Hi,
ich hab'mit Kala (Paso Fino) auch viel Grundausbildung geclickert, manches allerdings zuwenig geübt, wie ruhig stehen (bräuchte ich manchmal, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, sollte ich also noch üben), anbinden gar nicht mangels günstiger Anbindemöglichkeit bei mir und aufgrund einer persönlichen Panik meinerseits, daß etwas passieren könnte. An's Gebiß habe ich sie auch nicht gewöhnt, weil sie gebißlos geritten wird und ich schon seit Jahren nur mehr Nelly's Gebiß habe, da Nu ebenfalls die letzten Jahren gebißlos geritten wurde. Werde ich möglicherweise die nächsten Tage nachholen, da ich gerade Leihgebisse habe, von wegen testen, welche Breite Lelchen braucht.
Ich hab' also das nicht geclickert, was mir persönlich nicht soo wirklich wichtig war. Ziemlich intensiv haben wir Berührtraining gemacht, auch im Gelände (also gefährliche Gegenstände berühren - macht sie immer noch gerne), da Kalafi ziemlich unsicher war. Auch alleine im Vorgarten bleiben ging bei ihr lange nicht. Was ich immer wieder übe, sind rasche Bewegungen in Kopfnähe, da sie da sehr empfindlich ist (ist ein Blümchen Rührmichnichtan). Aus diesem Grund habe ich auch Augentarget trainiert, also daß sie ihr Auge in meine hingehaltene Hand legt sowie daß sie nach unten nachgibt, wenn ich die Hand rasch auf ihre Nase lege.
Wir haben viel freies Führtraining gemacht, inkl. freies Schulterherein (nicht perfekt, aber brauchbar).
Tricktraining haben wir relativ früh begonnen, da sie sich einerseits viel von Nu abgeguckt und ohne Training angeboten hat und es ihr andererseits Spaß gemacht hat.
Die hohe Reaktivität hat sie immer noch, also Übungen zur Ruhe bauen wir immer wieder ein. Die verschwindet am raschesten, wenn wir nicht daran arbeiten (und ist sowieso nicht unter allen Umständen gegeben). An ihrer Rempeligkeit haben wir so gut wie nicht gearbeitet, da natürlicherweise nur in Spuren vorhanden.
Ein Problem: ihre Lauflust. Als Bestärkung für Tempoverringerung/Anhalten funktioniert fast nur weiterlaufen lassen. Wer will da schon Leckers? Aber wir haben es gestern geschafft, einen ziemlich verwachsenen Weg wieder durchquerbar zu machen, indem ich alle querwuchernden Äste (außer die Heckenrosen) abgebrochen habe. Das bedeutete ca. 1/2 Stunde für vielleicht 300-500 m Weg, mit ständigem Anhalten.
Gewaschen zu werden liebt sie. Mußten wir kaum trainieren, ist aber ziemlich ständig im Training, da ich sie sehr oft (meistens nach dem Reiten) wasche und sie dabei auch noch vereinzelt Lecker kriegt.
Lele (reinrassiges Höhlenurpferd, von Unkundigen für einen Pony/Hafimix gehalten
, war 1 Jahr, als sie bei uns eingezogen ist) ist da ganz anders. Abgeguckt hat sie sich nix von den anderen. Alleinebleiben: kein Problem (liegt vielleicht auch daran, daß sie ihre Box mit 2 Haflingerjährlingshengsten geteilt hatte und heilfroh war, wenn sie alleine war). Mittlerweile ruft sie gottseidank schon längst auch nach den anderen (wirkte schon krankhaft, ihr Desinteresse an anderen Pferden), bleibt aber trotzdem auch alleine.
Rempeligkeit ist bei ihr absolut Thema. Wird es möglicherweise immer bleiben, also vermutlich durchbrechen, wenn man länger nicht daran arbeitet. Mit ihr habe ich viel (freies) Führtraining gemacht. Wenn man konzentriert arbeitet und sie clickt, funktioniert es auch super im Gelände (sie macht auf dem glatten Asphalt sowas wie einen Sliding Stop, wenn ich neben ihr stoppe - am durchhängenden Führstrick). Wenn ich mich verleiten lasse, mit dem Strick zu korrigieren, wird sie mühsam und unsensibel (kommt deshalb so gut wie nicht mehr vor - Frauchen ist ja lernfähig).
Antischeutraining hab'ich mit ihr extrem wenig gemacht. Viel weniger als mit Kala. Ist bei ihr auch einfach nicht notwendig.
Sie drängt sich auch viel direkter in den Vordergrund, wenn sie nicht dran ist. Entweder ich trenne dann, indem ich mit Kala (oder Nelly im Innenhof oder Vorgarten trainiere, oder ich binde Lele an einen Baum (bei ihr habe ich da keine Angst, daß etwas passiert. Bin natürlich immer in Sichtweite). Kala war da immer viel subtiler. Hat sich einfach in mein Sichtfeld gestellt und tolle Sachen angeboten. Oder die Sachen aufgehoben, die den anderen runtergefallen sind.
Längeres Stehen an einem stationären Target hat Chrissi mit ihrer Gaviora sehr intensiv geübt. Mir hat dafür offengestanden immer die Geduld gefehlt (vielleicht raffe ich mich ja doch noch auf).
Hufe geben und sich putzen lassen habe ich natürlich auch geclickert.
Was auch noch typisch für die ängstlich-sensible Kala war: Nach Nu's Tod hat sie lange nur bei Licht geschlafen. Wenn ich es abgedreht habe, ging es taps, taps, taps, clack, und es brannte wieder (der Schalter ist im Stall). Auch mehrfach hintereinander, bis ich es aufgegeben und auf Sparlampen umgestellt habe.
So, jetzt geh'ich nach Lelchen gucken. Die ist ziemlich daneben, da ihr heute die Wolfszähne gezogen wurden.
Viele Grüße
Carola