Das mit den überschäumenden Reaktionen kenne ich nur zu gut, seufz. So ein Kandidat ist Monty auch.
Vor über bald 2 Jahren hat er mich als Jährling in den Bauch getreten. Von da an mußte etwas passieren. Eigentlich wollte ich ihn auch nur Jungpferd sein lassen. Nach der Aktion habe ich beschlossen dass etwas mehr Erziehung in dem Fall einfach sein muss.
Wir haben uns dann etwas mehr übers Clickern informiert. Mittlerweile clickere ich aber nur noch ganz bestimmte Situationen, damit kommen wir am besten klar. Diese bestimmten Situationen sind z. B. dass das Pferd die Füße im Wassereimer stehen läßt.
Es würde sicher auch in anderen Dingen oder generell funktionieren, aber das ist einfach nicht 100% mein Weg mit dem ich mich auch wohl fühle. Also machen wir es so.
Zudem was mein Jungpferd kann:
- Hufegeben (das ist für mich eins der ersten und wichtigsten Dinge, ist aber vermutlich eine Berufskrankheit
)
- Führen lassen:
a) Pferd bleibt hinter mir
b) Pferd läuft auf gleicher Höhe
c) Pferd läuft vor mir (daran wollen wir jetzt anfangen zu arbeiten, also die Führposition noch weiter verändern)
- putzen lassen, überall anfassen lassen
- ruhig am Anbinder stehen. Dabei heißt ruhig für mich nicht statuengleich sondern ohne ständig zu hampeln. Und das auch mal länger.
- Fliegenspray kennen lernen (findet er blöde, wird aber nicht panisch)
- und bei mir bzw. in unserem Fall ganz wichtig: er muss vor mir weichen wenn ich das anfrage
- auf Pfiff von der Weide kommen (ist einfach nur praktisch und kein "Muss" klappt aber in der Regel wenn sie nicht 5 min. vorher frisches Gras zugesteckt bekommen haben)
- alleine verladen lassen (gerne auch alleine in den Hänger schicken lassen...macht sovieles einfacher)
Derzeit versuchen ca. 1 x die Woche einen kleinen Spaziergang alleine zu machen (mit anderem Pferd ist er cool und geht quasi überall hin) und noch ca. 2 x kurze Bodenarbeitssequenzen wo ich in erster Linie das Weichen und Herkommen abfrage, und das auf immer feinere Signale.
Im Stall und auf der Weide läuft er mir oft nach wie ein Hündchen. Wenn ich komme steht er schon oft blubbernd am Stalleingang und blubbert den ganzen langen Schotterweg den ich langfahre bis ich endlich parke und wenn ich wieder gehen steht er in der Regel am Tor und verabschiedet mich. Unser Verhältnis hat sich die letzten Monate stetig verbessert und er vertraut mir so dass er sich auch wenn er liegt und schläft anfassen läßt, ich mich auf ihn draufsetzen kann, ihn kraulen kann und er sich an mich kuschelt.
Das ist mir wichtig, ein gutes aber auch respektvolles Verhältnis als Basis für das ganze spätere gemeinsame Zusammenarbeiten. Dabei möchte ich dass er Freude an der Arbeit mit mir hat und sich mir gerne anschließt, und nicht weil er das Gefühl hat dazu gewzungen zu werden. Leider heißt das nicht dass es sich immer völlig vermeiden läßt zu zeigen, dass letztlich schon in erster Linie ich den Ton angebe. Sprich wenn er mir zu nahe kommt und mich halber umnieten will, muss er einfach weichen.