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Spazieren gehen

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Re:Spazieren gehen
« Antwort #60 am: 22. August 2013, 09:32:19 »
Annabelle,

also wie gesagt, wir haben hier in der Nähe nur Felder. Da darf man nicht drauf. Und der Wald ist ein Stückchen weg, aber auch da darf man nicht einfach querfeldein, das wird sehr ungerne gesehen. Vieles steht auch unter Naturschutz.

Wenn Nelli wirklich mal motiviert ist und läuft, dann mache ich das ja und übe Dinge. Antreten, Anhalten, Antraben (das geht aber fast nur auf dem Rückweg), aus Nähe und Distanz. Das sind alles Dinge, sie sie am Hof gut und gerne macht. Wir besuchen ab und an einen Brombeerbusch und nutzen diesen als Höflichkeits- oder Aufmerksamkeitsübung, je nachdem, wie es ich ergibt. Dort teilen wir uns dann die Beerenbeute. Dann lasse ich sie an bestimmten Stellen grasen, was ja auch sehr motivierend ist. Zumindest will sie sich dann wiederum kaum lösen.

Mein Problem ist, das aber diese minimale Motivation oft bei ihr fehlt, die ich schon brauche, um sie überhaupt zu etwas vom o.g. zu motivieren. Ich weiß nicht, wie ich es anders erklären soll. Ich muss sie zumindest das erste Stück regelrecht vom Hof wegschleifen.
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Re:Spazieren gehen
« Antwort #61 am: 22. August 2013, 09:37:02 »
 :) daher habe ich das MUSS bewusst in Anführungszeichen gesetzt.
Obwohl ich mich damit, zugegeben, nicht ganz so schwer tue auch mal was einzufordern.
Lange ging es mir wie Dir... aber ich musste bei einem meiner Fellnasen etwas umdenken, und war im nachhinein erstaunt,
wie irre gut es ihm damit ging... Bis heute ist er wesentlich zufriedener...
Aber das ist wohl eher OT.

Ich habe anfangs bei Alex bei jedem Zeichen von anti-arbeits-Modus einfach Dinge abgefragt.
Wenn er sich "hinterher ziehen" lies, habe ich eben rückwärts laufen abgefragt  :keks:
Wenn er mit lief, habe ich anhalten auf Kommando abgefragt  :keks:
Usw. immer ganz bewusst dann, wenn er "abzuschlalten" drohte.
Kann das schlecht erklären. Mein Alex fällt in so eine Stand by ... drömelt vor sich hin.
Manchmal wirkt er, als würde er gleich einschlafen.
Anfangs habe ich gedacht, er ist einfach tiefenentspannt... was aber nicht der Fall ist.
Über die abgefragten Kommandos habe ich ihm mehr Sicherheit geben können.
Da war so ein "ja, das kann ich, das weiß ich wie das geht"
Und natürlich immer große Party, wenn etwas geklappt hat.  :lol:
Natürlich habe ich die Spaziergänge dann kurz halten müssen, weil er sich noch nicht allzu lange
konzentrieren kann.
Aber inzwischen hat er Spaß dran...
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Re:Spazieren gehen
« Antwort #62 am: 22. August 2013, 09:40:28 »
Ach soo...
Wenn das vom Hof weg so gar nicht in die Gänge kommen will:

Irgendwann wird sie ja mal ein paar Schritte mit laufen...
Auch wenn sie sich anfangs schwer tut?
Wie wärs, wenn DAS genau der Zeitpunkt ist, wo Du lobst,
umdrehst und nach Hause gehst?
Vielleicht zählst drei fleissige Schritte vorwärts oder vier.
 :keks: , große Party und Heimweg?
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Re:Spazieren gehen
« Antwort #63 am: 22. August 2013, 09:51:48 »
Ventura, Felix:

Danke sehr, beide Eurer Beiträge sind für mich sehr wertvoll!  :danke2:
Und es tut gut, nicht alleine zu sein  :rotw:

Ich glaube, ich werde mich arbeitenderweise mir ihr mal einfach vom Hof mogeln. Auch die Idee mit den überraschenden Grasstellen finde ich gut. Ich glaube, da bin ich zu vorhersehbar, also wenig spannend.

Gleichzeitig finde ich auch Deine Ansätze prima, Felix!

Beim Stop and Go belohne ich immer wild, wenn sie dann antritt und läuft und belohne auch im Laufen. So ist zumindest das besser geworden. Aber ich bin nie auf die Idee gekommen, dann zur Belohnung wieder zurück zu gehen. Dabei wäre das eigentlich der Jackpot.

Und auch einmal eine ganz andere Richtung .... da fiele mir noch eine evtl. spannendere Strecke ein.

Ich gebe zu, dass ich nach dem knalligen Winter auch ängstlich geworden bin. Wir arbeiten uns zwar immer weiter vor, aber oft rutscht mir das Herz in die Hose, wenn Nelli sich doch mal irgendwo festguckt, was dann vorwiegend in fremder/ neuer Umgebung passiert. Evtl. klammere ich mich dadurch auch zu sehr an "meinen" Wohfühlbereich. Und möglicherweise ist der wirklich für Nelli zu langweilig und vorhersehbar geworden. Das kann natürlich auch gut sein.


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Re:Spazieren gehen
« Antwort #64 am: 22. August 2013, 10:10:24 »
Teilweise muss Cinzana mehrere hundert Meter marschieren, bis es wieder Gras gibt, manchmal lass ich sie nach 5 Schritten wieder ein paar Halme zupfen. Da wirkt sie manchmal reichlich verwirrt. "Wie jetzt, ich darf schon wieder fressen?"  :lol:

Die Idee mit dem Zurückgehen find ich auch gut. Das kombiniert mit einer interessanteren Strecke und tollen Übungen könnte vielleicht helfen.  :nick:

Mattenarbeit könnt ich mir auch vorstellen, falls sie darauf gut reagiert. Also einfach die Matte ein paar Meter weiterschmeißen und gemeinsam dort hingehen.

Oder die Strecke vorher "präparieren", also zum Beispiel gut sichbar ein Pylon hinstellen, dass sie umschubsen darf, ein Stückchen weiter einen Ball zum Wegtreten oder was sie sonst noch gerne macht und auch unscheinbare, natürliche Sachen für Übungen (Podeste, Targets etc) nutzen, sodass sie nie weiß, mit welchem Gegenstand als nächstes was interessantes passieren könnte und sie mit dieser Erwartungshaltung weiter will, damit möglichst schnell wieder etwas spannenderes passiert. Solange ihr nicht so weit geht, ist das ja kein großer Aufwand, vorher ein paar Spielzeuge auszulegen. Anfangs vielleicht offensichtlich, später ein bisschen versteckt, damit sie sich ihre Sachen quasi suchen muss, oder hinter einer nicht einsehbaren Biegung (momentan stehen ja viele Maisfelder, die lassen sich sicher gut nutzen) etwas verstecken, sodass sie immer zu nächsten Biegung will, hinter der etwas Tolles sein könnte.  :cheese:
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Re:Spazieren gehen
« Antwort #65 am: 22. August 2013, 20:59:36 »
Ich gebe zu, dass ich nach dem knalligen Winter auch ängstlich geworden bin. Wir arbeiten uns zwar immer weiter vor, aber oft rutscht mir das Herz in die Hose, wenn Nelli sich doch mal irgendwo festguckt, was dann vorwiegend in fremder/ neuer Umgebung passiert. Evtl. klammere ich mich dadurch auch zu sehr an "meinen" Wohfühlbereich. Und möglicherweise ist der wirklich für Nelli zu langweilig und vorhersehbar geworden. Das kann natürlich auch gut sein.

Da ist sicher ein großer Teil des Problems begraben - ist bei mir und Metis nämlich ganz genau so. Mittlerweile hab ich keine Angst mehr, auch wenn er sich festguckt - aber ich hab immer "Angst", dass er mitten auf der Straße stehen bleiben könnte und wir dann den Verkehr behindern. Und schon hab ich wieder das gleiche Problem wie vorher  :roll:

Dann ists bei uns aber auch definitiv ein Symptom von Langeweile. Irgendwann war vom Hof runtergehen schwer, aber ab der Straße wars gut - nun waren wir so oft auf der Straße, dass er dort auch schlurft, und sogar im Wald, wo wir erst 6 mal waren, ist am Anfangsstück wo wir immer durchkommen schon nur noch Geschleiche, sobald wir wo neu sind, wacht er auf und ist total munter und positiv aufgeregt.
Die Idee von Felix werd ich aufjedenfall auch mal ausprobieren, da ich ja echt Langeweile vermute, müsste es ja eigentlich helfen  :cheese:

Was bei uns noch ein Motivator ist, ist das Gras. Ich lass ihn nicht mehr einfachso grasen - er muss antraben. Ich hatte mir dann ganz spontan vorgenommen, gleichzeitig das vom Gras weggehen zu üben und es klappt erstaunlich gut. Nun wacht er auf, sobald da ein Grasstreifen ist, latscht drauf und trabt los, um 2 Happen Gras fressen zu dürfen ;)
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Re:Spazieren gehen
« Antwort #66 am: 26. August 2013, 09:05:24 »
Danke noch einmal für Euren Input!
Moonrise, ich wiederhole mich  :lol: Unsere Beiden sind ja sooo ähnlich  :cheese:

Ich habe gestern zwei Dinge probiert und verknüpft.

Das Antraben und Durchtraben ist bei uns ja auch ein großes Thema. Bei der Lektüre von Viviane Thebys "Verstärker Verstehen" ging mir dann plötzlich das Licht auf, dass meine Leckerlies schlicht nicht mehr wertvoll genug für dieses aus Nellis Sicht recht teure Verhalten sind. Also habe ich leckerlietechnisch "nachgerüstet" und siehe da, plötzlich hatte ich ein Trabwunder, das gar nicht mehr aufhören wollte. Eher musste ich sie bremsen. Und so konnte ich mich doch tatsächlich ohne Parken, ohne Stop & Go, sehr eifrig mit der Maus vom Hof mogeln, sogar einen anderen Weg einschlagen. Das war absolut nicht weit, aber trotzdem ein großer Fortschritt, da ich ihren Eifer wirklich klammheimlich mitnehmen konnte. Umgedreht sind wir nach kurzer Zeit mitten im Schritt-Bewegungsfluss. Um diesen Fluss zusätzlich zu bestärken und nicht das Anhalten mit der Rückkehr zum Hof zu verbinden.

Das klappte am Wochenende schon einmal sehr gut. Damit werde ich nun erst einmal arbeiten und immer mal wieder Eure Tipps einfließen lassen. Also plötzlich überraschend grasen lassen. Evtl. unterwegs mal die heißgeliebte Matte verstecken ....

Danke Euch  :dops:

« Letzte Änderung: 26. August 2013, 09:07:20 von Samtnase »
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Re:Spazieren gehen
« Antwort #67 am: 26. August 2013, 09:17:50 »
Zitat
Umgedreht sind wir nach kurzer Zeit mitten im Schritt-Bewegungsfluss. Um diesen Fluss zusätzlich zu bestärken und nicht das Anhalten mit der Rückkehr zum Hof zu verbinden.

Sehr gute Idee.
*Mirmerkenmuss*  :)
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Re:Spazieren gehen
« Antwort #68 am: 26. August 2013, 10:57:45 »
Schön, dass ihr offenbar auf dem richtigen Weg seid!  :cheer:
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Re: Spazieren gehen
« Antwort #69 am: 21. Juni 2017, 19:28:44 »
Ich möchte mich hier auch einmal mit einer Frage anschließen zum Thema Spazierengehen, im weitesten Rahmen.

Es ist nämlich seit ein paar Wochen wieder so weit, mein Wallach mag so gut wie gar nicht mehr rausgehen. Manchmal nichtmal von der Weide auf's Paddock, manchmal nicht vom Paddock auf den Vorplatz, manchmal schon auf den Vorplatz aber nicht in bestimmte Ecken, und manchmal nicht oder nur sehr zögerlich den Weg ins Gelände. Wenn er den Weg ins Gelände bis zur Straße mitkommt, ist das schon echt gut im Moment. An eine ganze, kleine Runde alleine zu zweit ist aber seit einigen Wochen nicht (stressfrei) zu denken  :-[

Wenn ich sein Verhalten richtig deute, ist es ihm zu gruselig. Wir sind umgeben von Baumschulen. Da ist nun alles gut zugewachsen und man hört wohl viel und sieht wenig, gerade bei Wind, von dem wir ja genug haben. Das scheint ihm gar nicht gut zu gefallen.

Haben wir es bis zur Straße geschafft, ist das Blickfeld eigentlich freier...trotzdem kann er dann nicht weit mitkommen, er zieht zum Stall zurück. Nicht "schlimm" oder so, aber er zeigt ganz deutlich, er will zurück. Umdrehen, scharren, sowas eben. So drückt er sich aus.

Ich gehe echt gerne spazieren, daher ist das gerade ein Punkt, an dem ich schon gerne mit ihm arbeiten würde, aber ich weiß nicht so recht, wie und ob meine Ideen wirklich gut sind. Und wie kleinschrittig das "Kleinschrittig" in der Praxis aussehen muss...das ist ja eh eine meiner Schwachpunkte :shy:

Was wir bisher probiert haben:

- Pferdekumpel mitnehmen: Hilft meist, aber nicht immer
- Gruselige Ecken und Wege mit Matte meistern: Hat ganz gut geklappt, angespannt war er trotzdem, musste manchmal prustend auf Abstand gehen kam dann aber wieder, vllt war ich nicht kleinschrittig genug? Wie kleinschrittig ist "kleinschrittig genug"?
- Gruselige Ecken mit Kinntarget als Fokus meistern: Haben wir an einem relativ entspannten Tag gemacht, lief daher ganz gut, vielleicht dies auch mal weiter draußen im Gelände probieren?

Generell lasse ich ihn immer auf Spaziergängen auch grasen. Teilweise darf er sogar die ganze Zeit grasen. Und möchte dann trotzdem lieber umdrehen und zurück nach Hause gehen.

Was sagen die, die auch ein Pferd haben, das sehr reaktiv mit seiner Umwelt ist und bei dem "aus heiterem Himmel" Dinge, die vorher augenscheinlich kein Problem waren, dann phasenweise gar nicht mehr gehen? Weiter üben, vielleicht zentimeterweise weiter vor tasten mithilfe der oben genannten Ideen? Oder: Ihn da gar nicht stressen, das Thema aussitzen und warten, bis diese Phase (hoffentlich) vorbei ist? Denn es GAB ja auch Monate, da ging er total motiviert stundenlang mit mir ins Gelände...wohl gemerkt war das hauptsächlich in einem Stall, in dem ihm schlicht und ergreifend Platz zum Bewegen fehlte...

Und: Wie kleinschrittig ist kleinschrittig? Wo und wann soll ich mit ihm umdrehen? So lange er noch keinerlei Stressanzeichen zeigt, sprich an manchen Tagen nichtmal einen Meter von der Herde weggehen? Selbst wenn er eigentlich etwas machen will, aber sich aus Gruselgründen nicht von den anderen entfernen kann? Oder wenn ich merke, dass das Stresslevel langsam kontinuierlich steigt? Oder tatsächlich so lange gehen, bis er klar und deutlich (wie oben beschrieben) zeigt, es geht nicht mehr?  ???

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Ideen, Inspiration, eigene Erfahrungen, und so weiter...
Es fällt mir so schwer zu verstehen, warum er das so gar nicht mehr machen möchte/kann, obwohl ich vom Kopf her doch sehr wohl zumindest den Gruselgrund erkenne...vielleicht ist es auch einfach nur, weil ich selber so gerne mit ihm spazieren gehen möchte, sprich mein Egoismus :tuete:

Es könnte halt so vieles sein, aber ich kann den Finger nicht eindeutig drauf legen...gruselig, er will nicht von den Kumpels weg aus Herdengründen, er befürchtet, wenn er mit mir geht zieht er wieder um und er möchte nicht weg von dem Stall und der Herde...  :nixweiss: :shy:

« Letzte Änderung: 23. September 2017, 08:21:15 von Avaris »
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Re: Spazieren gehen
« Antwort #70 am: 26. Juni 2017, 11:57:37 »
Ich würde mir den ungruseligsten Weg suchen, das muss auch nicht weit sein. Dann würde ich eine Graspause machen und wieder zurück. Wenn du dich dann jedes Mal ein paar Meter weiter bewegen kannst, dann ist das gut. Wenn nicht, dann bleibt es erstmal dabei. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Pferde häufig viel Routine (kurze Wegstrecke, Graspause zur Entspannung, Heimweg) brauchen und die Sicherheit, dass es zurück geht und der Ausflug erst einmal nicht lang ist. Sicherlich wird er weiterhin erst einmal gestresst sein wenn die Umgebung aufregend ist. Kurze knackige Ausflüge könnten eine Möglichkeit sein, um ihn daran zu gewöhnen. Kommt er beim grasen runter? Wenn ja, dann würde ich abwarten bis er entspannter ist und dann den Heimweg antreten. Gruselige Sachen lasse ich gerne angucken und die Pferde sich damit auseinandersetzen, auch wenn sie erst einmal gestresst sind. Ohne Stress gehts im Leben nicht, unsere Aufgabe ist es den Pferden zu ermöglichen damit umzugehen, ihn zu bewältigen und dadurch Sicherheit zu bekommen. Ich clicke zuerst das Stehenbleiben auf der Distanz, die das Pferd anbietet. Dann den Blick zum Gruselobjekt, dann erst Annährung. Will es sich langsam entfernen, darf es das (ohne Click). Dann click ich wieder Stehen bleiben, Blick, Annäherung. Ich clicke bewusst keine anderen Signale (außer um sie als Verstärker einzusetzen). Die Annäherung überlasse ich meistens dem Pferd, indem ich mich nah ans Objekt stelle und warte, bis das Pferd sich dazu entscheidet näher zu kommen. Gibt allerdings Exemplare, wo man sich die Beine in den Bauch stehen würde und ich dann doch auch ermuntere sich anzunähern. Meistens muss man das aber dann nur am Anfang bis sie verstanden haben, dass sich Annährung an Gruselsachen lohnt. Ebnso macht es Sinn den gleichen Weg hin- und zurück zu gehen, da das Pferd dann auf dem Rückweg nicht nochmal neue Dinge sieht sondern meist entspannter ist.

Wenn er zur Zeit eh schreckhafter ist würde ich mal über Magnsium nachdenken, unser eines Jungpferd hier ist wie ausgewechselt, seitdem sie Magnesium bekommt.
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Re: Spazieren gehen
« Antwort #71 am: 26. Juni 2017, 12:33:29 »
Danke für die Tipps Frieda :hug:
Bei uns ist es so, wir stehen mittig an einer Sackgasse. Das heißt, man kann links den Weg hoch gehen der endet in einer Sackgasse - diesen Weg findet er total OK, man sieht dort mehr, dort wächst leckeres Gras, er verläuft komplett parallel zu unserem Stall und er darf dort immer frei grasen.
Oder man kann rechts den Weg runter gehen zur Straße - der ist ab Stalltor gruselig. Sehr zugewachsen und so.
Wie würdest du da am besten vorgehen? Trotzdem rechts runter und dann halt erst einmal nur so 2-3 Meter?
Explizit gruselige "Sachen" zum Anschauen gibt es auf diesem Weg nicht, ich glaube was ihn mehr stört ist, dass er nicht gut sehen kann was so los ist.

Die Gedanken zum Rückweg finde ich total interessant, da habe ich so noch nie dran gedacht, vielen lieben Dank für diese Anregung! Ich wollte ja (warum weiß ich gar nicht genau) immer unbedingt eine Runde gehen, aber nach dem Lesen deines Arguments finde ich jetzt Umdrehen und den selben Weg zurück gehen doch auch eine gute Idee  :nick:

Magnesium, hab ich jetzt so gar nicht auf dem Schirm gehabt, aber kann glatt sein.

Danke schon mal für deine Hilfe :hug:

« Letzte Änderung: 23. September 2017, 08:17:36 von Avaris »
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Re: Spazieren gehen
« Antwort #72 am: 26. Juni 2017, 18:00:47 »
Also wenn links runter kein Problem ist, dann ist da ja fein. Ich würde rechts runter gehen und mich da langsam vorarbeiten. Also ein Stück gehen, grasen lassen und wieder in den sicheren Bereich. Wieder ein Stück in den Gruselbereich, grasen lassen und zurück in den sicheren Bereich für eine Pause. Wie viele Meter ist erstmal egal, du gehst so weit wie er noch zuhören kann, selbst wenn er aufgeregt ist. Sobald er etwas entspannt (durchs grasen) gehst du wieder zurück, Verschnaufpause und dann nochmal. So kannst du langsam die Grenzen ausweiten und bist nicht im Dauerstresszustand, sonder nimmst ihn da immer wieder raus.

Den Gedanken zum Rückweg hab ich aus dem Hundetraining, dass hat mir mit Loki unglaublich geholfen und das machen wir bis heute so, damit wir entspannt zu Hause ankommen. Ich war die Rundenläuferin schlechthin, wir Menschen tendieren irgendwie dazu  :lol:
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Re: Spazieren gehen
« Antwort #73 am: 26. Juni 2017, 18:11:36 »
Ein Frage: Wie lang ist den die Gruselstrecke? Wirds danach irgendwann wieder besser?
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Re: Spazieren gehen
« Antwort #74 am: 26. Juni 2017, 19:02:16 »
Pendeln ist auch eine feine Sache. Also zb los nach rechts, da so lang wie er gut bei dir ist, dann umdrehen, am Stalleingang vorbei nach links, dort grasen und erholen lassen. Wieder los nach rechts, ein Stück weiter als vorher, zurück, am Stall vorbei nach links, grasen und erholen lassen. Und immer so weiter.

So hab ich früher mit Chance sternförmig das Dorf erobert. Mein Deal: Wir können immer und überall umdrehen und gucken uns dann halt eine andere Richtung an.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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