, und ob sie da ist, hab sie aber trotzsem lieber etwas hinter mir
Wenn sie lange brav geht, auch mal ohne Strick, kriegt sie auch mal viele Clicks.. Ich lauf dann immer ein Stück und übs im Trab, oder übe stehenbleiben, und auch in Kurven bei mir zu bleiben 

Danke für eure Tipps 

Er langweilt sich net wirklich beim spazierengehen, da er ja immer soooo viel zum schauen hat (auch wenn wir nen Weg schon zum 50. Mal entlanggehen). Es wird alles genau untersucht 

Stöckchen anstupsen und ohne Strick geht nicht, da da sofort die Nase im Gras ist und auch dort zu bleiben gedenkt bzw zuerst mal das Stöckchen untersucht wird, ob man es nicht doch essen kann

Tempowechsel innerhalb einer Gangart (Schritt bevorzugt  ) bau ich schon öfter mal ein bzw s'traben an der Hand geht auch schon ganz gut. Kommt halt immer mal wieder vor, dass er dabei vor lauter Spaß den ein oder anderen Hüpfer macht   

Werd noch ein paar mal am Platz clickern und dann mal schaun, ob er im Gelände genauso aufmerksam ist oder der Baum in Nachbars Garten doch interessanter ist 

Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen...

Wenn das spazierengehen weitestgehend ohne clicker funktioniert, würde ich es auch erstmal so lassen, bis ihr mit der Clickerei versierter seid. Denn wenn ihr auch schon mal 2h unterwegs seid, kannst du vermutlich nicht die gesamte Zeit Clickern, zumal die Aufmerksamkeit von euch beiden dazu noch nicht reichen wird.
Ich würd, wie du schon geschrieben hast, vie Lob mit der Stimme einbauen, wenn er sich so verhält, wie es für dich gut ist und du es haben möchtest. Leckerlie würd ich ihm aber nicht geben, aber das hattest du ja schon geschrieben, sonst kommt dein Pony durcheinander.
 
lg, Ramona

Hey Ramona!

Nein du machst dich überhaupt nicht unbeliebt, hast ja nur auf meine Frage geantwortet 

Deine "Kritikpunkte" sind eben ja meine größten Bedenken. Und auf die langen Spaziergänge möchte ich keinesfalls verzichten, da sie uns beiden großen Spaß machen und ich sie ihm nicht dadurch vermiesen möchte, da ich zuviel von ihm fordere.

Manchmal denk ich einfach zuviel nach, anstatt einfach mal auf mein Bauchgefühl zu hören. Das hat mich bis jetzt noch nie im Stich gelassen. Und ihr Armen müßt unter meiner "Zuviel-Nachdenkerei" leiden. Sry! 

Danke dir Ramona!

lg, Caro

Hallo Caro, Hallo Ramona,

klar, 2h kann sich weder Pferd noch Mensch konzentrieren. Allerdings findet auch während dieser 2h Spaziergang Lernen statt. Wenn das CT also gut etabliert ist (und dazu dienen ja die Übungen, die Du schon machst, Caro), dann kann auch während des Spaziergangs geclickert werden. Kommt halt drauf an, was man als Ziel hat. Wenn ich 5 min ein Feldweg entlang gehe brauche ich Verhalten nicht zu clicken. Ich könnte es aber tun, wenn mein Pferd während der 5 min z.b. sein Tempo gleichmäßig bei behält. Die Click-Kriterien kann ich mir ja vorher überlegen. Das muss weder für Pferd, noch für Mensch in Stress ausarten.

Grüße
Steffi

Steffi, klar, muss es das nicht.
Ich hab auch gemeint, ich würde eher JETZT noch nicht clickern, wo die beiden eher noch in den "Startlöchern" des Clickerns stecken und erst lernen müssen, dass immer clickern auch geht
lg, ramona

gezielt den clicker auspacken würde ich in dem fall wohl nur, wenn es konkret etwas zu verbessern gibt - das pferd zb. drängelt, trödelt, zum gras zieht, usw...
ansonsten spricht aber nix dagegen, das clickerprinzip als solches anzuwenden, ohne jetzt explizit clicker oder futter mitzuschleppen - das pferd also alle zeiten mal grasen zu lassen, wenn es artig am strick mit geht oder mal ein paar tritte trab einzubauen als auflockerung und belohnung für ruhiges mitgehen in entsprechendem abstand.  vielleicht planscht das pferd gerne, dann kann man gelegentlich mal eine lacke ansteuern und wett plantschen machen. oder eine ruhige stehundkraulpause einbauen als anerkennung dafür, dass das pferd fleißig schritt hält.

Hi,

ich finde es oft sinnvoll, auf Spaziergängen kurze Clickersessions einzubauen. Ein bißchen so wie Fitnessparcours: Laufen, dann eine Station mit Übungen, laufen.

Also Gehen kurz unterbrechen und entweder etwas draußen abrufen, was drinnen klappt (ich durfte in meiner Anfangszeit feststellen, daß meine Vollblüterin, die sich problemlos frei seitwärts über Hütchen manövrieren ließ, mich nur verständnislos ansah, wenn ich Seitwärts im Gelände von unten abfragte. Typischer Fall von Ort Teil des Signals...), oder irgendwas sich Anbietendes üben.

Was wir (Lele und ich) in letzter Zeit bei Dorfspaziergängen gemacht haben: Vorderbeine auf (runde, betonierte, spaltenfreie) Kanaldeckel stellen. Das ist sowas wie Podestübung ohne Höhenunterschied.
Gespenster (z. B. Weinkellertüren) berühren. Flatterbänder berühren.

Wechsel rückwärts, vorwärts. Span. Schritt. Seitenwechsel hinter mir. Kala hat auf einem Grasweg auch schon Kompliment geübt.

So könntest du die Spaziergänge gut mit CT kombinieren, hast immer Pausen (das normale Gehen) zwischen kurzen konzentrierten (2-5 min) Einheiten.

Viele Grüße

Carola

Genauso wie Carola mache ich das auch. Konzentriertes Clickern selbst über eine Stunde statt zwei ist in der Tat nicht drin, weil sehr anstrengend.

Also ich würde auch schon beim spazieren clickern 

Hab ich mit Gismo eine Woche schon nach dem Clicker-Anfang gemacht und er fand es toll und wirkte gar nicht überfordert oder so, sogar viel entspannter als sonst.