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Was sich alles Verändert...

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verena
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #30 am: 18. Januar 2012, 22:20:18 »
Irgendwie klingt es dramatisch und ich weiß nicht, ob ich es richtig ausdrücken kann, so wie es gemeint ist, aber meine Weltanschauung hat sich geändert. Ich sehe viel mehr positive, lobenswerte Dinge im Leben als früher und glaube, ich bin dadurch auch viel optimistischer geworden  :cheer:
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #31 am: 18. Januar 2012, 22:45:30 »
Ich hab durchs Clickern lustigerweise gelernt, Dinge einfach als gegeben hinzunehmen. Es macht mir nichts mehr aus, wenn dies nicht klappt, oder das nicht klappt, es gibt so viele 100 Sachen an denen man so arbeiten kann, dass ich nun fast immer Plan A-Y habe  :cheer: Und das allerwichtigste: ich traue mir durch das Clickern nun Dinge zu. Ich traue mir das Abenteuer Jungpferd+Einreiten zu. Ich habe eine Sicherheit im Umgang mit Pferden dazu gewonnen, die ich sonst wahrscheinlich nicht erlangt hätte.

Und vor allem habe ich so viele tolle Leute mit einer ähnlichen Einstellung kennengelernt, dass ich mich das erste Mal im Leben irgendwo wirklich verstanden fühle  :grouphug:
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Mobs
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #32 am: 19. Januar 2012, 09:11:42 »
 :uschreib: :uschreib: :uschreib: :uschreib: :uschreib: :uschreib:
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schmusekatze
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #33 am: 19. Januar 2012, 09:27:08 »
Ich hab durchs Clickern lustigerweise gelernt, Dinge einfach als gegeben hinzunehmen. Es macht mir nichts mehr aus, wenn dies nicht klappt, oder das nicht klappt, es gibt so viele 100 Sachen an denen man so arbeiten kann, dass ich nun fast immer Plan A-Y habe  :cheer:

Das stimmt, ich hatte auch seit Clickeranfang keinen Tag mehr, wo ich schlecht gelaunt vom Stall nach Hause gekommen bin, nur weil es nicht so funktioniert hat wie geplant.
Man wird flexibler  :cheer:
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #34 am: 19. Januar 2012, 09:43:02 »
Ich geh sogar weiter, im Privatleben gehts mir inzwischen fast auch immer so  :cheer: Ich lobe den GöGa viel öfter, bin seltener grummelig, bin seeeeehr tolerant anderen Menschen gegenüber geworden (außer ein paar ganz speziellen Kandidaten, wir finden einfach nicht mehr zusammen  :tuete:)
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

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Anneke
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #35 am: 13. Februar 2012, 20:12:23 »
Guten Abend,

angeregt durch einen Link in der Quasselecke auf eine Hundetrainerdiskussion in einem anderen Forum (über die ich mich ein wenig geärgert habe  :grmpf:), möchte ich hier auch noch meinen Senf dazugeben  :cheer:

In der Diskussion dort wurde mal wieder behauptet, Clickertraining ginge nur, wenn das Pferd/der Hund eh arbeitwillig und unproblematisch sei und in schweren Fälle (bissig) etc. könne man damit nichts ausrichten.

Natürlich wissen wir hier alle, das dies Quatsch ist (und ich werde mich nicht hinreißen lassen, etwas in einem anderen Forum zu schreiben :neinnein: :cheese: ) Ich habe jedenfalls schon mit schwierigen Hunden gearbeitet, auch mit Rassen, die nicht so den "Will to Please" haben.

Egal, zurück zum Pony. Erinnert an diesen Thread hat mich nur das "Pony sollte schon Höflichkeit haben, sonst geht clickern nicht" Theorie :cheer:
Und weil dem - wie wir ja wissen - nicht so ist, möchte ich Euch meine kleine Geschichte erzählen.

Als ich Björg bekam, hatte ich in gewissen Situationen Angst  :angst:. Am Boden zwischen den Pferden, wenn sie herumzappeln, wenn sie aufmüpfig sind. Das kommt daher, dass ich früher mal bös getreten wurde (im Übrigen aus heutiger Sicht eigene "Schuld", da ich vorhergehende Stressanzeichen des Pferdes schlicht übersah). Wie auch immer, Angst brach immer mal wieder aus, war aber bei meinem alten Lämmlein von Isi nicht mehr aufgetaucht.

Nun war Björg die ersten Tage nach dem Ortswechsel sehr aufgebracht - und von manierlichem Verhalten hatte sie auch nur peripher gehört. Sie rempelte, rieb grob ihren Kopf an mir, schoss an mir vorbei durchs Weidetor, scharrte ungeduldig bei jedem Anbinden,zerrte mich beim Spaziergang ins Feld...
Ich wollte sie eigentlich zwecks Handling / Hufe geben üben etc. jeden Tag hochholen (also von der Weide/Auslauf in den Innenhof meines Häuschens, nur ca 30 Meter) nachdem sie sich eingewöhnt hatte. Denn wir brauchten dringend eine Klauenpflege  :P

Gesagt, getan, mit ihren neuen Kumpel Krümi ging es, aber als sie das erste Mal ohne Krümi oben angebunden stand, war sie höchst aufgebracht und als dann auch noch ein Bus vorbeifuhr (den sie hinter dem Hoftor nur hören, nicht sehen konnte) entlud sich ihre Spannung in einem Tritt nach einem der Hunde, die auch noch um sie herumwuselten :dops: in  freudiger Erwartung etwas Hufabfallmaterials  8)

Ich war nicht mal beteiligt, stand am Kopf des Pferdes. Und böswillig war es auch nicht, sie traf den Hund nicht, obgleich sie sicher hätte gezielter treten können.

Trotzdem :panik: - da war sie. TRITT :drama: Eine kleine Panikattacke inklusive Heulanfall, Herzrasen, Zittern und allem drum und dran. Einfach so  :verflucht:

Also stand ich da, unfähig irgendetwas zu tun, tausend Gedanken im Kopf von "falscher Entscheidung das Pferd zu kaufen, wie bekomme ich das Pferd wieder auf die Weide, was mache ich jetzt" *blah blah*
Jedenfalls bin ich dann erst mal reingegangen, hab das Pony vor der Haustüre Pony sein lassen und einen Kaffee geschlürft bis ich in der Lage war mich soweit zu kontrollieren, dass ich das Pony wieder den Trampelpfad zur Weide herunterführen konnte, wobei ich (voller Angst, das es mir in die Haxen rennen, mich von hinten ansteigen oder sonstwie umbringen könnte  :cheese: ) ihm großzügig offenbarte, dass ich fürchterliche Angst hätte und das nix mit ihr zu tun hätte, sondern ein altes Problem von mir sei und sie bitte nun Rücksicht nehmen solle. Was soll ich sagen, es hat geklappt. :cheer:

Mein (Ex)partner kam dann auf meinen Anruf hin, um sich mit mir und einem Tee auf die Weide zu setzen, damit ich erst mal - in der Nähe der Ponys - runterfahren konnte.

Langer Rede kurzer Sinn - niemals hätte ich in so einem Zustand souverän-dominant sein können, wenn dann aggressiv aus Angst heraus z.B. mir das Pony mit der Gerte vom Leibe halten. Jedes körpersprachlich das Pferd in die Granzen weisen wollen wäre zu einer gefährlichen Farce verkommen.

Nachdem ich mich beruhigt hatte und einige Wochen puren Weideganges dazwischen lagen, begann ich mit dem Clickertraining. Denn, so die Überlegung - das bringt nicht nur ängstlich(aggressive) Hunde in ein sicheres Terrain (gutes Gefühl/positiv besetzt des Clickertrainings aus der sicheren Zone mit in die angstauslösende Situation nehmen  :keks:), sondern auch ängstliche Menschen  :dops: :keks:. Immerhin, hier verstehe ich mein Handwerkszeug und ich kann ganz entspannt beim Freeshaping Abstand halten von der bösen Hinterhand usw.

Und das Ende vom Lied seht ihr jetzt hier. Hinterhandtarget, unter dem Pony herumkriechen, Hinterhufe selber bearbeiten, mit Schlitten und Longen hinter dem Pony gehen.
Ich habe es geschafft  :click: Durch die Clickerübungen in ruhiger Atmosphäre und das dadurch besser einschätzen lernen des Verhaltens seines Gegenübers (auf beiden Seiten), entstand ein aneinander interessiertes und rücksichtsvolles Vertrauensverhältnis.
Pony weiß jetzt, dass es sich höflich verhalten soll und angstauslösende Situationen werden von vornherein vermieden. Und wenn sie entstehen, kann ich es lockerer sehen, da ich beim Training gemerkt habe, dass Björg besser auf mich achtet. Wenn sie scharrt (Ansatz spanischer Schritt) oder sich dreht, sehe ich, dass sie darauf achtet mich nicht zu treffen. Wenn sie beim Spaziergang hinter ihren sich entfernenden Kumpels herwiehert und ein paar Runden am Strick dreht, bevor sie sich einkriegt, bekomme ich keine Schweissperlen auf der Stirn über mein ach so dominantes, gefährliches Pony, sondern warte, bis sie sich mir wieder zuwendet  :keks:

Genug geschwafelt  :cheese: :cheese: Was ist anders geworden? Einfach alles  :five:

Liebe Grüße, Anneke
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #36 am: 13. Februar 2012, 20:25:16 »
Schöööööön  :D :D :D Danke fürs Mit-Teilen. :umarm2:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #37 am: 13. Februar 2012, 21:06:57 »
Mich wunderts, dass ich dieses Thema noch nicht entdeckt habe, denn ich denke oft darüber nach was sich alles geändert hat...

Das Größte überhaupt an der der Arbeit mit meinem Pony IST die Arbeit mit meinem Pony. - vorher stand er vor mir und hat sich gelangweilt und mir deutlich gezeigt, dass er definitv NICHTS macht. Und das war für mich der ausschlaggebende Punkt, der mich zum Clickern führte. Anfangs skeptisch habe ich mich in das Thema eingelesen und dann wollte ich es endlich ausprobieren! Um nichts falsch zu machen, habe ich noch abgewartet bis mein Kurland Buch kam und ich dort die ersten Kapitel hinter mir hatte...

Und dann ging es los und ich hatte von einem Tag auf den anderen ein Pony, das sich freut wenn ich komme und Spaß an der "Arbeit" hat.
Ein Pony dass mein Auto erkennt wenn ich komme, mir entgegenkommt wenn ich den Stall betrete, dass mir den Kopf hinhält, wenn ich das Halfter anlegen will à la "ja hol mich raus, was machen wir heute" und ein Pony, dass auf dem Weg ist ein Reitpony zu werden, was ich anders denk ich nicht schaffen würde...

Und seitdem denke ich nur immer wieder "wie kann es Leute geben, die das nicht machen?!" und vor allem, Leute die sehen was ich mit meinem Pony erreiche und wie sie mit ihren Pferden ewig herumtümpeln.

Mein Pferd und ich wir sind ein Team geworden-ein unzertrennliches!
Für mich ist clickern keine Spielerei oder Werkzeug für Zirzensik sondern clickern ist für mich eine Lebenseinstellung, die ich nicht mehr missen möchte!
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #38 am: 13. Februar 2012, 21:27:22 »
:thup: :thup: :thup:
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #39 am: 13. Februar 2012, 22:35:58 »
Vielen Dank für Eure schönen Geschichten! :thup: :keks: :thup:
Viele Grüße,
Esther
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #40 am: 14. Februar 2012, 11:49:45 »
@ Anneke....

tolle Geschichte, die auch super zum Mut machen geeignet ist.
Dankeschön!
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Tuti912
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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #41 am: 17. Juni 2012, 20:59:12 »
Gott sei Dank, geht bzw. ging es euch auch so. Clickere mit Tamina jetzt seit 3 Wochen und ich gebe zu, bin teilweise schon etwas gefrustet, einige Sachen, die vorher klappten, funktionieren überhaupt nicht mehr z. B. longieren. Muss jetzt richtig an mir arbeiten, geduldiger zu werden und nachdenken, wie ich die Sachen wieder aufbauen kann, so dass es ihr auch Spass macht. Aber anderseits habe ich jetzt erst das Gefühl (habe Tamina jetzt seit 6 Monaten), dass sie richtig gerne bei mir ist und gerne mit mir etwas macht. Sie möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören.

Das Clickertraining ist auf jeden Fall ein Riesenanstoss vieles zu Hinterfragen, sein Verhalten gegenüber des Pferdes zu überdenken und sich selbst zu verändern, aber es ist auch anstrengend (aber das sind viele Veränderungen). Und man muss auch lernen sich von anderen Meinungen nicht beeinflussen zu lassen.

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Re:Was sich alles Verändert...
« Antwort #42 am: 18. Juni 2012, 10:52:34 »
Hallo

das ist ein sehr interessantes Thema!
Positiv hat sich verändert: ich bin kreativer geworden, denn auch ich stand nun vor der Aufgabe, dem Pferd die grundlegenden Dinge beizubringen, aber auf eine andere Art als man es kennt. Gefrustet war ich nicht, da wir eh bei null angefangen hatten und ich sowieso einen neuen Weg finden musste, ihm die Dinge, die er so hasst, wieder schmackhaft zu machen. Ich hab keine Angst mehr vor meinem Kleinen - und er scheint keine mehr vor mir zu haben.
Ich kann mich über ganz kleine Dinge freuen, und ich sehe keine Fehler mehr, die er macht. Wenn was falsch ist, dann weil er 1. nicht verstanden hat, was ich möchte oder 2. es körperlich noch nicht kann. Dann wird rausgefunden obs an 1. oder 2. liegt und eben entweder besser erklärt oder noch gewartet. Ich lache nun oft über ihn und die Dinge die er tut, weil er ein richtiger Clown ist.

Es gibt aber auch negative Punkte: er war ja schon immer misstrauisch anderen Menschen gegenüber - jetzt traut er niemandem mehr außer mir, zumindest wenn ich dabei bin. Ich denke, es liegt dran, dass die anderen auf die altbekannte Weise mit ihm kommunizieren und sie damit für ihn unberechenbar sind, während er meine neue Weise, mit ihm zu kommunizieren deutlich bevorzugt. Das kann nur ein Ohrenanlegen sein, er kann aber auch schonmal nach jemandem treten oder beißen wenn derjenige das Ohrenanlegen ignoriert.
Ein anderer, wirklich schlimmer Punkt ist: ich fühle mich in meinem Stall nicht mehr wohl und bin jeden Tag gefrustet. Das ist noch recht neu; ich denke das hat mit meiner Anwesenheit hier im Forum begonnen. Vorher hab ich nicht wirklich CT gemacht, sondern den Clicker benutzt. Hab trotzdem viel mit Druck gearbeitet. Sei es, weil wir im Weg standen, oder weil jemand anders den Reitplatz haben wollte, oder einfach weil ich wieder beobachtet wurde von Leuten, die mir immer wieder ungefragt Ratschläge geben. Jetzt, wo ich das wirklich versuche, nur mit positiver Bestärkung zu arbeiten, merke ich, dass das in dem Stall gar nicht geht. Da gibts 100 Pferde, dementsprechend viele Menschen zu jeder Uhrzeit, jede Menge Ablenkung, viele Regeln (besser gesagt Verbote) und außerdem hab ich ein Pferd, das als einzige wirkliche Belohnung den Gang zu seinen Kumpels auf die Koppel möchte, da ich ihn fast den ganzen Tag einsperre da er zu dick ist.
Gottseidank dürfte es nicht mehr so lang dauern, bis ich wechseln kann - und ich bleibe tapfer so gut es geht trotzdem dabei. Denn die ganzen positiven Veränderungen sind für mich Grund genug, nicht wieder zurückzugehen :)

liebe Grüße
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