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Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras

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Marina
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Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« am: 17. Oktober 2014, 09:41:46 »
Hallo ihr Lieben :)

Meisje und ich versuchen uns gerade das richtige Führen und das daraus ergebende Spazierengehen zu erarbeiten.

Fakt ist, dass wir nur auf Wiese üben können, weil es nichts anderes gibt. Selbst unser Platz ist nur ein abgestecktes Stück Wiese und abgesehen davon, so weit kämen wir im Moment nicht.

Also haben wir auf der Koppel zwischen den anderen Pferden damit begonnen, dem Target frei zu folgen und haben es so Stück für Stück weiter aufgebaut.

Es gab gute Tage (da ist sie sogar ohne Strick und Halfter neben mir hergetrabt und dabei fühlt man sich selbst so frei) und dann haben wir begonnen, außerhalb der Koppel zu üben.
Wir haben auch immer mehr Fortschritte gemacht, sodass ich eigentlich gedacht habe, dass wir so langsam anfangen könnten, uns von den anderen zu entfernen.
Das ging dann auch für ein paar Tage gut. Wir konnten uns zwar immer nur in Sichtweite der anderen bewegen, aber das ist ja schon mal besser als nichts!

Und auf einmal fällt sie wieder in ihren alten Trott.
Kaum öffne ich das Koppeltor um es mit ihr zu verlassen, geht sie mit und schwups steckt der Kopf außerhalb der Koppel im Gras. Davon kann sie sich dann meistens noch losreißen, aber dann wird nur noch zum Gras gezogen. Sie macht ihr Genick zu, dreht ihren Kopf von mir weg und drückt ihre innere Schulter in meine Richtung und büffelt ohne Rücksicht auf Verluste zu ihrem heißgeliebten Gras.
Ich hab dann keine andere Möglichkeit, als ihr zu folgen.
Also stehen wir dann da, Pferdchen am Schlingen, ich selbst übe mich in Ruhe und Geduld und versuche sie irgendwie (!) wieder in die Koppel zu bringen, weil ich mich selbst in der Situation nicht wohl fühle. Nur reagiert sie hier auf nichts. Ihr Ziel besteht darin einzig und allein Gras zu vertilgen, weil das arme Tier ja auf der eigenen Koppel hungern muss...  :grmpf:
Es wird weder das Target noch das Rufen ihres Namens angenommen.

So und nun bin ich für jeden Tipp dankbar und hoffe, dass ich meinen Büffel bald gebändigt bekomme ;)

Ach, als erste Maßnahme gönne ich uns beiden jetzt erstmal ein freies Wochenende um selbst wieder etwas runter zu fahren und versuche, es nicht persönlich zu nehmen.
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #1 am: 17. Oktober 2014, 11:42:20 »
Zitat
Ach, als erste Maßnahme gönne ich uns beiden jetzt erstmal ein freies Wochenende um selbst wieder etwas runter zu fahren und versuche, es nicht persönlich zu nehmen.

:thup: das ist wirklich das Beste was Du tun kannst.
Wo bist Du denn beheimatet? Vielleicht kann Dir ja jemand vor Ort helfen.

Zum Grastraining hab ich hier mal ein Filmchen:
https://www.youtube.com/watch?v=PkkrrIUC0KE
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Marina
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #2 am: 17. Oktober 2014, 13:32:34 »
Vielen Dank für das Video, nur sieht das Fressen bei diesem Pferdchen so "harmlos" aus. Ich hab da eher ein Fressmonster, das magnetisch angezogen wird :D Und sobald das Maul einmal angedockt ist, wird der ganze Kopf tonnenschwer...

Wir kommen aus Unterfranken.
Ich hatte ja auch schon das Glück, ein paar Mitglieder kennen lernen zu dürfen und hab mir ein paar Tipps geholt, wie ich mein Pferd am Strick aufmerksam machen kann und wie ich sie besser stoppen kann. Da muss ich aber wohl noch ein wenig mehr in mich gehen um das besser zu verinnerlichen, sodass ich es auch meinem Pferd rüberbringen kann ;)

Wenn es sonst noch weitere Anregungen gibt, nehme ich sie gerne an :)
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #3 am: 17. Oktober 2014, 13:37:03 »
Bei meiner Abbey hab ich das so gemacht, dass sie einfach mal nicht ans Gras kommt, wiel ich dagegen gehalten hab. Wenn sie mal unten war sofort hoch gezupft... Dann wurde es ihr zu blöd, und wenn sie kurz fein gegangen ist ohne runter zu ziehen, gabs die Erlaubnis Gras zu fressen. Dann lass ich sie kurz fressen. Seitdem sie weiß, dass sie regelmäßig grasen darf, und es dann angenehmer ist, weil ich nicht blod an ihr rumzupf ist sie wirklich brav, und sie probierts nur, wenn ich mal nicht konsequent genug war  :cheese:

Beim Hafl schauts ganz anders aus, weil man den oft nicht abhalten KANN.. schon garnicht am HAlfter.. Oft nichmnal am Kappzaum oder an der Trense.. Da ist ihr das voll egal..
Da muss man seehr schnell reagieren, und viel Kekse stopfen..

Kekse stopfen ist überhaupt wichtig bei dem Thema - und am Besten ist es, wenn die Kekse besser sind als das Gras (sofern es sowas gibt). Nur wenn das Training Spaß macht, und die Kekse erstrebenswert sind wird das Pferd aufgeben ans Gras zu kommen :nixweiss:
Liebe Grüße!
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #5 am: 17. Oktober 2014, 16:54:43 »
Marina, das ist ja schon nach einiger Zeit Training... den GrasRUMMS kenne ich auch extrem gut  :roll:
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #6 am: 17. Oktober 2014, 22:55:45 »
Genau so ein Grasmagnet-Pony hatte/habe ich auch (Hafi).
Anfangs war es wirklich schwer und es hat lange gedauert.
Ich habe es ähnlich gemacht wie Muriel, aber auch wie AbbeyWood.
Anfangs habe ich sie am eher kurzen Führstrick geführt/gehalten und bei jedem Schritt, den sie brav bei mir blieb, geclickt.
Wenn der Kopf doch mal runter ging habe ich immer wieder Führstrick angenommen, nachgegeben, wieder angenommen.
Sobald der Kopf oben war gab es einen Click und natürlich Keks.
Jetzt wo Handtarget ganz gut "drin" ist, nehme ich auch das, zum führen über Gras, weil sie das meist besser findet. Da gibt es ja was ganz feines ;)
Das abrufen wird durch die Anfragen-Nachgeben immer einfacher, aber es braucht eben Zeit :nick:
Ich bin sicher ihr schafft das auch :cheer:
LG, Steffi und Haflingerin Momo

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Marina
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #7 am: 21. Oktober 2014, 12:45:37 »
Danke für eure Antworten :)

Ich versuche mal aus allem etwas Positives mitzunehmen ;)

Als erstes habe ich mich auf der Koppel zu ihr gesellt, während sie gefressen hat und habe unterschiedliches ausprobiert, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.
Am besten reagiert sie hier auf Geräusche.
Also werde ich als nächstes immer wieder versuchen, ihre Aufmerksamkeit während sie auf der Koppel grast, durch einen Pfiff auf mich zu lenken und jede Reaktion auf mich belohnen.
Noch dazu werde ich beim Belohnen noch mehr auf Höflichkeit achten, obwohl sie bis jetzt immer recht geduldig war.

Beim Führen werde ich meine Anfragen wohl auch klarer für sie formulieren und ihre Aufmerksamkeit vorm Antreten verstärkt auf mich lenken und belohnen.
Auch werde ich es belohnen, wenn sie lieb mit mir geht.

Wenn beides dann klappen sollte, so wie ich es mir denke, werde ich mit ihr mit Knotenhalfter die Koppel verlassen und hoffen, dass sie so gut drauf ist, dass sie direkt bei mir bleibt, ansonsten sollte ich zwei Möglichkeiten haben, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und sie zum Mitgehen animieren.
Aber bis dahin wird wohl noch etwas Zeit vergehen.

Meint ihr, es wäre ratsam, ihr zwischendrin das Grasfressen auch wieder zu erlauben? Also wir haben noch kein Kommando dafür, dass sie etwas nehmen darf, weil sie eben bis jetzt recht diszipliniert war, wenn es ums Fressen ging.
Ich denke nämlich, dass es sie momentan verwirren würde, ihr einmal das Fressen zu erlauben und sie im nächsten Moment wieder davon abzurufen?  :nixweiss:
Oder verwirrt es gerade nur mich?

Und noch eine Frage zu dem akustischen Signal, also dem Pfeifen wenn sie grast.
Ist es sinnvoller, es nur beim Grasen einzusetzen oder soll ich es auch verwenden, wenn ihre Aufmerksamkeit zwischen verschiedenen Übungen flöten geht?
Ich will ja, dass sie gerade am Anfang versteht, was ich von ihr will und will sie nicht durcheinanderbringen, weil ich "mal hier und mal dort" pfeife.  ???
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #8 am: 21. Oktober 2014, 12:59:27 »
Bei uns war es der durchbruch, als meinem Pferd klar wurde, dass Kopf aus dem Gras heben nicht für immer ist, sondern sie bald wieder fressen darf.

Vielleicht kannst du das schon auf der Koppel so machen, dass du sie belohnst wenn sie sich dir zu und dem Gras abwendet, und sobald du merkst sie frisst gleich wieder gibst du dein Grassignal :nixweiss:
Ich muss sagen ich hab das von Anfang an mit Halfter und Strick geübt, weil ich auch wollt, dass sie merkt ohne Signal muss sies garnicht erst probieren, weil ich sie nicht hinlasse - da hat sich bewährt, den Strick in beiden Händen vor der Brust zu fixieren, und wenn sie runterreißt, dann ist sie schuld, wenn das Halfter zwickt, weil ich hab mich ja nicht bewegt. Es geht schlicht und einfach nicht runter  :cheese:


Mir ist nochwas eingefallen:
Ich konnte ohne Halfte nie was mit Abbey machen, da hat sie eine Zeitlang mitgemacht, aber sobald ich mehr verlang hab ist sie zum Gras gegangen, das ist halt doch viel attraktiver.
Das erstemal, dass ich frei am Gras arbeiten konnte ohne dass sie ständig frisst, war, als ih begonnen hab Frisbee anstupsen unter Signalkontrolle zu bringen. Das hat sie anscheinend echt fasziniert.
Ich glaub Tine oder Heike haben da mal was drüber geschrieben wesegen ich das probiert hab.
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #9 am: 25. Januar 2015, 09:01:12 »
da ich ja auch so Fressmonster habe - warum wegrennen nach dem scheuen, der nächste Grasbüschel ist viel verlockender.....

fange ich schon jetzt mit Anti-Grasen-Training an:

- Vegetation wenig verlockend, bei uns liegt sogar Schnee
- man kann so den Schwierigkeitsgrad langsam aufbauen


und zwar mit zuerst leeren, später gefüllten Futterschüsseln, die sie ignorieren bzw. an denen sie vorbeigehen müssen. Später soll dann das Kopf heben aus der Schüssel hinzukommen.

Durch die Schüssel kann ich das Umfeld besser gestalten und auch den Schwierigkeitsgrad variieren, von "langweiligen" Inhalten bis hin zu super lecker und das "nimm den Kopf auf leise Signale hoch" bzw. "ignoriere die Futterquelle" immer mehr festigen.
Sabine
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #10 am: 09. September 2016, 06:57:59 »
Das klingt interessant Sabine, magst du erzählen, wie du das damals aufgebaut hast?

Wir üben das Grastraining momentan so: Ich gebe mir alle Mühe, schneller zu sein als Frodur und zu verhindern, dass der Kopf überhaupt erst ins Gras abtaucht. Sehe ich ihn sich zum Gras hin orientieren, versuche ich, ihn mit einem Handtarget wieder zu mir zu holen mit der Aufmerksamkeit. Das ist allerdings geistig sehr anstrengend für uns beide.
Wir haben eine Art "Geht-immer"-Signal für draußen eingeführt: Wenn er von sich aus an meine Hand stupst, bekommt er C+B. Das macht es schon etwas einfacher - so orientiert er sich von selber zu mir. Aber an den ganz verlockenden Stellen kommen wir so auch (noch) nicht gelassen und entspannt vorbei.

Wenn der Kopf einmal im Gras ist (ob nun von selber - ich war zu langsam, oder auf Signal), dann warte ich auf einen Moment, in dem er ihn von selber wieder hoch nimmt. Das clicke ich und schiebe ihm sofort die Hand mit (vielen) Keksen unter die Nase. Während er diese nimmt, bewege ich mich schon leicht vom Gras weg und nehme ihn mit. Das klappt meist sehr gut. Außer das Gras ist WIRKLICH SEHR lecker und er hat WIRKLICH VIEL Grashunger, dann haut er manchmal den Kopf mit Wucht wieder runter, daher habe ich mir angewöhnt, an den wirklich schwierigen Stellen (ich wüsste ja zu gerne, was genau da wächst) den Strick so kurz zu haben, dass er gar nicht bis ins Gras kommt. So ganz vollkommen fühlt sich diese Methode allerdings noch nicht an, also der Teil mit dem Strick.

Wenn er den Kopf so gar nicht wieder aus dem Gras nehmen mag, versuche ich es mit Wort"signal" und einem leichten Anheben des Stricks, ohne dass Zug auf den Strick kommt. Meist klappt das auch. Manchmal stellt er die Ohren aber auch absolut auf Durchzug  :confused:
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #11 am: 09. September 2016, 07:13:24 »
Da dieses Thema aktuell verlinkt wurde, schreibe ich mal ein bisschen zu unserem weiteren Training, denn da hat mir ein Trick von Mary Concannon sehr weitergeholfen.

Aktuell darf z.B. Laudine auch nur wenig auf Gras und Teddy war bis vor ein paar Wochen sooo hungrig auf Gras, dass draussen spazierengehen kaum möglich war.

Angefangen hat der erhöhte Schwierigkeitsgrad natürlich früher im Jahr, als der Aufwuchs extrem lecker war.

Das "immer wieder hochholen" hat z.B. bei Teddy nur zu immer mehr Gegenwehr und Blockieren geführt. Mary schlug daher vor, aus dem Kopf hoch ein Spiel zu machen und das freiwillige hochnehmen des Kopfes zu clicken.

Anfänglich, so sagte sie und hatte recht, würde der Kopf nach dem Click vermutlich direkt wieder in's Gras gehen, weil nicht mal das Warten auf ein Leckerli möglich ist. Recht hatte sie. Gerade bei Teddy und Laudine habe ich bis zu 10 leere Clicks (bzw. Grasclicks), bis sie den Kopf Richtung Leckerli oben halten können. Auch brauchen beide sehr lange Anfangsfresszeiten, bis der Kopf das erste Mal aus dem Gras kommt

Xee und Finn fangen bei Grasspielen schon viel früher an, das Kopf hochnehmen kommt früher und auch das Spielen mit der Verstärkung.

Ich lerne, die Signale der einzelnen Pferde besser zu beurteilen, wann es Sinn macht, das Kopf hoch zu "fordern" - und hier dann mittels Stricktechnik von Alexandra mit JoyStick direkt am Karabinerhaken und TaiChi-Stand.

Laudine z.B. grunzt, wenn sie noch ein paar Maulvoll mehr braucht. Frage ich ein paar Sekunden später nochmal, kommt der Kopf auf leichte Anfrage hoch.

Ich gebe nach dem Click für Kopf hoch dann auch noch einen Click für Handtarget, sofern möglich (wenn Hunger zu gross, ist der Kopf sofort nach dem CT wieder im Gras und ich wiederhole die Anfrage nach ein paar weiteren Maulvoll). Das gehört zu unserem Loop, der dann mit ein paar Schritten weitergehen fortgesetzt wird.

Grasbüschel jagen ist eine Idee von Alexandra: gezieltes Weitergehen bis zu einem bestimmten Fleck Gras und dann deutlich das Fressen erlauben.

Durch das Wegfüttern vom Ausgang, damit ich nicht beim reingehen in den Stall gemobbt werde = ich werfe Grascobs in den hinteren Bereich des Laufstalles, habe ich noch weitere Übungsmöglichkeiten. Da natürlich oft auch das Pony, mit dem ich arbeiten möchte, dann die geworfenen Cobs aufsammelt, biete ich seit einigen Wochen diesem Pferd ein Handtarget. Dazu stehe ich ca. 2 Schritte entfernt, direkt im Blickfeld, seitlich vor dem Kopf und biete das Handtarget an. Kommt das Pony zur Hand, gibt es CT mit einem hochwertigeren Leckerli, CT für aufhalftern und dann geht's raus zum clickern.

Kommt Pony nicht zum Handtarget, verliert es für diesen Durchgang seine/ihre Option auf Clickerspiele/hochwertige Leckerli und ein anderes Pony kommt dran (da bin ich natürlich in einer Sonderposition, weil ich wählen kann). Aber auch, wenn z.B. besagtes Pony unbedingt ausgewählt werden muss, z.B., weil es jetzt mit Hufe machen dran ist, bekomme ich nach Rausgehen, kurz warten und nochmal reinkommen und Handtarget wiederholen dann meistens ein sehr schnelles "ja, ich will mit!"

Das macht mittels Handtarget zum Kopf hochnehmen auffordern auch beim Grasen zu einer Option.
Sabine
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #12 am: 09. September 2016, 08:42:30 »
ich habe aktuell nicht viel zu dem Thema auf Film und in dem kurzen Clip stört das Gegenlicht ziemlich.

Laudine nimmt sich beim Freiformen von "rückwärts auf eine Matte" eine Auszeit. Das erste Mal kommt sie recht zügig auf's Handtarget vom Gras weg - an der Stelle sehr kurz gefressen.

Aber es reicht ihr noch nicht und sie geht weiter zu einer Stelle am Zaun, an der das Gras höher steht.

Ich könnte massiver anfragen, aber ich spiele mittlerweile ganz gerne mit der Option "freie Wahl" und schaue, unter welchen Umständen sich welches Pony eine wie lange Pause nimmt/nehmen muss.

Wenn man sich die Gesamtlaufzeit anschaut, sind es nicht mal volle drei Minuten Denkpause. Sowas fühlt sich mitten in der Situation immer ellenlang an, aber im Gesamten betrachtet......

https://www.youtube.com/watch?v=FXGEkGN9fbU
Sabine
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #13 am: 09. September 2016, 17:06:23 »
Vielen Dank für deinen langen Beitrag und das Video :)
Liebe Grüße
Celina
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Re: Die Sache mit dem Führen und dem verführerischen Gras
« Antwort #14 am: 03. November 2016, 15:43:44 »
Hallo, einige Beiträge sind ja schon älter, aber auch gut - mich würde interessieren, wer mit "Hardcorefressern", also nicht Pferden, die mal naschen bzw. mal kurz anfragen, ob sie dürfen und auf "Nein, bitte" nicht, es auch brav sein lassen, sondern mit solchen, die anscheinend immer kurz vor dem Hungertod stehen, nur mit positiver Verstärkung soweit gekommen ist, dass auch wirklich längere Strecken am Stück und am durchhängenden Strick zurückgelegt werden können. Vorausgesetzt, Roß hat nicht grade akuten Grasentzug, sondern sollte grundsätzlich satt sein, ist auch zumindest teilweise auf Weide und man wandert nicht durch kniehohes Gras...  Geht das mit allen Kandidaten nach entsprechenden Training oder manchmal wirklich nur, wenn alle paar 100 Meter geclickt und gefüttert bzw. "Grase-Pause" eingelegt wird?

Gruß
Shotlandpony
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