Hauptsächlich weil positive Strafe unerwünschtes Verhalten erst mal schnell unterdrückt. Das heißt es gibt oft schnelle (und medienwirksame) Erfolge. Kehrseite der Medaille ist, dass Strafe immer u unerwünschten Nebenwirkungen führt, und das die Besitzer oft gar nicht aufrecht erhalten können.
Viele dieser unerwünschten Verhalten wurden jedoch vorher verstärkt (ungewollt), entweder indem der Mensch etwas lässt (beim Beißen oft das Anfassen z.b.) oder was hinzufügt was das Tier sucht (Aufmerksamkeit für Betteln, Tür öffnen zum Gassi gehen bei Bellen etc.).
Entgegen vieler Behauptungen kann man mit positiver Verstärkung ebenfalls schnell und effektiv zuverlässiges Verhalten trainieren, nicht umsonst werden Wildtiere, Mienensuchhunde etc. so trainiert. Aber es erfordert Umdenken, und oft auch Wiederholung von "langweiligen" Übungen.
Ein schädlicher Nebeneffekt im Training mut Strafe ist, dass es für den Strafenden belohnend wirkt und er dadurch immer öfter und bereitwilliger darauf zurück greift.
Und letztlich werden wir ja auch alle in einer Welt groß, in der es normal ist, dass nach Fehlern gesucht wird, statt nach dem was gut ist. Deswegen sind wir Menschen oft mit der Vorstellung überfordert, dass es anders sein / unseren Tieren besser gehen sollte. Und dann gibt es einfach eine riesige Lobby von "hat man schon immer so gemacht" und eine riesige Marketing-Industrie hinter der medienwirksamen Arbeit von Parrelli, Roberts, Milan und Co.
Es ist zu Genüge erforscht wie Lernen funktioniert und welche Effekte und Nebenwirkungen die unterschiedlichen Varianten auf den Schüler haben, und rede wird immer weiter geforscht.
Und die Trainer arbeiten so, weil die breite Masse es so will und es eben Geld bringt, aka kein Grund was zu ändern. Daran sind auch ein paar psychologische Gegebenheiten mit beteiligt, für die das hier ein wenig zu ausschweifend wäre.