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Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle

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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #30 am: 21. Mai 2011, 10:46:00 »
nö, nicht mental, sondern auch in echt, weil das kauen zugang dazu schafft, was das pferd möchte: distanz vergrößern, abstand gewinnen.
nicht das futter löst den kaureflex aus, sondern ich warte auf ein entspanntes, erwünschtes verhalten bzw. den kleinen ansatz davon - das kann alles sein von kauen, lecken, kopf senken, abschnauben, hin gucken, schweif los lassen, muskulatur entspannen, etc...
dann erst folgt das futter.

dh. ich habe folgende basisstufen:
 
1. analyse und entdecken der funktionellen belohnung eines problemverhaltens

2. aussetzen einer abgeschwächten form des auslösenden reizes - unterhalb der reizschwelle bleiben, um das problemverhalten nicht auszulösen und ängstliches verhalten zu verstärken

3. warten auf erwünschte reaktionen -> hinschauen statt weglaufen oder losreissen; entspannungssignale - lecken, kauen, kopf senken, lockerer schweif, weiche augen, entspannte maulpartie, nüstern, ruhiges atmen, munteres ohrenspiel, entspannte körperhaltung

4. markieren mittels lobwort oder clicker

5. zugang zur funktionellen belohnung - erfüllen des bedürfnisses, das das problemverhalten auslöst

6. optionale bonusbelohnung - futter, spielzeug, spielen, lieblingsübung, matte, etc...

das beispiel mit dem motorradfahrer habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden  ??? falls es so etwas ähnliches sein sollte wie das mit dem herabfallenden ast: nein, ich lasse mein pferd nicht überfahren  :confused:

@ hinschauen clicken: herankommender traktor, in dem moment, wo der reiz wahrgenommen wird und noch bevor eine reaktion kommt, clicke ich für das bemerken des reizes und belohne durch weg gehen.

@ einfaches verhalten: handtarget oder aufmerksamkeit holen via rufname oder küsschen geben/positive interruptor  wäre eine möglichkeit

 
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #31 am: 22. Mai 2011, 08:02:08 »
Guten Morgen Cinni,

stell dir bitte vor, Du würdest alleine durch einen Wald reiten. Der Weg ist ca. 3m breit und wird gesäumt von dicht stehenden Bäumen mit tief hängenden Zweigen.
Aus der Ferne hörst Du Motoren aufheulen, die schnell immer näher kommen, also immer lauter werden. Noch kannst Du sie nicht sehen aber dir wird klar, dass ihr euch bald begegnen werdet. Dein Pferd wird unruhig und fängt nervös zu tänzeln an. Was machst Du?

Versuchst Du mit ihm zu flüchten, obwohl Du genau weißt, dass die Maschinen schneller sind? Ich halte das für keine gute Option, weil es dem Tier bestätigt, dass auch Du Angst hast. Angst wovor? Davor, dass dir die Kontrolle verlohren geht, du nicht mehr Herr der Lage bist.

Oder steigst Du ab und stellst dich mit deinem Pferd den heransausenden Biks in den Weg? Du müsstes damit rechnen, dass sie auf dem losen Sandboden nicht schnell genug bremsen können und Du weißt, dass der Weg sehr schmal ist, auf dem sie dann ganz dicht neben dir und deinem Pferd vorbeiknattern werden. Und Du bis dir nicht sicher, dass dein Pferd dieser nervlichen Belastung standhalten kann.

Ich ziehe es vor mich mit meinem Pfrrd ins Unterholz zu begeben und aus sicherer Entfernung das Spektakel abzuwarten. Allerdings darf mir auch dort mein Pferd nicht durchgehen. Insofern überprüfe ich den gewählten Abstan zum Weg mit seinem Gemütszustand und gebe ihm durch meine Ruhe und Gelassenheit die nötige Sicherheit. Das könnte ich zwar auch auf dem Weg aber wenn mein Pferd schon unruhig ist, wird sich die Situation sicher noch mehr weiter entspannen sobal sich der Reiz deutlich weiter erhöht.

Ob da dann kauen usw. Eine Hilfe sein können wage ich zu bezweifeln. Aber sicherlich weißt Du aus Erfahrung wovon Du sprichst. Ich kann Dir jedoch nicht folgen.

Liebe Geüße
Manfred
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #32 am: 22. Mai 2011, 16:33:52 »
bei uns darf man mit motorrädern oder mopeds  nicht in den wald - kenn auch keinen wald wo das erlaubt ist. und ich kenne auch keinen wald, wo die bäume so dicht stehen, dass man sich nicht mal eben in die büsche schlagen kann.
wenn man mal in eine notlage gerät, fällt das einfach unter shit happens. schauen, dass man irgendwie heil durchkommt und weiter mit dem training.
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #33 am: 22. Mai 2011, 16:50:41 »
Eben.
Außerdem macht es einen Unterschied, ob das Pferd uns durch einen beherzten Satz vor herabstürzenden Zweigen oder spontan auftauchenden Motorrädern rettet....
... oder ob es die Drahtrolle am Wegesrand suspekt findet.
Ersteres ist akute Notsituation - da handelt Mensch wie Pferd instinktiv und beide teilen wahrscheinlich ohnehin den Wunsch, aus der Gefahrenzone zu kommen. Wünschenswert wäre dann aber trotzdem, dass das Tier nicht seinen halben Kilometer Fluchtdistanz erstmal hinter sich bringt, sondern dass man vorher wieder die Chance hat, zu ihm durch zu dringen.
Zweiteres ist eine Trainingssituation (!) - bzw. ich kann eine draus machen - und das kann man dann nach dem von Cinni so schön erklärten Plan durcharbeiten.

« Letzte Änderung: 22. Mai 2011, 19:34:12 von Bettina1986 »
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #34 am: 22. Mai 2011, 18:53:56 »
so etwas ist auch bei uns nicht erlaubt, das wissen diese Typen, drum fahren sie immer ohne Kennzeichen. Und der Wald ist nicht so dicht, dass man sich da nicht in die Büsche schlagen könnte, nur wenn mein Pferd dann dort durchgehen würde, hätte ich sehr schlechte Karten oben zu bleiben. Und dennoch muss ich diese Situation meistern.
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #35 am: 22. Mai 2011, 19:05:09 »
 ??? ???

Ich ziehe es vor mich mit meinem Pfrrd ins Unterholz zu begeben
nur wenn mein Pferd dann dort durchgehen würde, hätte ich sehr schlechte Karten oben zu bleiben.

Und was würdest du jetzt in der Situation tun?

Außerdem mac ht einen Unterschied, ob das Pferd uns durch einen beherzten Satz vor herabstürzenden Zweigen oder spontan auftauchenden Motorrädern rettet....
... oder ob es die Drahtrolle am Wegesrand suspekt findet.

*unterschreib*
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #36 am: 23. Mai 2011, 07:13:03 »
Ja Sophie,

in diesem Fall muss ich ihn dann doch zurückhalten, denn er würde nicht an meine Knie und meinen Kopf denken und ich könnte überall hängen bleiben.

Aber inzwischen kennt er Motorsägen und umfallende Bäume genau so gut wie knatternde Mopeds. Es reicht inzwischen nur auf den Wegrand auszuweichen oder langsam im Schritt daran vorbeizugehen. Das war jedoch ein hartes Stück Arbeit und ich musste oftmals energisch durchgreifen. Jedenfalls alles weit weg von Kauübungen oder Kopfsenken, denn das hilft wohl bei der Drahtrolle am Wegesrand aber nicht bei größeren Gefahren.

Sehr schwer war für Antares auch die Begnung mit Kühen oder das Überqueren einer schmalen Brücke, wenn unter ihr Botte durchfahren. Und das gruseligste sind Menschen im Kanu, von denen er nur die Köpfe über den Grashalmen erkennen kann, die sich gleitend dahinbewegen. :waah2:

Das könnte ich dann ja mal mit Kauübungen versuchen, wenn sie mir jemals hier noch näher erklärt werden.

Liebe Grüße
Manfred
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #37 am: 23. Mai 2011, 09:15:34 »
Vielleicht habs auch ich falsch verstanden, aber ich hab das nicht so gelesen, als würde Cinni ein Abkauen abfragen in Gefahrensituationen (aus Pferdesicht). Ich hab es so verstanden, dass sie auf irgendein Zeichen der kleinsten Entspannung wartet... und das markiert und belohnt.
Insofern dachte ich nicht, dass wir hier von Kauübungen reden? :juck:



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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #38 am: 23. Mai 2011, 10:15:08 »
Ich hab es so verstanden, dass sie auf irgendein Zeichen der kleinsten Entspannung wartet... und das markiert und belohnt.

 :thup:

nö, ich rede nicht von abkauübungen und ich denke, ich habe hier ganze aufsätze zum thema geschrieben (ohne übrigens ein wort des dankes zu erhalten, aber mei, zerpflücken und totzitatieren ist halt lustiger), dass mir nicht so ganz klar ist, was da unklar ist  :confused:
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #39 am: 23. Mai 2011, 10:41:30 »
Mal ne Frage: Manfred, Clickerst du eigentlich?
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #40 am: 23. Mai 2011, 11:36:58 »
Ich hab das Thema grade erst endeckt, mich schon gewundert, warum mein Beitrag so ruhig 'geduldet' wurde. *g*

Ich schreibe hier als Quereinsteiger, weils mir in den Fingern juckt, lese die restlichen Beiträge später. ;)

Das Scheuen, Erschrecken, was ich meinem Pferd zugestehe, hängt von der Situation ab.

Ich habe eigentlich erst zwei Erlebnisse, wo es wirklich 'brenzlig' war und aus Pferdesicht Flucht dringend angesagt war.

Einmal war es ein Hund, der an einen Zaun sprang, was man nicht sehen konnte, weil dort alles total verwildert war. Er kläffte und kam ganz plötzlich aus dem 'Hinterhalt'. Paula machte eine Hinterhandwendung und galoppierte davon, ich konnte sie nicht abhalten, war aber auch nicht mein Wille.
Als wir an dem Grundstück vorbei waren, die Wiese abschüssig wurde, musste ich eingreifen. Mein Leben und das des Pferdes ist mir einfach zu wichtig. ;)
Sie ließ sich sofort regurlieren und zurückholen, war sofort bei mir, als sie aus der erschreckenden Situtation draußen war. Es handelte sich insgesamt um ca. 50 Meter 'Durchgehen'. Völlig angemessen.

ABER wenn Frau Pferd meint, die Mülltonne, die da immer steht, hat plötzlich großen Hunger auf ein kleines Pferd (ähäm), DANN greife ich sehrwohl vorher ein. Denn diese Intelligenz spreche ich meinem Pferd zu und ich unterstelle ihm in solchen Situationen feinsten Humor. Da darf sie gerne mal schnorcheln, ich muss meistens lachen. Sie darf meinetwegen, wenns denn unbedingt sein muss, auch einen Meter zur Seite weichen, ABER sie darf weder umdrehen, noch vorbeihechten. Weil es einfach totaler Unsinn ist.

Dass ein Pferd durchgeht, damit muss man rechnen. Nur wie gesagt, ICH 'ahnde' es, je nach Situtation.
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verena
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #41 am: 23. Mai 2011, 16:38:29 »
Schon, aber in der ersten Situation hattest Du wahrscheinlich auch keine Zeit zu reagieren, da ging alles sehr schnell und überraschend, oder?
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #42 am: 23. Mai 2011, 17:52:56 »
Mal ne Frage: Manfred, Clickerst du eigentlich?
Was soll denn diese Frage? Ich clickere so, wie Steffi es mir gezeigt hat!
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #43 am: 23. Mai 2011, 18:18:52 »
naja, weil ich beim Lesen Deiner Beiträge hier nicht den Eindruck hatte, dass du da den Clicker irgendwie einsetzen möchtest.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Ehemaliges Mitglied 55
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Re:Natürlicher Fluchtinstinkt unter Kontrolle
« Antwort #44 am: 23. Mai 2011, 18:31:24 »
und ich musste oftmals energisch durchgreifen.

ja eben....manchmal ist es einfach "angebracht"....ich kann zB auch mein pferd nicht im panik-galopp
auf die schnellstraße rennen lassen weil es meint das plastiksackerl am weg rand frisst es....

und um an sowas zu arbeiten find ich cinnamons Basisstufen mehr als vorbildlich *großeslobancinni*  :danke2: :cookiesbig:
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