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Hufrehe – angenehme Stehfläche

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Hufrehe – angenehme Stehfläche
« am: 04. Januar 2021, 14:11:12 »
Hufrehe – angenehme Stehfläche
Hoffentlich für niemand hier grade ein Thema, aber falls doch irgendwann … Ich hätte mir gewünscht, diese Idee schon im Sommer 2019 gehabt zu haben, als es Onki über Monate wirklich sehr schlecht ging.
Rehepferde stehen deutlich lieber und angenehmer auf weichem und verformbarem Boden (wenn sie nicht gleich liegen). Onki hatte letzten Sommer ein paar etwas schlechtere Zeiten (kein Vergleich mit 2019) und sollte Mitte Juni eine kurze Zeit wirklich eingesperrt sein, um möglichst gar nicht zu gehen und nicht die grünen Auslaufränder abzunagen. Dafür habe ich den größten Teil des Stallteils mit Kiesboden abgesperrt und davon den Teil mit Aussicht und Haken für Heunetzte abgepolstert und mit einem alten Teppich (so eine Art Nadelfilz) abgedeckt - erstmal nur unter dem Aspekt der besseren Reinigung, damit sich nicht so viel Heu/Stroh mit dem Kies vermischt. Onki hat also den größten Teil des Tages superweich gestanden und das sehr geschätzt. Mitte November bekam dann Shetti Nemo (hiergebliebenen, weil ihn sonst niemand wollte) aus wohl diversen Gründen, aber definitiv auch viel zu fett, Rehe. Ich habe das Krankenlager nochmals aufgepeppt und das arme Viech hat geschlagene 14 Tage trotz Schmerzmittel keinen Schritt davon weggemacht. Dort geäppelt und gepinkelt, sich an Ort und Stelle hingelegt, mehrmals am Tag bis abends Wasser im Eimer gegeben. Einsperren war definitiv nicht nötig, seine Mitponys aber auch sehr rücksichtsvoll. Nach den 14 Tagen ging es dann aber auch zügig besser. Er steht allerdings, wenn er nicht draußen am Futterkasten (auf Pflaster) mit den anderen speist, immer noch gerne auf der Polsterfläche und kriegt dort zusammen mit Onki auch noch einen Futtersack, wenn die anderen auf der Koppel sind.
Den Polsterkram kriegt man kostenlos bis äußerst günstig. Ich hatte schon vorher zu Trainingszwecken eine Suchanzeige auf Ebay Kleinanzeigen und alte Gartenstuhlauflagen aufgegeben konnte die kofferraumweise kostenlos abholen und hab reichlich. Drunter wegen der Stabilität bereits vorhandenen Fallschutzmatten (die dünne gibt`s günstig im Baumarkt), drüber den vorhandenen und sagenhaft robusten Nadelfilz. Dazwischen dann noch einem vom Sperrmüll geretteten sehr dicken Teppich. Hat sich zumindest bei kleinen Ponys bestens bewährt, sehr einfach sauber zu halten zumindest der Teil Fressplatz, wo nur die Vorderbeine stehen. Und wenn nicht mehr benötigt bzw. wirklich zu eklig, ab auf den Sperrmüll, wo das meiste Zeugs eh schon früher landen sollte.
Möglicherweise ist das außer definitiv „sehr angenehm“ auch noch therapeutisch sinnvoll wegen instabilem Untergrund …?

Gruß
Katja
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Re: Hufrehe – angenehme Stehfläche
« Antwort #1 am: 04. Januar 2021, 14:45:32 »
Das passt im weiten Sinne zu meiner Erfahrung.
Wir haben während des Schubs die Schuhe mit dickem (!) Filz ausgepolstert und das hat richtig viel gebracht.
Zum Einen die Feuchtigkeit etwas genommen (der Huf wird sonst in den Schuhen noch schneller "unschön") und zum anderen liefen die Pferde damit sehr viel deutlich besser. Ich dachte auch durch Polsterung und Nachgeben an der richtigen Stelle.
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Re: Hufrehe – angenehme Stehfläche
« Antwort #2 am: 04. Januar 2021, 18:05:28 »
Ich kenn's eh so, dass Rehepferde weich stehen sollten... Ob weiche Hufschuhe/Verbände oder gleich die dick und fett mit Stroh eingestreute Box  :nick:
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Re: Hufrehe – angenehme Stehfläche
« Antwort #3 am: 04. Januar 2021, 18:35:59 »
Gute Idee, hier Erfahrungen dazu zu sammeln!  :)

Für uns war die Lösung, einen LKW mit 0/2er Sand in den Paddock zu kippen. Das Rehepferd hat sich dann je nach Bedarf den ganzen Tag oder nur zeitweise in den losen Sand gestellt, so daß sich der Huf genau so drehen konnte, wie es gerade für den Hufbeinträger erträglich war.

Beste Grüße,
Dörte.
Lieber breit grinsen als schmal denken!  (B.Berckhan)
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Re: Hufrehe – angenehme Stehfläche
« Antwort #4 am: 05. Januar 2021, 14:20:19 »
Ja, diese gute Erfahrung mit dem Sand haben wir diesen Sommer auch gemacht.

Meine 16 jährige Shettystute Ronia hatte 3Monateclang Hufrehe, mit immer wiederkehrenden Schüben, bis ich nach 2 Monaten auf ein grosses Blutbild bestanden habe. Das Resultat war ein ACTH wert von 1200 !!, also Cushing mit einem mega Wert.
Wir mussten sie von den anderen trennen, damit sie in Ruhe liegen und stehen konnte und haben in ihren kleinen Paddock eine 15cm hohe Schicht Sand , körnung 0,4, gekippt, was gleich eine enorme Erleichterung für sie war.
Nach einem Monat Prascend, damals eine halbe Tablette, jetzt eine Viertel, waren die Schübe weg und jetzt flitzt sie wieder als ob nichts gewesen wäre.
Ich habe trotzdem grosse Angst  vor dem Gras im Frühjahr,werde sie ab Februar zusätzlich homeopathisch unterstützen und das Gras sehr begrenzen
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Re: Hufrehe – angenehme Stehfläche
« Antwort #5 am: 07. Januar 2021, 08:52:36 »
Bei mir ist der gesamte vordere Stallbereich auch mit Kies eingestreut. Ich denke, das fühlt sich besser an als Stroh. Letzteres kann ich auch nicht als Einstreu nehmen mangels Entsorgungsmöglichkeiten. Wenn man so einen frei zugänglichen weichen Bereich mit Rauhfutterangebot hat, kann man auch gut die Besserung verfolgen, finde ich. Nemo ist jetzt wieder fast nur noch draußen, obwohl der Bereich oben am Stall und der überdachte Futterplatz befestigt sind, ich gehe davon aus, dass ihm das jetzt also nicht mehr unangenehm ist. Ich hänge trotzdem morgens und abends an der Polsterstelle noch ein Heusäckchen auf - das nutzt dann gerne mal Cello, wenn ihm alle fünfe am Kasten zu viel sind.
Meine beiden Cushis waren nach ACTH-Regulierung ganz normal auf der Koppel (bzw. Minou im hohen Alter soviel wie möglich), aber da tastet man sich besser vorsichtig ran. Super gewirkt hat auch Corticosal (Mönchspfeffer), das Minou bekommen hat, als die Pergolid-Dosis schon ausgereizt war.

Gruß
Katja
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