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Evidence-Based Equine Communication

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Luke
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #15 am: 27. Februar 2015, 18:04:35 »
Die Angst vor Hunden sitzt tief in den Fluchttieren drin. Ein Ur Instinkt.  Wir haben laaaaaaaaaaaaaaange gebraucht das Luke Hunde akzeptieren kann, er reagierte entweder mit Flucht oder mit Kampf. War beides nicht gut . Wenn ein Hund zu schnell läuft fällt er manchmal auch in sein altes Muster zurück aber wenn ich dabei bin nur kurz. Er hört schneller zu. Aber das mußte hart erlernt werden mit vielen vielen  :keks:


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Ehemaliges Mitglied 913
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #16 am: 27. Februar 2015, 18:35:20 »
Der Mensch ist ein furchtbares Raubtier (und MR das pferdeverstehende Oberraubtier) und hat Angst vorm Menschen. Aber wenn man es lange genug im Roundpen rumscheucht und dabei Raubtiergesten in Pferdesprache macht, dan fasst es Vertrauen und gehorcht dem Raubtier-Mensch in Zukunft, weil es sich bei ihm (und nur bei ihm!) sicher fühlt und er jetzt kein Raubtier-Mensch mehr sondern das Leitpferd ist. [EXTERNER BILDLINK ⤤
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Ich habe dieses Gefuchtel mal bei Drops ausprobiert - der guckte erst so :spinn: und kam dann schmusen. :kicher:

Klar, hat ein Pferd vor so jemandem wie MR Angst - hätte ich auch, wenn der mit dem Karabiner einer Longe nach mir werfen würde! Aber sicher nicht von Geburt an und wenn es keine schlechte Erfahrungen mit dem Menschen macht, wird es die auch nie bekommen. Schreckhaftigkeit bei hektischen Bewegungen oÄ hat ja nichts mit einer grundsätzlichen Angst vor dem Menschen zu tun. Das Pferd ist wohl schon zu lange domestiziert um uns instinktiv als Fressfeind wahrzunehmen. :)

Hehe  :cheese: Ja, mein Hektor hat auch nur verwirrt geguckt als ich es mal mit Fuchteln und Seilwacheln probiert hab. Da war ich wohl nicht raubtiermäßig genug drauf. Oder nein, eigentlich war er da ja dann extreeeeem dominant mir gegenüber! Böses Pferd! Schnell zu Frau Kutsch mit dir!

Was sagt ihr zu der Futterlob-Sache? Wenn Pflanzenfresser in der Natur nicht für ihr Futter arbeiten müssen, wieso tun es dann Clickerpferde?
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #17 am: 27. Februar 2015, 18:43:56 »
um den Spiel- und Erkundungstrieb zu befriedigen  :nick: 

Guckt mal nach "jaak Panksepp Seeker Circuit", da gibt es zahlreiche Informationen. Das Suchen und Erkunden ist eins der großen instinktiv und neuronal angelegten Verhaltensmuster, die zum Überleben dienlich sind. Und wenn "Futter suchen" mit im Spiel ist, haben wir sogar zwei wichtige Themen drin.  :nick:
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Ventura
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #18 am: 27. Februar 2015, 18:49:55 »
Weil es in der Natur nicht so tolles Futter gibt wie bei uns. :grinwech:

Wenn man es genau nimmt, ist Futter auch in der Natur eine Belohnung - für einen anstrengenden Marsch gibt es am Ziel bspw besonders leckere Kräuter. Und ein Rüpel-Fohlen lässt die Mutter sicher nicht trinken, wenn es ihr weh tut, also ist das Saugen dürfen die Belohnung für "gute Tischmanieren". :lol:

Generell ist Fressen ein Grundbedürfnis und beruhigt (in einer Stresssituation - zB in Anwesenheit eines Säbelzahntigers :cheese: wird kein Wildpferd fressen). Futteraufnahme ist also automatisch mit einem sicheren Gefühl verbunden und bestimmt werden dabei auch irgendwelche "Glückshormone" ausgeschüttet. Und dann lohnt es sich natürlich auch, sich für besonders leckeres Futter anzustrengen - im Training ist das vielleicht nicht der anstrengende Weg zu einer besonders guten Futterstelle, sondern ein schöner spanischer Gruß oÄ.  :cheer:

Und zu guter letzt kommt noch der Spaßfaktor dazu - wenn das Pferd das Training öde findet, kann ich noch so oft mit der Möhre winken, es macht nicht mit. Wenn es aber Spaß am gemeinsamen Tun hat, wird die Belohnung in Form von Futter sogar nebensächlich. :)

« Letzte Änderung: 27. Februar 2015, 19:03:28 von Ventura »
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #19 am: 27. Februar 2015, 18:51:02 »
:thup:
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Ehemaliges Mitglied 913
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #20 am: 27. Februar 2015, 18:57:14 »
Toll! Danke für eure kompetenten und absolut einleuchtenden Antworten  :D

Ich muss mir da ein paar Sätze zurechtlegen falls mal ein NHler mit den üblichen Vorurteilen daherkommt  ;)
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #21 am: 27. Februar 2015, 19:50:19 »
Schön zusammen gefasst Janina! :keks:
LG Tine
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #22 am: 27. Februar 2015, 20:16:47 »
Noch was zu Pferd und Hund:
Zitat
Dass die meisten Pferde nicht (?) auf Hunde reagieren, liegt an früher Prägung. Und trotzdem kann das jederzeit wieder durchbrechen.
Meiner Erfahrung nach mit diversen Hunden und Pferden reagieren viele durch gute Prägung/Gewöhnung gegangeneTiere positiv oder zumindest neutral aufeinander. Aber die Pferde (und Hunde) können dennoch sehr sehr gut erkennen, ob der Angehörige der anderen Spezies entspannt/neutral drauf ist, oder ob er seinen Fokus beim Anderen hat.
Mit meiner sehr entspannten Aussie-Dame gingen alle Pferde neutral bis freundlich um, meine Mudis sorgen für Anspannung bei den Pferden, manchmal für Aggression. Daß so viele Hunde von Pferden ignoriert werden, liegt denke ich daran, daß die Hunde die Pferde ignorieren oder sie als bedrohlich einstufen...
Also ja: Pferde haben durchaus noch das Programm eines Beutetieres und erkennen einen potentiellen Jäger! Deswegen "funktionieren" die Treib-Methoden der o.g. Trainer bei den meisten Pferden, wenn der Mensch in der Lage ist, sich raubtierisch zu verhalten. Seilschlackern reicht da nicht, es muß schon Körperspannung, Fokus und v.a. der "Wille zum Herrschen" dahinterstecken.

Beste Grüße,
Dörte.
Lieber breit grinsen als schmal denken!  (B.Berckhan)
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Puriu
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #23 am: 28. Februar 2015, 07:08:43 »
Lieber Gott,
schenke mir viel Geld, damit ich mir einen MarketingExperten leisten kann, und auch mal aus Scheiße Gold mache.
Danke.... :confused: :confused: :confused:
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Luke
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Re: Evidence-Based Equine Communication
« Antwort #24 am: 28. Februar 2015, 11:09:29 »

Also ja: Pferde haben durchaus noch das Programm eines Beutetieres und erkennen einen potentiellen Jäger! Deswegen "funktionieren" die Treib-Methoden der o.g. Trainer bei den meisten Pferden, wenn der Mensch in der Lage ist, sich raubtierisch zu verhalten. Seilschlackern reicht da nicht, es muß schon Körperspannung, Fokus und v.a. der "Wille zum Herrschen" dahinterstecken.

Beste Grüße,
Dörte.
Im grunde sagt man dem Pferd dann nur: Mach was ich will oder ich fress dich.
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