Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Führposition

  • 20 Antworten
  • 7896 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

  • *****
  • Mitglied
  • 2018 Beiträge
    • Gabors Instagram
Führposition
« am: 02. April 2014, 11:16:47 »
So, kaum angemeldet, schon gibts ein neues Thema von mir. Ich hoffe, ich bin hier richtig und das Thema wurde nicht schon in aller Ausführlichkeit besprochen....zumindest habe ich nichts gefunden.  :rotw:

Ich muss etwas ausschweifen, um mein Problem zu erklären und hoffe hier die richtigen Lösungsansätze zu finden.

Es geht um folgendes: Wie im Vorstellungsthread ja schon erwähnt, besuche ich mein Pferd (wird bald vier) nur am Wochenende. Dadurch sind unsere Fortschritte natürlich wesentlich langsamer als bei gleichaltrigen Pferden und wir "dümpeln" derzeit noch an den Basics rum - eingeritten ist er noch nicht.

Was ich zur Zeit mit ihm vermehrt übe, sind Führübungen. Auf dem heimischen Gelände klappt es schon ganz gut. Bei diesem tollen Wetter gehe ich natürlich auch wieder gerne raus - ich muss zugeben, das Spazierengehen habe ich über den Winter komplett bleiben lassen. Daher fangen wir wieder so ein bisschen bei Null an. Er ist zwar interessiert an allem, schaut viel rum, hängt mit der Nase auf dem Boden, geht aber fleißig vorwärts und bleibt eigentlich auch auf meiner Höhe. Eigentlich....

Wenn er sich denn über irgendwas aufregt - letztens waren es Fahrradfahrer - ist er komplett durch den Wind. Achtet kaum mehr auf mich und wird automatisch schneller. Ich habe dann kaum noch eine Möglichkeit ihn auf meine Höhe zu bekommen (Sein Kopf soll knapp vor meiner Schulter sein)

Mein bisheriges Vorgehen: Ich habe ihn in den momenten, in denen er auf der Höhe war, in der ich ihn haben will, bestärkt C+B. Bevor er aber die Belohnung bekommt, muss er erstmal ein bis zwei Schritte rückwärts gehen. Das hat er schon raus und geht nach dem Click beim Führen direkt die beiden Schritte zurück (nicht jedoch ohne ärgerliches Schweifwedeln -> in aufregenden Situationen). Kann er denn wissen, dass es für die Position den Click gab?

Problem: Wenn er mal in das eilige Gehen fällt, schaff ich es kaum noch, ihn bestärken zu können.

verschiedene Lösungsvorschläge:
- Führkette: Ja, ich habe eine "harmlosere" Variante verwendet, mit einem Strick, den ich wie eine Führkette verschnalle. Bringt nur bedingt was, da ich gemerkt habe, dass der Zwerg auf Druck mit großem Unwillen reagiert. (Das war auch der Grund, warum ich zum Clickern übergegangen bin)
- Strickende wie ein Propeller kreiseln lassen, wenn er auf meiner Höhe bleibt, wieder aufhören. : Bringt kurzfristig was, allerdings reist er dann den Kopf hoch und trippelt ärgerlich neben mir her, sobald ich mit dem Kreiseln aufhöre, wird er sofort wieder schneller. Oder - er ist ja nicht dumm - er läuft mit so weitem Abstand von mir dass ihn das Strickende nicht treffen kann. Wenn er mal vom Strickende getroffen wurde, schüttelt er ärgerlich den Kopf, ändert aber nichts an seiner Position:  :why:

Lösungsvorschläge von Muriel:
- Targetstick
- Handtarget

So. Ich hab mich dann hier ein wenig zum Handtarget eingelesen (ehrlich gesagt, einen Targetstick mitzunehmen, möchte ich wohl erstmal nicht, sonst brauch ich irgendwann ne dritte Hand  :cheese: )

Meine Frage also: Ist das Vorgehen, wie ich es bisher gemacht habe sinnvoll und wie setze ich das Handtarget für meine Zwecke ein?
Soll er der Hand folgen? Sie berühren? Wann biete ich ihm die Hand an, immer oder nur in aufregenden Situationen? Was, wenn er sie ignoriert, weil irgendwas anderes eben doch spannender ist?

Fragen über Fragen, ich hoffe, ihr könnt mir helfen...

Lieben Dank  :dops:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2018 Beiträge
    • Gabors Instagram
Re: Führposition
« Antwort #1 am: 04. April 2014, 13:22:53 »
Hat niemand eine Idee? Oder bin ich nur schon wieder zu ungeduldig.... :cheese:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
  • Gespeichert

  • *****
  • Administrator
  • 12686 Beiträge
Re: Führposition
« Antwort #2 am: 04. April 2014, 13:39:46 »
Nur eine ganz kurze Idee: es klingt so, als wäre eigentlich alles paletti, solange nicht irgendein "Schreckgespenst" auftaucht, was ihn so stresst, dass er Dir nicht mehr zuhören und auf der richtigen Höhe gehen kann.

Sollte das so sein, dann würde ich das eher als Antischrecktraining angehen, und weniger als Führtraining. Bzw. getrennt davon, also Führtraining noch weiter verfeinern, wenn ihr keine Schrecksituation habt, in der Schrecksituation nur Management betreiben und nicht auf ordentlicher Führposition beharren (falls Du vor Spinnen o.ä. Angst hast: mach' mal Matheaufgaben, wenn auf dem Aufgabenblatt eine fette Vogelspinne sitzt; bei mir würde das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen, als wenn da keine Spinne sitzt ;) ).

Für's Schrecktraining kann Dir das Handtarget wieder gut helfen, wenn das quasi wie ein "Kuscheltuch" für's Pferd wirkt, weil es in ruhigen Situationen sehr häufig gut belohnt wurde und damit dann auch in Schrecksituationen eine gewisse Entspannung mittransportiert.
Viele Grüße,
Esther
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 694
*

Re: Führposition
« Antwort #3 am: 04. April 2014, 13:59:12 »
Wenn er anfängt zu "rennen" vielleicht komplett anhalten und einfache Übungen abfragen, wie zum Beispiel Handtarget. somit kann Pferdi sich dann wieder mehr auf dich konzentrieren und sich beruhigen. ob da die genaue Position in der Situation wichtig ist, glaube ich erst mal nicht. er muß nur aus der OhgottwasistdaStimmung raus kommen und dann wird er eure normale Führposition auch wieder von alleine einnehmen können, wenn er die Ruhe wiederfindet.
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2018 Beiträge
    • Gabors Instagram
Re: Führposition
« Antwort #4 am: 04. April 2014, 15:06:30 »
Sollte das so sein, dann würde ich das eher als Antischrecktraining angehen, und weniger als Führtraining. Bzw. getrennt davon, also Führtraining noch weiter verfeinern, wenn ihr keine Schrecksituation habt, in der Schrecksituation nur Management betreiben und nicht auf ordentlicher Führposition beharren (falls Du vor Spinnen o.ä. Angst hast: mach' mal Matheaufgaben, wenn auf dem Aufgabenblatt eine fette Vogelspinne sitzt; bei mir würde das Ergebnis deutlich schlechter ausfallen, als wenn da keine Spinne sitzt ;) ).

Guter Vergleich  :cheese: Leuchtet mir ein, danke! Also gut, dann verfeiner ich das Führtraining auf Platz und Zirkel und auf bekannten Spazierstrecken. Ist dort aber meine Vorgehensweise sinnvoll, was meinst Du? Also immer dann zu clicken, wenn er auf meiner gewünschten Position geht?

Dann muss ich mich wohl noch mehr in das Thema Handtarget einlesen. Konditioniert hab ich ihn mit einer Fliegenklatsche. Ist das im Prinzip das gleiche? Also fürs Anstubsen gibts nen Click und das steiger ich nach und nach bis er es lange berührt?
Oder ist das "Folgen" hier besser?
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2018 Beiträge
    • Gabors Instagram
Re: Führposition
« Antwort #5 am: 08. April 2014, 09:22:55 »
Ich habe jetzt nochmal die Führübungen im gewohnten Terrain probiert. Das ist in seinem Fall der Longierzirkel. Dort konnte ich auch ohne Strick vorwärts, links, rechts, rückwärts, schneller, langsamer, Trab (den allerdings mit Strick). Das konnte er so gut, dass es ihm schon fast langweilig wurde und es teilweise als Spiel gesehen hat. :ga:

Das war jetzt auch nicht so ganz das, was ich wollte.

Aber immerhin, theoretisch weiß er, wo seine Position beim Führen ist...

Jetzt muss er das nur auch draußen schaffen.

Süß fand ich ja folgende Situation: Ich habe ihm beigebracht, dass er auf "brrr" anhalten soll - klappt meistens  :cheese: - und das Leckerlie bekommt er dann erst, wenn er ein paar Schritte rückwärts geht. Ich habe es also mal wieder auf dem Reitplatz geübt. Dort ist er ebenfalls noch etwas unsicher, es gibt halt auch viel zu schauen. Jedenfalls hat er ohne Zug am Strick brav angehalten, hat aber ein paar Schritte gebraucht, bis er wirklich zum Stehen kam. Hat sich dann daran erinnert, dass er erst auf Rückwärtsgehen das Leckerlie bekommt und hat sofort den Rückwärtsgang eingelegt. Als er dann auf meiner Höhe war gabs den Click.  :dops:

Ist das so richtig? Oder muss ich strenger sein, dass er schneller anhält?

Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
  • Gespeichert

verena
*

Re: Führposition
« Antwort #6 am: 08. April 2014, 09:49:24 »
Hm, ich würde da ein wenig aufpassen, daß Du für ihn die Kriterien ganz klar setzt. Wenn Du ihn exakt fürs Anhalten belohnen möchtest, dann würde ich auch den Moment clicken, wo er anhält. Wenn Du das Gehen neben dir mit Kopf neben Deiner Schulter üben möchtest, würde ich immer dann clicken, wenn eben der Kopf auf Deiner Schulter ist. Du mußt aufpassen, daß Du da nicht zu viel Fokus aufs Rückwärtsgehen legst und das mitbestärkst und dann womöglich ein Pferd bekommst, daß bei jeder Gelegenheit rückwärts läuft. Eine Möglichkeit wäre sonst auch ihn fürs Anhalten zu clicken, auch wenn das ein wenig vor Deinem Kopf ist und ihn dann rückwärtsfütterst.  Das ist eine der Basisübungen von Alexandra Kurland und ich glaube von Heike gibt es da auch schöne Filme dazu (kann sie leider nicht so schnell raussuchen, Heike?? :cheese:)
  • Gespeichert

  • Krümel-Mama
  • *****
  • Administrator
  • 21525 Beiträge
    • ClickerTiere.de
Re: Führposition
« Antwort #7 am: 08. April 2014, 18:32:21 »
Ist das so richtig? Oder muss ich strenger sein, dass er schneller anhält?

Das Schöne beim Clickern ist ja: Müssen muss man nix :)

Wichtig ist, dass du dich immer möglichst auf ein Kriterium konzentrierst. Also wenn du das prompte Anhalten (nach dem Signal z.b.) belohnen möchtest, dann clickst du in dem Moment in dem du merkst er hält an. Wenn es dir um Laufen an einer bestimmten Position geht, dann clickst du, wenn er genau auf der Position ist (und kannst dann anhalten und füttern, oder im Laufen füttern, je nachdem wie du magst / es grad ins Training passt).

Man sagt grundsätzlich "Click for Action, Feed for Position", also frei übersetzt "Clicke für die gewünschte Handlung, fütter da wo die optimale Position zum weitermachen ist".

Also z.B., du clickst für Laufen auf einer schönen Position:

a) er hält in perfekter Position an -> da füttern ohne dass er noch rückwärts gehen muss.
b) er ist zu weit vorne -> so füttern dass er ein paar Schritte zurück macht
c) er ist zu weit hinten -> so füttern dass er noch ein paar Schritte nach vorn macht

Aber grundsätzlich ist es ja schon super wenn er sich nach dem Click zu dir orientiert :thup:

In dem Fall vom letzten Post hast du belohnt, dass er sich nach dem Anhalten zu dir sortiert, das hätte ich wahrscheinlich auch belohnt. Allerdings versuche ich immer erst NACH dem Pferd anzuhalten und loszugehen, grade mit einem aufgeregten Pferd draußen (und jaaaaa, meine ist da schon fast ein Spezialfall :roll:) ist das wichtig. Weil wenns zu aufgeregt ist um mitzubekommen, dass man selbst grad schon langsamer wird zum anhalten, dann kommts automatisch zu weit vor ohne wirklich was dafür zu können, und man selbst verliert jede Einwirkungsmöglichkeit.

Zum Handtarget:

Wichtig ist erstmal, dass das ganz viel und oft in unaufregenden Situationen belohnt wird. Die Hand anstupsen ist für das Pferd ein sehr einfaches Verhalten (und du kannst im Notfall die Hand auch einfach selbst nehmen und die Pferdenase damit berühren), und je öfter es dafür Click&Belohnung gibt, desdo positiver wird es im Pferdehirn verknüpft. Üben kann man dann wie man möchte, zum Handtarget kommen aus immer weiterer Entfernung, dauerhaft an die Hand angedockt bleiben, die Hand in verschiedenen Positionen anstupsen etc. Am besten so unterschiedlich wie möglich. So, das zum "aufladen".

Wenn du dann in einer aufregenden Situation bist kannst du dem Pferd das Handtarget anbieten, und da es eine bekannte und (hoffentlich) beliebte Übung ist, helfen die positiven Emotionen dabei ein bisschen runter zu kommen. Bei meiner Stute ist es nach ein paar Jahren so tief verknüpft, dass ich sie sogar mit der Hand anstupsen kann wenn sie sich komplett weggebeamt hat (nix mehr mitbekommt vor Stress), und man sieht wie in dem Moment & Click plötzlich Leben in die Augen und Ohren zurück kommt. Die Reaktion ist also von ihrer Seite schon komplett unterbewusst.

Aber ohne ganz so weit abzuschweifen, mit Führen am Handtarget kann das Pferd nicht zu weit vor kommen, weil dann die Hand verschwindet, und es ist ein viel deutlicherer optischer Anhaltspunkt als nur das Wissen auf welcher Position es laufen soll...
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2018 Beiträge
    • Gabors Instagram
Re: Führposition
« Antwort #8 am: 09. April 2014, 14:52:31 »
Hm, ich würde da ein wenig aufpassen, daß Du für ihn die Kriterien ganz klar setzt. Wenn Du ihn exakt fürs Anhalten belohnen möchtest, dann würde ich auch den Moment clicken, wo er anhält. Wenn Du das Gehen neben dir mit Kopf neben Deiner Schulter üben möchtest, würde ich immer dann clicken, wenn eben der Kopf auf Deiner Schulter ist. Du mußt aufpassen, daß Du da nicht zu viel Fokus aufs Rückwärtsgehen legst und das mitbestärkst und dann womöglich ein Pferd bekommst, daß bei jeder Gelegenheit rückwärts läuft. Eine Möglichkeit wäre sonst auch ihn fürs Anhalten zu clicken, auch wenn das ein wenig vor Deinem Kopf ist und ihn dann rückwärtsfütterst.   :cheese:)

Danke für den Hinweis, daran habe ich noch garnicht gedacht. Es ist tatsächlich so, dass er oft Rückwärts anbietet, weil ich das oft bestärkt habe. Sein Individualabstand ist wirklich sehr klein, auch bei anderen Pferden. Ich habe mal gelesen, das Ponys da sowieso einen engeren Kontakt wünschen, i.V. zu Großpferden. Weil er mir aber immer zu dicht auf die Pelle gerückt ist, hab ich oft das Rückwärts geclickt. Mist. Nicht, dass ich mir jetzt das nächste Problem anerziehe.
Aber zu deinem letzten Satz....aus genau diesem Grund hat sich das ergeben. Ich habe angehalten, (oder auch bei der Führposition), geclickt und ihn so gefüttert, dass er zwei Schritte zurück gehen muss. Dadurch hat sich dieses Situation erst so entwickelt.

Das Schöne beim Clickern ist ja: Müssen muss man nix :)

Wichtig ist, dass du dich immer möglichst auf ein Kriterium konzentrierst. Also wenn du das prompte Anhalten (nach dem Signal z.b.) belohnen möchtest, dann clickst du in dem Moment in dem du merkst er hält an. Wenn es dir um Laufen an einer bestimmten Position geht, dann clickst du, wenn er genau auf der Position ist (und kannst dann anhalten und füttern, oder im Laufen füttern, je nachdem wie du magst / es grad ins Training passt).

Man sagt grundsätzlich "Click for Action, Feed for Position", also frei übersetzt "Clicke für die gewünschte Handlung, fütter da wo die optimale Position zum weitermachen ist".

Also z.B., du clickst für Laufen auf einer schönen Position:

a) er hält in perfekter Position an -> da füttern ohne dass er noch rückwärts gehen muss.
b) er ist zu weit vorne -> so füttern dass er ein paar Schritte zurück macht
c) er ist zu weit hinten -> so füttern dass er noch ein paar Schritte nach vorn macht

Aber grundsätzlich ist es ja schon super wenn er sich nach dem Click zu dir orientiert :thup:

In dem Fall vom letzten Post hast du belohnt, dass er sich nach dem Anhalten zu dir sortiert, das hätte ich wahrscheinlich auch belohnt. Allerdings versuche ich immer erst NACH dem Pferd anzuhalten und loszugehen, grade mit einem aufgeregten Pferd draußen (und jaaaaa, meine ist da schon fast ein Spezialfall :roll:) ist das wichtig. Weil wenns zu aufgeregt ist um mitzubekommen, dass man selbst grad schon langsamer wird zum anhalten, dann kommts automatisch zu weit vor ohne wirklich was dafür zu können, und man selbst verliert jede Einwirkungsmöglichkeit.

Danke  :dops:

Dann versuche ich das mal. Ihn zum Anhalten zu bringen, ohne dass ich stehen bleibe, sieht für mich noch nach einem Ding der Unmöglichkeit aus  :cheese: Mal sehen, wie ich das angehe. Sein Bewegungsdrang ist einfach enorm.

Wenn du dann in einer aufregenden Situation bist kannst du dem Pferd das Handtarget anbieten, und da es eine bekannte und (hoffentlich) beliebte Übung ist, helfen die positiven Emotionen dabei ein bisschen runter zu kommen. Bei meiner Stute ist es nach ein paar Jahren so tief verknüpft, dass ich sie sogar mit der Hand anstupsen kann wenn sie sich komplett weggebeamt hat (nix mehr mitbekommt vor Stress), und man sieht wie in dem Moment & Click plötzlich Leben in die Augen und Ohren zurück kommt. Die Reaktion ist also von ihrer Seite schon komplett unterbewusst.

Aber ohne ganz so weit abzuschweifen, mit Führen am Handtarget kann das Pferd nicht zu weit vor kommen, weil dann die Hand verschwindet, und es ist ein viel deutlicherer optischer Anhaltspunkt als nur das Wissen auf welcher Position es laufen soll...

Dann versuche ich das mal. Zuerst muss ich das Handtarget instalieren. Das habe ich letzte Woche schon ein wenig probiert, ich glaube aber, dass es noch nicht so hundertprozentig sitzt

Wie meinst du das mit "Führen am Handtarget"? Dass er während dem Gehen Kontakt zur Faust hält?
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
  • Gespeichert

verena
*

Re: Führposition
« Antwort #9 am: 09. April 2014, 15:24:43 »
Jedenfalls hat er ohne Zug am Strick brav angehalten, hat aber ein paar Schritte gebraucht, bis er wirklich zum Stehen kam. Hat sich dann daran erinnert, dass er erst auf Rückwärtsgehen das Leckerlie bekommt und hat sofort den Rückwärtsgang eingelegt. Als er dann auf meiner Höhe war gabs den Click.  :dops:
Das meinte ich mit klarem Kriterium - du möchtest ihn bei dieser Übung fürs Stehenbleiben belohnen, da würde ich hier in dem Moment clicken, wo er anhält. Das kann am Anfang noch ein paar Schritte dauern, wird aber sicher mit der Zeit schneller und exakter. Nach dem Click würde ich ihn dann rückwärtsfüttern , das heißt die Belohnung dort geben, wo Du ihn gerne neben Dir haben möchtest. Wie Du es oben beschrieben hast, hast Du ihn eigentlich fürs Rückwärtsgehen und nicht fürs Stehenbleiben geclickt ;)
 

« Letzte Änderung: 09. April 2014, 15:42:19 von Veni »
  • Gespeichert

  • Krümel-Mama
  • *****
  • Administrator
  • 21525 Beiträge
    • ClickerTiere.de
Re: Führposition
« Antwort #10 am: 09. April 2014, 16:13:55 »
Wie meinst du das mit "Führen am Handtarget"? Dass er während dem Gehen Kontakt zur Faust hält?

Genau. Oder alle paar Schritte das Handtarget anbieten. Oder immer mal abwechselnd, damit er schön konzentriert.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2018 Beiträge
    • Gabors Instagram
Re: Führposition
« Antwort #11 am: 10. April 2014, 09:25:10 »
 :danke2:

Vielen Dank euch beiden. Das hilft mir weiter! Dann werde ich am Wochenende mal die neuen Erkenntnisse anwenden. Ich hoffe, er kapiert, was ich von ihm will.  :cheese:
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
  • Gespeichert

  • Krümel-Mama
  • *****
  • Administrator
  • 21525 Beiträge
    • ClickerTiere.de
Re: Führposition
« Antwort #12 am: 10. April 2014, 11:17:36 »
Viel Spaß, und berichte unbedingt wie es gelaufen ist :thup:
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 2018 Beiträge
    • Gabors Instagram
Re: Führposition
« Antwort #13 am: 16. April 2014, 13:26:06 »
Noch eine kurze Rückmeldung dazu.  :cheese:

Ich habe angefangen die Faust als Target anzubieten. Er braucht dafür relativ lange, bis er kapiert, worum es geht. Ich denke, es ist immernoch nicht richtig "installiert". Ich glaube, dass es daran liegt, dass ich mit der Faust ihm ein höfliches Füttern angewöhnen wollte....tja, blöd. Jetzt hab ich den Salat.  :grmpf: Egal, auch wenn es länger dauert - ich glaube fest daran, dass er es noch irgendwann kapiert.

Um es ihm ein bisschen leichter zu machen, bin ich ihm auch öfter mit der Faust ein Stückchen näher gekommen und habe ich dadurch selbst berührt. Ich habe zwar gelesen, dass man das nicht soll, aber ich wollte ihm zeigen, was ich erwarte.

Auch bin ich mit der Faust eher über seine Nase gewesen, um von vorneherein den Reflex auszuschalten, nach der Hand zu schnappen.  :rotw:

Eine weitere Frage nun: Wenn ich es so lange geübt habe, dass er die Hand berührt, wenn ich sie ihm zeige, dann gebe ich das Stimmsignal dazu, oder? Wenn ich jetzt will, dass er länger an der Hand verweilt, warte ich einfach in Mini-Schritten immer länger ab, bis ich den Click dafür gebe, oder?

Und wenn ich will, dass er der Hand folgt, mache ich das einfach? Oder soll ich ihm dafür ein anderes Signal beibringen?

Vielleicht muss ich noch eine Thread zum richtigen Stimmsignal aufmachen  :confused: Ich bin bisher noch nirgends so weit, dass ich das einführen konnte.
Viele Grüße und bleibt gesund!

Sarah
  • Gespeichert

Ehemaliges Mitglied 694
*

Re: Führposition
« Antwort #14 am: 17. April 2014, 19:17:14 »
Also (Stimm)signal führt man dann ein, wenn man sicher ist, dass das Verhalten wirklich sitzt. Du mußt aufpassen, dass du das neue Signal vor das alte (Hand hinhalten) setzt, damit sich das nicht überlagert.
Ich habe beim Handtarget allerdings kein Stimmsignal, bei mir ist das Signal einfach das deutliche Hinhalten der Hand mit ausgestrecktem Arm.
  • Gespeichert