Ich versuche auch mal meinen unqualifizierten Senf dazu zu geben. Ich kann deine Situation ganz gut verstehen, weil ich in einer ähnlichen war/bin. 23 Jährige Hafi Dame mit totaler Platzallergie. Ließ sich nur mit ausgeleiertem Arm auf den Platz schleifen und hat es überhaupt nicht eingesehen sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Außer dort waren Hindernisse aufgebaut, dann konnte Madam auch schon mal im wilden Galopp Haken schlagen, um ja ans nächste Hinderniss zu kommen.
Aber alles in allem eine absolute Katastrophe und von Spaß keine Spur. Deshalb sind wir meistens auch nur ins Gelände gegangen. Irgendwann habe ich mit dem clickern angefangen. Auf dem Reitplatz. Target folgen, Ball spielen, Taschentuch aufhebe usw. Habe ich meine Tasche umgeschnallt, die Utensilien geholt und das Pony losgebunden konnte es auch schon mal sein, dass sie ganz freudig auf den Reitplatz getrabt ist. Ins Reiten habe ich das aber nicht übernommen. Da war es immer noch das gleiche, weshalb ich es tunlichst vermieden habe.
Zum Schluss war es dann so, dass sie frei neben mir über den Platz getrabt ist, sobald ich losgelaufen bin.
Dann ist sie vor 2 Monaten umgezogen und hat zur Eingliederung hinten die Eisen abgenommen bekommmen, konnte draußen gar nicht mehr laufen, deshalb dann nur Platz. Neben mir gibt es noch eine andere RB und die Besi. Frau Pony musste dann 5-7 Mal die Woche auf den Platz und wurde dort geritten oder longiert. Die beiden anderen finden zwar okay, was ich mache, aber machen es selbst so wie immer. Ende vom Lied war dann, dass sie eigentlich jegliche freie Mitarbeit bei mir eingestellt hat, sondern einfach nur teilnahmslos rum stand. Da sie aber dringend bewegt werden musste (plötzlich total viel Gras und immer dicker werdender Bauch) hab ich sie dann auch mehr oder weniger zum Longieren gezwungen, es zwar versucht möglichst positiv und mit Keksen zu gestalten, aber freiwillig ist trotzdem anders. Tja sie hasst den Platz wieder
Klar hat ihr In-Sich-gekehrt- sein auch etwas mit dem Umzug zu tun, aber ich denke schon, dass es auch daran liegt, dass sie bei mir zeigen kann, dass sie keine Lust hat und bei den anderen dafür dann eher mal ein energisches Treiben oder einen Klaps mit der Gerte bekommt. Jetzt können wir endlich wieder ins Gelände und ich werde versuchen immer mal wieder kleine Einheiten auf dem Platz zu machen, um den irgendwie wieder positiver zu belegen.
Fazit: Der Hintergedanke irgendetwas tun zu müssen ist kein guter Berater, um eine freiwillige Mitarbeit des Pferdes zu fördern. Und die Tatsache, dass andere Leute immer noch Dinge an diesem Ort tun, die das Pferd als negativ empfindet, tragen auch nicht gerade zu einem schnellen Erfolg bei. Insofern ist deine Idee, die anderen zu bitten, eine zeitlang nur raus zu gehen, ganz gut.
Nur all zu viele Hoffnungen, dass die dann auch ihren Umgang umstellen würde ich mir nicht machen. Leider.
Mir fällt gerade noch ein, dass du auch versuchen könntest irgendein Kopfstück oder ähnliches zu verwenden, das sonst nie benutzt wird, um den Unterschied noch deutlicher zu machen.