Nachdem ich jetzt über die Jahre so oft, auch hier im Forum, von LAD gelesen habe, habe ich vor kurzem Mal das Buch dazu besorgt
Vorher hatte ich nicht das Gefühl, es gebraucht zu haben - der Ponyoma hat der Longenkurs damals extrem gut getan und mit dem Kleinen hab ich so halbwegs nach dem LK gearbeitet (nah am Körper war nicht drin, aktives Stellen wollen durch Impulse auch nicht - erste Reaktion: festmachen). Aber ich mag die Übungen aus dem LK sehr gerne und auch sowas wie Laufposition. Signale mach ich eh, wie ich sie will
Nun wird das Babypferd am Sonntag schon 3 Jahre alt und wir bewegen uns in kleinen Schritten Richtung Longieren (wir sind ein paar Mal Kreise mit innerer oder äußerer Begrenzung gelaufen und wir haben ein paar Mal kurze Reprisen von "mit Hand auf Nase losgehen, laufen, anhalten" geübt). Da mag ich den LK gerne, weil man da konkrete Übungen hat für das Vergrößern der Distanz, Anschraten usw. Zur Werkzeugkistenerweiterung habe ich nun das Buch zu LAD gelesen und das mit gemischten Gefühlen abgeschlossen.
Ich mag die Basisübung (Wechsel zwischen geraden Linien und Volten), mache ich mit den Ponys eh viel. Nix neues, aber erstmal cool. Und dann wird mir im Buch alles zu schwammig. Ist DAS das Konzept ? Also klar, nicht am Pferd rumzuppeln, eigene Körpersprache, innere Bilder..... Aber irgendwie... War's das schon?
Ein ganzes Buch über Linien und Kreise im stetigen Wechsel? Ich hatte am Ende das Gefühl, irgendwas überlesen zu haben... Viel gesagt, wenig Inhalt - so kam's mir persönlich vor. Wenn mein Pferd traben mag, kann's traben. Aber was, wenn es nie trabt, weil es die Intention nicht hat? Distanz aufbauen, wie? Es stand ja ein bisschen was zu allem drin, aber so im direkten Vergleich zum LK fand ich es weniger zufriedenstellend.
Und ich mag die Idee, nicht
ständig am Pferd herumzuziehen, aber denke auch, dass es genug Pferde gibt, die ohne Impulse a la "stelle dich doch bitte", ewig unschön laufen würden. Wenn meine Ponys zwischendrin verkrampft, steif, aufgeregt (was auch immer) laufen, dann hilft ihnen der leichte Impuls an der Longe, sich wieder zu entspannen. Stellen geht dann nur, wenn sie locker lassen und das tun sie. Was das angeht, werd ich wohl immer den Mittelweg wählen: nicht ständig herumzuppeln, aber immer mal anfragen, wenn ich das für richtig und notwendig erachte.
Ansonsten weiß ich nicht, was ich jetzt mit dem "neuen" Wissen tun werde. 100% nach dem LK arbeiten wollt ich nicht, sondern hier vor allem die Anfänge danach aufbauen: gewöhnen an Kreislinie und die Idee der Stellung und Biegung auf kurzer Distanz mal näher bringen und daraus immer weiter die Distanz vergrößern (gern auch erstmal mit Verlust von Stellung und Biegung). Wechsel zwischen Linien und Kreisen wie bei LAD war eh geplant. In einer Sache fühl ich mich aber schon bestätigt durch LAD: mir kam das mit der Schulteranheben im LK immer irgendwie eigenartig vor, daher hab ich das nie weiter verfolgt.
Jetzt habe ich es mal gelesen und kann mitreden, aber ich werd wohl nie sagen, dass ich nach dem Konzept von "LAD" longiere. Ich bleib bei meinem Freestyle
EDIT: ich hab grad mal auf YT das Video zum Thema "Pferd auf Abstand bekommen" geschaut und find das gar nicht schön
"Werfe Wellen mit der Longe"... Nein, lieber nicht....