Wie seht ihr das? ist das schädlich auf dauer oder doch nur natürlich?
Für mich ist es unter den benannten Umständen (20 köpfige Herde, vermutlich auf zu kleiner Fläche, beschlagene Pferde und unterschiedlicher Rasse / Wesensart und Größe) eher schädlich. Ein Wallach ist durch seine Beschneidung auch nicht mehr natürlich und Eisen an den Hufen kommen meines Wissens in der freien Natur nicht vor. Insofern muss der Mensch hier erneut regulierend eingreifen, denn er hat das auch verursacht (meine Meinung).
Mir würde ein Verbot der Eisen nur an den Vorderhufen der Wallache nicht reichen. Auch die Eisen der Stuten an den Hinterhufen sind nicht minder gefährlich (habe schon böse Verletzungen dadurch gesehen). Wenn die Tiere auf zu kleinen Flächen stehen und das ist hier zu Lande leider fast überall so (wer kann den Tieren schon eine frei Steppe bieten), kommt es zwangsläufig zu Abwehrreaktionen. Auch Neuzugänge bringen die Herdenstrucktur immer wieder durcheinander.
Und wenn die Stuten rossig werden, was ja natürlich ist, ist kein Hengst in der Nähe, dem sie sich zuwenden könnten. Also müssen sie sich ja an die Wallache halten, sofern welche da sind. Die werden da bestimmt nicht nein sagen, wenn der verlockende Duft bei ihnen noch vorhandene natürliche Instinkte weckt. Das kann dann auch schon mal die Runde rum machen und durch den häufigen Partnerwechsel mögliche Infektionen nach sich ziehen. In der freien Natur würde der Leithengst das sicher regulieren und die Damen für sich alleine in Anspruch nehmen. Somit fehlt auch das.
Es ist also alles andere als natürlich in meinen Augen, was da so läuft. Und darum muss der Mensch erneut regulierend eingreifen. Das ist eigentlich überall so, wo der Mensch in die Natur eingreift muss er sie weiter kontrollieren. Ob das bei den Tieren ist oder bei den Pflanzen. Wer ein natürliches Gleichgweicht aus seiner Balance bringt muss eben zusehen, wie er es wieder finden und "künstlich" erhalten kann.
Bei uns gab es einen jungen Wallach in einer gemischten Herde, der sich sehr hengstig verhalten hat. Ihm ist es gelungen sämtliche Stuten für sich alleine in Anspruch zu nehmen und er hat auch die Führung der Herde neben einer Leitstute übernommen. Das ging sogar soweit, dass er gegen Menschen gegangen ist, die sich der Herde näherten und eine Stute mitnehmen wollten. Also hat die Besitzerin ihn dort wieder rausgenommen und in eine Wallachherde gestellt. Es ist also auch keine natürliche Herdenstrucktur mehr möglich, wo sich der Mensch einmischt.
Wenn wir Tiere in Gefangenschaft halten oder Pflanzen nach unseren Vorstellungen in der Landschaft verteilen, können wir nicht mehr von
natürlich sprechen. Es ist künstlich von uns so gemacht und hat sich eben nicht natürlich selbst entwickelt. Also müssen wir
immer etwas ändern, wenn was schief läuft. Z. B. sollte ein Kaltbluthengst keine Ponystute decken können, selbst wenn beide nicht beschlagen sind. Das käme in der freien Natur sicher auch nicht vor. Aber da gäbe es wohl auch diese Rassenunterschiede nicht.
Viel Spaß mit der Natur
Manni