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Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht

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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #30 am: 11. Juni 2010, 11:22:05 »
Huhu Linda, wir haben das Thema geteilt. Ich verschiebe Deinen Beitrag noch dahin.

Zitat
Ruf als nichtdenkender Nachplapperer
nun, ich denke den hast Du sicher nicht.  ;)
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Le Soleil
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #31 am: 11. Juni 2010, 22:18:09 »
Also viel an der Sohle weggenommen hat sie nicht (vielleicht 2 mm?) und sie hat mich auch darauf hingewiesen, dass der Tragrand vorallem vorne innen ausbrechen kann, weil die Wände dort (noch) zu dünn sind.

Auf weichen Wegen (Wiesenwege) läuft Ganny nach wie vor gut, aber auf steinigen Wegen halt wieder schlechter. Allerdings ist es jetzt ja auch wieder trockener und die Wege sind dadurch härter. Deswegen kann ich nicht zu 100% sagen, ob es nur vom Bearbeiten kommt. Kann durchaus sein, dass es auch ohne diese Bearbeitung dazu gekommen wäre, dass er wieder fühliger läuft.
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Mannimen
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #32 am: 13. Juni 2010, 23:46:15 »
Also 2 mm wären schon viel. Das kann auch leicht täuschen, weil das an dem Überstand zum Tragrand dann so aussieht, doch der wurde ja entlang der weißen Linie ja auch etwas nachgeschnitten (kleine Vertiefung über dem Blättchenhorn) weil sich dort gerne Schmutz reinsetzt. Auf den Bildern sieht es jedoch nur danach aus, als wäre lediglich abgestorbenes Horn entfernt und die Sohlenoberfläche geglättet worden. Ist natürlich so nicht klar zu sagen, wie dick das entfernte Horn da tatsächlich war. Doch solange Ganny nicht lahm geht, brauchst Du Dir wohl keine all zu große Sorgen zu machen, denke ich. Es gibt ja auch Hufbearbeitungsmethoden, bei denen sogar mit einer wochenlangen Lahmheit zu rechnen ist, was ich völlig unakzeptabel finde.

Gruß Manfred
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krümelzwerg
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #33 am: 14. Juni 2010, 06:06:47 »
Stimmt , Lahmheit wäre gar nicht gut.

Trotzdem sollte ein Pferd nach der Bearbeitung nicht schlechter/fühliger laufen. Wenn es so wäre würde ich es beobachten, die HO das nächste Mal drauf ansprechen und schauen ob es dann wieder so ist
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Le Soleil
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #34 am: 09. Juli 2010, 21:25:19 »
Heute war der HO wieder da. Diesmal der von der DHG, weil es für die HO (DIfHO) von letzten Mal ja zu weit ist.

Der Mann schien mir sehr erfahren und kompetent, hat auch viel erklärt. Er ist sogar Prüfer/Ausbilder bei der DHG und fährt sogar nach Bayern und ins Ausland für schwerwiegende Fälle.

Die Bearbeitungsweise war im Prinzip die gleiche wie bei der Frau.

Er hat bei Ganny auch den Zangentest gemacht um auf Fühligkeit zu kontrollieren, aber er hat nicht drauf reagiert  :D
Er meinte dass ihm die Steine nicht wehtuen, er aber vielleicht das gewackel nicht mag und die Empfindlichkeit von den Gelenken her kommt, wenn es "kippelt".

Er hat mir sogar Hoffnung gemacht, dass Gannys Strahl besser wird  :D es aber eben Zeit braucht.

Werde auf jeden Fall bei dem bleiben. In 6 Wochen ist der nächste Termin.

Vielleicht schaffe ich morgen mal Fotos zu machen.
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Melle
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #35 am: 11. Juli 2010, 21:13:07 »
freut mich, das zu hören. steffi und ich haben extra lucky's huftermin auf den samstag gelegt, wenn du komsmt. dann kannst du mal gucken und sie dir erklären. ich kann ja vorher/nachher bilder machen für hier, wenns steffi recht ist  :nick:
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Mannimen
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #36 am: 12. Juli 2010, 01:25:34 »
Sehr schön!

Das freut mich auch. 8)

Manfred
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EscyKane
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #37 am: 14. Juli 2010, 21:37:11 »
Uiiii, ein hufethread! Schade dass ich ihn erst jetzt sehe!
Ich geh mal nach meinem momentanen Erkenntnisstand an die Fotos vom ersten Beitrag!

Ein anderer meinte, dass man in dem Alter (14) nichts mehr korrigieren könnte (in Bezug auf die Schiefstellung vorne).
Stimmt insofern, dass sehr viele nachher schlechter laufen als vorher, weil sich eben das gesamte "Gerüst" auf die Fehlstellung eingestellt hat, die Gelenke, Sehnen etc. und wenn das dann verändert wird, kann es zu Fehlbelastungen kommen. Mit Stellungskorrekturen sollte man daher sehr behutsam sein und wenn Probleme auftreten, evtl lieber entscheiden, nichts mehr zu ändern.

[EXTERNER BILDLINK ⤤
http://i49.*******/292pw28.jpg
]  [EXTERNER BILDLINK ⤤
http://i45.*******/11ky1z6.jpg

Sieht soweit ganz gut aus. Zehe und Trachtenwand sind annähernd parallel, jedoch fällt auf dass der Huf insgesamt zu lang ist, die Trachten dürften niemals so hoch werden. Außerdem sieht man eine leichte Stauchung des Horns im Seitenwandbereich, man müsste eigentlich eine gerade Kronrandlinie sehen, hier ist sie leicht nach oben gewölbt.
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http://i47.*******/dw76de.jpg

Hier sieht man vor allem auf der Innenseite Hornaufwerfungen und tiefe Rillen, hier staut sich das Horn und drückt nach oben. Noch dazu ist die äußere Hufwand deutlich flacher als die innere. Die Wanddicke dagegen sieht sehr gut aus!
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http://i48.*******/22jmed.jpg

Gleiches Bild - die äußere Hufwand wird breiter, die innere bleibt steil. Ein Huforthopäde würde hier tendenziell die breitere Hufwand von außen beraspeln und "ausdünnen" um den Abrieb zu erhöhen. Ein NHC Bearbeiter würde wohl auch ein wenig von unten weg nehmen, um die Last von der steileren Hufhälfte etwas weg zu nehmen. Der Strahl trägt nicht oder nur kaum mit, weil einfach die Trachten zu lang sind - eigentlich ist er ganz gut entwickelt. Noch kräftiger wird er aber nur dann, wenn er auch einen Anreiz zum Wachsen hat, sprich Boden-Gegendruck, wenn er mitträgt. Außerdem entwickelt sich ein kräftiger Strahl nur, wenn das Pferd mit der Trachte zuerst auffußt, und damit das Strahlpolster massiert. Eckstreben sehen soweit recht gleichmäßig aus.
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http://i47.*******/2i0ds44.jpg
] Hier wird die Schiefe besonders deutlich - die innere Wand ist fast senkrecht! Viel zu steil- Ich würde die Trachten nach und nach auf Strahlniveau herunter kürzen, und damit die Zange da hinten etwas entschärfen.

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http://i45.*******/291fgon.jpg

HEFTIGE Stauchungen von Horn auf der Innenseite, die sich sogar schon in den Kronrand hinein auswirken (durcheinander gewirbeltes Haar am Kronsaum), deutlich erkennbar auf diesem Bild auch der "Onkel" vorne an der Zehe, der verhindert, dass das Pferd gescheit abrollen kann. Es rollt demzufolge immer weiter über die Außenkante ab, der Onkel auf der Innenseite wird größer und lässt sich NOCH schwerer überwinden, usw -> Teufelskreis. Da sich die Zehe im Innenberech nicht abnutzt, wird das Horn langsam aber sicher gestaucht - es entstehen diese Rillen, deutlich zu sehen auch dieser "Knick" etwa auf halber Höhe der Hornwand an der Zehe/innen - das eigentlich recht steil herunter wachsende Horn wird an dieser Stelle vom Hornüberschuss am Tragrand "eingeknickt" und gestaucht.

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http://i46.*******/2la3dic.jpg

Relativ symmetrische Unterseite, zumindest auf diesem Foto. Jedoch zu lange Trachten und ein extrem unterentwickelter Strahl.

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http://i49.*******/30syamp.jpg

Ahhh, die Trachten!  :waah2: VIEL ZU LANG! Nach und nach auf wenigstens Strahlniveau kürzen! Dann wird der Huf auch nicht mehr so eng und steil, der Strahl bekommt Training und auch mehr Platz!

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http://i48.*******/2e0nrl5.jpg

An sich gut, wenig Hornrillen, parallele Zehen- und Trachtenwand. Kronsaum fast gerade.

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http://i46.*******/258p08x.jpg

Huf driftet leicht nach außen weg , Belastung vor allem auf der Innenwand, das ist aber oft bei Hinterhufen so, wie es scheint.

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http://i45.*******/292uywi.jpg

Schöner, breiter, gut geformter Huf.  Auffällig ist eine beginnende "Herzform" - die Eckpunkte der Eckstreben bilden fast die breiteste Stelle des Hufes, die sollte aber eigentlich etwas weiter unten Richtung Zehe liegen.  Ein Zeichen dafür, dass die Trachten zu lang sind und die Eckstreben zu dominant - etwa auf 1mm über Sohlenniveau kürzen.

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http://i50.*******/1g3p52.jpg

Wirkt soweit relativ harmonisch

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http://i49.*******/2606dmc.jpg

Leichte Aufstauchung des Horns im Seitenwandbereich, ansonsten ganz gut

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http://i50.*******/2m7fa50.jpg

Wie oben

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http://i49.*******/2n6xdw4.jpg
] [EXTERNER BILDLINK ⤤
http://i49.*******/2n6xdw4.jpg

Relativ symmetrisch und gut geformt, könnte etwas breiter sein

- Aus einem gesunden Huf fällt der Dreck selber raus und nichts bleibt hängen.
Schwachsinn  ;D Was wäre schön, aber gerade bei einem sehr stark entwickelten Strahl, der sich etwas über die Strahlfurchen wölbt, bliebt da eigentlich IMMER Dreck drin hängen. Es wäre alllerdings auch absolut sinnfrei, einen solchen Strahl zurück zu schneiden, es sei denn er wuchert so stark, dass er zur Seite weg driftet oder zu viel Druck sbekommt, dass das Pferd fühlig läuft.
Allerdings schließt sich bei einem gesunden Huf nach und nach die weiße Linie und man muss irgendwann kaum noch Steinchen heraus pulen  ;)

- jeglichen Rinnen und Dellen deuten auf einen nicht optimalen Huf hin (das man immer sagt, es seien Futterrinnen hätte angeblich damit nichts zu tun), in den Rillen und Dellen kann man wohl ablesen, was wie falsch steht und so.
Genau. Es gibt allerdings auch Rinnen, die fütterungsbedingt erscheinen - zB nach einer Hufkur, oder auch Medikamentengabe (Metacam hinterlässt idR einen Ring). Rillen deuten immer auf Stauchungen des Hufhorns hin. Man muss diese dann quasi verfolgen bis zum Tragrand, und schauen wo es sich da "staut" - oft sind es "Onkels" an der Zehe (Zehenrichtung) oder schlicht eine unterbelastete Hufwand, die zur Seite driftet.


- Hebelnde Hufwände sind dem Pferd unangenehm beim Laufen, vergleichbar wie wenn uns ein Fingernagel umknickt.

Wie sie das jetzt herausgefunden haben will, weiß ich nicht, hatte noch keine hebelnde Hufwand, mit der ich den Schmerz vergleichen könnte  :roll:
Auf jeden Fall sind sie nicht gut, da sie zu Hornstauchungen führen, hohle Wände entstehen lassen und den Huf aus der Balance bringen können. Außerdem verzögern sie im Zehenbereich das Abfußen, und wer läuft schon gern 24/7 mit Taucherflossen herum.

- Zehenabweiser stören das Pferd beim Abrollen. Bei Ganny war das so extrem, dass er zur Seite abgerollt ist und sich die Zehenrichtung schief anläuft. Im Idealfall ist sie vorne mittig.

Ich nenne das "Zehenrichtung". Ich würde allerdings sagen, dass ein Zehenabweiser bzw  eine Zehenrichtung erst durch ein schiefes Abrollen überhaupt entsteht, und sich dann schlicht verstärkt, weil das Abrollen über den Onkel/Zehenabweiser immer schwerer fällt. Einem Pferd beizubringen, mittig abzurollen, ist oftmals nicht möglich, jedoch sollte man als Pferdebesitzer drauf achten dass die Zehen-Kante gleichmäßig rund bleibt und sich keine Onkels bilden, die die Abfußrichtung vorgeben.

Von der Länge hat sie bei Ganny gar nichts weggenommen, hat nur die Zehenabweiser entfernt, die Eckstreben geglättet und die Sohle beschnitten. Und von außen die Zehenwände geraspelt.
Seufz. Also Zehenwände beraspeln, ok. Eckstreben glätten auch. Aber warum nimmt sie denn ausgerechnet was von der SOHLE weg. Wenn das Pferd eh schon fühlig geht, warum wird ihm dann noch das Horn genommen? Wenn du einen Monat Strandwanderungen machst und deine Hornhaut wegläufst, gehst du dann erstmal mit der Hornhautraspel dran? Sohlenhorn soll nach meiner Auffassung mittragen - die Hufwand allein kann das garnicht bewerkstelligen. Wegschneiden muss man es nur sehr selten, und solange es nicht weiß-bröckelig ist, LEBT das Sohlenhorn auch noch und wird demzufolge auch noch gebraucht. Bröckelndes Horn kann entfernt werden, dann sollte man allerdings auch direkt den Tragrand angleichen, sodass er maximal 1mm über das Sohlenniveau hinausragt.


Sie meinte, es wäre, nicht gut, wenn sie so auf der Sohle laufen.

Warum? Was ist an einer vier- bis fünfmal so großen Auflagefläche schlecht?
Wenn jetzt das Argument kommt, es soll maximaler Abstand vom Boden zur Sohle und damit zum Hufbein erreicht werden - den Abstand vergrößert man leider nicht durch Ausdünnen der Sohle. Es entsteht zwar optisch ein besseres Sohlengewölbe, die Sohle ist aber gleichzeitig auch dünner und damit schmerzempfindlicher. Noch dazu konzentriert sich der gesamte Abrieb und Bodendruck auf den 3-4mm schmalen Tragrand, und der nutzt sich demzufolge sehr viel schneller ab - bis er Sohlenniveau erreicht hat. Und was dann? Dann trägt die ausgedünnte Sohle mit. Und dann? Kommt der nächste Bearbeitungstermin, die Sohle wird NOCH weiter ausgedünnt, weil sie soll ja nicht mittragen - usw. Auf diese Weise kann man in sehr kurzer Zeit die Hufe enorm kurz bekommen. In deinem Fall wäre das jetzt allerdings nicht das schlechteste  :roll: wenn die Wänder kürzer wären, allerdings machen die Fotos nicht den Eindruck auf mich als habe dein Pferd viel Sohlengewölbe, das heißt, obwohl die Hufwände ewig lang sind, sitzt das Hufbein ziemlich tief im Huf und hat nur wenig Abstand zum Boden.
Es gibt nur eine Möglichkeit, das Hufbein, das am Hufbeinträger und damit an der Zehenwand aufgehängt ist, wieder etwas anzuheben - durch Bodengegendruck. Wenn das Hufbein von unten durch ein dickes Sohlenpolster unterstützt wird, wird der Hufbeinträger entlastet, und es kann langsam wieder nach oben wandern. Dann wird auch das Sohlengewölbe und die Fühligkeit besser.
Ein tief sitzendes Hufbein erkennt man an flachen Ballen - von der Seite betrachtet ist oberhalb des Kronsaums kaum noch was vom Ballen zu sehen, da er mitsamt den Hufknorpeln nach unten in die Hornkapsel gesackt ist.

Sie hat mir gleich die Illussion genommen, dass er nicht mehr fühlig laufen wird. Denn dies sei eine natürliche Reaktion, weil das Pferd seine Gelenke schonen will. Bei mit Eisen beschlagenen Pferden, die ja vom Boden nichts mehr spüren, hat das zur Folge dass sie überall drübergehen, ohne Rücksicht auf Verluste und sich damit die Gelenke ruinieren.
Fühlig laufen und VORSICHTIG laufen sind zwei verschiedene Sachen. Natürlich soll und kann kein Barfußpferd rücksichtslos über den Boden brettern. Jedoch sollte es irgendwann in der Lage sein, auch auf 1cm großen Kiessteinchen zu laufen, ohne sofort schmerzhaft den Huf weg zu ziehen. Wenn man natürlich permanent die Sohle ausdünnt und dem Hufbein nicht die Chance gibt, nach oben gedrückt zu werden, wird das natürlich wirklich nie was.  :roll:


Und der Strahl würde bei Ganny wohl auch nicht breiter werden, weil er so steile Füße hat.

Er wird nie so breit wie bei einem Pferd mit Moortretern, aber erstens lässt sich an der Steilheit der Hufe arbeiten, sodass er mehr Platz bekommt, zweitens könnte er besser entwickelt sein, und dann ist er auch breiter.


Aber leider lief Ganny heute auf Steinen auch fühliger als zuletzt. Entweder, weil der Boden jetzt wieder so trocken und dadurch hart ist? Oder es liegt an dem Rumschnitzen an der Sohle?

 :jaaber:
Außerdem wird die Fühligkeit nicht besser, solange der Strahl so schlecht entwickelt ist - vergiss nicht, er trägt genauso mit wie Sohle und Wand, und sollte daher genauso viel "Puffer"/"Polster" haben, sonst gehts nicht ohne Autschen.

Der Tragrand müsse halt gekräftigt werden, meinte die HO. Seine Hufsubstanz wäre recht bröselig, was sich aber durch die Bearbeitung verbessern müsste. Der Tragrand vorne innen wäre besonders betroffen und er könnte evtl. auch ausbrechen. Was auch heute beim Reiten minimal passiert ist.
Ich finde den Tragrand von der Dicke schon echt klasse! Die Tatsache dass den Pferd so extrem lange Hufe, und vor allem auch massig Hornrillen (=Aufwerfungen durch zu wenig Abrieb) hat, spricht eher dafür dass der stark genug ist.
Wenn er allerdings nicht mehr von der Sohle gestützt wird, kann er natürlich ausbrechen.  Bröselig sieht der Tragrand für mich eigentlich nicht aus.

UFF.
Sorry für den Roman.
Wie gesagt, ich bin Laie.

Das, was ich geschrieben habe, spiegelt meine eigene Erfahrung, zunächst mit Biernat-HO's und inzwischen mit NHC-Bearbeitern.
Mein Pferd war mit HO garnicht barfuß zu halten! Extremer Abrieb und krasse Fühligkeit, irgendwann waren die Hufe so runter geschrubbt, dass er kurz vor einer Huflederhautentzündung stand. Ich musste ihn wieder beschlagen lassen.
Jetzt habe ich eine NHC-Bearbeiterin. Sie hat ihn nach mehreren Jahren Rundumbeschlag auf Barfuß umgestellt. Minimale Fühligkeit nach ca. 6 Wochen, danach war es gut. Über Kies, dicke Schotterbeläge und einzelne Steinchen auf Beton geht er problemlos, bei festgefahrenem Schotter und größeren Steinen auf Beton hat er noch Probleme.

Ich für meinen Teil messe den Erfolg einer Bearbeitungsmethode einfach nur noch daran, wie mein Pferd damit leben kann - es kann ja nicht Sinn der Sache sein, wenn ein Pferd auf ewig fühlig läuft  :spinn:
Mit der neuen Methode läuft er toll. Naja, würde, wenn er nicht sehnenplatt wäre  :roll:

Wenn du magst, stell ich nächste Woche mal Fotos von unseren Hufen ein - ich hab seit dem Kauf immer welche gemacht, unter Schmied-Bearbeitung, unter HO-Bearbeitung und jetzt, mit NHC.
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Le Soleil
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #38 am: 15. Juli 2010, 00:38:56 »
@ EscyKane:

Danke für deine Einschätzung - ich hab es gerne ausführlich  ;)

Wir haben ja jetzt einen anderen HO (von der DHG). Wenn es gerade nicht so stressig wäre, würde ich mal aktuelle Fotos machen. Bin nur ab Samtag paar Tage nicht da.

Auf jeden Fall dürfte Ganny eigentlich nicht fühlig laufen, da er auf den Zangentest überhaupt nicht reagierte.

Da Fühligkeit von jedem anders definiert wird, schreibe ich mal wie Ganny sich verhält:

bei normal steinigen Feldwegen zieht er an den Grasrand, ist nur sehr schwer in die Mitte zu bewegen (mit starker Einwirkung), läuft langsam und knickt ab und an mit nem Vorderbein weg. Auf Beton gibt es keine Probleme, auf weichen Wegen (z. B. Gras) auch nicht. Mit Hufschuhen läuft er überall problemlos drüber, auch bei ganz großen Steinen.

Über Vergleichsfotos von deinem Pferd würde ich mich freuen.
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lindalotze
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #39 am: 15. Juli 2010, 07:50:19 »
Escy, was für ein weltklasse Text! Du erklärst das ganz super, echt.  :herz: :herz: :herz:
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #40 am: 15. Juli 2010, 08:08:17 »
Ich finde deinen Text auch extrem gut, Escy.  :nick: Hört sich für mich auch alles logisch an.
Bin gerade selber dabei, mich ein wenig in das Thema Hufbearbeitung reinzulesen. Kennt ihr die Seite www.pro-barhuf.de ? Die ist echt super.

LG
Kess
Die Welt ein bisschen besser machen mit ecosia.de und schulengel.de.

"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."
Antoine de Saint-Exupéry (aus "Der kleine Prinz")
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lindalotze
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #41 am: 15. Juli 2010, 08:10:29 »
Klar, die kennt doch jeder  :) War auch mein Einstieg ins Thema.
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #42 am: 15. Juli 2010, 08:11:02 »
"Wenn das Hufbein von unten durch ein dickes Sohlenpolster unterstützt wird, wird der Hufbeinträger entlastet, und es kann langsam wieder nach oben wandern. Dann wird auch das Sohlengewölbe und die Fühligkeit besser."

Da muss ich jetzt doch nochmal was dazu sagen, einfach weil sehr viele Denkfehler drin sind, meines Erachtens.
a) Sohlenhorn polster nicht, kann es nicht, dafür ist es viel zu hart. Polster sind von der Natur anders konzipiert. Das Sohlenhorn ist hart und bildet somit einen schützenden Deckel um das Hufbein. Die Ballen sind polster und somit weich usw.
b) Warum sollte der Hufbeinträger entlastet werden? Der Hufbeinträger ist zum Tragen da, die ganze Konstruktion mit ihrem Hängemattenprinzip ist einzigartig und geschaffen dazu die Druckraft in Zugkraft umzuwandeln.
c) wo soll denn das Hufbein hinwandern? Da sitzt doch die komplette Knochensäule usw. dran, wandert dann der ganze Knochen wo anders hin? Da versteh ich den Denkansatz überhaupt nicht.

Das die Fühligkeit besser wird (bei manchen Pferden) ist logisch, weil man mit einer zu dicken Sohlen den Hufmechanismus einschränkt.

zum Rest schreib ich noch, wenn ich bißchen Zeit hab.

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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #43 am: 15. Juli 2010, 08:33:32 »
"Ich nenne das "Zehenrichtung". Ich würde allerdings sagen, dass ein Zehenabweiser bzw  eine Zehenrichtung erst durch ein schiefes Abrollen überhaupt entsteht, und sich dann schlicht verstärkt, weil das Abrollen über den Onkel/Zehenabweiser immer schwerer fällt. Einem Pferd beizubringen, mittig abzurollen, ist oftmals nicht möglich, jedoch sollte man als Pferdebesitzer drauf achten dass die Zehen-Kante gleichmäßig rund bleibt und sich keine Onkels bilden, die die Abfußrichtung vorgeben."

Die Zehenrichtung ist quasi genau auf der anderen Seite wie der sogenannte Zehenabweiser oder Onkel oder wie auch immer man ihn nennen möchte. Die Zehenrichtung kann ich überhaupt nicht beinflussen, nie, nicht oftmals nicht.. Die Zehenabweiser müssen beraspelt werden, weil sie sonst den ganzen Huf und die restliche Gliedmaße schief drehen. Das horn an diesen ist oftmals extrem hart durch die Drücke in der Lederhaut. 
Was meinst du mit die Zehenkante soll gleichmäßig rund bleiben?



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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Gannys Hufe - ein Entwicklungsbericht
« Antwort #44 am: 15. Juli 2010, 08:36:33 »
"Sohlenhorn soll nach meiner Auffassung mittragen - die Hufwand allein kann das garnicht bewerkstelligen. Wegschneiden muss man es nur sehr selten, und solange es nicht weiß-bröckelig ist, LEBT das Sohlenhorn auch noch und wird demzufolge auch noch gebraucht."

Wir haben noch nen anderen Thread wo schon sehr ausführlich diskutiert haben, wegen der Sohle.
Und leben tut Horn nie, ist totes Material. Gebraucht wird das Sohlenhorn immer, um den Knochen zu schützen nicht um zu tragen  ;)
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