Um es gleich vorneweg zu sagen. Das ist kein schönes Buch da es um die Hunde der Navy SEALs geht und darum, wie sie im Krieg eingesetzt werden. Geschrieben ist es von einem ehemaligen Navy SEAL, der jetzt Hunde ausbildet und sie an die SEALs und andere entsprechende Einheiten verkauft. Ich setze dennoch eine Buchbesprechung hier rein, weil auch die Ausbildung der Hunde besprochen wird.
Um das einordnen zu können wird ersteinmal klar gemacht, um was für einen Typ Hund es sich handelt. Natuerlich sind es Malinois, aber der Autor sucht überall in der Welt passende Hunde, weil sich selbst von den Malinois nur die wenigsten eignen. Es werden spezifisch Hunde mit einem sehr starken Willen und Durchhaltevermögen gesucht. Der nächste Punkt ist, dass diese Hunde ihren Job machen MÜSSEN. Und zwar fehlerfrei, weil ansonsten Menschen sterben. Und daher liegt der Preis eines solchen Hundes, wenn er fertig ausgebildet ist, bei 50.000 bis 80.000 Dollar.
Und wie werden solche Hunde trainiert? Mit einem Clicker!!! Als Beispiel gibt er an, wie er einem Hund beibringt, in eine Box zu gehen. Er stellt die Box in einen ablenkungsaren Raum und clickt, sobald der Hund sich nähert. Was ich sehr schön finde ist, warum er positive Bestärkung verwendet. Er sagt ganz klar, dass er das ganze auch und zwar genauso schnell mit positiver Strafe erreichen. Aber er will einen Hund, der nicht deswegen Dinge macht, weil er Angst vor der Strafe hat, sondern einen, der das richtige machen WILL. Weil er die Belohnung haben will. Belohnung basiertes Lernen schafft Vertrauen, aus Strafe basierendes zerstört es.
Er erreicht also mit 90-95% positive Bestärkung einen solchen Hund zu den notwendigen Leistungen zu bringen. Und das ist der wesentliche Punkt für uns Clickertrainer, weil es zeigt, dass das typische 'mit nur positiv kann man keinen verlässlichen Gehorsam erzeugen' als Unfug herausstellt. Und genau deswegen halte ich das Buch für uns für wichtig. Es geht nicht um Hund oder Pferd, sondern es geht darum, dass Training mit positiver Bestärkung funktioniert.
Mich hat die Geschichte fasziniert, in der einer der Hunde im Einsatz eine Sprengfalle findet und anzeigt. Damit hat er der gesamten Gruppe das Leben gerettet. Und was macht der Hundeführer? Mitten im Kriegseinsatz? Er packt sein Bällchen aus und spielt zur Belohnung mit dem Hund.
Wie gesagt denke ich, dass das Buch per se kaum etwas für die meisten hier ist. Es unterstützt aber unser Anliegen ungemein.
Joerg