Hallo ihr Lieben,
ich bräuchte mal ein paar Ratschläge.

Die Pferde sind nun seit ein paar Wochen ganztägig auf der Weide oberhalb des Stalls - seitdem sind mein Pony und ich aufs Kriegsfuß miteinander 
Komme ich abends und alle stehen drin, ist alles ok. Komme ich nachmittags (der Normalfall) und ich muss sie erst von oben holen, gibt es  Das Ganze spielt sich dann wie folgt ab:

Ich komme auf die Weide, sie kommt mir meist ein Stück entgegen. Begrüßung, Strick anhängen, los geht's. Manchmal mehr oder minder zügig (gestern standen wir 10 Minuten als Statue an einem Fleck, bis sie gemerkt hat, dass ich auch einen langen Atem habe  ) bis zum Weideeingang. Ich habe auch öfters den Targetstick dabei, da geht es meistens am besten. Dann rutschen wir zusammen den steilen Gang zum Stall runter (da hat sie gar keine andere Wahl als mitzukommen  ), wo schon das erste herzzerreißende Wiehern kommt. Sind wir erstmal unten, ist das an-den-Stall-führen kein Problem.
Nun ist es relativ schnuppe, ob schon anderen Pferde unten sind oder nicht (Stute mit Fohlen ist zu Zeit immer unten am Stall und auf der Weide direkt am Stall), sie schreit IMMER. Bin ich nicht da mehr, ansonsten ist sie aber unruhig und kaum ansprechbar, schreit immer mal wieder. Ablenkung daher kaum möglich, sobald einer oben von der Weide antwortet, geht der Terz von neuem los und gerade erarbeitetes Kopfsenken etc. sind wieder Fremdwörter 
Ich habe das Gefühl, dass es hauptsächlich an der Trennung von ihrer Boxenfreundin Chayenne liegt, die schreit nämlich immer schön von oben runter

Ich mache das jetzt schon eine ganze Weile mit ihr: Runterholen, bisschen putzen und Versuche was zu verclickern, wieder hochbringen. Es tritt allerdings keine Besserung/Routine ein, sie schiebt nach wie vor Frust, wenn sie unten ist. Ich habe nicht den Eindruck, dass es panisch ist (sie ist ja auch nie ganz allein), es kommt mir eher vor wie Protest "Die sind da oben, ICH WILL AUCH!!"

Ich weiß jetzt nicht, was ich weiter machen soll  Immer wieder holen-putzen/clickern-Weide?
Habe jetzt auch schon überlegt, sie mal mit den anderen unten zu lassen, damit sie nicht mehr so auf Chayenne fixiert ist? Ich habe sie gestern einfach zu der Stute und dem Kleinen gestellt, da war nach einer viertel Stunde auch Ruhe.
Habt ihr Ideen, wie man so etwas besser üben kann?
Einfach abwarten und aussitzen?
Alleine spazieren geht sie mit mir ja auch, aber mit sowas brauche ich momentan gar nicht kommen 

Bin über jeden Tipp dankbar.

Liebe Grüße, Isabell

  Ich habe auch seit Faboulas Umzug das Problem, dass sie wahnsinnig auf die anderen Pferde fixiert ist. Ich versuche es durch die tägliche Wiederholung zu üben und ihr - wenn wir von den anderen Pferden weggehen- etwas sehr interessantes /leckeres zu bieten (Kraftfutter, noch mal an der Hand grasen gehen).
Ansonsten habe ich Faboula von meiner Dornterapeutin Bachblüten auspendeln lassen von denen ich mir auch täglich einen Schluck genehmige 

Denke nicht, dass Malika Dich "ärgern" will - sie ist ein junges Pferd und wahrscheinlich einfach unsicher wenn ihre Freundin nicht da ist...

hmmm - kannst nicht das "von der gruppe getrennt sein" mit was positivem verknüpfen? also, erstmal NUR zum extra-fütter oder sowas aus der gruppe holen, so dass sie sich zu freuen beginnt, wenn du sie holst?
das wäre mein ansatz - garnix "verlangen" oder üben - nur was eindeutig positives. und das nur ganz ganz kurz.

sonst wird dir wohl einfach nur aussitzen der situation bleiben. sie rumspinnen lassen und warten bis es vorbei ist un ddann erst wieder was arbeiten - sonst hat sie ja sowieso keinen kopf dafür.

Ich würde auch erstmal sowas versuchen.
Holen, kurz was leckeres und zurück. 

Danke für eure Antworten!

Das mache ich ja schon. Holen, ein bisschen Putzen, was füttern, mal etwas clickern, was ihr Spaß macht (gestern hat sie zB mal für 3 Minuten schön Fußball gespielt, dann war es wieder vorbei - Etwas "verlangen" mache ich gar nicht mehr, bringt ja eh nix, mit Ablenkung ist dem nicht beizukommen) und wieder hoch bringen.

Dass sie mich ärgern will, glaube ich auch nicht. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie Angst hat, sondern einfach mehr oder weniger "protestiert", dass sie jetzt nicht auf der Weide sein kann. Das Geschreie/Antworten der anderen tut den Rest.

Ich weiß nur nicht, ob ich beispielsweise den SB fragen soll, ob sie erstmal unten bleiben kann. Vielleicht bringt es was, sie wenigstens tagsüber von Chayenne zu trennen, damit das Geklebe nicht zu arg wird

Bin ich richtig, dass dein Pferd knappe 2 Jahre alt ist?

In dem Alter finde ich es völlig normal, wenn sie protestiert, wenn sie aus ihrer Herde raus soll.
Natürlich müssen einige Dinge für Tierarzt, Hufschmied, etcpp. sitzen. Aber draüber hinaus würde ich akzeptieren, wenn ihr Bedürfnis gerade eher ihre Herde als Menschen sind.

Ihr habt ja schon einen guten Grundstein gelegt, der wird auch weiter reifen, wenn du einfach mal ein paar Wochen ihr im Rahmen ihren Willen lässt.

ich hab jetzt abgesehen vom alter, als lucky die neue herde zu toll fand, es so wie du gemacht. rausholen, pylonen umschmeißen lassen oder nur füttern und zurück gestellt. was ich noch gemacht habe war, mit ihm auf dem auslauf zu toben in mitten seiner herde. platz war genug, keiner der anderen bekam was von der belohnung mit. das war wichtig, aber es funzte. er sprang sogar über die wälzfläche, galoppierte neben mir. es war ein heidenspaß 

also vielleicht mal was in mitten der herde machen, insofern das geht.

Bin ich richtig, dass dein Pferd knappe 2 Jahre alt ist?

In dem Alter finde ich es völlig normal, wenn sie protestiert, wenn sie aus ihrer Herde raus soll.
Natürlich müssen einige Dinge für Tierarzt, Hufschmied, etcpp. sitzen. Aber draüber hinaus würde ich akzeptieren, wenn ihr Bedürfnis gerade eher ihre Herde als Menschen sind.

Ihr habt ja schon einen guten Grundstein gelegt, der wird auch weiter reifen, wenn du einfach mal ein paar Wochen ihr im Rahmen ihren Willen lässt.

*vollumfänglich unterschreib*

Mirko hat auch im fortgesetzteren Alter mächtig Theater gemacht, wenn er in eine wirkliche Herde gekommen ist. Je funktionierender die Herde, desto größeres Theater. Am "schlimmsten" war es in dem großen Offenstall (28 Pferde), da hat er 3 Monate lang beim Ausreiten gebrüllt, wenn wir alleine im Wald waren. Den ersten Monat hab ich mich überhaupt nicht vom Hof entfernt.
Also lass ihr nur genug Zeit, es ist schon eine ganz schöne Umstellung von einer zweierkonstellation in eine Herde zu kommen. Ein Pferd findet dort seine Sicherheit, und das ist ja auch völlig gut und normal.
Man muss sich immer vor Augen führen, dass der Besitz- und Ausschliesslichkeitsanspruch des Menschen für das Pferd im Grunde genommen nicht verständlich ist.

Bin ich richtig, dass dein Pferd knappe 2 Jahre alt ist?

In dem Alter finde ich es völlig normal, wenn sie protestiert, wenn sie aus ihrer Herde raus soll.
Natürlich müssen einige Dinge für Tierarzt, Hufschmied, etcpp. sitzen. Aber draüber hinaus würde ich akzeptieren, wenn ihr Bedürfnis gerade eher ihre Herde als Menschen sind.

Ihr habt ja schon einen guten Grundstein gelegt, der wird auch weiter reifen, wenn du einfach mal ein paar Wochen ihr im Rahmen ihren Willen lässt.

Jap, sie wird in 2 Wochen 2 Und klar, die Erfahrung ist neu für sie und sie muss erstmal lernen, dass das "normal" ist, kann das auch voll verstehen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es weiter üben soll bzw. was ich genau üben soll oder ob ich sie einfach erstmal da stehen und ihr den Willen lasse. Andererseits denke ich halt, dass man sowas schon üben sollte, nicht dass wir beide in 2 Jahren unser blaues Wunder erleben

ich hab jetzt abgesehen vom alter, als lucky die neue herde zu toll fand, es so wie du gemacht. rausholen, pylonen umschmeißen lassen oder nur füttern und zurück gestellt. was ich noch gemacht habe war, mit ihm auf dem auslauf zu toben in mitten seiner herde. platz war genug, keiner der anderen bekam was von der belohnung mit. das war wichtig, aber es funzte. er sprang sogar über die wälzfläche, galoppierte neben mir. es war ein heidenspaß 
also vielleicht mal was in mitten der herde machen, insofern das geht.

Ich glaube, angesichts des Grases bin ich voll uninteressant Toben würde ich gerne mal mit ihr, aber sie ist in der Beziehung bewegungsresistent - ich freu mich jetzt schon aufs Anlongieren 
Ja, auf der Weide was machen wäre auch eine Idee 
Allerdings habe ich den eigentlichen Übungseffekt halt nicht drin, nämlich auch mal 10 Minuten ohne Chayenne & Co. tot zu schlagen 

*vollumfänglich unterschreib*

Mirko hat auch im fortgesetzteren Alter mächtig Theater gemacht, wenn er in eine wirkliche Herde gekommen ist. Je funktionierender die Herde, desto größeres Theater. Am "schlimmsten" war es in dem großen Offenstall (28 Pferde), da hat er 3 Monate lang beim Ausreiten gebrüllt, wenn wir alleine im Wald waren. Den ersten Monat hab ich mich überhaupt nicht vom Hof entfernt.
Also lass ihr nur genug Zeit, es ist schon eine ganz schöne Umstellung von einer zweierkonstellation in eine Herde zu kommen. Ein Pferd findet dort seine Sicherheit, und das ist ja auch völlig gut und normal.
Man muss sich immer vor Augen führen, dass der Besitz- und Ausschliesslichkeitsanspruch des Menschen für das Pferd im Grunde genommen nicht verständlich ist.

*seufz* Danke! 
Hast du mit Mirko in dem Alter das Weggehen von den anderen geübt?
Die Herde kennt sie schon länger, hat schon öfter mit ihnen allen zusammengestanden.
Besitzansprüche mag ich ja auch gar nicht stellen  Meine Sorge ist halt, dass - wenn ich das nicht übe - sie immer so einen Aufstand macht  (s.o.) Nur wird es in ihrem Leben wohl noch öfter so Allein-Sein-Trennungssituationen geben, ich dachte bislang eben, dass ein bisschen Übung da nicht schlecht wäre - aber es stellt sich nach dem Monat kein bisschen Ansatz von Routine ein, also so, dass sie weiß, sie wird nicht ewig getrennt sein müssen. Daher Ratlosigkeit 

Hm, in meinen Augen ist ein nicht mal zweijähriges Pferd ein Kindergartenkind.
Von daher ist das alles relativ mit "Willen bekommen" und "sollte man unbedingt üben".
Wenn die Situation "ich möchte mit Dir fortgehen und du 'weigerst' Dich" nicht auftritt, wird das auch kein größeres Problem als vorher sein.

Und wenn Du es später nochmal angehst, wird sie etwas reifer und selbständiger sein.   Lass sie einfach mal ein paar Wochen nur Pferd sein - das tut jedem Pferd gut. Ich hab das mit Mirko noch jahrelang gemacht, dass er im Sommer immer ein paar Monate nur auf der Koppel war (Sommerkoppel Tag und Nacht).

Ich finds schwierig, mit Jungpferden die Erwartung anzupassen an das, was geht und was gehen "muss". Mirko hat sich damals komplett geweigert, auch nur einen Fuß zu bewegen. Für eine Strecke von 100 Metern haben wir eine halbe Stunde gebraucht - und er war weder durch die Gerte zu motivieren noch durch irgendwas anderes außer Gras.
Also haben wir uns grasend vom Hof wegbewegt, und Grasziele rausgesucht zur Belohnung.

Das war aber vor Clickerzeiten, und heute hab ich andere Möglichkeiten (Stricktechnik, Handtarget, und nicht zuletzt auch die auffordernde Gerte, der er nun willig folgt).

  irgendwie entspannt mich deine Antwort...  *einen Blick auf Deine Signatur werf*

irgendwie entspannt mich deine Antwort...  *einen Blick auf Deine Signatur werf*

Ja... *unterschreib*
Es ist aber auch so schwer herauszufinden, was nun das beste wäre, auf was man sie schon vorbereiten kann und was sich von selbst ergibt

Hab ich mir ja auch irgendwie schon gedacht und so werde ich wohl auch das machen, was ich eh für die nächsten Wochen aufgrund von Klausuren usw. machen wollte: Pony-Pause! 

  

Ebenfalls: 

Und ja, meiner Erfahrung nach wachsen sich manche "Probleme" tatsächlich einfach irgendwann raus. Darüber, dass ein Kleinkind ängstlich wird, wenn es im Supermarkt seine Eltern aus den Augen verliert aber 5 Jahre später gerne mal stiften geht um selbst die Welt zu erkunden, wundert sich ja auch keiner 

Ebenfalls: 

Und ja, meiner Erfahrung nach wachsen sich manche "Probleme" tatsächlich einfach irgendwann raus. Darüber, dass ein Kleinkind ängstlich wird, wenn es im Supermarkt seine Eltern aus den Augen verliert aber 5 Jahre später gerne mal stiften geht um selbst die Welt zu erkunden, wundert sich ja auch keiner 

außer bei mir 

ich bin mit 3j. im supermarkt abgehauen und stand mit nem vollen einkaufswagen und 2 cent an der kasse. feuerwehr, polizei alles war schon angerückt. aber anderes thema 

aber irgendwie passt es doch. der eine ist mit 2j. oder 3j. schon so weit, der andere erst mit 5j.

also auch ein  von mir an deine geduld