Aaaalso, meine momentane Kopfzerbrecherei;
Anajo, Lipi, 6 Jahre seit einem Jahr in meiner Obhut hatte immer folgende Charaktereigenschaften:
-unerschrocken, konnte von Anfang an ohne sichtbare Unmutszeichen alleine von der Herde entfernt werden, in sich ruhend, eher zu langsam als zu schnell
nun hat er die Herde (und Besitzer) gewechselt und ist seither wie ausgewechselt...
die Herdenzusammenführung war schon seeehr komisch; (5 Stuten und ein Wallach) er war von Anfang an komplett integriert- alle Stuten fingen an ihn zu vergöttern- der Wallach hielt Abstand.... inzwischen ist es so, dass sich alle Pferde vom Verhalten her verändert haben; eine Stute zB. die eher "asozial" war, hängt ihn nun an den Hufen, ist im Umgang mit den anderen netter geworden und zeigt ihre neue Zuneigung durch gewiehere wenn er die Herde verlässt oder wiederkommt.
Von der Herdenkonstellation wurde mir berichtet, dass eine Stute einer Leitstute ähnelt und meist der andere Wallach den "Herdenchef" rauskehrt...
Nun ist Anajo schreckhaft geworden- nicht durch ungenügend Reizdarbietung; er wird regelmässig geritten und vom Boden bespaßt- wie ich mit ihm ausreiten war, zeigte er extreme Angst vor einem Plastiksack- und es war wirklich Angst- die ich bisher nie bei ihm kannte!
Eine Theorie wäre, dass er in dieser neuen Herde doch eine Art Beschützerrolle übernommen hat (er zeigt sogar Beunruhigung, wenn bei der Koppel was vorbeifährt, geht, lauft..) da hat er früher nicht einmal mit nem haar gezuckt
mein Gedanke, dass sich aber Tiere nur jemanden mit einer ruhigen Austrahlung (die er ja meist hat- er ist auch sehr oft seeeehr entspannt in der Herde/beim Arbeiten) anschließen wurde durch einen anderen ersetzt:
er muss eben nun die Umgebung sichern- und ist dadurch plötzlich mit Gegenständen konfrontiert, mit denen er sich früher nie auseinandergesetzt hat (das Gefühl hatte ich wirklich, oft kam es mir so vor, als würde er das Auto/das Pferd nicht wahrnehmen...) und deshalb ist er so unsicher?
Was meinen da (vor allem die Verhaltensbiologen) dazu?
Klar wäre es nur ein Baustein von vielen; ein Mitgrund könnte auch sein, dass er vom Jahrling an nur meine Sprache lernen musste und mir allein Vertrauen schenken- er kannte bis zum Verkauf andere Menschen nie als richitige Arbeitspartner... und plötzlich ist er alleine mit jemanden, der einen anderen Dialekt spricht, der nicht das Vertrauensverhältnis hat, das wir über die Jahre aufgebaut haben... ob das auch zu solch einer Wesensänderung führen kann?
Jedenfalls wird nun vermehrt auf Bodenarbeit hingearbeitet... und langsam für das wirklich Clickern begeistert