Hallo Osirii,
Du bist ja auch so ein "Nachtschwärmer" wie ich.
Mit Paco hatte ich das gleiche Problem, der wusste genau, wie er sich jeglicher Arbeit entziehen konnte. Allerdings durfte ich ihn nicht clickern (hat Frauchen nicht erlaubt).
Also auf TTeam-Art, würde ich das Anlongieren aus dem Führen entwickeln und dabei meinen Abstand zum Pferd immer etwas mehr vergrößern. Dabei darauf achten, das man das Tier zwischen Gerte / Peitsche und Longe einrahmt (V-Stellung). Und selbst wenn man dabei sich schon fast im Zentrum des Kreises befindet, immer noch weiter auf einer kleinen Kreisbahn mitgehen.
Mit Hilfe des CT würde ich dazu ein Target verwenden und es dem Pferd vor die Nase bzw. Brust halten, um gleich etwas die Kopf / Hals-Haltung positiv zu beeinflussen, denn hierbei wird das Pferd körperlich tendenziell auseinander gezogen, weil die treibende Hilfe von hinten fehlt. Man könnte auch die Longe weglassen und das Pferd zwischen zwei Gerten / Peitschen (je nach Abstand) einrahmen. Als Target habe ich einen Schaumstoffball auf die Spitze der führenden / wegweisenden Gerte gesteckt, den das Pferd anstupsen musste, um eine Belohnung zu erhalten. Das ging so gut, dass ich später damit selbst vom Sattel wie mit einer Angel sehr gut mein Pferd steuern konnte.
Allerdings hatte das noch nichts mit Longieren zu tun. Das entwickelte sich somit erst durch das freie Longieren, wenn es also möglich war mit dem Körper hinter das Tier zu kommen und so aus dieser Position heraus zu treiben. Auch habe ich dann die C/B durch stimmliches Lob ersetzt, damit mir das Pferd nicht ständig wieder ausfällt und ich die mühsam erarbeitete Position nicht sofort verliere, weil es auf dem Absatz kehrt macht und zu mir kommt, um sich sein Leckerchen abzuholen. Da war ich dann schon immer zufrieden, wenn es nur anhielt und so stehen blieb. Doch auch das ist ja nicht erwünscht, denn dann muss ich auch meine Position aufgeben, um das wohl verdiente Leckerchen übergeben zu können.
Beim Longieren hat sich insofern das stimmliche Lob sehr bewehrt. Und Leckerchen gab es dann beim Handwechsel oder erst zum Schluss. Doch so lange man noch in Reichweite der Schnute ist, also neben her geht, kann damit natürlich sehr viel mehr motiviert werden. Das wird dann erst weniger je größer der Abstand wird. Insofern wäre das ein Anlongieren mit Umstellung der positiven Verstärker von Leckerchen auf Stimme.
Mal sehen, wie die Anderen so ein Problem lösen konnten
Gute Nacht Manfred