Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren.

Benutzername: Passwort:

Strafen oder Ignorieren

  • 41 Antworten
  • 16091 Gelesen

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

  • Think positive!
  • *****
  • Administrator
  • 29211 Beiträge
    • Click for Balance
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #30 am: 30. März 2011, 11:00:56 »
Hi,
ich finds toll dass Du jetzt so konsequent umdenken möchtest :keks:

bzgl Abstand: ich habe bei Mirko (und jetzt auch bei Jack) schon das Wegblicken bestärkt, das führte dann mit der Zeit (konsequent bei jedem Führen dran gearbeitet) innerhalb von vier Wochen zu einem konstant eingehaltenen Abstand bei Mirko. Vorher haben wir das jahrelang mit Wegschicken usw versucht, hat nix genutzt (ich hab mich auch immer wieder angelehnt, wie ich dann merkte...  :roll: )
Alles kommt zu dem, der warten kann.
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 5165 Beiträge
    • www.spassmitpferd.bplaced.net
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #31 am: 09. Dezember 2011, 18:10:19 »
 Rules of Punishment

http://servicedogsawyer.blogspot.com/2009/03/rules-of-punishmentfood-for-thought.html

"If you can't follow all 8 of these rules, you're probably better off avoiding the use of punishment. Heck, even if you can follow all 8 rules, you're probably better off avoiding the use of punishment, as punishment can result in so many unintended and undesirable side effects."
www.spassmitpferd.bplaced.net


A horse without spots is like the night without stars!
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 1240 Beiträge
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #32 am: 10. Dezember 2011, 13:51:03 »
sehr guter Beitrag :nick:
Liebe Grüße von Melli RB-Pony Hvatur und Hund Simba.
  • Gespeichert

Mannimen
*

Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #33 am: 10. Dezember 2011, 18:45:30 »
Könnte jemand von den Englischprofis davon eine kurze Zusammenfassung auf deutsch geben? :bitte2:
  • Gespeichert

  • Bertafan ツ
  • *****
  • Administrator
  • 11709 Beiträge
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #34 am: 10. Dezember 2011, 18:54:50 »
Ich übersetz es dir nachher, Manni. (Jetzt koch ich erstmal was zu Essen. ;))
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 1778 Beiträge
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #35 am: 10. Dezember 2011, 19:09:51 »
Sehr nett von dir Bettina  :cheese:
Carpe Diem - denn das Leben ist kurz
  • Gespeichert

  • Bertafan ツ
  • *****
  • Administrator
  • 11709 Beiträge
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #36 am: 10. Dezember 2011, 19:11:00 »
Zitat
Acht Regeln für die Verwendung von Strafe:

1. Die Strafe muss etwas sein, das das Tier nicht mag und etwas, das das Tier nicht erwartet.

2. Die Strafe muss das Verhalten unterdrücken [im Dt. vielleicht besser: verhindern und/oder stoppen]. (Dies ist ohnehin die Definition von 'Strafe'.) Wenn etwas zur Bestrafung eingesetzt wird, aber das Verhalten nicht verhindert, ist es somit wirkungslos und oft einfach nur Missbrauch.

3. Die Strafe muss die genau passende Intensität haben. Zu viel und es wird negative Folgen [ich weiß nicht, ob das eine gute Übersetzung für 'negative fallout' ist?] haben. Sie werden so am Ende Ihre Beziehung zu dem Tier beschädigen und mehr verlieren als nur das [ungewünschte] Verhalten. Zu wenig, und die Strafe wird nur dazu dienen, das Tier zu desensibilisieren und Widerstand aufzubauen.

4. Die Strafe muss sofort nach dem Verhalten, mit dem sie in Zusammenhang stehen soll, geschehen. Andernfalls wird keine ausreichend klare Verbindung zwischen dem falschen Verhalten und der Strafe gezogen.

5. Die Strafe soll mit dem Verhalten, nicht aber mit dem Trainer in Verbindung gebracht werden. Sonst wird der Trainer ein Teil der Strafe und das Tier beginnt Angst und Abneigung gegenüber dem Trainer zu entwickeln.

6. Die Strafe muss immer geschehen, wenn das Verhalten auftritt. Wenn Strafe nicht konsequent folgt, wenn das Problem auftritt, wird das Verhalten auf diese Art und Weise variabel bestärkt. Abhängig vom Verhalten und davon, wie oft die Strafe tatsächlich auftritt, könnte das Tier daher beschließen, dass die Durchführung des Verhaltens das Risiko, bestraft zu werden, wert ist.

7. Es muss eine Alternative für das Tier geben.

8. Strafe darf nie in dem Maße genutzt werden, dass sie die positive Verstärkung überwiegt (aus der Perspektive des Tieres, nicht nicht aus Ihrer!).

Wenn Sie diese 8 Regeln nicht alle befolgen können, sind Sie wahrscheinlich mit der Vermeidung von Strafe besser dran. Und, verdammt: Auch wenn Sie alle 8 Regeln befolgen können, sind Sie wahrscheinlich mit der Vermeidung von Strafe besser dran, da diese in so vielen unbeabsichtigten und unerwünschten Nebenwirkungen resultieren kann.

übersetzt aus: http://servicedogsawyer.blogspot.com/2009/03/rules-of-punishmentfood-for-thought.html

Diese Angaben wie immer alle ohne Gewähr. :grinwech:

« Letzte Änderung: 10. Dezember 2011, 19:15:00 von Bettina »
  • Gespeichert

Mannimen
*

Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #37 am: 10. Dezember 2011, 21:52:41 »
Großartig!
 :keks:
Herzlichen Dank Bettina
  • Gespeichert

  • Bertafan ツ
  • *****
  • Administrator
  • 11709 Beiträge
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #38 am: 10. Dezember 2011, 21:56:20 »
Gern. :)
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 5165 Beiträge
    • www.spassmitpferd.bplaced.net
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #39 am: 10. Dezember 2011, 21:57:09 »
www.spassmitpferd.bplaced.net


A horse without spots is like the night without stars!
  • Gespeichert

  • *****
  • Mitglied
  • 5165 Beiträge
    • www.spassmitpferd.bplaced.net
Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #40 am: 14. Dezember 2011, 17:45:42 »
ein weiteres video von sophia yap:

http://www.youtube.com/watch?v=_f77lDaAsoQ

Zitat
Is punishment a functionally feasible method of causing change in behavior? In this video, we will explore some of the functional limits with using punishment as a tool to effect behavioral change and what these implications mean.

da geht`s darum, den einsatz von strafe nicht nur unter ethischen und moralischen aspekten zu durchleuchten, sondern auch hinsichtlich effizienz und wirksamkeit.
sie erklärt den unterschied zwischen pos./neg. strafe - etwas unangenehmes addieren/etwas angenehmes entziehen - und was passiert, wenn man einen konditionierten stimulus mit einem unkonditionierten aversiven reiz kombiniert, nämlich genau das, was auch im echten leben passiert fernab von laborbedingungen: der mensch wird zum konditionierten signal für strafe, was sich zb. darin bemerkbar macht, dass tiere unter abwesenheit unerwünschtes verhalten zeigen, da das nichtvorhandensein des menschen ein signal für die abwesenheit von strafe ist.
das beeinträchtigt die beziehung zwischen tier und mensch, da hier eine starke emotionale komponente mitspielt.

weiters zeichnet sie einen vesuch auf, in dem einer ratte das betätigen eines hebels abtrainiert werden soll, das zuvor gelernt wurde.
in versuch eins geht dem strafreiz - in dem fall ein elektroschock - ein signal, ein konditionierter stimulus, voraus, in versuch zwei wird der schock ohne vorankündigung ausgeführt. eine verhaltensänderung wird vor allem in versuch zwei statt finden, da das tier keine information erhält, ob strafe stattfindet. lernen ist stark  mit überraschenden elementen und unvorhersehbarkeit verknüpft (was auch mit ein grund dafür ist, warum man das futter vor dem click nicht in die hand nehmen sollte, anm. von mir ;-)).

in der praxis ist es relativ schwierig bis unmöglich, strafe frei von konditionierten reizen zu halten, da man selbst als mensch selten strafe einsetzen kann, ohne selber physisch anwesend zu sein. (selbst beim gebrauch von sprühhalsbändern oder shock collars geht dem aversiven reiz das konditionierte signal halsband voraus, was zb. den einsatz eines halsbanddummies notwendig macht, damit der hund nicht weiß, wann er ein sprühhalsband oder teletakt trägt und wann nicht - anm. von mir).

strafe ist dann effizient, wenn jede ausführung abgestraft wird.  im echten leben wird das nicht klappen, weil man nicht anwesend ist oder nicht schnell genug beim tier. in dem fall ist +s kein effektives werkzeug, um ein verhalten einzudämmen, wenn man es nicht jedes mal korrigieren kann. (im gegenteil, es wird sogar noch variabel verstärkt - anm. von mir).

strafe kann habituiert werden. setzt man tiere  schwachen stromreizen aus, findet eine gewöhnung daran statt. 
strafe sollte deshalb von der ersten ausführung an stark und heftig sein, damit keine gewöhnung stattfinden kann.
es ist nicht effizient, strafe in milder form zu geben und dann zu steigern, da man dadurch habituation provoziert.

strafe alleine genügt nicht - es müssen altrnativen zur verfügung stehen, die stattdessen in anspruch genommen werden können und belohnt werden.

strafe wird nicht immer richtig interpretiert bzw. kann auch belohnend wirken. wenn man tiere nur dann korrigiert, wenn sie etwas falsch machen, nicht aber für richtiges belohnt, kann dieses schenken von aufmerksamkeit, das es nur für unerwünschte handlungen gibt, ein verhalten sogar verstärken. klassisches beispiel: hund liegt unter`m tisch, wird ignoriert, hund springt auf, bekommt aufmerksamkeit.
www.spassmitpferd.bplaced.net


A horse without spots is like the night without stars!
  • Gespeichert

verena
*

Re:Strafen oder Ignorieren
« Antwort #41 am: 14. Dezember 2011, 19:38:53 »
Super Zusammenfassung, Danke! :thup:
  • Gespeichert